Da es mir draußen bei um die -30 Grad einfach zu kalt war, habe ich die Zeit mal wieder ein bisschen intensiver für Netflix genutzt. Dabei habe ich drei Filme und eine gerade erschienene Kurzserie geschaut, die ich euch heute kurz vorstellen mag – ein bisschen Katastrophe sowie Kampf, ein bisschen Musik und ganz viel Spannung!


Ich bin nicht der größte Action-/Kriegsfilm-Fan, aber wenn es um wahre Begebenheiten geht, von denen ich noch nie gehört habe, dann kriegt man mich! Als ich zufällig über The Siege of Jadotville stolperte, war ich sofort sehr neugierig, denn wie kam es denn bitte dazu, dass irische, verdammt junge und unerfahrene Soldaten als Teil der UN während einer Krise im Kongo im Jahr 1961 eine Basis nahe einer Miene verteidigen? Und sie plötzlich belagert und von einer Überzahl von Söldner, belgischen Siedlern und indigenen Kämpfern angegriffen werden und verzweifelt Unterstützung anfragen, die nicht zu kommen scheint.

Ein Moment in der Geschichte, welchen ich bis dato nicht kannte und enorm spannend finde. Einmal kenne ich wenig über die Geschichte dieser Region und wusste nicht, welche Auswirkungen sie auf die restliche Welt hätte haben können, je nachdem, wie es hätte ausgehen können. Was dieser Einsatz, welcher so negativ in den damaligen Medien inszeniert, für katastrophale Auswirkungen auf die jungen Soldaten hatte, wurde zum Glück mittlerweile halbwegs aufgearbeitet und öffentlich revidiert. Aber leider sind einige von ihnen an Selbstmord, Alkoholsucht u.ä. gestorben, nachdem sie diese ausweglos erscheinenden Tage der Belagerung überlebten. Das hier ist ein Film, nach welchem man definitiv mit der Recherche loslegt und viele Sachen lesen wird, die einen mal wieder an der Menschheit zweifeln lassen – aber man lernt einiges und es ist so wichtig, dass solche Momente und Menschen eben nicht vergessen werden. Somit finde ich es großartig, dass es diesen Film gibt!



Seit seiner Veröffentlichung schon wollte ich Austin Butler als Elvis sehen, doch war ich irgendwie nie in der richtigen Stimmung für diesen Film über das tragische und leider viel zu kurze Leben des Sängers. Dass der Film aus Perspektive seines zweifelhaften Managers, dem Colonel (gespielt von Tom Hanks, was ich vorher gar nicht wusste), erzählt wird, gefiel mir nur bedingt. Wenn ich ehrlich bin, hätte man diesem Charakter weniger Zeit und Rampenlicht widmen können und diese mehr in Elvis und besonders Priscilla, die hier nur eine kleine Nebenrolle spielt, investieren sollen. Denn für mich wirkte der 2,5 Stunden lange Film trotzdem sehr gehetzt, er reiht Momente aneinander, lässt aber nur bedingt Raum, diese miteinander zu verknüpfen und Entwicklungen zu bemerken. Schade.

Sehr gut gemacht fand ich die historische Einordnung von Elvis, seiner Wurzeln und seiner Musik. Was sie für die damalige Zeit in den USA, besonders in den Südstaaten bedeutete und wogegen sich Elvis (bedingt, da sein Manager es quasi verbot) öffentlich aussprach. Hierauf hätte gerne noch mehr Fokus liegen dürfen, denn so ging die Beziehung zu B.B. King ziemlich unter und auch die Debatte, ob Elvis Musik anderer Personen geklaut oder als Inspiration genommen hat, wird nur gaaaaanz oberflächlich angedeutet.

Ich habe einen grandiosen Austin Butler als Elvis erwartet und diesen bekommen. Für mich ist der Film zu kurz, da er dem Leben von Elvis Presley einfach nicht gerecht wird, aber ja, welcher Film würde das schon. Wahrscheinlich hätte mich hier eine Kurzserie glücklicher gemacht 🙂 Fun Fact: ich war schon in Graceland und auch wenn ich nicht sagen würde, ich bin ein großer Elvis-Fan, ich kannte doch wirklich jedes Lied in diesem Film.



Zwar hatte ich schon einmal von diesem Flugzeugabsturz im Jahre 1972 gehört, aber wirklich viel wusste ich nicht darüber. Somit war ich neugierig, was genau mit dem Rugby-Team aus Uruguay passiert, welches inmitten der Anden abstürzt und in dieser harschen Umgebung um sein Überleben kämpfen muss. Bekannt war mir vor allem, dass die 29, teils sehr jungen, Überlebenden in ihrer Verzweiflung verstorbene Passagiere (die eben oftmals Bekannte/Freunde waren) essen mussten, um zu überleben und dies wird hier mit viel Gewissenskonflikt dargestellt.

Mir gefiel die Besetzung des Filmes sehr, es waren – wenn man die Originalbilder sieht – viele Ähnlichkeiten zu realen Personen zu erkennen und es spielte wohl auch ein Überlebender selbst mit (in der Rolle seines Vaters). Der Film ist spannend, aber nicht überdramatisch, manchmal sogar ein bisschen lustig, wodurch er sehr menschlich/realistisch wirkt und einen immer wieder in die „was würde ich in dieser Situation wohl machen“-Gedankenwelt bringt. Wenn man dann denkt, es kann nicht schlimmer werden, wird man jedoch wieder und wieder überrascht und somit blieb es bis zum Ende spannend. Also definitiv auch kein Gute-Laune-Film, aber für mich war er sehenswert (wobei es meiner Flugangst absolut nicht geholfen hat).



Erneut hat Netflix mit Harlan Coben eine spannende Kurzserie entwickelt, welche sich um das Leben von der ehemaligen Soldatin Maya Stern (großartig gespielt von Michelle Keegan, der ich ewig beim Sprechen zuhören könnte) in Manchester dreht. Diese ist seit kurzem verwitwet und versucht, ihr Leben als alleinerziehende Mutter in den Griff zu bekommen – bis sie auf einer versteckten Nannycam ihren toten Ehemann mit ihrer Tochter interagieren sieht..

Genau wie die Kurzserien Safe und The Stranger ist auch Fool me once von Anfang an spannend, da man einen Mord hat, aber nicht wirklich ein Motiv und nicht einen, sondern gleich mal eine ganze Menge an verdächtigen Charakteren, die alle irgendetwas verstecken. Es kommen ständig neue Cliffhanger, man bekommt wieder einen Rückblick, der erneut etwas enthüllt oder eine andere Perspektive, die noch einmal neue Verdächtige zutage bringt. Dabei sind alle Charaktere moralisch etwas grau und auch die ermittelnden Polizisten haben ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen. Genau diese Mischung bringt den Zuschauer (aka mich) dazu, diese Serie an einem Wochenende entspannt durchzuschauen, da man einfach wissen will, wie die verschiedenen Stories sich zusammenfügen und wer nun der Mörder ist! Allerdings wurden nicht alle Storylines aufgelöst, ein paar wirkten auch irgendwie unnötig auf mich, da sie keine Relevanz zu haben scheinen, aber wer weiß, wie/ob das im Buch gelöst wurde. Wobei ich wirklich mal wieder etwas von Harlan Coben lesen und nicht nur anschauen muss, denn bisher fand ich seine Bücher ebenso fesselnd wie diese kurzen Serien auf Netflix!


Wenn ich mir den Beitrag so ansehe, sollte ich dringend mal ein paar Gute-Laune-Filme schauen, wobei ich im Dezember ja immerhin das erste Mal alle Harry Potter Filme und Shrek 2 & 3 gesehen habe 😉 Habt ihr eine aktuelle Film-/Serienempfehlung für mich?