Obwohl ich nicht der größte Nick Hornby-Fan bin, finden seine Werke nach und nach zu mir. Gerade habe ich den Coming of Age Roman Slam von ihm im öffentlichen Bücherschrank gefunden und in nur wenigen Tagen durchgelesen. Denn ich muss zugeben, ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht!
Worum geht’s
Sam, 15, lernt die gleichaltrige Alicia auf einer Party kennen und kann sein Glück kaum fassen, denn sie scheint sich für ihn zu interessieren. Schon nach kurzer Zeit sind die beiden unzertrennlich und beginnen, miteinander zu schlafen. Als es hier zu einer Verhütungspanne kommt, hat Sam, der selbst auf die Welt kam, als seine Mutter 16 war, wahnsinnige Angst, dass Alicia schwanger sein könnte..
Wie ist’s
Geschrieben ist die Geschichte aus Sam’s Perspektive und somit fand ich sehr interessant, die Welt aus Sicht dieses Teenagers mit all seinen Ängsten und Hoffnungen zu erleben. Dominierte zuerst Skaten sein Leben, verlegte er seine Aufmerksamkeit plötzlich vollkommen auf Alicia und behielt nur seine „Gespräche mit Tony Hawk“ bei. An diese Fokusverlagerung, die gerne abrupt geschieht bei Teenies, kann ich mich auch noch sehr gut erinnern.
Das Hauptthema in diesem Buch sind allerdings Teenagerschwangerschaften, die wir hier von zwei Seiten aufgezeigt bekommen. Einmal ist Sam selbst das Produkt solch einer Schwangerschaft und seine Eltern haben beide daran noch immer zu knabbern, dass sich ihr Leben damals so enorm geändert hat. Leider hat ihre Beziehung das auch nicht überlebt. Somit hat Sam hier zwar zwei Rollenvorbilder, weiß aber, dass er selbst nicht unbedingt ein so junger Vater sein will, sondern eigentlich nur Skaten und Graphic Design als Zukunftspläne hat.
Auf der anderen Seite haben wir seine Freundin Alicia, die eher behütet aufzuwachsen scheint und mit ihrem Leben nichts anzufangen weiß. Unbedingt schwanger werden, stand zwar nicht auf ihrem Plan, aber sie scheint sich mit der Idee schnell anfreunden zu können..ihre Eltern hingegen sind da ganz anderer Ansicht, denn sie haben ambitionierte Pläne für ihre Kleine.
Nick Hornby gelingt es hier, Personen zu erschaffen, die einem sympathisch sind und man schnell Empathie für sie aufbauen kann. Man zittert, leidet und hofft mit, dass alles irgendwie gut ausgeht und kann sich an die ein oder andere Situation aus der eigenen Jugend erinnern. Das Buch ist einfach geschrieben, aber spannend, man fliegt nur so über die Sätze und manchmal musste ich auch laut lachen. Was eher selten passiert und mich selbst überrascht hat, denn so hatte ich Hornby nicht in Erinnerung.
Sehr gut kann ich mir dieses Buch als Schullektüre bzw eben für Teenager vorstellen, die eben gerade selbst in diesem Alter sind und sich somit noch besser mit unserer Hauptfigur identifizieren können. Denn für mich war es jetzt eher eine leicht zu lesende Urlaubslektüre, die ein wenig nachhallt – aber für Leute, die eben auch genau mit diesen Ängsten zu tun haben, kann dieses Buch wirklich einiges bewirken!
Kennt ihr Slam von Nick Hornby? Wie hat es euch gefallen? Für mich war die Wahl des 15-jährigen Sams als Erzähler großartig, das macht viel mehr Spaß als ein Erwachsener, der auf seine Jugend zurückblickt!