Als Leseratte ist es wirklich sehr gut, dass es BloggdeinBuch gibt..denn so kann ich meinen enormen Buchverschliess wenigstens etwas auslagern und nicht nur Amazon mit meinen regelmaessigen Zahlungen gluecklich machen 😉 Also lesefreudige Blogger guckt euch die Seite mal an, vielleicht ist dies ja fuer den ein oder anderen auch was.
Ich habe mich dieses Mal fuer Sommerfest von Frank Goosen beworben und habe mich sehr gefreut, als ich die Bestaetigungsmail bekommen habe. Durch einige Kurzgeschichten hatte ich mir schon ein erstes Bild machen koennen und war mir sicher, das passt vom Schreibstil, das geniesse ich 😉
Erschienen ist das Hardcoverbuch am 16.Februar 20122 im Kiwi-Verlag, auf dessen Seite es auch eine Leseprobe gibt, es laeuft zur Zeit ein Facebookgewinnspiel sowie ein Lesevideo: einmal hier lang. Man kann das Buch sowohl dort wie auch bei Amazon fuer 19,99 Euro bestellen. Die „Sommerfest“-Lesetour ist bereits in vollem Gang und leider ist Berlin schon vorbei..da waere ich gerne hingegangen, will ich eh schon lange mal wieder zu einer Lesung. Aber ok, im Sueden gibts noch einige Termine, schaut da einfach mal bei Frank Goosen direkt vorbei.
WORUM GEHT’S?
„Woanders weiss er selber, wer er ist, hier wissen es die anderen. Das ist Heimat.“
Der Hauptprotagonist Stefan nimmt uns mit in die Vergangenheit. Er verlaesst fuer ein Wochenende seine Wahlheimat Muenchen, die Probleme mit Freundin Anka und dem Job als Schauspieler am Theater, wo fuer ihn die Luft raus ist und der Vertrag auch nicht verlaengert wurde. Die ungewissen Zukunft trifft die nur allzu bekannte und so konstant erscheinende Erinnerung. Das Haus der laengst verstorbenen Eltern soll verkauft werden, er will den Makler treffen, die wichtigste Frau im Leben (die Omma) besuchen und eigentlich schnell wieder verschwinden. Doch dann tauchen andere Ueberbleibsel der Provinz auf, alte Freunde und natuerlich die Jugendliebe..
WIE WAR’S?
Ich habe Sommerfest an zwei Tagen im Park verschlungen. Man kann es nur schwer aus der Hand legen, da man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Frank Goosen hat wirklich einen genialen Schreibstil, man muss teilweise unkontrolliert laut lachen, da er es mit den genau richtigen Worten auf den Punkt bringt. Viele der Gedanken bezueglich „Heimat“ hatte ich auch schon und somit konnte man sich hier teilweise echt gut identifizieren und sich fragen „wie wauerde ich hier handeln?“. So lustig er die Thematik auch rueberbringt, so denkt man nach der Lektuere doch wirklich laenger ueber sein Leben nach und so soll es doch auch sein. Man kann das Buch als teilweise sehr wehmuetig beschreiben, doch nimmt dieses Gefuehl dank der so detailversessenen Figuren nie die Ueberhand..diese skurilen Zeitgenssen bringen einen dann doch wieder zum Schmunzeln.
Das Buch erinnerte mich beim Lesen sehr an „Es war mir ehrlich gesagt voellig egal“ von Frank Meyer, welches ich auch schon mal rezensiert habe (hiiiiier lang). Die Provinz als Ort des alten, idyllischen Lebens, welches unter der Oberflaeche doch alles andere als paradiesisch ist und in keinster Weise den Gegensatz zur „verdorbenen Stadt“ darstellt. Die Flucht dorthin ist im Grunde naemlich alles andere als eine Flucht, hier holen einen die Gedanken erst recht ein.
UND NUN?
Das Buch ist perfekt fuer die Parklektuere, es fesselt und man will gleichzeitig wissen, wie es ausgeht und dass es doch bitte noch nicht vorbei ist..immer wenn mich ein Buch in dieses Dilemma stuerzt, empfehle ich es uneingeschraenkt weiter. Thematik, Erzaehlstil und die Figuren waren fuer mich fuer persoenlich sehr ansprechend, ich habe viel (mit-)gelacht und -gedacht und genau so soll es sein. Auf den ersten Blick eine „leichte Kost“, die es im zweiten Gedankengang dann doch in sich hat. Da Frank Goosen noch mehr Buecher geschrieben hat, werde ich mal sehen, was ich hier noch lesen koennte, denn er schreibt hervorragend (und Amazon muss doch auch noch was an mir verdienen *g*). Ich werde meinem Opa dieses Buch jetzt zu Ostern mitbringen und eine bessere Empfehlung kann ich gar nicht aussprechen..wer noch ein Ostergeschenk braucht..oder sich ueber die Feiertag ablenken will..lesen, lesen, lesen [und mir sagen, wie ihr es ].