Vorneweg ich habe es nicht geklaut, ich habe es gekauft! 😉 Gilt dieser Autor doch in den USA als nicht bekanntester, aber doch meistgeklautester Autor schlechthin *g* Charles Bukowski und ich sind schon seit meiner Jugend gute Freunde, schon damals hat mich seine Schreibart inspiriert, ich konnte sie jedoch nicht immer ganz fassen..das ist mit 26 Jahren nun doch etwas besser..nein, sehr viel besser!
Er hat eine sehr eigene Schreibe, ist zeitlich zwar zwischen Beat Generation und Gonzo-Journalismus einzuordnen (meine primaeren Inspirationsquellen), aber man kann ihn weder zu der einen noch zu der anderen zaehlen. Er ist einfach Bukowski. Er schreibt direkt, nicht schoenend, selbstironisch, haesslich. Wie die Welt eben sein kann und auch oft ist. Seine Romane machen fertig, man sieht in menschliche Abgruende, zerstoerte Seelen..er ist definitiv keine Lektuere fuer laue Sommernachmittage 😉
Factotum nun ist das erste Buch, was ich damals von Bukowski las..vorher gab es nur (in keinster Weise abwertend) Kurzgeschichten von ihm, die mich schon in seinen Bann gezogen haben. Das Buch dreht sich um das Leben von Henry Chinaski, einem Getriebenen, der von Ort zu Ort, von Arbeit zu Arbeit und von Frau zu Frau wechselt, waehrend er versucht, seine selbstgeschriebenen Geschichten an Zeitungen zu verkaufen..Alkohol spielt er ebenfalls eine sehr zentrale Rolle (und wer nun Paralellen zu Bukowskis Leben findet, der hebe die Hand *g*). Das Buch ist teilweise sehr deprimierend, da man einfach keine Besserung findet, sondern immer nur eine ungleich bessere raeumliche Veraenderung..man hat genau wie Henry immer wieder Hoffnung, welche knallhart zerstört wird..und weiss am Ende auch gar nicht mehr, was man eigentlich will.
Ob ich mich in dem Buch wiederfinde? Definitiv. Wenn auch in weniger extremem Ausmass. Aber ich denke, (fast) jeder kann sich hier hineinversetzen, mit der Hauptperson bangen und fuehlen, wenn sie sich doch wieder selbst zerstört..und auch nicht glücklich ist.
Das Buch ist nicht lang, 163 Seiten, man liest es schnell durch. Ich habe es nur einmal aus der Hand gelegt, will man doch einfach wissen, wie es weitergeht. Teilweise muss man aufgrund der ironischen Kommentare lachen, teilweise innehalten und denken. Oh ja, denken! Und auch danach laesst es einen nicht wieder los, aber das geht mir bei allem so, was Bukowski geschrieben hat. Achja, auch wenn er echt gut mit seinem Uebersetzer befreundet war..bitte in englisch lesen, da liegen wirklich Welten dazwischen.
So schreiben zu koennen, ja doch, man kann es als mein literarisches Lebensziel bezeichnen..an welchem ich wohl zerbrechen werde 😉