Schlagwort: Love is Blind

[Sehenswert] Love is blind; Tindler Swindler, Inventing Anna & FYRE

Aktuell brauche ich einfach nur seeeeehr seichte Kost, wenn ich mich etwas berieseln lassen und die Aussenwelt ausblenden will. Somit hat mir Netflix da wirklich genau passende Sachen vorgeschlagen, die ich dann auch mal brav angeschaut habe 😉 Wahrscheinlich habt ihr von allen Formaten schon gehört, aber wenn nicht, vielleicht ist ja hier auch was für euch dabei! Wobei ich gestehen muss, aktuell läuft eben doch meist ein Nachrichtenstream im Hintergrund.

LOVE IS BLIND 2

Mittlerweile sind wir in der zweiten Staffel dieses „sozialen Experiments“, wo Menschen sich kennenlernen und verlieben sollen, ohne sich je gesehen zu haben. Gespräche werden durch eine Wand getrennt geführt und wenn man sich sicher ist, dass man wirklich zueinander passt, muss man sich „verloben“, um sich zu sehen und in der Realität, soweit das in dieser kurzen Zeit möglich ist, zu erleben.

Natürlich ist es einfach sehr amerikanisch und ein Reality-Format, aber ich finde die Idee an sich sehr spannend, da ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass Liebe blind ist. Aber da einige von den Paaren am Ende wirklich heiraten und zumindest noch einige Zeit danach zusammen sind, muss doch etwas daran sein. Also wenn man die dramatische Musik und die teils sehr konstruierten Szenen ignoriert, hat man hier seichte, aber lustige Unterhaltung!

THE TINDER SWINDLER

Nachdem mir mehrere Schüler von dieser Netflix-Doku erzählten, musste ich sie dann doch anschauen und fand sie sehr gut gemacht. Es geht um einen Mann, der sich bei Tinder als sehr reich inszeniert und Frauen ausnimmt, die denken, sie daten nun einen Millionär und Diamantenhändler. Es ist teilweise so absurd, dass es schwer ist, von außen zu verstehen, wie man das glauben kann. Aber Liebe hat ja manchmal solch eine Wirkung und ich finde die Darstellung der Frauen hier sehr gut. Dass sie selbst immer wieder zu Wort kommen und darüber bestimmen können, wie sie dargestellt werden, finde ich richtig.

Die Geschichte hätte nicht unbedingt so viele Folgen gebraucht, es zieht sich manchmal und ich habe ein bisschen geskippt, aber sie ist spannend erzählt und ich wollte wissen, wie es ausgeht. Denn zumindest ich hatte davon vorher noch nicht gehört, stehe Tinder aber eh sehr skeptisch gegenüber..was wohl daran liegt, dass ich viel zu viele Folgen Catfish gesehen habe 😉

INVENTING ANNA

Von einer wahren Begebenheit zur nächsten, irgendwie scheint das gerade der Hype auf Netflix zu sein. Hier haben wir allerdings eine Verfilmung der Tatsachen anstatt der real betroffenen Personen und somit muss man alles mit einer Prise Vorsicht und Zweifel genießen. Denn zumindest andere Besprechungen von Inventing Anna sagen, dass hier einiges verdreht wurde. Ich habe somit einfach währenddessen „Anna Sorokin“ gegoogelt und mich eingelesen – und diese Serie als lose auf der Wahrheit basierend angesehen.

Anna Sorokin ist eine junge Frau aus Russland, der ihre neue Heimat Deutschland zu klein ist und sie ihr Glück in New York versuchen will. Sie hat enorme Visionen und auch Ambitionen, sie will einen elitären Kunstclub für Superreiche aufbauen und dafür braucht sie Geld. Viel Geld. Welches sie sich durch Kontakte zu erschleichen versucht, denen sie vorspielt, eine enorm reiche deutsche Erbin zu sein. Dabei geht sie sehr dreist und auch skrupellos vor und sympathisch kommt sie wirklich nicht rüber.

Anna landet im Gefängnis und vor einer Richterin, welche zu entscheiden versucht, was Wahrheit, was Fiktion und wer Anna eigentlich ist. Die Serie wird aus Perspektive einer ermittelnden Journalistin erzählt, welche Anna selbst nicht einschätzen kann und immer zwischen Mitleid und Wut schwankt sowie der Frage, ob sie gerade selbst von ihr benutzt wird. Ein nettes Erzähltempo und da ich nicht wusste, wie es in der Realität ausgegangen ist, war das Ende somit auch ein klein bisschen überraschend für mich.

FYRE FESTIVAL

Da die reale Anna anscheinend ein paar Monate auf der Couch des FYRE Festival Veranstalters Billy McFarland schlief und auch diesen dahingehend ausnutzte, wollte ich mir dann diese „schillernde“ Persönlichkeit auch noch einmal genauer anschauen. Bekannt wurde er durch die Erfindung eines Kreditkarten-Clubs für junge, reiche New Yorker, danach entwickelte er eine App, wo man Künstler direkt buchen sollte. Gemeinsam mit Ja Rule wollte er 2017 für den Launch ein gigantisches, elitäres Musikfestival auf den Bahamas organisieren, was absolut katastrophal scheiterte und ein einzig großer Scam gewesen zu sein scheint. Hier versucht diese Doku Licht ins Dunkle zu bringen und lässt einen eher verstört zurück, wozu einzelne Menschen so fähig sind.

[Sehenswert] The Expanse, The Fall & Love is Blind

Langsam komme ich an den Punkt der unerträglichen Langeweile, wie bestimmt viele von euch auch. Welche gerne darin gipfelt, dass ich eine Stunde Netflix-Trailer anschaue, mich aber irgendwie zu nichts begeistern kann. Da dieses Jahr auch so gar keine Weihnachtsstimmung aufkommen mag, habe ich auch nicht wirklich Lust auf die klassischen Filme für dieses Jahreszeit.

Da es bestimmt noch mehr Leuten so geht und sie neue Serienempfehlungen gebrauchen können, dachte ich mir, ich stelle euch mal vor, was ich aktuell so schaue!

THE EXPANSE (5 Staffeln)

Wir befinden uns im 24. Jahrhundert und mittlerweile haben die Menschen nicht nur die Erde, sondern auch den Mars und einem Asteroidengürtel, sowie verstreuten Kolonien und Raumstationen als Lebenswelten erobert. Erde und Mars stehen in einem sehr angespannten Verhältnis zueinander und die Menschen des Asteroidengürtels werden einfach nur ausgebeutet, was zu Spannungen führt. In diesem Szenario verschwindet nun eine Frau, welche von Detektiv Joe Miller aufgespürt werden soll. Gleichzeitig wird ein Eisfrachter, welcher einem Notrufsignal eines anderen Raumschiffs folgt, von einem fremden Kriegsschiff attackiert und irgendwie beginnen diese beiden Storylines, sich miteinander zu verweben.

Alle fünf Staffeln dieser enorm spannenden und soooo visuell ansprechend konzipierten Serie stehen bei Amazon Prime. Wir haben die ersten beiden Staffeln jetzt in knapp 1,5 Wochen durchgeguckt und man muss einfach weiterschauen. Es passiert so viel, dass es einfach nicht langweilig wird und es sind definitiv auch Wendungen dabei, die man nicht kommen sieht. Plus mag ich den Humor gerne. Ich bin froh, dass es noch drei Staffeln zum Anschauen gibt, so sind die nächsten verregneten Tage schonmal gerettet! Meine absolute Serienempfehlung für diesen Monat!

THE FALL (3 Staffeln)

Detective Stella Anderson (juhu, Gillian Anderson) wird von London nach Belfast geholt, um zwei ungeklärte Mordfälle an Frauen in der Stadt, welche gleichzeitig von einem brutalen Kampf zwischen Polizei und lokalen Kriminellen geprägt ist, aufzuklären. Wenige Tage nach ihrer Anreise wird eine dritte Frau ermordet und es scheint, dass es Serientäter sein Unwesen treibt. Was die Serie gleich zeigt, denn der Familientherapeut Paul Spector ist der Gesucht. Dieser lebt ein von außen „ganz normales“ Leben mit Frau und Kindern, der Gutes tut, aber nachts Frauen stalkt und diese tötet.

Es ist jetzt keine „WOW, sowas habe ich noch nie gesehen“-Serie, aber sie ist gut gemacht und ich mag die Schauspieler alle gerne. Kein Vergleich zu The Expanse, aber sie ist spannend gemacht, das Setting „Belfast“ finde ich interessant und mit nur drei Staffeln (und insgesamt 17 Folgen) ist das ein netter Zeitvertreib. Ist düster, brutal und jetzt nicht unbedingt etwas für gute Laune, aber wer skandinavische Krimis/Thriller mag, wird auch hier seine Freude dran haben!

LOVE IS BLIND (1 Staffel)

Und jetzt noch meine letzte Puzzle-Begleitung 😉 Eigentlich puzzle ich immer mit Podcasts, aber ich wollte unbedingt mal in die Netflix-Serie Love is Blind hineinschauen und habe das dann einfach kombiniert. In diesem „sozialen Experiment“ lernen sich Männer und Frauen kennen, die einen Partner fürs Leben suchen. Allerdings sehen sie sich nicht, sondern sitzen hinter Wänden und können nur miteinander sprechen. Am Ende gehen sie entweder verlobt oder alleine zurück in die „Realität“, wo sie nach einer Art „Urlaub im paradiesischen Mexiko“ dann innerhalb von – ich glaube es waren drei Wochen – heiraten sollen..oder klassisch am Altar „Nein“ sagen.

Also, man darf jetzt nicht zu viel erwarten, es ist eben eine amerikanische Realityshow. Die Idee „kann man sich verlieben, ohne die Person je gesehen zu haben“ fand ich spannend, weil mir das mit meinem ersten richtigen Freund online genau so ergangen ist vor fast 20 Jahren 😉 Aber die Serie ist natürlich voller schöner Menschen, die alle erstmal heterosexuell sind, und somit einiges an Diversität vermissen lassen. Dafür gibt es aber Rassismus und psychischen Druck und dieses absurde Konzept, dass Verlieben=Heiraten heißt. Gespickt mit einigen Momenten, wo man sich dann doch fremd schämt, was ich nicht mag und somit doch oft ein paar Minuten skippte. Aber spannend fand ich die letzte Folge, wo es zu einem Wiedersehen kam und man sah, welche Paar wirklich noch zusammen sind.

Das war meine bunte Mischung an Weltraum, Serienmörder und Liebesexperiment für euch diesen Monat. Wenn ihr aktuell eine Serie nur so suchtet, lasst es mich doch wissen, ich brauche definitiv Nachschub im Januar 🙂

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