Schlagwort: Kunst

[Berlin] Lieblingsorte in Berlin (23): Urban Nation & New Day Vietnam!

Oha, wie lange es her ist, dass ich einen Lieblingsorte in Berlin Blogpost verfasst habe! September 2016, wie die Zeit verfliegt! Zwar lebe ich nicht mehr in Berlin, bin aber immer, wenn ich in Deutschland bin zumindest für ein paar Tage vor Ort und besuche alte Favoriten sowie neue, spannende Ecken! Das Schöne ist hierbei, dass sich so viel verändert, einiges aber auch konstant bleibt und man die perfekte Mischung bekommt, wenn man eben nur einmal im Jahr vorbeischauen kann. War ich letztes Jahr vom THE HAUS absolut begeistert und verbrachte darin einige Stunden mit einem Freund, wollte ich dieses Mal unbedingt Urban Nation besuchen und einen neuen Vietnamesen ausprobieren!

 

URBAN NATION (Bülowstr.7, Di-So 10-18.00h, Eintritt frei)

Als ich hörte, dass ein Museum für Street Art letztes Jahr aufgemacht hatte, war ich erst einmal verwirrt. Denn per se passt es doch nicht zusammen, Street Art gehört auf die Straße, nicht in künstlich errichtete Räume. Bei dieser Meinung bleibe ich zwar auch, aber das Urban Nation funktioniert trotzdem gut. Wenn man es sich eben als Raum vorstellt, in welchem Street Artists Fläche zur Selbstrepräsentation geboten wird, ohne dass sie sich strafbar machen noch Angst haben müssen, dass ihre Werke zerstört werden. Die Räumlichkeiten (zwei Ebenen, Emporen und kleine Winkel) gefallen mir, es ist kein riesiges Museum, in einer Stunde ist man locker durch, aber die ausgestellten Bilder, Skulpturen und Installationen gefielen mir richtig gut. Die Mischung von Künstlern aus aller Welt, sowohl sehr bekannte, wie auch mir bis dato unbekannte Namen fand ich sehr gelungen. Geht auch unbedingt auf die Toilette, die ist mit all ihren Stickern und Schmierereien genau mein Ding!

Urban Nation liegt in einem Viertel, wo es auch draußen viel Graffiti zu entdecken gibt und wenn ihr von dort zum Sony Center lauft, gibt es allerlei leckere günstige Restaurants. Oder ihr macht einen Abstecher zum Park am Gleisdreieck, wo ich dieses Jahr zum ersten Mal durchlief und hüpft ein wenig Trampolin oder geniesst einfach nur die Sonne. Schöneberg ist so eine Gegend, die ich nicht gut kenne, somit war das ein neuer spannender Ausflug!

 

NEW DAY VIETNAMESE HERITAGE FOOD (Niederbarnimstr. 25, F-Hain, $)

Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte ist Veggie Pho und auch wenn ich schon einige Lieblingsvietnamesen in Berlin habe, muss ich immer auch wieder einen neuen Laden ausprobieren. Direkt gegenüber von meinem Freund, bei dem ich immer unterkomme, ist das New Day und da es von außen schön aussah, setzen wir uns direkt mal hin. Die Preise sind günstig, wobei man ein Veggie Pho (mit Gemüsebrühe) für ca.8€ bekommt. Kriegt man an anderen Orten auch für 6-7€, hier waren die Zutaten aber knackefrisch und die Portion mehr als nur üppig. Die Brühe war enorm lecker gewürzt, ich habe noch viel frischen Basilikum und Chili reingestreut und war nur verwirrt, dass es keine frischen Bambussprossen gab. Was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat, ich würde definitiv wieder hier essen. Die weiteren Gerichte sahen auch verdammt lecker aus und ach, man sollte solche Posts nicht schreiben, wenn man Hunger hat.

[Kunst] Uncertain Journey – Chiharu Shiota

Bis zu meinem letzten Tag in Berlin hatte ich mir die Ausstellung Uncertain Journey von Chiharu Shiota aufgespart, denn noch passender hätte es gar nicht sein können. Gestern ging es einmal wieder weg aus meiner Wahlheimat und ich habe noch keinen genauen Plan, was ich in der nahen Zukunft machen werde und wo es mich hinbringen wird. Ich weiß nur, dass ich noch mehr von der Welt sehen, noch mehr Orte erleben und spüren mag, wie es sich anfühlt, nicht nur kurz durch sie hindurchzufahren, sondern sie eben für ein paar Wochen zu erleben.

Uncertain Journey

Uncertain Journey

Uncertain Journey

Die über sieben Meter hohe Installation besteht aus Wolle, welche verknotet und durch den gesamten Raum gesponnen wird. Dadurch bekommt das eine ganz besondere Stimmung, die zumindest mich sofort gefangengenommen hat. Man weiß auch nicht, ob es sich um nur einen einzigen, enorm langen Faden oder viele verschiedene Fäden handelt, was die Sache für mich noch spannender machte. Toll an der Räumlichkeit ist, dass man anschließend zwei Stockwerke höher gehen und auf das Kunstwerk hinabsehen kann. Die Decke wird durch die miteinander verwickelte Wolle kreiert und hat mir kur Lust gemacht, hineinzuspringen und darin zu liegen (ich glaube aber, da wäre ich eher durchgefallen und hätte mir einiges gebrochen *g*). Die Boots-Skelette stehen hier für Bewegung, die ungewisse Reise, die das Leben eben ist und geben der gesamten Installation noch so viel mehr Inhalt, dass es eben nicht nur schön zum Asehen/Durchlaufen ist, sondern man eben anfängt, nachzudenken, wohin die eigene Lebensreise noch so gehen wird.

Uncertain JourneyUncertain Journey

Wenn ihr in Berlin seid oder bald hinfahrt, schaut im Blain Southern vorbei, alle Infos zur kostenlosen Ausstellung findet ihr hier! Auch wenn mich Berlin nicht mehr umhaut (ich kenne es mittlerweile wohl doch zu sehr), die Kunstszene mit all ihren spannenden, so inspirierenden Werken werde ich vermissen. An so vielen Orten ich auch schon gelebt habe, bisher hat keiner Berlin in dieser Hinsicht das Wasser reichen können..und hach, es wird fehlen! B., bis zum nächsten Mal! Ganz los wirst du mich wohl nicht!

Vernissage der Vertikale #2: Reflective/Perspective am 11.3. im Deutschen Filmmuseum/Frankfurt

Dank meiner Wahlheimat Berlin bin ich, was Kunst angeht, wirklich sehr verwöhnt. Es gibt eigentlich jede Woche eine Ausstellung in einem Museum/Galerie/Hinterhof, die ich spannend genug finde, um hinzugehen oder einen ahnungslosen Freund mit einem Kaffeeversprechen hinzulocken. Somit jammere ich immer, wenn ich bei meinen Eltern, die in der Nähe von Frankfurt/Main wohnen, zu Besuch bin. Es gibt einfach so wenig Museen dort, die spannende Sachen anbieten und wenn nicht gerade Museumsuferfest oder Nacht der Museen stattfindet, ist es mit einem Rahmenprogramm zu einer Ausstellung auch eher mau. Somit freue (und ärgere) ich mich sehr, dass morgen die Vertikale #2: Reflective/Perspective Ausstellung im Deutschen Filmmuseum eröffnet wird! Der Eintritt ist frei!

Robert Seidel Vitreous 2

Zu sehen sind sechs eigens für dieses Ausstellungsformat angefertigte Werke von Robert Seidel (siehe Bild), Danielle de Picciotto, Richard Jochum, Eszter  Szabo, Philipp Geist und Jesse Flemig. Die Kuratoren Leo Kuelbs und Karl Erickson wollen mit der Auswahl dieser Künstler „die Betrachtungsweisen des Zuschauers radikalisieren, nah und fern, hoch und tief verbinden, Tiefe und Distanz erkunden und tiefere Querverbindungen aufzeigen“. Klingt ein wenig so, als wird man danach einiges mit anderen Augen sehen und doch einfach nur wahnsinnig spannend! Die Projektion findet im sogenannten „Luftraum“ statt, der sich 14 Meter hoch über vier Stockwerke erstreckt!

Wenn ihr zufällig in der Nähe seid (Schaumainkai 41) und morgen um 18.30h noch nichts vor habt, geht hin und lasst euch von der Projektionskunst begeistern – wenn nicht, habt ihr aber bis zum 14. Juni noch Gelegenheit. Zur Vernissage werden begleitend dazu von Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten, ich verehre ihn!) komponierte und ausgewählte Filmsoundtracks laufen, was das Ganze dann zu einem einmaligen Allround-Erlebnis für alle Sinne macht! Ich bin neidisch auf jeden, der das heute Abend erleben darf! Noch mehr Infos zur Ausstellung findet ihr direkt auf der Seite des Deutschen Filmmuseums, ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn mir jemand seine Eindrücke zur Ausstellung mitteilen würde!

Lieblingsorte in Berlin (9): Martin Gropius Bau & Topographie des Terrors

Lieblingsort und Terror in einem Satz? Und wie das geht, auch wenn es natürlich auf den ersten Blick etwas seltsam anmutet. Aber fangen wir erstmal mit der Gegend an. Wir befinden uns nämlich nahe des Potsdamer Platz mit Sony Center und hier mag ich es eher weniger. Ich finde das Sony Center eher verstörend als beeindruckend und dann leider immer überlaufen. Klar, wollen alle Touristen das sehen, ich mag aber nunmal keine Menschenmassen. Somit kann man mich auch mit dem riesigen (und oftmals auch so vollen) Einkaufscenter direkt nebendran nicht glücklich machen. Aber nur ein paar wenige Gehminuten entfernt..

befindet sich das Martin Gropius Bau. In diesem mehr wie nur sehenswerten Gebäude gibt es immer sehr spannende Ausstellungen. Da die Preise sich aber auch gesalzen haben, gehen wir meist „nur“ in eine, die uns besonders interessiert und verbringen die restliche Zeit lieber im Museumsshop. Wer sich für Kunst und Bücher interessiert, der wird hier wirklich einige Stunden verbringen und auch das ein oder andere Schnäppchen machen können. Die Preise im angegliederten Kaffee sind auch in Ordnung, hier kann man durchaus mal etwas verweilen und alles auf sich wirken lassen. Wenn ich schlechte Laune habe, ist der Gropius-Bau oder die Gemäldegalerie (ebenfalls einen Katzensprung vom Potsdamer Platz entfernt) meine erste Anlaufstelle.

Im Moment stellt u.a. Anish Kapoor aus..ein wirklich verstörend guter Künstler, der mich nachhaltig beeindruckt hat. Ich zeige euch eine kurze Preview des „Kanonenschlages“..und ja, die Kanone (unten rechts) wird wirklich abgefeuert 😉

Anish Kapoor

Direkt neben dem Martin Gropius Bau fällt man einfach nur in die „Topographie des Terrors“ und das ist eine enorm gute Ausstellung. Das Gebäude war der Ausgangspunkt zahlreicher NS-Verbrechen, die hier geplant und gelenkt wurden. Das hier ist keine leichte Unterhaltungskost, das ist Geschichte, die einfach immer noch schockiert, wütend und unsagbar traurig macht. Aber die Informationen sind sehr gut aufbereitet, es wird anschaulich gemacht, sogar zum Anfassen mit Zeitungen aus der Zeit, mit Originalfilmen und Höraufnahmen. Es geht so sehr ins Detail, dass ich die gesamte Ausstellung nicht am Stück ansehen konnte, sondern mehrfach hingehen und immer etwas in mich aufnehmen musste. Es waren einfach zu viele, zu schreckliche Dinge. Aber ich kann es jedem Berlinbesucher und auch Berliner nur ans Herz legen. Und wer das Kostenargument dagegen bringt, die Ausstellung ist umsonst 😉

Vielleicht habe ich den ein oder anderen jetzt ja auf eine Idee gebracht..keine unbekannten, aber doch irgendwie etwas vernachlässigten Orte meiner Meinung nach..doofe Museumsinsel 😉

Venedig in Mainz.

Ein Freund von mir hat bei einer Ausstellung zum Thema „Venedig“ in Mainz mitgewirkt, welche ich mir angesehen habe. Es wurden die entstandenen Bilderserien von einer Exkursion von Kommunikationsdesignstudenten in die italienische Stadt im Wasser ausgestellt und einige haben mir sehr gut gefallen.

Ich selbst war schon in Venedig und finde es besonders nachts sehr beeindruckend atmosphärisch gesehen. Seit ich „Tod in Venedig“ von Thomas Mann gelesen habe, hat die Stadt diesen Status von Verfall und Chaos für mich und ich fand spannend zu sehen, was andere Menschen für Interpretationen liefern. Auf jeden Fall werde ich auch nochmal (jetzt in erwachsen und mit guter Kamera) hinfahren und besonders nachts ein paar Bilder machen.

Zum Thema Venedig gibt es einen recht guten Dokumentarfilm von 2012: das Venedigprinzip. Solltet ihr einen Einblick in die Stadt, die mittlerweile täglich mehr Besucher wie Einwohner hat, haben wollen, der fern der touristischen Klischees ist, kann ich ihn euch ans Herz legen. Es geht hier um das Sterben der Stadt, um Menschen, die aufgrund der steigenden Mietpreise wegziehen müssen, um Menschen, die Wohnungen dort nur zu Prestigezwecken kaufen, aber nie darin wohnen, um riesige Luxusdampfer, die den Bewohnern die Bilder von den Wänden schütteln und und und..bedrückend und zum Nachdenken anregend.

VenedigausstellungVenedigausstellungVenedigausstellung

Die Ausstellung fand im PENG statt, einem ehemaligen Autohaus, was eine wunderbare Kulisse hergab. Irgendwie auch im Zerfall und gerade deswegen doch so passend. Hier finden auch immer wechselnde Ausstellungen statt, diese hier ist leider schon vorbei, also wer in Mainz ist, schaut dort doch mal vorbei. Ist auch gleich am Hauptbahnhof, also sehr leicht zu erreichen!

Venedigausstellung

Venedigausstellung
Venedigausstellung
venedigausstellung

Leider hatte ich selbst nur mein Handy als Kamera dabei und dann haben die doofen Rahmen noch so gespiegelt, das war echt suboptimal 🙁 Aber vielleicht könnt ihr doch einen kleinen Eindruck bekommen. Die Bilder sollen wohl irgendwo an der FH ausgehangen werden, sollte sich wer dafür interessieren, kann ich mich gerne erkundigen, wann und wo man sie sich weiterhin anschauen (und natürlich auch erwerben) kann.

Mir gefällt besonders gut das Bild von dem Passagier im Vaporetto (den Schiffstaxen in Venedig), da die Farben dem Ganzen so etwas surreales geben..hat irgendwas von in Berlin feiern gewesen und nun auf dem Nachhauseweg-Seiend..und ja, hierbei höre ich in menem Kopf „Sky and Sand“ von Kalkbrenner..minimal klischeehaft, ich weiss *g* Das Bild ist passenderweise auch von dem Freund, der mich mit zur Ausstellung genommen hat..und vielleicht kann ich ihn ja überzeugen, dass ich die genau richtige Besitzerin für dieses Bild bin 😉

Gefallen euch die Bilder? War schon wer in Venedig und/oder will (wieder) hin? Und kennt wer den Film?

Diana F+ <3

Heute mal etwas aus der Rubrik „schmachte ich seit Ewigkeiten an, kaufe ich aber doch nie“. Tu ich nämlich ab und an doch 😉 Die Diana F & ich..wir kennen und lieben uns schon lange. Ich renne in zig Ausstellungen, wo Künstler Bilder, die mit diesem kleinen Plastikwunderwerk geschaffen wurden, ausstellen und jedesmal hüpft mein Herz. „So etwas will ich auch machen“. Dann schaue ich bei Amazon vorbei und sehe, dass der Starterkit nur 79 Euro kostet..und dann merke ich, wieviele Modelle es gibt und dass ich diese anfassen muss um zu entscheiden, welche es sein soll. Gut, dass ich die letzten Tage in Berlin war und noch besser, dass es dort ein geschäft gibt, welches sich der Diana F+ und ihren Anhängern verschrieben hat 😉 Ich spreche vom Lomography Gallery Store, welcher superzentral an der Friedrichsstrasse gelegen ist und auch einen Besuch wert ist, wenn man nur mal gucken mag. Tolle Workshops gibt’s da ürbigens auch!

Nun stand ich also vor dieser grossen Auswahl und konnte mich partout nicht entscheiden. Ich wusste eigentlich nur, dass ich nicht das Original wollte..nach einer Stunde anfassen, rumüberlegen, nebeneinanderlegen etc..kaufte ich..ja genau..das Original 😉 Versteh mal einer die Frauen *g*

Diana F+

Die Decke, die da gleich runterkommt, gehört zum Atelier von Freunden..ein gar wundervoll kreativer Raum, wie ich ihn nur gebrauchen kann 🙂 Da schrieben sich diverse Haikus gleich viel leichter..aber zurück zum Thema 😉 Zur Kamera gabs im Set dann noch den Blitz, verschiedene Rahmen (ob man pro Film 12 oder 16 Bilder haben mag), ein Buch über Lomography und kleinen Schnickschnack..eine Tasche habe ich noch nicht und ich mag auch noch 2 spezielle Linsen haben..aber die kaufe ich online, vielleicht finde ich sie etwas günstiger..Filme wurden natürlich auch gleich gekauft (ich habe im Digitalkameraalter ganz vergessen, wie teuer die so sind) und dann gleich in Berlin losgelegt..mein Faible ist es ja, pro Bild mehrere Bilder zu machen, die sich überlappen und ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie das so aussehen wird. Das ist ja auch das Tolle an der Kamera, man weiss vorher nie, wie es aussehen wird 😉 Die Freude, die Kamera mit nach Indien zu nehmen, ist riesig..ich werde die Tage seeeeehr viele Filme kaufen müssen! 🙂

Wer sich bisschen über Lomography informieren mag, dem empfehle ich mal hier, hier und bei meinem liebsten Künstler Mark Sink vorbeizuschauen! Und bald natürlich auch bei mir nicht *g*

(das ist ein Bild von Mark Sink, welches mich einfach nur enorm verzaubert; aus seiner Parisreihe, die man u.a. hier findet!)

Hat hier zufällig auch wer eine Diana F+? Wenn ja, Tipps sind immer suuuper willkommen und Bilder zum Angucken natürlich auch..Inspiration kann man nie genug haben 🙂

 

Ab auf die Strasse und aufs Brot.

Dies wird ein nichtzusammenpassender Beitrag..somit also 2 in einem *g* Aber beides will ich loswerden und somit..fangen wir schmerzlos an.

Ja, ich wohne im Prenzlauer Berg. Ja, ich bin selbst Gentrifizierungsopfer, sprich meine Miete wird so sehr erhoeht, dass ich meine Wohnung schlichtweg nicht mehr halten kann (der Vermieter will hier naemlich uns alle rauskriegen, grundsanieren und dann „Stadthauswohnungen“ oder so in der Art anbieten)..mehr und mehr meiner liebgewonnen, alten, heruntergekommenen Haeuser verschwinden und erstrahlen kernsaniert in schrecklichen Bonbonfarben..naja, in einigen Jahren werden die Leute merken, was sie hier kaputt machen..diese Atmosphaere, die hier gestaltet wird..zum Gruseln! Umso toller ist es, wenn doch mal dagegen gearbeitet wird, wenn etwas „verschoenert“ wird..so gerade an einigen Waenden geschehen und ich freute mich taeglich beim Vorbeilaufen, dass die Bilder gerade hier sind 🙂

Berlin Street ArtBerlin Strret Art Berlin Street Art

Auf dem ersten Bild sieht man am Haus rechts schon ein Geruest..auch dieses wird in so ein schreckliches hellrosa Haus umgewandelt..warum nur 🙁 Wer selbst mal gucken mag, das hier ist die Greifswalder Str.

So, zweites Topic, weniger aufwuehlend..Essen 😉 Ich ziehe ja um und da macht man vorher ja immer die Speisevorraete leer..oder versucht es zumindest. Oft findet man Sachen, wo man sich fragt, warum man sie gekauft hat. Ist bei mir mit Marmelade so. Denn hm sowas esse ich eigentlich nie. Nicht, weil es mir nicht schmeckt..aber es gibt einfach nie den Zeitpunkt, wo ich mir denke „ich habe Lust auf Marmelade“. Dabei ist bzw war diese Wellness Schwartau Multivitamin echt enorm lecker! Honig krieg ich immer von Oma geschenkt (wieso eigentlich) und nachdem ich jetzt schon 400g verbacken habe..muss der Rest aus diesem Glas auch aufs Brot..er schmeckt auch supergut, aber ich habe auch nie diesen „Honig“-Lustmoment..also beides Dinge, die noch Jahre bei mir herumstehen wuerden, wuerde ich nicht umziehen und somit Kram verbrauchen muessen 😉

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Hihi, im Hintergrund sieht man, wie ich das eine Broetchen schon gegessen habe bis mir einfiel, dass der Honig auch ein Foto wert ist *g* Habt ihr auch so Produkte, die ihr kauft, aber dann eigentlich doch nie Lust drauf habt und diese dann ein aehnlich karges Dasein fristen wie meine suessen Brotaufstriche? 🙂

Lesenswert: Wellensittich entflogen – Farbe egal

Es gibt so meine taeglich angeklickten Internetseiten, bei denen ich mich oft frage, wieso gibt es euch nur online, wieso bringt ihr nicht ein Buch mit einer Sammlung von eurem Inhalt heraus. Dazu zaehlt neben SmsVonGesternNacht und Ibash eben auch NotesOfBerlin. Erstere haben dies mittlerweile erfolgreich getan und endlich hat sich auch Joab Nist, der sympathische Gruender von NotesOfBerlin, hierzu durchgerungen..danke sehr! 🙂

Bei Notes of Berlin geht es, wie der Name vielleicht schon ein ganz klein wenig vermuten laesst, um die Zettel, Sticker und anderen Formen der urbanen Kommunikation, die sich so in Berlin tagtaeglich finden lassen..hier, wo ich wohne, stolpere ich auch seeeehr haeufig ueber eben solche Mitteilungen. Viele sind lustig, schraeg, ganz Berliner Mundart oder auch einfach nur zum Herzerweichen schoen. Ich lese den dazugehoerigen Blog, auf dem fast taeglich neue Notes zu finden sind, quasi schon seit seinem Bestehen und egal, ob ich gerade in Berlin wohnte, oder im Ausland war..er macht das Berlinweh ein wenig ertraeglicher. Die Idee ist einfach genial, wird jetzt auch auf andere Staedte uebertragen (wobei es zum Beispiel in Darmstadt, meiner Zweitheimat seeeeeehr schwer waere..denn da gibt es diese Art der Kommunikation kaum..ausser an Toilettenwaenden!). Und ausgeweitet wird eben auch von der Online in die Buchform..den Trailer dazu einmal hier:

Das Buch unterscheidet sich natuerlich von der Onlinepraesenz in ein paar Details: wir finden hier thematisch zusammenpassende Notes und nicht nach Datum sortierte und natuerlich nur eine Auswahl..sonst waere das Buch ja unsagbar dick. Dann gibt es auch einige Hintergrundinfos zu den Notes, Gespraeche mit den Verfassern und auch Aufloesungen, wie es weiterging..fand ich super spannend, besonders, da ich einige der Notes ja selbst hier in real gesehen hatte..und auch wissen wollte, wer um alles in der Welt wieso so etwas schreibt..Papiervoyeurismus in seiner schoensten Form! Oder auch der einzigen *g*

Ich finde das Buch eignet sich hervorragend als Geschenk fuer Berlinbegeisterte oder Neuzugezogene..denn es gibt einfach eine ganz bestimmte Berlinaura/-atmosphaere wider, die nur schwer in langem Fliesstext fassbar ist…man bekommt einfach ein Gespuer dafuer, wie die Bewohner hier ticken..und wie unterschiedlich sie das tun 😉 Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit durchgeblaettert, aber wie gesagt, ich kenne ja quasi jedes einzelne Bild darin schon..werde es aber einem Freund weitergeben, mit dem ich die „Muenchen ist doch soooooo viel toller wie Berlin“-Debatte einfach nicht mehr fuehren mag; vielleicht kann ich ihn hiermit ja ein bisschen vom Gegenteil ueberzeugen (ok, ich bezweifle es arg, aber aufgeben ist nicht!).

Wer sich mal live einige der Notes ansehen will und dazu nicht suchend durch die Strassen rennen mag, sollte sich am 29.06 also diesen Freitag (boah, was bin ich mal aktuell *g*) in den Raeumlichkeiten der Artconnect in der Boddinstrasse 62 in Berlin ab 18.00h einfinden (leider sitze ich da schon am Flughafen, sonst wuerde ich definitiv vorbeischauen). Pizza, Kuchen und Musik gibts auch noch und dazu natuerlich ganz viele Stuecke von Berliner Street Art. Uh, und ein Wellensittich-Gewinnspiel 😉

Rette die Strasse!

Mein kleines, feines ganz persoenliches Notes of Berlin. Ich liebe die Seite, schaue bestimmt einmal die Woche vorbei und finde viele der dort gezeigten Kunstwerke auch im Alltag. Ab und zu schicke ich auch selbst mal was ein..doch wieder anderes fotografiere ich zwar, erfreue mich daran und teile es nun hier mit euch. Fuer mich sollte es ja viel mehr von solcher Kunst oder „Sachbeschaedigung“ (je nachdem wen man fragt) geben..und das nicht nur hier in Berlin sondern doch bitte ueberall.. Darmstadt (meine zweite Heimat) beginnt hier wenigstens doch etwas nachzuziehen!

Muschi KreuzbergAndrew

Ja, Sticker sind fuer mich stickerliebendes Kind definitiv auch Kunst..und wer in Berlin ist, sollte unbedingt das Stickermuseum besuchen! (meine Eindruecke). Auch wenn Muschi Kreuzberg schon langer nicht mehr underground ist..ich mag sie trotzdem, wenn die Preise auch jenseits von gut und boese sind..und Andrew kenn ich nicht, aber das ist bei mir um die Ecke 😉 Ich selbst durfte letztes Jahr fuer eine NGO Sticker kleben und ueberlege selbst auch haeufig, wie ich denn hier mal beitragen koennte (und keine „habe dich dort udn dort gesehen, muss dich wiedersehen“-Zettel) und den Menschen ein Laecheln aufs Gesicht zaubern koennte 😉

Frankfurt/Oder braucht einen Tourismusbeauftragten!

Szenario: Ich bin zur Zeit stolzer Probe-Bahncard25-Besitzer und will diese Bahncard somit auch etwas nutzen. Um „heim“ sprich 600km von Berlin mal kurz hinzufahren, fehlt aber gerade die Zeit. Und da ich Berlin mittlerweile zwar gut kenne, aber vom Umland so gar nix kenne..guckte ich auf die Karte und entschied mich, mir mal Frankfurt/Oder und Slubice anzusehen. Gesagt, getan und so ging es Samstagsmorgen los. Vom Hauptbahnhof bzw Ostbahnhof faehrt der Warschau-Express und alleine diese Zuege sind schon niedlich. Hier gibt es nur Abteile, die aber sehr bequem sind und sehr oldschool aussehen. Schwupps, keine Stunde spaeter stand ich schon in Frankfurt. Die Stadt an sich ist sehr ueberschaubar und doch touristenfreundlich kann man sagen, denn es gibt netterweise ueberall Schilder, die einem den Weg zu den Museen, der Oder etc weisen..haette ich mir die vorbereitende Googlemapsansicht ja sparen koennen 😉 Man kommt auch sehr gut ohne Auto oder oeffentliche Verkehrsmittel aus, vom Bahnhof zur Innenstadt ist man wirklich in 10 Minuten gemuetlich gelaufen und verlaufen geht nicht da (geradeaus und einmal rechts) der Weg sehr einfach und ausgeschildert ist 😉

Angsehen habe ich mir das Museum Junge Kunst, wo ich alleiniger Gast war und somit eine Privatfuehrung geniessen konnte sowie einen Plausch mit dem Aufseher, der mir dann auch noch den Beamer einschaltete 😉 Alleine im Museum, ein Traum! Und ich sollte es in allen Museen an diesem Tag bleiben *g* Die Ausstellung ist ueberschaubar, aber ich habe einige spannende Neuentdeckungen gemacht wie BALAVAT, die mich sehr inspiriert haben (Fotos weiter unten). Man benoetigt wenn man brav die Materialien liest und die Werke wirken laesst, circa eine Stunde 😉 Da das Museum direkt neben dem Rathaus und auf dem Rathausplatz ist, sah ich mir natuerlich auch dieses kurz an, fotografierte einige tolle Tuerboegen und ging weiter zur restlichen Ausstellung in den Packhof. Das ist quasi um die Ecke und hat nochmal zwei spannende Raeume mit ich glaube 6 Kuenstlern zu bieten. Auch hier war ich vollkommen alleine..ok, vielleicht lag es auch den den bombastischen 30 Grad und Sonnenschein draussen, ich fand es auf jeden Fall genial! Das Museum liegt direkt an der Oder, also setzte ich mich hier mal kurz auf eine der zahlreichen (ebenfalls leeren) Baenke und genoss die Sicht auf Polen. Gruen, waldig, entspannend. Da es mir dann doch zu heiss war und mein Getraenk leer, marschierte ich Richtung Heinrich-von-Kleist Museum. Auf zwei Etagen wird hier sein Leben und Wirken mit sehr vielen tollen Materialien wie den privaten Briefen veranschaulicht und das Museum ist wirklich toll! Ich hatte unheimlich Spass, mich mit Kleist zu beschaeftigen und las bzw sah mir wirklich alles an. Somit kann ich nun sagen, dass ich enorm viel Wissen vermittelt bekommen habe auf angenehme Weise und mir eine spannende Persoenlichkeit naeher gebracht wurde. Im Museumsshop fehlten mir leider die Buecher von Kleist (ich kaufte mir den Michael Kohlhaas spaeter am Bahnhof *g*), aber die Mitarbeiterin war so nett und wir unterhielten uns echt gut (was so ein Semester Museologie doch in der Praxis bringen kann!). Nebenan wird gerade ein Neubau errichtet, der im Herbst 2013 fertig sein soll (und ja, das werde ich mir dann doch ansehen). Vom Museum ging es noch in die Kleist-WG, welche mich sehr begeistert hat. Hier wurde an der Stelle von Kleists Geburtshaus im heutigen Blockbau eine grosse Wohnung angemietet und die einzelnen Raeume wurden von Schulklassen gestaltet. Sie waren in ihrem Wirken hier sehr frei, konnten sich also ihren eigenen Zugang zu Kleist, seinem Leben und seinem Schreiben herstellen und ausdruecken. Da sehr unterschiedliche Alters- und Bildungsschichten vorhanden sind, bekommt man hier sehr verschiedene, aber auf ihre eigene Weise sehr gute, Raumkonzepte geliefert, die einfach nur staunend und begeistert zuruecklassen. Eine ganz andere Vermittlung von Kleist, die mir aber sehr gut gefallen hat! Leider wird diese Ausstellung Ende diesen Jahres geschlossen, was ich wirklich sehr schade finde. In der Wg gibt es einen Raum, wo man genau den Blick auf die Marienkirche mit ihren aussergewoehnlichen Fenstern hat, welchen Kleist haeufig beschrieben hatte..zwar fahren mittlerweile Autos vorbei, aber trotzdem fand ich es sehr toll, hier zu stehen und das zu sehen, was der Autor gesehen hat. Fuer mich eine wirklich faszinierende Persoenlichkeit mit einer enorm spannenden Gedankenwelt, von der man doch nur so wenig weiss..und irgendwie fuehle ich mich seinem Lebensttil (immer auf der Suche) doch sehr verbunden..hoffen wir, dass der Selbstmord mit 30 am kleinen Wannsee ausbleibt 😉 Und vielleicht, dass mein Geschreibsel vor meinem Tod anerkannt wird (immerhin kann Goethe es nicht mehr zerreissen!). Die Marienkirche sah ich mir auch noch flugs an und dann setzte ich mich einfach entspannt an die Oder und las ein wenig..Gedanken kann man hier auch sehr gut fliessen lassen, es sind nirgends viele Menschen und es war verdammt ruhig und ja, einfach erholsam!

Nachdem ich dann lange genug nach Polen geguckt hatte, ging ich schnell mal ueber die Oder und sah mir ein bisschen Slubice an. Billige Zigaretten kaufte ich auch noch, aber da ich meine Euro nicht tauschen wollte, verzichtete ich auf den Besuch eines Cafes und marschierte zurueck in die Innenstadt Frankfurts. Hier waren die Eiscafes alle restlos voll (die Geschaefte primaer zu, es war nach 16 Uhr und da schliesst viel habe ich erfahren *g*) und ich goennte mir noch einen Salat, bevor es wieder zum Bahnhof und zurueck nach Berlin ging. Hier stand ich dann nach nur 12 Stunden „on the road“, aber wahnsinnig erholt und gedanklich weitergebracht 😉

Da mir wirklich JEDER egal ob online oder hier sagte, dass ich doch nicht nach FFO fahren soll..ich muss sagen, ich habe einen spannenden, erholsamen und inspirierenden Tag in dieser Stadt verbracht und fand es genial. Somit kann ich es nur empfehlen! Und nun einfach noch ein paar Bildchen:

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Also, husch nach FFO und nicht immer nur nach Leipzig oder Dresden 😉

–> mein Gewinnspiel sucht noch Mitmacher! Da kann man dann gleich die vielen Reisetermine eintragen *g*

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