Um mein Deutschlandticket einmal etwas ausgiebiger zu nutzen, ging es gemeinsam mit meiner Mama für einen Tag in die bayrische Metropole Würzburg. Wo ich erst einmal in meinem Leben kurz war und somit sehr neugierig, was es dort alles zu entdecken gibt!



Würzburg hat rund 127.000 Einwohner und liegt malerisch am Main und an diversen Weinbergen. Erstmal urkundlich erwähnt wurde die kreisfreie Stadt im Jahr 704 und sie galt schon im Mittelalter als wichtiges wirtschaftliches, hoheitliches und geistliches Zentrum. Zwar wurde die Stadt im 2. Weltkrieg stark zerstört, viele bedeutende Gebäude und Denkmäler wurden aber wieder aufgebaut, allen voran natürlich die Würzburger Residenz mit Hofgarten, heute ein UNESCO-Weltkulturerben.



Kirchen, Kirchen, Kirchen und ein Dom

Egal, wohin man läuft, man steht in Würzburg irgendwie immer wieder schnell vor einer Kirche. Somit haben wir uns auch einige dieser architektonischen Meisterwerke angesehen und auch wenn ich nicht katholisch bin, ist das einfach sehr beeindruckend! Besonders bekannt ist der St.-Kilians-Dom, den wir natürlich besichtigten, aber wir schauten uns auch die Marienkapelle auf dem Marktplatz, das Neumünster und Stift Haug an. Jede Kirche hatte etwas anderes besonderes, was ich bewunderte und es ist bei der Hitze auch einfach eine tolle Abkühlung, kurz in einer Kirche zu verweilen.




Würzburger Residenz mit Hofgarten

Eigentlich kann man gar nicht an der Residenz vorbeilaufen (falsch gedacht, wir bogen nämlich schon vorher in die Fußgängerzone ab und schauten uns dann eben erst mal andere Sachen an), denn sie ist das Wahrzeichen Würzburgs! Fertiggestellt wurde der barocke Schlossbau 1781 und diente zunächst als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe, bevor er dann zur großherzoglichen/kurfürstlichen Residenz wurde.


Leider ist wirklich viel während des Krieges zerstört, aber danach in jahrelanger Kleinstarbeit wieder aufgebaut worden! Besonders das Spiegelkabinett gilt als das „vollkommenste Raumkunstwerk des Rokoko“, aber auch alle anderen Räume und Ausstellungsgegenstände sind wahnsinnig beeindruckend!




Heute kann man wieder viele Räume im 1. Stock besichtigen, welche restauriert und eingerichtet wurden (Eintritt 9€/8€/Ehrenamtskarte kostenlos). Sehr beeindruckend sind die zahlreichen Deckengemälde, aber auch die Böden sind wunderbar. Neben zwei Rundgängen kann man sich anschließend noch die Kapelle (soooo viel Gold und Stuckmarmor!) und den Hofgarten anschauen, welcher wirklich zum Lustwandeln angelegt wurde.

Wir waren etwa eine Stunde in der Residenz und ich hatte viel Spaß alles zu entdecken und mir das Leben hier vorzustellen. Wer kein Interesse an der Residenz hat, lauft trotzdem eine Runde durch den Hofgarten, das ist nämlich kostenlos und einfach entspannend!




Festung Marienberg & Botanischer Garten

Über die wunderschöne alte Mainbrücke ging es dann auf die andere Flussseite gen Festung Marienberg. Diese sieht man schon vom Bahnhof aus majestätisch über der Stadt thronen und da wollte ich definitiv hoch. Trotz einigen Treppen und über 30 Grad 😉 Direkt hinter der Brücke gab es aber noch ein kleines kostenloses Kunstmuseum, da ging es nochmal für Schatten und Abkühlung rein.



Die Festung Marienberg kann man von außen besichtigen, rein kann man nur mit einer Führung. Somit erkundeten wir einfach ein wenig das Gelände und den Innenhof, was definitiv nett war, aber Highlight ist ganz klar die phänomenale Aussicht! Würzburg erstreckt sich unter einem und man kann lange zählen, bis man alle Kirchtürme gefunden hat. Hier oben gab es auch ein klein bisschen Wind, was angenehm war. Im frühen 8. Jahrhundert stand auf dem Marienberg wohl ein Kastell mit Kirche und ab 1200 entstand die große Burg, die ständig erweitert wurde.




Von hier liefen wir etwa 3 Kilometer bis zum Botanischen Garten und wow, ich war sehr positiv überrascht! Wunderschön gestaltete, große Aussenflächen mir Lehrpfad und sehr vielen Fröschen sowie himmlische Ruhe, da kaum Menschen da waren. Die waren alle eher im Freibad um die Ecke.



Dass das Gewächshaus so groß und vielfältig war, habe ich nicht erwartet, mein Pflanzenherz hat getanzt aufgrund der Vielfalt und dann gab es da plötzlich noch lebende Axolotl! Welche ich in Mexiko City leider nicht gesehen habe, dann aber eben heute hier in Würzburg! Eine wunderbare Entspannungsoase, welche sogar noch kostenlos ist und ein lautes Froschkonzert gibt es auch noch obendrauf!



Zurück in die Stadt ging es dann mit der Tram, denn es war ganz schön heiß und wir brauchten eine Pause. Gegessen haben wir dann spontan im thailändischen Restaurant Bangkok (Theaterstraße 4), wo es nicht nur verdammt leckeren Eistee, sondern auch große, knackig-frische vegetarische Gerichte und sehr netten Service gab. Würde ich definitiv wieder hingehen! Im Innenhof der Stadtbibliothek (befindet sich wie die Touristeninfo im gelben Falkenhaus) kann man aber auch wunderbar sitzen und in Ruhe seinen Kaffee genießen, während man ein bisschen in Büchern und Zeitschriften stöbert. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hier wäre ich gerne etwas geblieben!

Nicht geschafft haben wir es zum Lusamgärtchen, einem Park in der Innenstadt, wo Walther von der Vogelheide begraben wurde und auch nicht zum Käppele, welches hoch über der Stadt thront. Es war leider einfach zu heiß, noch einen weiteren Berg an diesem Tag zu erklimmen, aber umso besser, denn so habe ich einen Grund erneut nach Würzburg zu fahren. Über all das Verspätungsdrama inklusive Umstieg um 2 Minuten verpassen und eine Stunde in Aschaffenburg warten zu müssen, sehe ich mal hinweg und hoffe einfach, dass es die Bahn in Zukunft mal auf die Reihe kriegt, dass nicht ALLE Züge verspätet sein werden.


Seid ihr schon einmal in Würzburg gewesen? Wie hat es euch gefallen und welche Stadt habt ihr euch mit dem Deutschlandticket denn schon angesehen?