Als eine Mischung aus Weihnachtsmärchen, Buch über die Liebe und eine Reise in die nordische Mythologie wird Odins Insel von Janne Teller auf dem Buchrücken angepriesen und passte für mich dadurch ideal in den Dezember. Wirklich viele Bücher dänischer Autoren habe ich bisher auch noch nicht gelesen und war somit gespannt, was es da abseits von Krimis & Thriller noch so gibt!

Worum geht’s

Sigbrit Holland findet einen alten, halb erfrorenen alten Mann, als sie abends nach Hause fährt. Dieser scheint ihr verwirrt, da er ihr eine komisch klingende Geschichte erzählt von Unheilsbotschaften, die er überbringen muss, seinem Pferd, für das er einen Arzt braucht und von einer Insel vor der Küste Dänemarks, von der sie noch nie gehört hat. Somit bringt sie Odin zunächst in ein Krankenhaus, da sie einen Schock vermutet, bald aber damit beginnt, auf eigene Faust zu recherchieren, was es mit dieser unbekannten Insel auf sich haben könnte.

Wie ist’s

Es ist seeeeehr ausführlich, oft enorm detailreich geschrieben und somit in Teilen etwas langatmig (wie ich es irgendwie erwartet habe). Manchmal passiert auch viele Seiten nichts, aber Janne Teller gelingt es hier, Stimmung und Atmosphäre enorm dicht zu vermitteln. Somit habe ich das Buch zwar häufiger mal zur Seite gelegt, wollte aber doch immer wieder weiterlesen und wissen, wie die Geschichte um Odin ausgehen wird.

Die einzelnen Charaktere werden sehr schön beschrieben, man beginnt, mit ihnen mitzufühlen und schlüpft durch sie etwas in die Erzählung hinein. Odin wächst einem sofort ans Herz, man will ihn am liebsten selbst zurück zu seiner Insel bringen, aber auch Sigbrit hat schwere Entscheidungen zu treffen, wo man mitfiebert. Es wird definitiv etwas „dänisches“ Lebensgefühl vermittelt und mir eine spannende Welt offenbart, die ich nicht kenne (denn bisher war ich nur ein Kopenhagen und das ist weit weg in dieser Geschichte).

Da es viele Anspielungen an die nordische Mythologie hat, habe ich mich dann erst einmal da genauer eingelesen und muss sagen, enorm spannend! Klar war mir Odin ein Begriffe, aber jetzt weiß ich auch ein bisschen mehr über ihn und die restliche Götterwelt, ihr Verhältnis zueinander und wie sich Ragnarök wohl zugetragen hat. Also alleine dafür hat sich das Lesen dieses Buches schon gelohnt, da es mich inspiriert hat, mehr zu lernen!

Insgesamt ist es kein Buch, was ich zwingend weiterempfehlen würde, da es doch von seinem Themengebiet recht sehr spezifisch und eben etwas langatmig geschrieben ist, aber ich hatte Spaß dabei, immer mal wieder so 40-50 Seiten am Stück zu lesen. Sollte ich nochmal ein Buch von Janne Teller im öffentlichen Bücherschrank finden, würde ich es – wenn es vom Thema spannend klingt – mitnehmen und sehen, ob ich mich mittlerweile an ihre Schreibweise gewöhnt habe. Kennt ihr das Buch zufällig und wenn ja, wie hat es euch gefallen?