Schlagwort: Neues Jahr

Hallo 2019!

Ich hoffe, ihr seid gestern alle gut ins neue Jahr hineingerutscht, ich habe den Jahreswechsel in London sehr ruhig angehen lassen. Da ich auf einen zuckersüßen Hund (und die dazugehörige Wohnung eines lieben Paares) aufpasse, war ich Mitternacht zwar zuhause, hatte aber durch den Balkon nahe King’s Crossing einen tollen Blick auf das Feuerwerk. Da ich sonst Silvester eher in kleinen Orten oder in Ländern verbringe, wo es kaum gefeiert wird, war das mal ein Spektakel! Das Hundetier hat sich davon aber absolut unbeeindruckt gezeigt und fröhlich vor sich hingepennt 😉

Viele fassen Vorsätze, was sie im neuen Jahr denn so verändern/erreichen wollen, ich bin da irgendwie kein Fan von. Aber Planen ist insgesamt auch weniger meines. Stattdessen überlege ich mir, was ich gerne sehen und erleben würde, welche Städte und Länder ich kennenlernen mag. Dazu kommt morgen dann gleich schon ein Blogpost online, in welchem ich meine Wunschreiseziele für 2019 (und 2020-…) aufliste. Und da ich schon seit Jahren einen Töpferkurs machen will, schreibe ich das doch noch hier auf, damit es endlich mal in die Tat umgesetzt wird. Es scheitert nur immer daran, dass ich keinen Wochenendkurs finde und über Wochen jeden Dienstag an einem Ort zu erscheinen, funktioniert bei meinem Leben nicht. Neben Vorsätzen kann man dann natürlich auch noch etwas reflektieren und für mich war 2018 das Jahr, an dem ich etwas sooooo außerhalb meiner Wohlfühlzone gemacht habe, wie noch nie. Denn ich bin 4,5 Monate lang den Pacific Crest Trail entlang gewandert, ohne Ahnung von irgendwas und einer großen Abneigung gegen Zelten, Schmutzig-Sein und Angst im Dunkeln bzw vor der Natur im Allgemeinen.

Was mir so viel gegeben hat, dass ich es noch immer nicht in Worten ausdrücken kann, aber die Abneigung gegen Zelten und Schmutzig-Sein ist geblieben 😉 Doch ist sie einfach belanglos gegenüber dem Gefühl, allein in einmalig schöner Natur zu sein und ach..dieses Jahr wird der restliche Weg gewandert, denn noch fehlt mir Washington und die Hälfte von Oregon 🙂 Und da ich gerne über meine Grenzen hinausgehe und mich nicht von meinen eigenen Ängsten zurückhalten lassen will, muss ich mir überlegen, was ich als nächstes tun könnte!

Bis dahin wünsche ich euch allen ein wundervolles neues Jahr, geniesst den Tag, reflektiert oder fasst Vorsätze oder setzt euch, wie ich es gerade tue, mit einer Tasse Kaffee in die Vormittagssonne (jupps, Sonne in London, ich wollte es auch nicht glauben *g*). 2019, du wirst großartig werden!

GOODBYE 2016!

Vor einem Jahr tippte ich den letzten Blogpost 2015 in Montreal, seitdem habe ich Kanada verlassen, die USA bereist, sechs Monate in meiner liebsten deutschen Wahlheimat Berlin verbracht, zwischendurch Dänemark, Schweden, die Färöer Inseln und ein paar neue, deutsche Ecken entdeckt, Thailand mit dem Rucksack durchreist und bin in Indien gelandet. Reisemäßig war 2016 definitiv turbulent und zum Ende hin wurde ich auch etwas müde. Besonders Indien ist nämlich anstrengend, so banale Dinge wie Wasser und Strom sind nicht selbstverständlich und manchmal mag man einfach nicht mehr..nichtsdestotrotz freue ich mich aber schon auf das nächste Jahr, wo ich ebenfalls wieder einiges vorhabe. Ich will zurück nach Kanada (hoch nach Churchill Eisbären gucken), am liebsten nach Grönland, Dubrovnik und Jersey, um ein paar Ziele zu nennen..aber geplant wird noch nicht..bis Mitte Februar bin ich nämlich noch in Varanasi und diese Zeit wird nicht mit Planen verschwendet, sondern genossen so gut es eben geht! 🙂

Vor einem Jahr habe ich am letzten Tag des Jahres fünf Dinge aufgeschrieben, die ich 2015 gelernt habe und ich finde, dass ist eine fortsetzungswürdige Sache, denn Vorsätze sind weiterhin nicht my cup of tea. Als ich jetzt so überlegt, was ich dieses Jahr gelernt habe, kam mir zunächst „nicht viel“ in den Sinn, aber das stimmt nicht. Oft sind es eben nur Dinge, die man eigentlich schon weiß, sie wurden einem nur noch einmal bewusst gemacht. Kurz und knackig, hier ist meine Liste:

1. Nicht jeder mag dich. Und das ist ok. Man muss sich selbst mögen und das tue ich. Ob virtuelle Kritik oder reale Konfrontation (alles schon gehabt), statt versuchen zu gefallen, drehe ich mich einfach um und gehe. Denn ich muss auch nicht jeden mögen, so sehr ich es mir wünschen würde. Doch dieses Bauchgefühl, was wir alle kennen, ist meist schon ziemlich akkurat und ich höre auf diese innere Stimme.

2. Einseitig kann man Freundschaften nicht halten. Ich habe diesen einen Freund schon seit 14/15 Jahren und ich schätze ihn. Sehr sogar. Was ich ihm zeige, dadurch, dass ich mich immer wieder melde, wenn ich in der Stadt bin, ihn treffen mag etc. Doch von seiner Seite kommt einfach nichts und ach, so sehr man die Freundschaft behalten will, es funktioniert durch diese Einseitigkeit nicht. Was sehr schade ist, aber noch mehr mich traurig macht und somit habe ich für mich beschlossen, es jetzt auch zu lassen. Sollte er Interesse haben, jederzeit wieder gerne, aber ich habe meine Kapazitäten an aufdringlichen Nachrichten aufgebraucht.

3. Wenn man nichts nettes zu sagen hat, sollte man gar nichts sagen. Auch wenn es mich manchmal noch juckt, hier werde ich echt besser. Statt etwas zu sagen, was mir nichts bringt und eine andere Person höchstens verletzt, schlucke ich die Sache einfach runter, rege mich vielleicht in mir drinnen noch kurz auf und vergesse es dann. Man kann mit seiner Zeit nämlich so viel schönere Dinge anstellen.

4. Die Vergangenheit ist vergangen, grübeln bringt auch nichts mehr. Früher konnte ich stundenlang damit verbringen, über bereits geschehene Dinge nachzudenken, was man hätte besser/anders machen können, was das dann geändert hätte, was man bereut hat etc etc. Vielleicht bin ich mittlerweile an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich einfach „genug“ gegrübelt habt und die Vergangenheit jetzt endlich mal gut ist. Da sie eh nicht zu ändern ist und ich meine Gedanken viel mehr auf das Hier und Jetzt konzentrieren mag. Mit dem „für die Zukunft planen“ bin ich immer noch nicht sehr gut, vielleicht kriege ich dieses „Planen“ ja 2017 besser auf die Reihe. Aber total im Moment sein, funktioniert schon einmal gut und das ist mir auch wichtig, da ich dieses Moment nie wiederkriege und ich ihn so lieber bewusst erleben mag.

5. Orte verändern sich. Orte verändern dich. Seit mittlerweile zehn Jahren zieht es mich immer wieder zurück nach Berlin. Zu Beginn war es Faszination und dieses „ich kann hier frei atmen“-Gefühl, dann waren es Freunde und Erlebnisse und als ich jetzt im April zurück nach Berlin kam, war ich zunächst wahnsinnig glücklich. Doch die Stadt fesselte mich plötzlich nicht mehr, sie ist immer noch meine „liebste und einzige deutsche Stadt, in der ich leben mag“, aber ich mag nicht unbedingt gleich wieder in ihr leben. Sie hat das aufregende Momentum verloren, die Neuheit ist weg, ich kenne mich (fast zu) gut in ihr aus und viele Freunde sind mittlerweile weitergezogen. Mal sehen, was das mit Berlin und mir noch wird!

Was habt ihr dieses Jahr (mal wieder) gelernt oder wurde euch bewusst? Ich wünsche euch einen grandiosen Start ins neue Jahr! 

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