Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr rede ich mir ein, dass dieser schlimme Vorfall ja doch nur positiv für meinen weiteren Lebensweg ist. Extrem entscheidend ist er auf alle Fälle. Denn ich beginne mich damit anzufreunden, dass ich Papua Neuguinea vielleicht nie sehen werde, dafür aber wieder nach Indien gehen werde. Gut, dass ich jetzt Tok Pisin kann, ist wohl ziemlich für die Katz, aber wer weiss, wann man das mal brauchen kann 😉 Sollte ich mir meine Lieblingsstadt in Indien aussuchen bzw eine Region zur Feldforschung, wirds nun schwer. Klar liebe ich Delhi, dort habe ich immerhin fünf Monate gelebt und die vielen verschiedenen Facetten der Stadt kennengelernt. Sowieso bin ich irgendwie mehr der Nordindien-Typ (und nein, das liegt nicht nur am Essen! Aber auch 😉 )..meine Lieblingsstadt ist definitiv Varanasi. Dort war ich zwar nur drei Tage, aber ich mag unbedingt wieder hin. Auch Darjeeling hat es mir angetan, doch würde ich mich dort auf Dauer glaube ich sehr isoliert fühlen..was die beeindruckende Landschaft allerdings auch wieder wettmachen würde. Nunja, gerade habe ich mal mit verschiedenen kostenlosen Hinditrainern geschaut, was ich noch so kann (wirklich viel habe ich mich damit seit einem Jahr nicht mehr beschäftigt). Und ich muss sagen, da geht ja noch einiges 😉 Klar muss das wieder intensiviert werden, einige Buchstaben stellen mich vor Rätsel und dann hab ich ja auch nur ein Semester gehabt, aber Lust habe ich darauf auf jeden Fall schonmal.

Heute konnte ich endlich mal wieder als DaF-Lehrkraft einspringen. Ich wurde zwar vom BAMF nicht lizensiert, darf aber vertretungsweise doch mal wieder aushelfen. Lust, diese Zusatzqualifizierung zu machen habe ich nicht wirklich. Es ist doch gemein, dass mir die fünf Monate am Goethe-Institut in Delhi nicht angerechnet werden und ich dann auch noch enorm viel Geld für diese erneute Ausbildung zahlen soll. Das Fernstudium am Goethe-Institut war gerade schon teuer genug. Aber ach, es macht mir Spass. So richtig viel. Was erschreckend ist, da Lehrer sein nie meine Berufung war. Ich kann ganz gut erklären, ich weiss, ich bin vielleicht sogar zu locker und ich finde, man lernt am Besten mit Spass. Und so mache ich mich auch gerne vor der Klasse zum Affen oder erzaehle lustige, private Episoden. Solange die Leute denn Stoff lernen, ist es doch egal, ob das durch Strenge oder durch Spass geschieht (ich praeferiere natuerlich klar letzteres). Auf jeden Fall geht man da nach vier Stunden intensivem Unterricht mittags befriedigt und gluecklich raus- besonders, wenn die Schueler einem nochmal bestaetigen, wieviel Spass es gemacht hat *jippie*. Vielleicht kann ich das ja weiterhin ab und zu auf Honorarbasis machen..denn das Geld ist natürlich auch nicht zu verachten, was man dafuer bekommt. (Ich wechsel hier uebrigens zwischen Umlauten und ae. ue etc., da ich nicht am meinem dubaischen Laptop, sondern am deutschen Standardding meiner Mama sitze. Aber ich finde meine Tastatur sehr viel sinnvoller angeordnet..hier muss ich als nach Zeichen suchen, so lange habe ich schon nicht mehr mit dieser Tastatur geschrieben. Da faellt mir noch ein, im Keller steht noch ein PC von mir, den hatte ich vor 7 Jahren das letzte Mal an..vielleicht schau ich da nachher mal, was noch so drauf ist. Das koennten lustige Bilder sein).

Heute mache ich selbst nicht mehr allzuviel..denke ich bis jetzt zumindest. Eigentlich steht auf der Agenda nur Pynchon fertiglesen (Buch muss Mittwoch in die UB zurueck) und Kuerbissuppe selbst kochen. Nachdem ich ja aufgegeben habe, Tuetenkuerbissuppe in einem Geschaeft zu finden, muss ich nun selbst ran. Ist bei der Kueche meiner Eltern auch gar kein Problem, die ist naemlich gross und sauber..im Gegenteil zu dem Winzding in meiner WG, wo ich nicht unbedingt kochen will. Chefkoch hat natürlich auch das beste Rezept für dieses Vorhaben parat..die mit den zweitbesten Bewertungen ist ein TraumVielleicht gehe ich nachher noch mit meiner Mama schwimmen, aber hm..es muss nicht unbedingt sein. Ich gehe morgen wieder ins McFit (da das nun hier steht, wirds auch gemacht) und ich war gestern ja auch (wenn auch nicht allzu lange)- zuviel Sport muss ja auch nicht sein. Wobei ich sagen muss: Muskelkater habe ich heute kaum noch, wenn ich da an gestern denke..ohje ohje 😉

Jetzt habe ich hier gerade ein Buch von Henning Mankell gefunden. Die falsche Fährte heisst es und es sollte doch mal Zeit werden, endlich ein Buch von ihm zu lesen. Interessant finde ich den Autor jetzt weniger vom Schreibstil her (Krimis sind mal ok, aber nicht so wirklich meins) als vom Wohnort. Ich würde zwar (sollte ich es später wirklich hinkriegen und so etwas wie ein ‚Autor‘ sein) nicht zwischen Schweden und Mosambique wechseln, doch bestimmt zwischen Indien und Berlin und so weiter 😉