Wir haben gerade viertel vor 2, ich muss um 7 wieder aufstehen und mag aber doch noch schnell einen Blogpost schreiben, damit ihr etwas zu lesen habt, wenn ich mich gerade auf der Frankfurter Buchmesse herumtreibe. Blogseidank kann ich da seit einigen Jahren Pressekarten bekommen und freue mich immer sehr, durch all die Hallen zu schlendern und viele spannende Bücher zu entdecken. Die diesjährige Entdeckung des Jahres ist für mich aber jetzt schon das 2014 erschienene (und mittlerweile schon verfilmte?) Buch Ein Mann names Ove von Fredrik Backman. Über den Bestseller aus Schweden stolperte ich passenderweise auf den Färöern, wo ich eigentlich nur meine ausgelesenen Bücher in den Hostelschrank stellen wollte – skeptisch las ich dann erst die preisenden Worte der „Brigitte-Zeitschrift“ auf der Rückseite, gab dem Roman dann aber doch eine Chance und war ab Seite 3 sowas von verliebt. Ich musste das Buch sogar mit nach Deutschland nehmen und meiner Mama in die Hand drücken, so grandios finde ich es!

Ein Mann namens Ove

Worum geht’s Der 59-jährige Ove hat gerade kein tolles Leben – vor einem halben Jahr starb seine geliebte Frau Sonia und jetzt wurde er auch noch in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Die neue Freizeit nutzt er zunächst damit, sich auf seinen eigenen Selbstmord vorzubereiten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass in seinem Viertel alles seine Ordnung hat. Dazu gehören seine morgendlichen Kontrollgänge, seine Notizen von jeglichen Fehlverhalten und das Angrummeln der Nachbarn. Als dann eine neue Familie mit Kindern und einer sehr resoluten iranischen Mutter im Haus nebenan einziehen, ändert sich Ove’s Einzelgängerleben aber komplett und er sieht sich mit vollkommen neuen Aufgaben konfrontiert, mit denen er ganz sicher nicht gerechnet hat.

Wie ist’s Man mag es einfach nicht mehr aus der Hand legen und das wirklich schon von den ersten Seite an. Ove wird so wunderbar beschrieben und ich liebe, dass die Kapitel Zeitsprünge machen. Einmal hat man die Gegenwart und dann wird einem nach und nach Ove’s Leben erzählt und man versteht, wieso er so ist wie er ist. Dabei ist er einem mal sympathisch, mal mag man ihn schütteln, aber er wächst einem ans Herz. Der Autor schreibt dabei nie kitschig, sondern einfach wunderbar real. Man muss teilweise laut lachen, der Humor ist aber auch großartig und dann kommen einem die Tränen. Auch die anderen Figuren werden gut beschrieben, es sind spannende Charaktere und man will einfach nur wissen, wie Ove mit ihnen umgeht – besonders die Katze war zunächst ja eine Herausforderung! Gelesen habe ich das Buch innerhalb von zwei Tagen und das hat auch nur so lange gedauert, da ich zwischendrin noch 15 Kilometer wanderte *g* Zum Ende hin las ich aber auch langsamer, da ich nicht wollte, dass es vorbei ist – Ove sollte mich noch einige Stunden länger begleiten. Für mich ein perfektes Urlaubsbuch und auch für einfach jeden etwas. Nach meiner Mama werde ich es auch mal meinem Opa geben, der zwar eher Krimis mag, aber ach..ich glaube, jeder wird Ove mögen! Den Film will ich jetzt allerdings nicht sehen, wie es immer bei Büchern der Fall ist, wenn sie mir zu sehr gefallen – man kann eigentlich nur enttäuscht werden und ich will meine Figuren im Kopf behalten und nicht als reale Menschen kennenlernen.

Von Fredrik Backman gibt es noch das Buch Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid und auch das werde ich bestimmt noch lesen. Vielleicht habe ich ja Glück und finde es auch im öffentlichen Bücherschrank 🙂 Habt ihr das Buch zufällig schon gelesen? Wie hat es euch gefallen? Kennt ihr auch das andere Buch von ihm? Ich bin ja gespannt, mit was für einer Wunschliste ich jetzt noch von der Buchmesse wiederkomme..von meinem SUB hier zuhause fange ich noch gar nicht an..man braucht einfach viel mehr (Lebens-)Zeit, hachja!