Schlagwort: öffentlicher Bücherschrank

[Lesenswert] Die beste Entscheidung unseres Lebens – Friederike Achilles & Philipp Rusch

Als ich letzte Woche das Buch „Die beste Entscheidung unseres Lebens. Wie wir einfach loszogen und um die halbe Welt reisten“ von Friederike Achilles und Philipp Rusch im öffentlichen Bücherschrank stehen sah, musste ich einfach zugreifen. Denn a) brauchte ich eine leichte Lektüre für den Urlaub in der Sächsischen Schweiz (Bericht folgt) und b) sitze ich hier quasi mit starkem Fernweh und versuche gerade herauszufinden, wo ich jetzt hinreisen werde. Da ist ein bisschen Inspiration doch genau das Richtige und da die asiatische Monsoonzeit beginnt, wird es wohl in eher unbekannte Gefilde für mich gehen, nämlich wohl in Richtung Mittel- und Südamerika. Gut, dass die beiden Autoren genau dort den ihre Reise begonnen haben, somit war ich schon sehr neugierig!

Worum geht’s Der Titel verrät es eigentlich schon, wir begleiten hier Friederike und Philipp einmal um die halbe Welt. Gestartet wird in Kuba, dann geht es durch Mittel- und Südamerika, ein Abstecher in die USA, dann weiter rüber nach Asien und am Ende landen sie in Indien, wo Philipp nämlich Familie hat, die er seit zwanzig Jahren nicht gesehen hat. Dass sie in Varanasi, meinem liebsten Ort auf der Welt, stoppen, war für mich einerseits interessant, andererseits lese ich eigentlich nie Berichte hierüber, da ich meine eigenen Erfahrungen nicht vermischen mag (und mich oft über die Ignoranz anderer Reisender aufrege *g*)

Wie ist’s Es ist im typischen Reisenotiz-Stil geschrieben, als würde man eben in das Notizbuch der beiden schauen, welches sie unterwegs gefüllt haben. Sie schreiben abwechselnd, mal gibt es aber ergänzende Kommentare des jeweils anderen, was ich ganz nett fand, da man so eben zwei Sichten („Realitäten“) von einem Ort bekam. Die anfänglichen Berichte fand ich etwas zäh, im Südamerikateil wurde es besser, da mich das wohl einfach mehr interessiert hat und ich habe mir auch ein paar Inspirationen für eine eigene Reise holen können. Aber wirklich gefesselt haben mich die beiden mit ihrem Erzählstil einfach nicht, was natürlich immer vom eigenen Geschmack abhängt und viele das Buch bestimmt sehr mögen werden.

Gestaltet ist das Buch sehr schön, man hat im Umschlagsinneren eine Weltkarte mit allen Stopps der beiden, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die einzelnen Bildern bereichern die Berichte und gefallen mir. Aber wie gesagt, irgendwas fehlt mir, die Berichte bleiben eher an der Oberfläche, manchmal wird ganz schön verallgemeinert, mir fehlt der Respekt für die jeweilige Kultur an einigen Stellen und es werden auch viele Klischees von den beiden aufgegriffen. Vielleicht hätten sie weniger Länder auf ihre Liste setzen und stattdessen noch mehr Zeit in den verbliebenen Ländern bleiben sollen, um mehr einzutauchen.

Ich kann das Buch nicht empfehlen, da es mir persönlich einfach nicht zusagt und besonders für Leute wie mich, die eben selbst viel reisen, ist es nichts. Somit habe ich es jetzt halbherzig meiner Mama hingelegt, dass sie mal reinschaut, werde es dann aber schnell wieder in den öffentlichen Bücherschrank stellen, damit sich hoffentlich jemand anderes mehr darüber freut. Habt ihr einen Tipp für ein Weltreise-Buch, das ihr nur so verschlungen habt? Und falls wer eine tolle Ecke in Mittel- und Südamerika kennt (gerade bin ich ganz unspektakulär bei Tulum) freue ich mich natürlich auch sehr darüber!

[Lesenswert] Life of Pi – Yann Martel

Als ich mit meinem Studium begann, wozu ich viele englische Texte lesen musste, wollte ich nebenbei auch noch unterhaltsame, englische Bücher lesen. Damals pickte ich als erstes Buch Life of Pi von Yann Martel und verzweifelte daran. Aus Lust wurde Frust und ich hob es mir für „später“ auf. Dass daraus über zehn Jahre wurden, hatte ich nicht erwartet, aber zum Glück stolperte ich in meinem Hostel in Bangkok darüber. Bücher mit Indienthematik lese ich besonders gerne in Indien und wenn dann noch Orte vorkommen, die ich schon besucht habe, bin ich absolut begeistert.

Worum geht’s Der deutsche Titel „Schiffbruch mit Tiger“ ist etwas aussagekräftiger und bringt die Story ziemlich gut auf den Punkt. Wir haben den jungen Inder Pi, der als einziger den Untergang des Schiffes überlebt, welches seine Familie und ihn nach Kanada bringen soll. Mit ihm Boot befinden sich zunächst eine Hyäne, ein Zebra und besagter Tiger. Ein Überlebenskampf bahnt sich an, welcher in einem spannenden Abenteuerroman mit vielen Details verpackt ist.

Wie ist’s Zu Beginn war ich etwas verwirrt, denn das Buch spielt auf zwei Erzähl-Ebenen und bis es zum eigentlichen Schiffbruch kommt, dauert es einige Seiten. Die aber sehr gut geschrieben sind, Einblick in das Leben in Indien geben und einfach Spaß machen und Spannung aufbauen. Das gesamte Buch ist leicht zu lesen (lustig, dass ich das jetzt einfach sagen kann), es ist witzig, grausam, berührt und man will es nicht aus der Hand legen. Man fiebert mit Pi mit, hofft auf ein Happy End, ist sich teilweise selbst nicht so ganz sicher, was Realität, was Traum ist und schwankt immer mal wieder. Insgesamt waren da einige Twists dabei, die ich nicht hab kommen sehen und ach, es ist ein großer Lesespaß und verdient all die Preise und Lobeslieder, die es bekommen hat. Schande über mein Haupt, dass ich so lange damit gewartet habe!

Auch ganz überraschend kam für mich die Beschäftigung mit verschiedenen Religionen, das Buch bietet einiges an Tiefe und kann zu spannenden Diskussionen anregen – jupps, ich habe die Erfahrung gemacht und war hin und weg. Spontan würde ich auch sagen, dass das Buch jedem gefallen wird, es ist einfach so erfrischend anders, man kann die Geschichte einfach nicht nicht mögen. Würde ich definitiv verschenken, wenn ich wüsste, dass die Person es noch nicht kennt und ich brenne jetzt, weitere Bücher des kanadischen Autoren zu lesen.

Habt ihr Life of Pi gelesen oder gesehen? Mir geht es jetzt so, dass ich das Buch so toll finde, dass ich den Film nicht sehen mag, da ich meine eigenen Vorstellungen nicht zerstören mag. Wenn euch der Film gefällt, würde ich aber doch den Griff zum Buch vorschlagen, da dieses bestimmt ausführlicher ist!

[Lesenswert] Sharp Objects – Gillian Flynn

Gillian Flynn ist eine Autorin, die ich schon ewigst lesen wollte. Dann kam aber hinzu, dass ich eben quer durch Kanada reiste, mir keine Bücher kaufen wollte und nie lange genug an einem Ort war, um Mitglied der Bücherei zu werden. Somit war ich auf öffentliche Bücherschränke angewiesen, wo ich aber nie etwas von ihr fand. Zurück in Deutschland verschlang ich nun Gone Girl, welches mein Opa zufällig hatte und liebte es! Zwar kannte ich leider den Film schon, aber Flynn schreibt so spannend, dass es trotzdem ein großer Genuss war. Natürlich wollte ich nun mehr von der Autorin lesen und feierte es sehr, als ich letzte Woche Sharp Objects von ihr im öffentlichen Bücherschrank im Prenzlauer Berg fand. Fügung des Schicksals und so..in meiner Wohnung, die ich zur Zwischenmiete habe, steht übrigens noch Dark Places – wir wissen also alle, was ich die nächsten Tage verschlingen werde!

Sharp Objects Gillian Flynn

Worum geht’s Die Reporterin Camille muss ihre Wahlheimat Chicago verlassen und zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist. Dort sind innerhalb eines Jahres nämlich zwei kleine Mädchen verschleppt und ermordet worden, was ihrem Chef nach eine gute Story ist, der nachgegangen werden soll. Camille hatte keine glückliche Kindheit dort, muss zurück zu ihrer Mutter und sich neben der Recherche für ihren Artikel auch ihren eigenen Dämonen stellen.

Wie ist’s Genau wie bei Gone Girl konnte ich auch hier das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Innerhalb von zwei Tagen habe ich es einfach nur verschlungen, da ich wissen wollte, ob meine Theorie stimmt. Toll finde ich bei Flynn, dass mir ihre Hauptpersonen irgendwie nie sympathisch sind, man sie aber teilweise doch verstehen kann. Ihr Schreibstil hat diesen „nur noch ein Kapitel“-Effekt, wo es dann plötzlich 2 Uhr morgens auf der Uhr zeigt und man nicht mit dem Lesen aufhören mag. Ich habe das Buch im Original gelesen und kann euch das nur ans Herz legen, bei der Übersetzung (so gut sie auch sein mag) verschwindet doch immer etwas und es ist nicht kompliziert geschrieben. Geht nicht um den Satzbau, sondern um die Worte würde ich sagen.

Durch die verschiedenen Handlungen, die nebeneinander herlaufen und die detailliert beschriebenen Personen, weiß man nie genau, was jetzt wichtig und was unwichtig für die Story ist. Finde ich super, da man so alles aufmerksam lesen muss, um die eigenen Theorien zu entwickeln und nichts zu verpassen. Das Ende haut einen noch einmal um, wobei es nicht unglaubwürdig ist. Fand ich genau den richtigen Abschluss zu diesem Buch!

Es ist kein klassisches Meisterwerk, aber ein unsagbar guter Psychothriller, den ich jedem empfehlen kann, der Gone Girl mochte oder gerne Anti-Helden-Romane liest. Für mich ist es das zweite Buch von Flynn, welches ich verschlungen habe und ich kann es gar nicht abwarten, mehr von ihr zu lesen. Perfekt, um es im Urlaub zu verschlingen oder sich jeden Tag in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit 20 Minuten abzulenken.

Habt ihr ein Lieblingswerk von Gillian Flynn? Wie hat euch Sharp Objects gefallen? 

[Lesenswert] Sterbenskalt – Tana French

Heute will ich euch den Kriminalroman Sterbenskalt von Tana French vorstellen, welcher wieder ein richtiger Glücksgriff aus dem öffentlichen Bücherschrank war. Wer zufällig in der Nähe von 64807 Dieburg wohnt, schaut mal am Rathaus vorbei, davor befindet sich diese Fundgrube nämlich 😉 In Berlin muss ich jetzt erst wieder auf die Suche gehen – wenn wer einen öffentlichen Bücherschrank kennt, verratet ihn mir doch!

Sterbenskalt Tana French

Worum geht’s Undercover-Agent Frank Mackey erhält einen Anruf von seiner Schwester, dass in seiner alten Nachbarschaft ein Koffer in einem Abbruchhaus gefunden wurde. Man glaubt, dass er seiner damaligen Freundin Rosie gehörte, die eigentlich mit ihm durchbrennen wollte, dann aber nicht am Treffpunkt erschien. An diesem Abend kehrte Mackey seinem damaligen Leben den Rücken zu und begann ein Leben als Polizist fern seiner kaputten Familie. Jetzt muss er allerdings zurückkehren nach Faithful Place, in der sein alkoholkranker Vater noch immer der Tyrann des Hauses ist und herausfinden, welche dunklen Geheimnisse in seiner Familie lauern. Was ist nur mit Rosie geschehen?

Wie ist’s Es ist der dritte Fall von Undercover-Agent Frank Mackey, wobei man die vorherigen Bücher nicht gelesen haben muss, um der Geschichte folgen zu können. Alle Infos, die man von früher braucht, werden einem nämlich auch in diesem Band berichtet und man kann der plausiblen Handlung gut folgen. Der Roman ist sehr fesselnd, die über 500 Seiten habe ich an drei Abenden gelesen und wollte es nicht mehr aus der Hand legen. Frank Mackey ist jetzt nicht unbedingt die sympathischste Person, aber man fühlt mit ihm, da man versteht, wieso er ist, wie er ist. Seine dysfunktionale Familie mit all den verschiedenen Beziehungen der Geschwister ist sehr spannend, man weiß nie, wer eigentlich „der Gute“ ist oder ob es ihn überhaupt gibt. Die Ermittlungen sind spannend, die Rückblenden sehr hilfreich und auch die Beziehung von Mackey zu seiner Tochter und seiner Ex-Frau sind der Geschichte zuträglich. Für mich insgesamt ein sehr schlüssiger, spannender Krimi, der nur zum Ende hin etwas schwächelt – hier hätte die Autorin noch etwas kreativer sein dürfen und ein paar mehr Seiten schreiben dürfen.

Habt  ihr schon ein Buch von Tana French gelesen? Ich hatte die Autorin bisher noch gar nicht auf dem Schirm, würde mir ein weiteres Werk von ihr aber sofort schnappen, wenn ich es sehen würde. Müsste ich es in Amazon-Sternchen bewerten, würde ich 4 von 5 geben!

[Lesenswert] Undank ist der Väter Lohn – Elizabeth George

Heute stelle ich euch das bisher dickste Buch vor, das ich in 2016 gelesen habe. Ok, das ist Ende März jetzt nicht unbedingt schwierig, aber der Wälzer hat 725 Seiten und mir somit einige Tage Unterhaltung beschert 😉 Diesmal hatte ich mir aus dem öffentlichen Bücherschrank Undank ist der Väter Lohn von Elizabeth George ausgesucht, was wieder so eine Autorin ist, die ich vom Namen her gefühlt ewig kenne, aber noch nie etwas von ihr gelesen habe. Somit wurde es dringend einmal Zeit!

Undank ist der Väter Lohn Elizabeth George

Worum geht’s Ein Londoner Komponist begeht nach seiner gefeierten Premiere überraschend Selbstmord. In einem Moor im Umland werden einige Wochen später von einer Spaziergängerin zwei Leichen gefunden. Inspector Lynley und sein Sergeant Barbara Havers, welche eigentlich gerade an ihrer Arbeitsbeziehung arbeiten müssten, versuchen, diesen Fall zu lösen und eine Verbindung zwischen diesen beiden Ereignissen zu ermitteln. Je tiefer sie sich mit dem Leben der beiden Ermordeten befassen, umso mehr Abgründe öffnen sich und sie können sich vor Tatverdächtigen und Motiven kaum retten.

Wie ist’s Das Buch ist der 10. Band aus der Inspector Lynley-Reihe, wobei man diese definitiv nicht gelesen haben muss, um zu verstehen, was Sache ist. Die wichtigen Ereignisse aus Band 9 werden hinreichend erklärt und so versteht man, wer welche Beziehung mit wem warum hat. Persönlich mag ich es, wenn man in Bücher hineingeworfen wird, man also das erste Kapitel liest und absolut nichts versteht. Da ist David Baldacci weltklasse drin und auch Elizabeth George gelingt das hier super. Während man also kurz überlegt, wieso der Selbstmord geschah, wird man in eine zunächst absolut nicht damit verknüpfte Geschichte geworfen und vergisst den Anfang sogar. George schreibt enorm spannend, ich wollte das Buch nicht aus der Hand lesen und immer „nur noch ein Kapitel“ lesen, bis es weit nach Mitternacht war. Gut finde ich, dass ihre Kapitel meist um die 20 Seiten lang sind, man also abschätzen kann, wie lange man noch weiterlesen darf/muss.

Die Hauptpersonen und viele der Nebenakteure werden gut gezeichnet, ich mag, dass es keinen offensichtlichen Mörder gibt, den es nur zu fassen gilt, sondern so viele Verdächtige, dass man als Leser irgendwann gar nicht mehr weiß, was wichtig und was unwichtig ist. Die vielen falschen Fährten, die aber doch so passend erscheinen, machen einfach richtig Spaß und man rätselt mit der Polizei einfach nur mit, läuft einer falschen Idee hinterher, verrennt sich kurz und hat dann doch wieder einen Gedankenblitz. Wirklich großartig geschrieben, dazu dann noch teils schwarzer Humor, herrlich! Mir gefiel sogar, dass die Geschichte im Städtischen (in London) und auf dem Land (in einem Moor) angesiedelt ist und man so neben den unterschiedlichen, ermittelnden Kommissaren komplett verschiedene Settings hat, die detailreich beschrieben werden. Auch die schwierig erscheinende Beziehung zwischen Lynley und seiner bis zu diesem Buch sehr harmonisierenden Ermittlerin Barbara Havers ist ein spannender Erzählstrang, der die Gesamtgeschichte noch einmal bereichert.

Es passiert sehr viel in diesem Buch und diese Fülle macht es für mich aus! Das Ende kommt überraschend, was mich sehr wunderte, denn ich hatte doch jetzt meine eigenen drei Theorien und dann kommt da noch einmal etwas ganz anderes um die Ecke! Wunderbar und absolut glaubhaft von der Autorin gelöst!

Wer Krimis mag und von der Seitenanzahl nicht abgeschreckt ist, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es ist zwar schon 2001 erschienen, aber ach, das macht überhaupt nichts! Spannung verjährt nicht, würde ich dazu sagen! Und wer schreiben kann, der kann!

[Lesenswert] Mary Higgins Clark – We’ll meet again

Woohoo, so langsam bekomme ich meine zwei Bücher pro Woche wieder hin, der lange Arbeitsweg mit der Metro ist also doch zu etwas gut. Allerdings lese ich morgens um 6 definitiv langsamer als zu meinen normalen „Wachzeiten“. Von Mary Higgings Clark habe ich schon einige Krimis/Thriller gelesen und fand sie immer wahnsinnig spannend geschrieben. We’ll meet again (oder auch Wenn wir uns wiedersehen) hatte also hohe Erwartungen zu erfüllen!

Mary Higgins Clark We'll meet again

Worum geht’s Molly wird nach 5,5 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, in welchem sie aufgrund des Mordes an ihrem Mann saß. Allerdings kann sie sich partout nicht an die Mordnacht erinnern oder gar daran, dass sie ihm etwas angetan hat; gemeinsam mit ihrer ehemaligen Schulfreundin Fran, die mittlerweile eine True Crime Journalistin ist, beginnt sie nach der Wahrheit zu suchen. Als ein weiterer Mord in Mollys Umfeld geschieht, spitzen sich die Dinge zu und so langsam beginnt nicht nur die Fassade des perfekten Ehemannes, sondern auch die Mauer, die Molly vor der Erinnerung schützt, zu bröckeln..

Wie ist’s Meine Erwartungen wurden vollkommen erfüllend, das Buch ist ein richtiger Pageturner und liest sich nur so runter. Mir fiel es schwer, es überhaupt aus der Hand zu legen, da ich wissen wollte, wie sich alles auflöst. Man hat zwar seine 2-3 Verdächtigen, aber am Ende kommt doch alles anders als man denkt. Tolle Leistung der Autorin, die durchgehend fesselnd schreibt, aber auch auf unwichtige Details verzichtet. Für einige könnte hier etwas Atmosphäre fehlen, ich fand die Reduziertheit sehr angenehm! Durch die primär kürzeren Kapitel kann man es auch super unterwegs lesen und kommt immer wieder schnell in die Handlung rein.

Wer schon Bücher von der Autorin kennt, wird auch hier nicht enttäuscht sein. Aber auch allen anderen, die gerne Thriller lesen, kann ich es wärmstens ans Herz legen, ich hatte mit den 400 Seiten definitiv eine gute Zeit! Leider habe ich jetzt kein Buch mehr von Higgins Clark hier bei mir in Kanada, ich bin wieder angefixt worden, noch mehr von ihr zu lesen! Mal sehen, was mein liebster öffentlicher Bücherschrank in Deutschland im Februar für mich bereithält!

[Lesenswert] Menschensöhne – Arnaldur Indridason

Seit ich im Januar in Island war und mich Hals über Kopf in dieses Fleckchen Erde verliebt habe, ist meine Faszination für alles, was damit zu tun hat, ungebrochen. Somit habe ich mich sehr gefreut, als ich im öffentlichen Bücherschrank den bereits 2006 erschienen Krimi Menschensöhne von Arnaldur Indridason gefunden habe. Es handelt sich hierbei um das erste Buch aus der sehr erfolgreichenKommissar Erlendur Sveissons Reihe des Autoren – mittlerweile ist Band 11 daraus erschienen.

Menschensöhne

Worum geht’s Inmitten Reykjaviks wird ein pensionierter Lehrer brutal ermordet und zur gleichen Zeit bringt sich einer seiner ehemaligen Schüler in einer Psychiatrie um. Da muss es wohl einen Zusammenhang geben und Kommissar Erlendur Sveinsson beginnt mit Hilfe von Palmi, dem Bruder des Selbstmörders, zu ermitteln. Irgendetwas in der gemeinsamen Vergangenheit der beiden Personen muss zu der heutigen Tragödie geführt haben.

Wie ist’s Ein absoluter Page-Turner, so fesselnd, dass ich das Buch in zwei Tagen gelesen habe. Ich wusste vorher nicht, dass die Erlendur Sveinsson-Reihe enorm erfolgreich ist und hatte somit gar keine Erwartungen an den Krimi. Ganz großer Fehler und absolute Unterschätzung! Die Personen werden gut beschrieben, man kann sich in sie hineinversetzen und wird durch die Story immer wieder überrascht. Dachte ich zuerst, dass es bestimmt wieder „nur“ um Missbrauch geht, wurde ich hier schnell eines Besseren belehrt. Nein, ich habe so einige Wendungen wirklich nicht kommen sehen und bin von der Fantasie und Erzählgeschwindigkeit des Autors sehr begeistert. Da die Kritiken in seinem Erstling alle noch Schwächen sehen und seine nachfolgenden Bücher loben, will ich mich unbedingt nach und nach durch die Reihe lesen und selbst sehen, ob da was dran ist. Denn ich fand dieses Buch schon klasse – Island als Schauplatz passt super zum Stimmung des Buches!

Kennt ihr das Buch zufällig schon oder andere Werke aus der Erlendur-Reihe? Wenn ihr Krimis mögt, empfehle ich euch den Autoren und wenn ihr Island als Schauplatz auch noch mögt, seid ihr wirklich genau richtig. Meine höchste Empfehlung ist immer, dass ich das Buch meinem Opa zu lesen gebe und das werde ich in diesem Fall definitiv machen. Er liebt Krimis und ich denke, dass ihn die ausgefallene Handlung bei diesem Buch auch begeistern wird!

[Lesenswert] The other side of the story – Marian Keyes

Von drei Bücher die Woche bin ich gerade auf ein Buch in drei Wochen zurückgefallen, aber zwischen arbeiten und 3000km fahren, habe ich es nicht hingekriegt. War es während meines Sommer-Roadtrips möglich, die Nacht durchzulesen, wird es jetzt schon um 20.00h stockdunkel und mit Taschenlampe im Auto liest es sich nur bedingt gut. Aber ich habe es geschafft und The Other Side of the Story von Marian Keyes endlich fertiggelesen. Gespendet habe ich es auch gleich, es gibt in den Bau einer neuen Gans-Statue in Wawa *g*

the other side of the story

Worum geht’s Das Buch dreht sich um die (Liebes-)Geschichte von drei Frauen, deren Leben mehr oder weniger bewusst miteinander verknüpft ist. Es spielt im Kontext „Autoren und Publisher“, welcher sehr spannend beschrieben wird und einige Blicke hinter die Fassade gewährt. Jojo, die Publisherin, hat eine Affäre mit ihrem Boss, der jedoch seine Frau für sie verlassen will. Gleichzeitig betreut sie die Autorinnen Gemma und Lily, welche Freundinnen waren, bis die eine der anderen den Mann wegschnappte. Zwischen literarischem Konkurrenzkampf ist natürlich auch im Liebesleben der Drei einiges los!

Wie ist’s The other side of the story wird aus den drei Perspektiven der Frauen erzählt, wodurch man alle Charaktere näher kennenlernt, sowohl durch die eigene Geschichte wie auch durch die der anderen. Die Stories verlaufen parallel, man sollte allerdings immer ein Kapitel/eine Frau zu Ende lesen, sonst kann es verwirrend werden. Als „Pageturner“ würde ich das Buch nicht beschreiben, man liest es eher so runter, lacht mal dort, kann sich gut in diesen Moment hineinversetzen etc. Gefesselt hat es mich nicht, die letzten 100 Seiten habe ich glaube ich über eine Woche liegen gelassen, bis ich sie gelesen habe. Das Buch ist in einfachem Englisch geschrieben, ich würde es euch also empfehlen, wenn ihr zum Beispiel „wieder in die Sprache reinkommen wollt“ oder eure Kenntnis mit ein paar umgangssprachlichen Ausdrücken vergrößern wollt.

Definitiv kein „must-read“ für mich, aber das waren die Bücher von Marian Keyes bisher alle nicht. Sie sind, was man erwartet, seichte Kost für’s Herz, welche sich gut als Strandlektüre machen oder wenn man nur wenig Zeit pro Tag hat. Ein netter Zeitvertreib, welcher sich für mich primär während der Sprache gelohnt hat.

[Lesenswert] The Iron King – Julie Kawaga

In einem öffentlichen Bücherschrank in Prince George fand ich The Iron King (deutsch: Plötzlich Fee: Sommernacht) von Julie Kawaga, welches der erste Teil ihrer Iron Fey-Trilogie ist. Als Hörbuch hätte ich das Buch sofort ausprobiert,ich muss ja gestehen, dass ich gerne Young-Adult-Realitäts-Fantasy-Mischungen zum Einschlafen höre. Vorm Lesen habe ich mich jetzt ziemlich lange gedrückt, aber da ich a) nicht mehr allzu viele Bücher habe und b) es ein Bookcrossing-Buch ist und somit wieder weitergegeben werden sollte, habe ich mich daran versucht.

The Iron King

Worum geht’s Ganz klassisch haben wir die Hauptperson Meghan, die ein ganz normales Teenagerleben führt und nach ihrem 16. Geburtstag plötzlich seltsame Dinge in ihrer Umgebung wahrnimmt. Ihr bester Freund verhält sich merkwürdig und sie sieht Gestalten, die so eigentlich nicht existieren dürften. Sie findet heraus, dass ihr verstorbener Vater wohl mehr Geheimnisse hatte als gedacht und sie in Wahrheit eine Fee in einer Parallelwelt ist, in welche sie nun gehen und ihren entführten Bruder retten muss.

Wie ist’s Die Story und das Drumherum sind sehr konstruiert in meinen Augen, es ist das typische „Mädchen zwischen zwei Jungs“-Szenario, welches in einer Welt voller wundersamer Gestalten spielt. Diese kann man sich dank der Beschreibung der Autorin gut vorstellen, ab und zu fand ich es aber etwas zu ausufernd und habe definitiv einige Seiten übersprungen. Es passieren viele „actionreiche“ Dinge, die aber irgendwie die Gesamtstory nicht weiterbringen und man sich fragt, wieso sie überhaupt geschrieben werden. Die Liebesgeschichte, nunja, hat mich nicht sehr gefesselt, da fand ich andere Bücher besser nachvollziehbar (wobei das als Hörbuch wirklich wieder anders sein kann). Schön fand ich, dass das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, das gab dem Ganzen etwas mehr „Nähe“, aber nicht unbedingt mehr Verständnis für „wen liebt sie jetzt“.

Nach dem ersten Buch muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht nach Teil 2 und 3 giere..sollte ich über das Hörbuch stolpern, würde ich zumindest den zweiten Teil mal anhören, da ich die Autorin sehr sympathisch finde. Solltet dieser aber ähnlich sein, wäre dies meine erste Trilogie, die ich nicht beende.

Kennt ihr die Reihe zufällig? Wie hat sie euch gefallen?

[Lesenswert] The Lucky One – Nicholas Sparks

Wenn man auf öffentliche Bücherschränke angewiesen ist, darf man ja nicht allzu anspruchsvoll sein, wenn es um den eigenen Geschmack geht und so kam mein allererstes Nicholas Sparks Buch in Form von The Lucky One zu mir. Nicht, dass ich etwas gegen den Autor habe, ich bin nur nicht der größte Fan von Liebesgeschichten und somit stand er noch nie auf meiner Liste. The Lucky One wurde – wie ich jetzt weiß – auch schon verfilmt und ist auch auf deutsch unter „Für immer der Deine“ erschienen.

The Lucky One Nicholas Sparks

Worum geht’s Die Hauptperson des Buches ist der US-Soldat Logan Thibault, welcher während eines Auslandseinsatzes im Irak ein Foto einer Frau findet. Ohne sagen zu können, wieso, steckt er das Bild ein und trägt es seitdem mit sich herum. Komischerweise scheint sich von diesem Zeitpunkt an sein Leben zu verändern – er hat Glück, sei es bei banalen Pokerspielen oder bei Bombenangriffen. Sein Freund überzeugt ihn, dass seine Geschichte mit der „lucky lady“ auf dem Foto noch nicht abgeschlossen ist und er sie unbedingt finden muss. Somit macht sich Logan, nachdem er wieder unbeschadet zurück in der Heimat ist,  mit seinem Hund zu Fuß auf den Weg, herauszufinden, wer die Frau ist und wie seine Geschichte mit ihr weitergeht.

Wie ist’s Definitiv romantisch und definitiv so gar nicht meines 😉 Die Geschichte ist eigentlich in drei Sätzen erzählt, man weiß schon wie es ausgeht, bevor man angefangen hat und somit ist das Buch für mich einfach nicht reizvoll. Es hat zwar ein paar Höhen und Tiefen, die unerwartet kommen, aber im Großen und Ganzen weiß man, was man lesen wird. Gut fand ich die Machart, wir haben verschiedene Personen, die ihre eigenen Kapitel haben und bekommen die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das macht die ganze Sache etwas spannender auf der Gefühlsebene, aber ich bin wohl kein Nicholas Sparks-Typ. Zumindest habe ich keine Taschentuchmomente gehabt, wie sie laut den Amazonrezensionen überall vorkommen *g* Das Ende fand ich jetzt auch etwas konstruiert, was muss es denn gleich so dramatisch werden, aber auch hier konnte ich nicht mitleiden.

Den Schreibstil fand ich gut, einfach und schnell zu lesen und dank kurzer Kapitel kam man auch immer wieder sehr schnell rein. Aber er hat mich nicht berührt, mich nicht gefesselt. Für mich also wieder so ein typisches Urlaubsbuch, welches ich schon bald vergessen haben werde und ich muss sagen, ein weiteres Buch von Sparks müsste ich aufgrund The lucky one jetzt auch nicht lesen.

Ihr seht, das Genre ist nicht meines, denn Sparks, der laut jedem Buchkritiker ist ein Meister seines Faches, kriegt mich aber leider gar nicht. Die Personen sind irgendwie alle so klischeehaft, das ganze Szenario schon so oft erzählt, ich weiß auch nicht, da war für mich der Wurm drin. Aber jetzt habe ich es hinter mir und freue mich schon auf meine nächsten Bücher. Seid ihr Sparks-Fans und habt das Buch zufällig gelesen oder den Film gesehen? Widersprecht mir gerne! 

This website uses cookies. By continuing to use this site, you accept our use of cookies.