Nein, ich verstehe das nicht. Wer bitte ist denn hier die Zielgruppe? Wer ist normal? Wer will normal sein? Wollen wir nicht alle besonders sein, ein Individuum, welches sich von der Masse abhebt. Definieren wir uns denn nicht eher über unsere Unterschiede als über unsere Gemeinsamkeiten mit anderen? Wer will denn normales Haar und normale Haut mit normalen Bedürfnissen? Wer will haben, was alle haben. Oder haben sollen, weil normal und normal sollen wir doch alle sein. Eben. niemand. Wir wollen doch alle etwas haben, was uns von anderen unterscheidet. Und da können wir es doch so schön banal haben, indem wir uns über unser Haar/unsere Haut definieren. In der Drogerie gibt es zig verschiedene ‚den spezifischen Bedürfnissen‘ angepasste Artikel, welche wirklich jeden Typen ansprechen müssen. Wer also greift hier zu den Produkten, welche uns den anderen Unbekannten ‚gleich machen‘? Ein Freund von mir. Er sagt, er habe nunmal normales Haar, worauf ich immer anfange zu diskutieren, was denn bitte schön normales Haar sei? Die Antwort ’naja, Haar halt‘ ist nicht wirklich ergiebig und ich frage mich: ‚Ist es ihm egal, was er für Haar hat, will er ’normales‘ Haar haben und somit der Norm genügen oder ist er von der grenzenlosen Auswahl überfordert?‘ Wenn ich nunmal überlege, wenn man einen Massstab für ’normales Haar‘ in Deutschland festlegen würde, wie bitte solle der aussehen? Man kann doch unsere Gesellschaft nicht auf einen ‚Haartyp‘ reduzieren genausowenig wie man die enorme kulturelle Vielfalt auf den stereotypen, fiktiven ‚Deutschen‘ beschränken kann. Nunja..ich kaufe Haarshampoo eigentlich entweder nach der Farbe der Verpackung oder dem Geruch..was ich für ein Haar habe, kann ich nämlich nicht so genau sagen- jedenfalls kein Normales!
Ich bin gerade in Dubai. Zum zweiten Mal, somit bin ich von all dem nicht mehr so ‚irritiert‘. Jedoch ist es diesmal sehr anders. War ich vor zwei Jahren mit meinem Exfreund hier, so bin ich diesmal hier mit meiner Mutter. Damals Hotel in der Innenstadt und nur drei Tage Zeit, diesmal Hotel direkt am Strand und neun Tage. Bis jetzt gab es viel Schnorcheln, am Strand rumliegen und in Shopping Malls herumlaufen. Und endlich wieder indisches Essen..unbelievable lecker 🙂 Die nächsten Tage werden wir jetzt mit dem Auto unterwegs sein und in verschiedene Emirate und den Oman fahren. Bis jetzt kenne ich Muskat ja nur flughafenbedingt. Was ich hier etwas fragwürdig finde, ist die Sache mit Ramadan. Wie ich diese religiöse Praktik finde, sei jetzt mal hinten angestellt. Jeder darf glauben und tun, was er will. Ich finde es jedoch schwierig, allen anderen Menschen (jetzt nicht unbedingt Touristen, sondern hier lebende Ausländer) von Sonnenauf- bis untergang das Essen und Trinken zu verbieten. Klar ist es für die Fastenden schwer, andere Menschen essen und trinken zu sehen. Jedoch könnte man doch beispielsweise in öffentlichen Räumen (wie einer Shopping Mall) einen Raum einrichten, wo man wenigstens kurz was trinken kann. Wobei, ich bin recht abgehärtet und habe einfach in der Toilette was getrunken und gegessen- die Supermärkte sind nämlich tagsüber offen und es wird auch reichlich eingekauft. Leider sind hier Mangos und Papayas auch nicht billiger als bei uns, doch indische Kekse habe ich schon einige intus 😉
Eine meiner Urlaubslektüren ist ‚Frühling, Sommer, Herbst und Tod‘ von Stephen King und ich muss sagen, ich habe King mit meinem Schubladendenken total falsch eingeordnet. Ich habe ihn komplett in die Horrorecke einsortiert und da ich dieses Genre eher selten lese, auch lange Zeit ignoriert. Ein paar bekannte Klassiker gelesen, welche auch ok waren, aber nicht fesselnd ohne Ende. Das Buch jetzt beziehungsweise die vier Kurzgeschichten gefallen mir ausserordentlich gut. Sie haben mich gefesselt, sie haben mich zum Nachdenken gebracht und sie haben es geschafft, dass ich King nun sehr vielschichtiger wahrnehme. Gekauft habe ich das Buch nur wegen der ersten ‚Die Verurteilten‘- steht dieser film doch bei imdb seit Ewigkeiten auf Platz 1 und nun kann ich ihn auch endlich gucken. Denn lesen wollte ich sie natürlich zuerst. Part 1 war also schon sehr gut, doch Part 2 hat mich grenzenlos begeistert: der Musterschüler ist einfach nur lesenswert. Man muss soviel denken und es ist so schwer, Sympathie zu verteilen (aehnlich Gran Torino). Man ist hin- und hergerissen, hasst irgendwie doch beide, hat aber auch Verständnis und ja, man muss einfach mit jemandem darüber sprechen. Also wer es gelesen hat, bitte redet mit mir 😉 Gerade bin ich in Part 3 ‚Die Leiche‘, was bis jetzt ok ist..und Part 4 ‚Atemtechnik‘ klingt schon sehr spannend. Und der Leiche werde ich mich nun weiter widmen, die Jungs sind immerhin schon auf dem Weg dahin..