Ich muss gestehen, ich habe noch nie ein Buch von Stephen King gelesen. Klar sagt mir der Name was und ich kenne auch die Handlungen einiger Bücher, aber wirklich eines konsumiert hatte ich bis vor kurzem noch nicht. Dann fiel mir aber Das Mädchen in die Hände und nach zwei Tagen war ich schon damit durch! Dass King schreiben kann, muss ich niemandem erzählen, aber ein bisschen mehr habe ich doch noch zu sagen!
Worum geht’s Die neunjährige Trisha ist mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder zu einer kurzen Wanderung auf dem Appalachian Trail unterwegs. Während die beiden streitend vorlaufen, muss Trisha jedoch auf Toilette und beschliesst, sich etwas abseits des Weges zu begeben. Was ihr zum Verhängnis wird, da sie sich verläuft und plötzlich alleine ohne Orientierung irgendwo im Wald unterwegs ist. Mit kaum Nahrung, einem Walkman mit Radiofunktion und enorm viel Willensstärke versucht sie, nicht in Panik zu geraten, sondern ihren Weg zurückzufinden. Als jedoch die Nacht und damit auch das Gefühl, beobachtet zu werden, hereinbricht, beginnt Trisha zu realisieren, dass sie mitten in einem Kampf ums nackte Überleben steckt.
Wie ist’s Absolut fesselnd, man kann das Buch einfach nicht zur Seite legen und muss wirklich „nur noch schnell ein Kapitel lesen“, bis es plötzlich 2 Uhr nachts ist 😉 Man kann sich wahnsinnig gut in Trisha hineinversetzen, lebt ihre Verzweiflung, ihre Angst, aber auch ihren Mut und ihre Sturheit nicht aufzugeben mit! King beschreibt die Atmosphäre wahnsinnig gut, den Wald, die Angst vor dem Unbekannten, der Dunkelheit und dem „Verfolger“, welcher etwas Wahnvorstellung, aber auch etwas real ist. Zumindest hatte ich einige dieser Gedanken auf auf dem Pacific Crest Trail, wobei ich mich da gar nicht verlaufen hatte.
Das Ende ist grandios, es macht absolut Sinn, irgendwie hätte es nicht anders ausgehen dürfen und ja, ich hatte ein bisschen feuchte Augen. Auch die vielen Baseball-Referenzen, die Trisha Mut gemacht haben, haben mich nicht gestört, da sie einfach passen und der Figur noch mehr Kontur geben – absolut verrückt, was dieses 9-jährige Mädchen hier erlebt und wie glaubhaft es alles erscheint!
Das Mädchen hat mich definitiv davon überzeugt, mehr von Stephen King zu lesen, in seine Beschreibungen tief einzutauchen und mich von seiner Sprachgewalt fesseln zu lassen. Man vergisst sowohl Zeit als auch wo man ist und geht einfach vollends in diese andere Story über, was mir selten passiert. Muss ich mir manchmal einen Timer stellen, dass ich am Tag 30 Minuten lese, hier verging die Zeit wahnsinnig schnell..und wegen mir hätte das Buch auch noch 50 Seiten mehr haben dürfen.
Kennt ihr das Buch zufällig? Oder habt etwas anderes von King gelesen, was ihr weiterempfehlen könnt? 🙂