Da habe ich doch glatt vergessen, dieses Buch auf meinem Blog vorzustellen. Ich bekam es von Opa zu Weihnachten und wie immer hat er meinen Geschmack genau getroffen. Buddha in Brooklyn von Richard C. Morais ist erst im Dezember 2014 auf Deutsch erschienen, somit kann man es doch fast noch als Neuerscheinung deklarieren, oder? *hust* Obwohl ich natürlich immer nach dem Spruch „don’t judge a book by its cover“ durchs Leben gehe, gestehe ich, dass ich viele Bücher überhaupt erst gefunden habe, da mich ihr Cover angesprochen hat – auch dieses Buch hätte ich allein deswegen im Laden in die Hand genommen (und es nicht bereut).
Worum geht’s? Der Name gibt schon einen dezenten Hinweis darauf, dass der Roman wohl in New York spielt und irgendetwas mit Buddhismus zu tun hat. Genau genommen dreht es sich um den japanischen, buddhistischen Mönch Oda, welcher seinen stillen Tempel verlassen und die New Yorker „Zweigstelle“ leiten soll. Zunächst erfährt man etwas über seine Kindheit und Jugend, das Leben im japanischen Kloster und danach kommt dann der „Kulturschock“ mit allerlei lustigen/traurigen/verstörenden/zum Nachdenken anregenden Geschehnissen, die ihn in seiner neuen, amerikanischen Heimat erwarten.
Wie ist’s? Einfach nur wunderbar, wobei der Anfang durchaus etwas zäh war, da die Erzählgeschwindigkeit seeeeehr langsam ist. Passt aber auch zum Buddhismus, wie mir im Nachhinein aufgefallen ist und somit mag ich auch das Erzähltempo! Sehr spannend finde ich, dass man das Buch als einen erweiterten coming of age-Roman sehen kann, da man die Entwicklung des Mönches miterlebt. Gleichzeitig spielt der Hauptteil der Geschichte in seinem Erwachsenenalter in New York, wo natürlich thematisiert wird, wie sich die fernöstliche Spiritualität mit dem „westlichen“ Alltag und dessen Vorstellungen von Spiritualität verträgt. Wirklich in die Tiefe geht das Buch allerdings nicht, es ist angenehme Unterhaltung, die man gut im Urlaub lesen kann oder wenn man einfach nur eine Pause vom Alltag mag. Lustige Episoden wechseln sich mit etwas ernsteren Themen ab, aber es kratzt doch meist nur an der Oberfläche und für Leute, die sich mehr mit dem Thema „Buddhismus“ beschäftigen wollen, ist das Buch nicht ausreichend.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, aber irgendwie endet es recht abrupt und lässt den Leser mit vielen offenen Fragen zurück (zumindest mir ging es so). Die Handlung besteht eben aus vielen kleinen Episoden, welche eine nette Erzählung sind, aber kein großes Drama erschaffen. Wer Action braucht, dem ist dieses Buch nicht zu empfehlen, da es eher etwas dahinplätschert. Wobei das jetzt viel negativer klingt als ich es meine, denn ich hatte Spaß beim Lesen, fand gut, dass ich das Buch immer wieder aus der Hand legen konnte, ohne vor Spannung zu sterben und es mir ganz erholende Alltagspausen beschert hat! Vielleicht klingt das ja für den ein oder anderen von euch auch interessant 🙂