Passt jetzt nicht so zusammen, aber stroemt trotzdem gerade auf meine Reize ein. Gestern Abend ging es kopfschmerz- und schlappheitsbedingt dann doch nicht mehr weg, sondern nur noch ins Bett. Mit der ersten Folge von der ‚Saeulen der Erde‘ Reihe, die gerade auf Sat 1 laeuft. Und ja, war ganz nett..jetzt nicht supertoll, aber durchaus so, dass ich auch den zweiten Teil sehen mag. Heute morgen ging es dann schon ‚frueh‘ um 10 nach Dieburg, Rechnung abgeben, meinen Eltern ein Brot kaufen, dass sie was zu essen haben, wenn sie spaeter aus dem warmen Aegypten zurueck in diese Kaeltehoelle kommen 😉 Jetzt liege ich hier in meinem ehemaligen Kinderzimmer und nun Arbeitszimmer auf der Couch und schaue wahllos Tierdokus (der kleine Tapir im Berliner Zoo is sooooooo toll..und hat noch Angst vor Wasser *hihi*). Alles so Dinge, die ich samstags frueh eigentlich nicht tue, weil- ja, ich schlafe 😉 Es ist irgendwie verstoerrend irritierend, jetzt wach zu sein. Und wirklich aufraffen, was produktives zu tun, dazu bin ich noch nicht genug da *g* Demnaechst wirds aber die DVD von den Vebrennungsriten in Varanasi werden..

Gerade habe ich- wie mehrmals taeglich, wenn Internet und Zeit vorhanden- Spiegelonline gecheckt. Da war ein kurzer Artikel ueber die Oppositionspolitikerin Suu Kyi, welche in Burma eine Aidsklinik besucht hat und diese kurz darauf geschlossen wurde. Ich habe viel zu wenig Ahnung von Burma- leider. Eine Freundin von mir war dieses Jahr sogar ein paar Monate dort und hat Englisch unterrichtet. Sie hat mir spannende Sachen erzaehlt und mir auch viele Bilder gezeigt. Aber doch denke ich irgendwie immer zuerst an ‚Militaerdiktatur‘ und dass sich das doch aendern muss. Dass die Menschen dort Rechte brauchen, dass sich jemand dafuer einsetzen muss und dass Suu Kyi hier von enormer Bedeutung ist. Endlich ist sie freigelassen, sie kann nun und muss auch irgendwie eingreifen. Ich hoffe nur, dass sie nicht von der Regierung gehinder wird. Also natuerlich wird sie das, aber hoffentlich verschwindet sie nicht einfach..Myanmar bzw Burma ist ein Land, welches sich durch seine Lage (grenzt an China, Thailand und Laos) fuer den Tourismus enorm anbietet. Tourismus als Geldquelle fuer die Bevoelkerung, als Chance auf Verbesserung der Lebensumstaende..natuerlich gleichzeitig auch enormer Einfluss von aussen, aber naja..besser als Militaerherrschaft definitiv. Der Vielvoelkerstaat ist hauptsaechlich buddhistisch orientiert und man findet dort sehr viele beruehmte buddhistische Bauwerke, welche sehr spannend fuer andere Menschen, sprich Touristen, sind. Suu Kyi hat eine Aidsklinik gewaehlt, um auf das Problem der hohen Zunahme an Aidskranken aufmerksam zu machen. Die Militaerjunta hat dies lange Zeit verleugnet, da als Ursache die Prostitution in Burma bezeichnet werden kann. Weitere Ursache ist die weit verbreitete Drogenabhaengigkeit, aber kann man es den Menschen veruebeln, dass sie aus dieser Realitaet von Aussichtslosigkeit, Buergerkriegen und Militaerregime fliehen wollen? Eben. Die Regierung legt auch keinen Wert darauf, in den Gesundheitssektor zu investieren, hier gibt es doch soviel wichtigeres, sprich Polizei, Militaer und Geheimdienst. Da ist dann natuerlich auch kein Platz mehr fuer Bildung. Geld ja sowieso nicht, gibt es doch wichtigeres, wie eben genannt. Hochschulen wurden geschlossen, Lernfreiheit gibt es nicht, freie Faecherwahl ebensowenig und dann ist da noch das Problem, die Buecher zu bekommen, die man braucht. Will man dann noch Buecher lesen, die nicht zwingend mit dem Fach zu tun haben, welches man studiert..mission impossible. Dass die Regierung Angst vor Studentenaufstaenden hat sowie vor der Kritik der intellektuellen Elite..man mag es ja kaum glauben. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist unter diesen Umstaenden zu studieren..bzw es zu versuchen. Burma muss politisch veraendert werden. Klar, einfach gesagt, waehrend man in Deutschlanf auf der Couch liegt..aber hm..da muessten andere Regierungen ran und aufhoeren, mit der Junta zu arbeiten. Man sollte versuchen, langsam ein Umdenken einzuleiten auf Regierungsebene, in den Koepfen der Zivilgesellschaft ist dieses schon angekommen (laut meiner Freundin). Man will Wahlen, Rechte etc..alles, was man von anderen Laendern kennt. Am 7.11. wurde nun gewaehlt, aber diese kann man weder als frei noch fair bezeichnen. Es wurden z.b. keine internationalen Wahlbeobachter zugelassen, es gab schon vorher Behinderungen und Manipulation. Die Opposition beklagte sich, aber was hat es gebracht..nichts! Am 9.11 verkuendete die Militaerjunta das Ergebnis und wie unfassbar ueberraschend: die Partei Union Solidarity and Development erhielt 80% der Sitze..zufaellig ist sie die der Militaerjunta gestuetze Partei..Ich koennte mich jetzt noch ewig ueber das politische System auslassen, ueber die nicht vorhandenen Menschenrechte, ueber das Militaer, die Wirtschaftslage, die Infrastruktur und und und..aber das wuerde irgendwie den Rahmen dieses blogs sprengen und soviel weiss ich leider gar nicht ueber Burma. Noch so etwas was ich anprangere. Man erfaehrt so selten etwas von diesem Land. Ich wette, wenn ich jetzt 10 Leute auf der Strasse frage, ‚was faellt ihnen zu Burma ein‘, die Antworten waeren erschreckend. Klar kann man sich nicht ueber alles informieren, das ist mir auch klar. Aber ach..sowas sollte man dann doch irgendwie schon wissen. Vielleicht bin ich hier aber auch einfach gepraegt durch mein Studium, mein politisches Denken etc..was ich eigentlich hier nur kurz sagen wollte: informieren. Burma verdient es. Irgendwann will ich in dieses Land und es kennenlernen..aber das wird erst geschehen, wenn das Militaer nicht mehr an der Macht ist. Oder es umzudenken beginnt (ja utopisch ich weiss..). Weil so kann ich da nicht mit gutem Gewissen hinreisen und das auch noch unterstuetzen..das spricht auch gegen China..

So, jetzt hab ich hier so eifrig getippt und Zeit und Kaffee vergessen, letzterer ist nun kalt und ich werde mir schnell einen neuen machen und meine Gedanken nun mit Babytieren weg von diesen duesteren Gedanken bringen. Denkt man naemlich weiter nacht, kommt man immer tiefer hinein und sieht irgendwann auch keine Perspektive mehr. Und da ich keine Drogenabhaengigkeit rechtfertigen will, weide ich mich am Koffein..