Mir ist die letzten Wochen hier einfach enorm aufgefallen, was für eine Designerhandtaschen-Dichte in den USA herrscht. Egal ob in Atlanta, irgendwo in Mississippi, Montgomery, New Orleans, Memphis, Nashville etc etc..jede Frau trägt Tasche. Die nicht unbedingt zum Outfit (gerne die Jogginghose im Walmart) passt oder man dafür keine Hand mehr frei hat. Auch im Restaurant habe ich häufig meinen Kopf gewendet, wenn ich wieder ein Modell edle Taschen entdeckt habe. Ganz vorne dabei war Louis Vuitton, Hermes (wer würde noch für eine Birkin Bag in rosa morden?) und erstaunlicherweise auch verschiedene Joop Taschen. Diese Marke habe ich eher dem deutschen/europäischen Raum zugeordnet, aber hallo Globalisierung, du bist auch in diesem Bereich eingetroffen 😉
Nun grübele ich, ob mir das vorher noch nie hier aufgefallen ist oder ich einfach in Selbstmitleid darüber versinke, nur eine Tasche für zwei Monate mitgenommen zu haben. Für mich sind Taschen nämlich hm, wie Tücher, ich trage sie eigentlich immer, wechsele aber sehr..und kippe dabei immer brav den Inhalt von der einen in die andere Tasche *g* Da ich mein Macbook mitnehmen musste, habe ich jetzt nur eine Tasche von Puma im Retro-Stil dabei. Damit schick weggehen, ist ein Ding der Unmöglichkeit und so ging ich abends immer ohne Tasche weg. Aber ganz ehrlich, meine Manteltaschen reichen hier einfach nicht, ich „brauche“ so viel Kram, dass ich dann wie das Michelinmännchen um die Leistengegend aussehe *g*
Meine Taschen reichen von Secondhand-/Flohmarktfund über die gängigen, etwas günstigeren Marken bis ins höherpreisige Segment (wobei ich hier ausschliesslich im US-Outlet zuschlage). Eine „Lieblingstasche“ kann ich nicht herauspicken, dazu mag ich einfach alle viel zu sehr. Da ich mich bei Primark allerdings immer wieder verleiten lasse, welche zu kaufen, die ich nur „ganz nett“ finde, bin ich froh, ein Kleiderkreiselkind zu sein und sie dort in liebevolle Hände abzutreten 🙂
Ganz a la Loriot kann ich einstimmen in „Ein Leben ohne Tasche ist möglich, aber sinnlos“ und ja, ich habe das ungute Gefühl, dass ich kurz vor Abreise in Bastow (geniales Outlet!) und ganz bestimmt in Las Vegas zuschlagen werde..denn mit nicht mindestens einer Tasche kann ich mich doch zuhause nicht blicken lassen. Da wäre meine Mama ganz verstört, die nämlich normalerweise mit zum Einkaufen muss und verzweifelt neben mir steht (sie kauft eine Tasche erst, wenn die Alte kaputt ist..hachja).
Wie sieht es in eurem Taschen“schrank“ aus? Ich habe übrigens immer in wirrer Anordnung Nägel in die Wände gehauen (ich habe in meinen Wohnungen meist einen begehbaren Kleiderschrank“ und die Taschen daran gehängt. Da sieht man immer, was man alles hat, kann das Bild durch Neuordnen schnell verändern und sie hängen nicht unbeachtet in einer dunklen Ecke (ja, meine Wand ist sehr, sehr voll!).
Bei dem Thema „Original oder Fake Taschen“ bin ich eigentlich schon der Verfechter des Originals, wenn die Qualität und nicht der Hype den Preis rechtfertigt. Wobei ich mir auch eine gut aussehende Kopie kaufen würde (z.b. von eben jener Birkin Bag) und es hier ja auch immer gute Anbieter gibt. So ein hm „Koreatown“-Ramsch, wie man ihn hier in LA findet, würde ich allerdings nie tragen. Oder so Taschen, die man im Urlaub immer auf der Strasse angeboten bekommt, wo man einfach sofort sieht, dass es ein Fake ist und ein schlechter noch dazu. In Indien muss ich immer total lachen, wenn ich die falschgeschriebenen Markennamen sehe *g* Da habe ich allerdings auch schon toll verarbeitete Taschen gekauft 🙂
Mal sehen, ob die Handtaschenbeobachtung weiterhin so krass verstörend ist, oder ich einfach nachgebe und schon diese Woche einkaufen gehe..und im April kommt hier dann sicherlich ein riesiger „was habe ich eingekauft“-Post, wo ihr eine Tasche bewunder dürft (da verlinke ich dann auch hier drauf, damit jeder meine peinliche „Sucht“ nachlesen kann *g*)