Heute geht es einmal um ein Thema, über welches nicht wirklich oft gesprochen wird und somit vielen Menschen einfach nicht bekannt ist. Ging mir die letzten 34 Jahre meines Lebens übrigens auch so und diverse Hautärzte und Kosmetikerinnen, die ich immer mal wieder über diese „Pickelchen“ ausfragte, hatten ebenfalls erschreckendes Nichtwissen zu bieten. Worum geht’s?

Um Fungalakne beziehungsweise Malassezia Folliculitis. Ich habe euch unten zwei sehr gute Videos eingebunden, die sich mit der Entstehung dieser Pickel, welche eben ein Pilz sind, beschäftigen und werde hier gar nicht ins Detail gehen.

Man kann Fungalakne am ganzen Körper bekommen, ich hatte immer mal wieder mit ihr auf der Stirn zu kämpfen. Denn dort hatte ich diese kleinen Pickelchen, die eben keine Mitesser waren, sich nicht ausdrücken ließen, sondern standhaft dort blieben und irgendwann wieder verschwanden. Sie haben mich genervt, aber eben nicht so enorm, dass ich aktiv wurde und was getan habe – bzw habe ich immer gedacht, „ok, ich bin gerade wieder mehrere Monate in Indien, habe meine normale Pflegeroutine nicht und das Wasser hier ist schmutzig“ und mir die Entstehung der Hautunreinheiten eben so erklärt. Was nur mässig richtig ist.

Der Pilz, welcher für diese so häufig falsch diagnostizierte „Akne“ verantwortlich ist, kommt dort vor, wo die Haut ölig ist, also gerne in der T-Zone, aber auch am Rücken oder am Dekollete. Man hat Malassezia, wie der Pilz heißt, immer auf der Haut, aber wenn er zu viel wird, kommen diese Pickelchen raus. Das passiert gerne, wenn ihr viel schwitzt (aka ich in Indien) oder eure Haut einfach so öliger wird, z.b. durch die falsche Pflege.

Was kann man tun? Zunächst das Öl bei der Pflege reduzieren/komplett weglassen (mein Herz hat gejammert, liebe ich doch meine Hautöle). Und gleichzeitig – haltet euch fest – braucht ihr Antischuppen-Shampoo! Darin befindet sich nämlich Ketokonazole und das tötet den Pilz. Klingt verrückt? Habe ich auch gedacht, aber ach, wenn man verzweifelt ist, probiert man alles und so bin ich los und habe mir das Antischuppenshampoo Ketozolin 2% (120ml um 15€) besorgt.

Dieses Antischuppen-Shampoo habe ich nun jeden Abend für zehn Minuten auf meiner nur mit Wasser gereinigten Stirn aufgetragen und das war teilweise ganz schön seltsam. Mal hat es gebrannt, mal war meine Haut wie betäubt und ab und zu hatte ich einen sehr fraglichen Geschmack im Mund (äh?). Aber ich habe durchgehalten und es weiterhin jeden Abend aufgetragen und gebetet, dass es in dieser Zeit nicht an der Tür klingelt oder es mir ins Auge tropft 😉 Nach einer Woche konnte ich dann ernsthaft schon eine Verbesserung sehen, was ich nicht erwartet hatte, denn dieses Versprechen klang zu reißerisch. Also habe ich es trotzdem noch eine weitere Woche verwendet und muss sagen, danach waren diese Pickelchen weg.

Meine Haut hat zum Glück nicht zickig reagiert, wurde nicht gerötet oder enorm ausgetrocknet. Davor hatte ich definitiv Bedenken, denn man schmiert sich ja nicht jeden Tag Shampoo für einige Minuten auf die Haut. Aber was für die Kopfhaut gut ist, ist hier eben auch gut, um Pilz zu bekämpfen 😉 Da ich meine normale Pflege nicht wegwerfen wollte (man soll z.b. auf Glycerin verzichten, was einfach in 90% meiner Sachen ist), habe ich diese trotzdem weiterverwendet, aber abends dann die Stirn ausgespart, damit das Shampoo noch besser wirken kann. Bei zukünftigen Käufen werde ich einfach noch mehr auf die Inhaltsstoffe achten. Urea und Schwefel sind zum Beispiel auch sehr gut, um diesen Pilz zu bekämpfen bzw. im Gleichgewicht zu halten.

Ich mache mir keine Illusionen, dass dieser Pilz und ich uns nie mehr sehen werden. Denn ich reise ständig und dieser Wechsel der Klimazonen, gepaart mit Stress, Schwitzen und eben keiner konsequenten Pflegeroutine tragen bestimmt zu seiner Entstehung bei. Aber Antischuppenshampoo gibt es in jedem Land und somit auch ein schnell wirkendes Gegenmittel. Keine Ahnung, ob jedes so gut wirkt wie dieses Ketozolin weiß ich nicht, aber ich werde es wohl irgendwann einmal ausprobieren dürfen..

Hoffentlich konnte ich dem ein oder anderen mit diesem kurzen Blogpost helfen, ich hatte wirklich so viele Jahre immer wieder dieses Problem und keine Ahnung, was es ist, wo es herkommt und wie ich es wieder loskriege. Auf billiges Shampoo wäre ich nie im Leben gekommen und auch die Kosmetikerinnen, bei welchen ich in diesen Zeiten immer wieder war, haben nie ein Wort darüber verloren, was absolut verrückt ist. Also, wenn ihr auf diese komischen Pickel habt, probiert es vielleicht auch einmal aus, ich hoffe, es funktioniert ebensogut wie bei mir!

2 Comments on [Beauty] Fungal Akne oder wie ich endlich lernte, was diese kleinen Pickel auf meiner Stirn (sind) waren!

  1. Hallo Leona,
    ich kenne das Problem tatsächlich auch! Ich habe angefangen die betroffenen Stellen mit einem Haarwasser zu behandeln. Das enthält Ocotopirox, was auch ein Mittel gegen Pilze ist. Hilft tatsächlich erstaunlich schnell innerhalb weniger Tage. Allerdings denke ich mir, es kann ja auch nicht richtig sein, sich dauernd solche Chemie auf die Haut zu schmieren 😀 Mal gucken, jetzt teste ich verschiedene natürlich Öle. Ich hoffe damit finde ich auch eine Lösung. Ansonsten ist mir schon aufgefallen, dass auch die Ernährung einen großen Einfluss hat, vor allem Zucker.
    LG

    • Hallo Stefanie,

      da stimme ich dir zu, auf Dauer ist das keine Lösung. Bisher ist der Pilz bei mir aber nicht wieder aufgetaucht, mal sehen, ob sich das in den nächsten Tagen (bin gerade nach Panama geflogen), doch wieder ändert. Welche Öle benutzt du denn aktuell? Liebe Grüße!

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