Schlagwort: Lesen

[Lesenswert] Mary Higgins Clark – We’ll meet again

Woohoo, so langsam bekomme ich meine zwei Bücher pro Woche wieder hin, der lange Arbeitsweg mit der Metro ist also doch zu etwas gut. Allerdings lese ich morgens um 6 definitiv langsamer als zu meinen normalen „Wachzeiten“. Von Mary Higgings Clark habe ich schon einige Krimis/Thriller gelesen und fand sie immer wahnsinnig spannend geschrieben. We’ll meet again (oder auch Wenn wir uns wiedersehen) hatte also hohe Erwartungen zu erfüllen!

Mary Higgins Clark We'll meet again

Worum geht’s Molly wird nach 5,5 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, in welchem sie aufgrund des Mordes an ihrem Mann saß. Allerdings kann sie sich partout nicht an die Mordnacht erinnern oder gar daran, dass sie ihm etwas angetan hat; gemeinsam mit ihrer ehemaligen Schulfreundin Fran, die mittlerweile eine True Crime Journalistin ist, beginnt sie nach der Wahrheit zu suchen. Als ein weiterer Mord in Mollys Umfeld geschieht, spitzen sich die Dinge zu und so langsam beginnt nicht nur die Fassade des perfekten Ehemannes, sondern auch die Mauer, die Molly vor der Erinnerung schützt, zu bröckeln..

Wie ist’s Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllend, das Buch ist ein richtiger Pageturner und liest sich nur so runter. Mir fiel es schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen, da ich wissen wollte, wie sich alles auflöst. Man hat zwar seine 2-3 Verdächtigen, aber am Ende kommt doch alles anders als man denkt. Tolle Leistung der Autorin, die durchgehend fesselnd schreibt, aber auch auf unwichtige Details verzichtet. Für einige könnte hier etwas Atmosphäre fehlen, ich fand die Reduziertheit sehr angenehm! Durch die primär kürzeren Kapitel kann man es auch super unterwegs lesen und kommt immer wieder schnell in die Handlung rein.

Wer schon Bücher von der Autorin kennt, wird auch hier nicht enttäuscht sein. Aber auch allen anderen, die gerne Thriller lesen, kann ich es wärmstens ans Herz legen, ich hatte mit den 400 Seiten definitiv eine gute Zeit! Leider habe ich jetzt kein Buch mehr von Higgins Clark hier bei mir in Kanada, ich bin wieder angefixt worden, noch mehr von ihr zu lesen! Mal sehen, was mein liebster öffentlicher Bücherschrank in Deutschland im Februar für mich bereithält!

[Lesenswert] Freakonomics – Steven Levitt & Stephen Dubner

Als ich vor gefühlt zehn Jahren das erste Mal über Freakonomics von Steven D. Levitt & Stephen J. Dubner (deutsch/englisch) gestolpert bin, war ich schon vom Titel sehr angetan. Ich bin jemand, der immer begeistert hier schreit, wenn ein eigentlich trockenes (oder ernstes) Thema amüsant, locker-flockig rübergebracht wird (ich sage nur Last Week with John Oliver). Wie das aber im Leben dann oft geschieht, hatte ich einfach nie Zeit und dann geriet das Buch in Vergessenheit. Umso glücklicher war ich, als ich es doch tatsächlich am Ende der Welt aka Yellowknife in einem öffentlichen Bücherschrank fand! Zufälle gibt es manchmal, das ist doch verrückt!

Freakonomics

Worum geht’s Der Wirtschaftswissenschaftler Steven Levitt versucht, gemeinsam mit dem Journalisten Stephen Dubner, gesellschaftliche Phänomene mit ökonomischen Werkzeugen und den abstrusesten Korrelationen der Allgemeinheit zu erklären. Was nach langweiliger Statistik klingt, ist enorm spannend und bringt einen definitiv häufiger zum Schmunzeln. Die Themen sind vielfältig und kurios, so geht es zum Beispiel um die Frage, ob Swimmingpools gefährlicher als Waffen für Kinder sind, wieso Drogendealer so lange bei ihren Müttern wohnen und was Sumo-Ringer und amerikanische Lehrer verbindet. Oder wie Immobilienmakler denken (wollen sie wirklich immer den höchsten Preis für den Klienten rausschlagen) und ob es einen Zusammenhang zwischen der Schulbildung der Eltern und den Namen ihrer Kinder gibt? Denkt man zunächst, dass es da doch einfach keine Verbindung geben kann, werden einem schnell die Augen geöffnet und man hat ein neues Thema zum Smalltalken.

Wie ist’s Ich habe das Buch mit großem Interesse und viel Lächeln gelesen. Die Themen waren durchgehend spannend, man kann sie ruhig nicht der Reihe nach lesen, da sie nicht aufeinander aufbauen. Sie sind in sich gut geschrieben, es gibt sehr viele Quellennachweise, wenn man sich näher mit einer Sache beschäftigen will und das Buch macht einfach Spaß! Absolut nicht trocken, einige Dinge sind so absurd, dass man sie sich gar nicht vorstellen kann und wenn sie einem dann belegt werden, staunt man einfach nur.

Nachdem ich das Buch gelesen hatte, lasen es drei meiner Bekannten hier in Kanada und alle waren ähnlich begeistert bzw gefesselt. Wir hatten danach auf jeden Fall spannende Diskussionen beim Abendessen 😉 Auch wenn das Buch schon etwas älter ist, kann ich es euch definitiv noch immer ans Herz legen – vielleicht habt ihr ja jemandem im Kopf, der sich über ein „wirtschaftwissenschaftliches“ Weihnachtsgeschenk freuen würde.

Das Wall Street Journal hat ein sehr passendes Zitat zu dem Buch verfasst, welches ich hier nur noch kurz wiedergeben möchte: „If Indiana Jones were an economist, he’d be Steven Levitt…Criticizing Freakonomics would be like criticizing a hot fudge sundae“. Da schließe ich mich gleich mal an und notiere mir mental, dass ich am Wochenende mal dringend Eis kaufen sollte 🙂 Durch meinen Vollzeit-Job bin ich jetzt leider wieder von 2 auf 1 Buch pro Woche gefallen, wobei ich mir definitiv auch Lesen für die nächsten zwei Tage vornehme..ich habe noch so viele Bücher hier in Kanada, die gelesen werden wollen, das wird knapp!

[Lesenswert] Prep – Curtis Sittenfeld

Als ich das Taschenbuch Prep von Curtis Sittenfeld im öffentlichen Bücherschrank entdeckt, musste ich sofort zuschlagen. Zwar hatte ich noch nie davon gehört, aber auf der Rückseite war folgende Time-Review abgedruckt: „Critics have compared…Sittenfeld to Salinger and Plath. But her novel Prep…pegs her as a name to watch in her own right“. Da ich sowohl Plath als auch Salinger geradezu verschlungen habe und noch immer sehr gerne lese, konnte ich gar nicht mehr anders, als das Buch einzupacken!

Prep Curtis Sittenfeld

Worum geht’s Die 14-jährige Lee Fiora will ihrem Leben in Indiana entfliehen und entscheidet sich trotz ihres sehr erstaunten Umfeldes auf das prestigeträchtige Ault Internet in Massachusetts zu gehen. Das Buch begleitet ihr Leben dort über die nächsten vier Jahre bis zu ihrem Abschluss und behandelt die Themen, Freundschaft, Beziehungen, Selbstfindung, Gender, Liebe und beschreibt, was es heißt, in der Highschool zu sein.

Wie ist’s Ich muss sagen, dass das Buch die lobenden Kritiken und den Platz auf der New York Times Bestsellerliste durchaus verdient hat. Es ist zwar nicht ganz so fesselnd, wie ich es mir gewünscht hatte und teilweise etwas langatmig, aber es ist ein absolut überzeugender coming of age Roman. Lee Fiora wird als sehr komplexe Person gezeichnet und die Autorin kommentiert ihr Verhalten immer wieder – eben so, als wäre sie damals das junge Mädchen gewesen, dessen Aufwachsen wir hier am eigenen Leib erfahren. Man kann sich absolut in die Schulzeit hineinversetzen, hat einige Situationen bestimmt auch so erlebt und oftmals sind die dazu geschriebenen Kommentare einfach nur so treffend! Es wird ein hervorragendes Bild von der Hierarchie, dem „Klassenkampf“, dem Gruppenverhalten, welches in jeder Schule (und besonders im Internat) vorherrscht und wie schwer es für jeden Einzelnen ist, seinen Platz darin zu finden.

Mir ist die Hauptperson nicht unbedingt sympathisch, somit habe ich keine sehr enge Verbindung zu ihr aufgebaut und konnte ich das Buch immer wieder zur Seite legen. Teilweise waren einige Passagen auch etwas zu langatmig, aber selbst wenn man dort überfliegt, verliert man nicht viel von der Story. Ich würde nicht so weit gehen und Sittenfeld mit Salinger und Plath zu vergleichen, ganz so herausragend fand ich ihre Stil doch nicht, aber insgesamt hat sie ein sehr gutes Bild vom Heranwachsen in einem Internat gezeichnet.

Wenn ihr gerne coming of age Romane lest, kann ich euch dieses Buch definitiv empfehlen! Mit etwas über 460 Seiten kann man sich damit auch einige Zeit beschäftigen. Lest es ruhig im Original, die Sprache ist einfach gehalten und auch auf unnötig verschachtelten Satzbau wird verzichtet, es liest sich gut runter! 

[Lesenswert] Menschensöhne – Arnaldur Indridason

Seit ich im Januar in Island war und mich Hals über Kopf in dieses Fleckchen Erde verliebt habe, ist meine Faszination für alles, was damit zu tun hat, ungebrochen. Somit habe ich mich sehr gefreut, als ich im öffentlichen Bücherschrank den bereits 2006 erschienen Krimi Menschensöhne von Arnaldur Indridason gefunden habe. Es handelt sich hierbei um das erste Buch aus der sehr erfolgreichenKommissar Erlendur Sveissons Reihe des Autoren – mittlerweile ist Band 11 daraus erschienen.

Menschensöhne

Worum geht’s Inmitten Reykjaviks wird ein pensionierter Lehrer brutal ermordet und zur gleichen Zeit bringt sich einer seiner ehemaligen Schüler in einer Psychiatrie um. Da muss es wohl einen Zusammenhang geben und Kommissar Erlendur Sveinsson beginnt mit Hilfe von Palmi, dem Bruder des Selbstmörders, zu ermitteln. Irgendetwas in der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Personen muss zu der heutigen Tragödie geführt haben.

Wie ist’s Ein absoluter Page-Turner, so fesselnd, dass ich das Buch in zwei Tagen gelesen habe. Ich wusste vorher nicht, dass die Erlendur Sveinsson-Reihe enorm erfolgreich ist und hatte somit gar keine Erwartungen an den Krimi. Ganz großer Fehler und absolute Unterschätzung! Die Personen werden gut beschrieben, man kann sich in sie hineinversetzen und wird durch die Story immer wieder überrascht. Dachte ich zuerst, dass es bestimmt wieder „nur“ um Missbrauch geht, wurde ich hier schnell eines Besseren belehrt. Nein, ich habe so einige Wendungen wirklich nicht kommen sehen und bin von der Fantasie und Erzählgeschwindigkeit des Autors sehr begeistert. Da die Kritiken in seinem Erstling alle noch Schwächen sehen und seine nachfolgenden Bücher loben, will ich mich unbedingt nach und nach durch die Reihe lesen und selbst sehen, ob da was dran ist. Denn ich fand dieses Buch schon klasse – Island als Schauplatz passt super zum Stimmung des Buches!

Kennt ihr das Buch zufällig schon oder andere Werke aus der Erlendur-Reihe? Wenn ihr Krimis mögt, empfehle ich euch den Autoren und wenn ihr Island als Schauplatz auch noch mögt, seid ihr wirklich genau richtig. Meine höchste Empfehlung ist immer, dass ich das Buch meinem Opa zu lesen gebe und das werde ich in diesem Fall definitiv machen. Er liebt Krimis und ich denke, dass ihn die ausgefallene Handlung bei diesem Buch auch begeistern wird!

[Lesenswert] Der rote Schrei – Mary Willis Walker

Ein neuer Tag, ein neuer Krimi – diesmal mit einem Titel, unter dem ich mir absolut nichts vorstellen konnte. Von der Autorin Mary Willis Walker hatte ich auch noch nicht gehört, aber mich machte neugierig, dass Der rote Schrei mit dem Edgar Allan Poe-Preis ausgezeichnet wurde. Der Name war mir immer ein positiver Begriff 😉

Der rote Schrei

Worum geht’s Die Journalistin Molly Cates hat ihr Buch über den verurteilten, geständigen Serienmörder Bronk publiziert, welcher in Kürze hingerichtet werden soll. Sie will noch einen letzten Artikel über ihn schreiben, doch es werden ihr plötzlich Steine in den Weg gelegt..und dann geschieht ein weiterer Mord, der viel zu viele Parallelen zu den Morden von Bronk hat. Gemeinsam mit ihrem Exmann, einem Polizisten, macht sich Molly daran, Licht ins Dunkle zu bringen und die Wahrheit herauszufinden.

Wie ist’s Sehr spannend, ich habe es an einem Tag gelesen! Die Charaktere werden sehr schön beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ich mag sehr, dass sie „nicht nur schwarz oder weiß gezeichnet“ sind. Es gibt Widersprüche, was gut ist und die Geschichte spannender macht. Die Mischung aus Spannung, harter Thematik wie der Todesstrafe und seichter Liebesgeschichte funktioniert gut, man kann das Buch leicht runterlesen, aber auch mal aus der Hand legen, wenn man etwas zu erledigen hat. Wieder hineinkommen ist absolut kein Problem!

Ein fast vollkommen rundes Buch, mir war lediglich am Ende etwas zu wenig Zeit, es endete sehr abrupt. Wobei es den Leser nicht im Regen stehen lässt, alle Unklarheiten werden aufgelöst und man kann das Werk getrost beiseite legen. Absolut eine Empfehlung von mir und ich bin immer noch kein großer Krimifan – dieses hier hat mich aber von Beginn an gefesselt und nicht mehr losgelassen!

Kennt ihr die Autorin? Sie hat von diesem Buch noch einen Fortsetzungsroman mit dem Titel „Unter des Käfer’s Keller“ geschrieben und sollte mir dieses in die Hände fallen, kann ich wohl alle Termine an diesem Tag absagen und mich auf der Couch vergraben!

[Lesenswert] Trick of the dark – Val McDermid

Krimis/Thriller sind mit Abstand die häufigsten Bücher in öffentlichen Bücherschränken und da ich in Kanada gerade auf diese angewiesen bin, bekomme ich einen guten Überblick in dieser Kategorie. Viele Autoren, wie auch Val McDermid, sind mir vom Namen her nämlich ein Begriff, gelesen hatte ich aber noch nichts von ihr. Da mich das Cover von Trick of the Dark aber sofort angesprochen hatte, habe ich es mir geschnappt und in zwei Nächten durchgelesen.

Trick of the dark - Val McDermid

Worum geht’s Die Hauptperson Charlie Flint bekommt ein anonymes, mysteriöses Paket mit Zeitungsausschnitten über einen brutalen Mord an ihrem alten College zugeschickt. Da sie gerade in einer persönlichen Krise steckt und von ihrem Job als Psychologin suspendiert wurde, geht sie den Hinweisen nach und muss zurück in ihre eigene Vergangenheit reisen.

Wie ist’s Ganz ehrlich, hätte ich nicht mitten im Yukon ohne Internet gesessen, ich hätte das Buch nicht zu Ende gelesen. Aber da ich nichts anderes zu tun hatte, habe ich mich durchgequält. Ich verband McDermid mit großartiger, spannender Literatur, aber hier dümpelte die Geschichte so dahin, es war einfach langweilig. Man hatte viele Charaktere, die sehr schwarz-weiß gezeichnet wurden – viele Personen waren lesbisch, die andere Hälfte konnte damit gar nicht. Es wurde immer wieder das Thema Coming Out angesprochen, aber in einer so distanzierten Weise, dass es einen komplett kalt ließ.

Die gesamte Mordgeschichte wirkt sehr konstruiert und einfach total unglaubwürdig, so agieren Menschen einfach nicht. Vorhersehbar ist sie auch noch und ach, man will das Buch einfach nur fertig haben – ein Pageturner in negativer Weise quasi. Ich glaube, ich habe hier das eine schlechte Buch von ihr erwischt, andere Bücher haben so begeisterte Kritiken – schade!

Heute also absolut keine Empfehlung, dabei versuche ich in jedem Buch noch etwas Gutes zu finden. Was war euer letzter literarischer Flop?

[Lesenswert] The other side of the story – Marian Keyes

Von drei Bücher die Woche bin ich gerade auf ein Buch in drei Wochen zurückgefallen, aber zwischen arbeiten und 3000km fahren, habe ich es nicht hingekriegt. War es während meines Sommer-Roadtrips möglich, die Nacht durchzulesen, wird es jetzt schon um 20.00h stockdunkel und mit Taschenlampe im Auto liest es sich nur bedingt gut. Aber ich habe es geschafft und The Other Side of the Story von Marian Keyes endlich fertiggelesen. Gespendet habe ich es auch gleich, es gibt in den Bau einer neuen Gans-Statue in Wawa *g*

the other side of the story

Worum geht’s Das Buch dreht sich um die (Liebes-)Geschichte von drei Frauen, deren Leben mehr oder weniger bewusst miteinander verknüpft ist. Es spielt im Kontext „Autoren und Publisher“, welcher sehr spannend beschrieben wird und einige Blicke hinter die Fassade gewährt. Jojo, die Publisherin, hat eine Affäre mit ihrem Boss, der jedoch seine Frau für sie verlassen will. Gleichzeitig betreut sie die Autorinnen Gemma und Lily, welche Freundinnen waren, bis die eine der anderen den Mann wegschnappte. Zwischen literarischem Konkurrenzkampf ist natürlich auch im Liebesleben der Drei einiges los!

Wie ist’s The other side of the story wird aus den drei Perspektiven der Frauen erzählt, wodurch man alle Charaktere näher kennenlernt, sowohl durch die eigene Geschichte wie auch durch die der anderen. Die Stories verlaufen parallel, man sollte allerdings immer ein Kapitel/eine Frau zu Ende lesen, sonst kann es verwirrend werden. Als „Pageturner“ würde ich das Buch nicht beschreiben, man liest es eher so runter, lacht mal dort, kann sich gut in diesen Moment hineinversetzen etc. Gefesselt hat es mich nicht, die letzten 100 Seiten habe ich glaube ich über eine Woche liegen gelassen, bis ich sie gelesen habe. Das Buch ist in einfachem Englisch geschrieben, ich würde es euch also empfehlen, wenn ihr zum Beispiel „wieder in die Sprache reinkommen wollt“ oder eure Kenntnis mit ein paar umgangssprachlichen Ausdrücken vergrößern wollt.

Definitiv kein „must-read“ für mich, aber das waren die Bücher von Marian Keyes bisher alle nicht. Sie sind, was man erwartet, seichte Kost für’s Herz, welche sich gut als Strandlektüre machen oder wenn man nur wenig Zeit pro Tag hat. Ein netter Zeitvertreib, welcher sich für mich primär während der Sprache gelohnt hat.

[Lesenswert] Twenties Girl – Sophie Kinsella

Auch wenn das Sprichwort „don’t judge a book by its cover“ lautet, manchmal macht man eben genau das. Auf den ersten Blick hatte ich eine recht genaue Vorstellung, was mich bei Twenties Girl von Sophie Kinsella (7,50€) erwarten würde. Eine leichte, lustige Sommerlektüre, natürlich fürs Herz und aus dem Bereich „chic lit“ (nicht abwertend gemeint) hatte ich vermutet und lag damit auch genau richtig. Da ich im Moment viel freie Zeit habe, habe ich das Buch in zwei Tagen durchgelesen und schon wieder zurück in den öffentlichen Bücherschrank hier in Yellowknife gestellt.

 Sophie Kinsella Twenties Girl

Worum geht’s Die Romane von Sophie Kinsella haben häufiger Frauen im Mittelpunkt, die mit ihrem aktuellen Leben unzufrieden sind. Das ist auch hier der Fall, denn Lara wurde vor kurzem von ihrem Freund Josh verlassen und ist auch mit ihrem Job als Headhunterin unzufrieden. Es läuft einfach nicht so, wie es soll und dann muss sie auch noch zur Beerdigung ihrer 105-jährigen Großtante Sadie, die sie nie getroffen hat. Dort erscheint ihr plötzlich der Geist der Großtante, jedoch als 23-jährige Version und fleht Lara an, ihre Lieblingskette zu finden. Nach kurzem Schock und Infragestellen ihrer geistigen Verfassung beschließt Lara, Sadie zu helfen und macht sich auf die Suche..

Diese Suche gestaltet sich turbulenter als erwartet, Lara muss häufiger über ihren Schatten springen und lernt viel über das Leben ihrer Großtante. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Charaktere müssen immer wieder Kompromisse finden, da sie die Hilfe des jeweils anderen benötigen – Sadie will die Kette, Lara den Geist zum Ausspionieren des Exfreundes. Die Overall-Story ist spannend dank einiger Familienintrigen, die Liebesgeschichte fand ich leider etwas flach und langweilig, der Amerikaner Ed hätte ein bisschen mehr Charakter bekommen dürfen.

Wie ist’s Ich hatte etwas Mühe, mich in das Buch einzufinden, habe am Anfang und auch mittendrin immer mal wieder ein paar Seiten überflogen, da es teilweise etwas langatmig war. Die Geister-Idee des Romans ist ausgefallen und man lernt viel über das Leben in den 20er Jahren, was mir gut gefallen hat. Ebenfalls gut finde ich, dass die Geschichte (wie glaube ich jede von Kinsella) in London spielt, eine Stadt, die ich einfach mag und atmosphärisch wurde sie gut im Buch erfasst. Die alte und neue Liebesgeschichte ist ebenfalls ganz schön, aber nicht sehr außergewöhnlich, beschrieben und es geschehen einige unvorhersehbare Sachen in dem Roman, wobei das Ende wiederum sehr erahnbar ist 😉 Das geht aber bestimmt nicht nur mir mit Romanen von Kinsella so, aber man liest sie eben, weil man ein Happyend haben mag.

Der Sprachstil ist einfach gehalten, somit traut euch und lest es im Original. Man kann so quasi „nebenbei“ sein Englisch auffrischen, neue Vokabeln und Ausdrücke lernen und wird trotzdem gut unterhalten. Es ist eine leichte Lektüre, man findet schnell wieder hinein, wenn man das Buch aus der Hand legen muss und ich würde sagen, Twenties Girl ist ideal für den Urlaub! Es wird mir jetzt nicht unbedingt für immer im Gedächtnis bleiben, aber ich war gut unterhalten über das Wochenende.

Mögt ihr Bücher von Sophie Kinsella? Bald müsste ich sie alle durchhaben, man findet sie zumindest in Kanada ständig in öffentlichen Bücherschränken 😉 Obwohl ich zunächst von der Geister-Thematik etwas abgeschreckt war, kann ich es euch trotzdem empfehlen, wenn ihr etwas fürs Herz sucht und nebenbei vielleicht noch ein wenig aus der Zeit des Charleston lernen wollt.

[Lesenswert] Die Wahrheit über jene Nacht – Charity Norman

So langsam habe ich mehr Glück, was die unerwarteten Funde in öffentlichen Bücherschränken angeht. Den Roman Die Wahrheit über jene Nacht von Charity Norman habe ich im kleinen Städtchen Atlin in BC gefunden und alleine die Tatsache, dass es in meiner Muttersprache ist, hat mich schon neugierig gemacht. Und was soll ich sagen, ich konnte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einer Nacht durchgelesen!

Die Wahrheit über jene Nacht

Worum geht’s Finn, der fünfjährige Sohn von Martha, ist mitten in der Nacht vom Balkon ihres Hauses in Neuseeland gestürzt und muss mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Dort kämpfen die Ärzte um das Leben des kleinen Jungen, welcher überlebt, aber zunächst im Koma liegt. Martha sagt, dass alles ein Unfall war und ihr Sohn ein Schlafwandler sei, aber schon bald kommen Ungereimtheiten ans Licht und sowohl der Leser als auch die Polizei vor Ort rätseln, was wirklich geschehen ist und wieso die Mutter von einem Unfall spricht..

Wie ist’s Großartig, spannend, der Schreibstil rührt zu Tränen und nimmt einen richtig mit. Das Buch ist mit vielen Rückblenden geschrieben, durch diese man erfährt, wieso die britische, fünfköpfige Familie eigentlich nach Neuseeland gekommen ist und ihr Leben dort aufbaut. Nach und nach sieht man hinter die glückliche Familien-Fassade und kommt der Wahrheit über jene Nacht immer näher. Man rätselt, hat immer wieder einen anderen Verdächtigen, sodass es etwas dauert, bis man weiß, was Sache ist und dann wird es richtig schlimm. Man leidet mit, versteht die Mutter, den Vater, die Tochter..und will einfach nur ein Happyend. Weswegen man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag, bis es durchgelesen ist. Thematisch will ich nicht verraten, worum es genau geht, das würde zu viel Story vorneweg nehmen – aber es ist großartig recherchiert und so geschrieben, dass man die Handlung jeder Person irgendwie nachvollziehen kann.

Wenn ihr ein wirklich wunderbar geschriebenes Buch mit einer härteren Thematik lesen mögt, was eine Mischung Familiendrama und Krimi ist, kann ich euch dieses hier sehr empfehlen. Da mich besonders der Schreibstil gekriegt hat, freue ich mich schon, wenn das zweite Buch von Charity Norman auf den Markt kommt. Ein großartiges, vielversprechendes Debüt! 

[Lesen] Blogger-Akkreditierung für die Buchmesse in Frankfurt!

Seid ihr auch solche Leseratten und habt einen Blog, auf dem ihr ab und an zumindest über Bücher schreibt? Wenn ja, akkreditiert euch doch für die Buchmesse in Frankfurt, die dieses Jahr vom 14.-18. Oktober stattfindet (–> hier). Ihr müsst euch zunächst registrieren und dann nur einen Beweis über eure Bloggertätigkeit (Link zum Impressum) nachweisen und – sobald das geprüft wurde – erhaltet ihr schon eure kostenlose Eintrittskarte und könnt euch ins Vergnügen stürzen!

Buchmesse Frankfurt 2014

(Blick in den Partnerland-Pavillon vom letzten Jahr – es war Finnland)

Ich gehe schon seit ich klein bin (meist mit Mama) auf die Buchmesse und liebe es einfach nur! Meinen Bericht vom letzten Jahr, dem ersten Besuch mit offizieller Akkreditierung, könnt ihr hier nachlesen. Neben Büchern gibt es immer so viele tolle Programmpunkte: Lesungen, Diskussionen, Kochshows etc etc, langweilig wird es bestimmt nicht und man merkt gar nicht, welche Distanzen man so zurücklegt. Nach einem Tag auf der Messe brauche ich immer ein tolles Abendessen und dann Beine hoch 😉

2015 ist Indonesien das Partnerland der Buchmesse und darauf bin ich schon besonders gespannt. Als Jugendliche hatte ich zwar eine indonesische Brieffreundin, von einem indonesischen Autoren/in habe ich bisher aber noch nichts gelesen. Zeit, diese Lücke zu schließen und mir einen Überblick über die dortige Literaturszene zu verschaffen. Praktisch an der Buchmesse ist übrigens auch ihre Lage direkt neben dem Skyline Center, falls ihr euch direkt davor/danach günstig mit Essen und Trinken eindecken wollt.

Werdet ihr auch die Buchmesse gehen? Vielleicht ja auch als Blogger? Für reine Buchblogger gab es da letztes Jahr schon Treffen, war wer da? Wer weiß, vielleicht sieht man sich ja dort, auch wenn das bei den Menschenmassen etwas unmöglich ist. Wobei ich bisher immer Menschen getroffen habe, die ich von früher kenne, die Welt ist ein Dorf. 

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