Gerade habe ich eine kleine Star Trek Pause eingelegt (das muss ab und zu auch mal sein) und versucht, wieder ein paar mehr Filme zu schauen, die teilweise schon ganz schön lange auf meiner Netflixliste stehen. Vier davon will ich euch heute – passend zum Wochenende – kurz vorstellen, in denen es u.a. um starke Frauen, Eiskunstlauf und Schlagzeug geht! Da ich Filme mag, die auf wahren Begebenheiten beruhen, gibt es natürlich auch hiervon einiges



Die ehemalige Langstreckenschwimmerin Diana Nyad ist gelangweilt von ihrem Leben und will es noch einmal wissen. Statt ihren Ruhestand zu genießen, beginnt sie mit 60 Jahren erneut intensiv zu trainieren, um ihren Traum (von Kuba nach Florida zu schwimmen) zu verwirklichen. An dieser Strecke scheiterte sie in der Vergangenheit, aber hat das Gefühl, dass sie es jetzt mit all ihrer Lebenserfahrung schaffen kann.

Grandios! Annette Bening (Diana) und Jodie Foster (also beste Freundin und Coach Bonnie) spielen absolut überzeugend und haben eine unfassbare Chemie. Es macht enorm viel Freude, die Beziehung der beiden Frauen zu erleben, während sie sich immer wieder in gefährliche Ausnahmesituationen begeben. Man fiebert mit Diana mit und will, dass sie dieses verrückte, als unmöglich geltende Abenteuer überlebt. Dass das alles eine wahre Begebenheit war und ich noch nie davon gehört hatte, war für mich ganz wunderbar und ich habe danach natürlich noch viel recherchiert und angesehen. Originalaufnahmen sind aber auch schon im Film integriert, was ihn für mich noch besser machte!




Eiskunstlauf ist so eine ganz verrückte Welt für mich, in die ich selten abtauche, aber wenn, bin ich immer enorm fasziniert. I, Tonya ist hier ein toller Film, den ich sehr empfehlen kann. Aber auch diese Dokumentation der beiden Eiskunstläufer Harley und Katya hat mich sehr gefesselt. Der australische Junge ist ein Ausnahmetalent, findet aber keine Partnerin im Land, mit der er weitergehen könnte. So landet er in Russland, wo er Katya trifft, die ebenfalls sehr talentiert ist und beide einen so ähnlichen Stil haben, dass es Schicksal zu sein scheint.

Sie trainieren in Russland, gehen dann zusammen nach Australien und während es auf dem Eis zunächst sehr erfolgreich wird, so sieht es privat bei Katya anders aus. Das Mädchen ist alleine in diesem fremden Land, kennt niemanden, spricht die Sprache kaum und ist sehr unglücklich. Dass sie bei ihren strengen Trainern leben muss, macht die Situation noch schwieriger. Und während Harley alles probiert, dass sie ihren gemeinsamen Traum von Olympia erreichen können, will Katya nur nach Hause..eine sehr tragische, traurige Geschichte, die ich bis dato auch noch nicht kannte und zeigt, welche Schattenseiten es in diesem Sport gibt.




Die 13-jährige Yara verschwindet abends auf dem kurzen Heimweg von der Sporthalle in einem italienischen Dorf und niemand hat etwas gesehen. Die Ermittlerin Letizia Ruggeri versucht alles, das Mädchen noch leben zu finden und kämpft dabei mit allen, die sich ihr in den Weg stellen (besonders die Männer in den eigenen Reihen und einige Politiker sind hier nicht hilfreich). Aber leider können sie Yara nicht mehr lebend finden und haben am Ende eine Leiche mit DNA, aber keine Datenbank, an der sie diese abgleichen können. Somit muss Ruggeri erfinderisch werden.

Dies ist ein ebenfalls ein wahrer Fall (was ich zu Beginn nicht wusste) und bis heute ist die Datenlage anscheinend nicht ganz sauber geklärt. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber auch hier musste ich im Anschluss einiges recherchieren und mir überlegen, welche Geschichte der Film erzählt und ob dies so komplett die Wahrheit ist. Der Film selbst ist sehr nachhallend und besonders Isabella Ragonese (als nicht aufgebende Ruggeri) spielt sehr überzeugend!




Dieses Drama habe ich irgendwie zufällig gefunden und der Trailer mit Miles Teller (yes!) und J.K. Simmons (auch yes!) hat mich dann doch gekriegt. Wir befinden uns an der renommiertesten Musikschule des Landes (Shaffer Conversatory in New York), wo es einen ganz besonderen Dirigenten gibt. In dessen Jazzband das Schlagzeug zu spielen, ist das Ziel von Erstsemester Andrew und eines Tages wird Terence tatsächlich auf ihn aufmerksam und lädt ihn zum Vorspielen ein.

Danach ist Andrew wie besessen, er übt und verliert sich darin, seinem Lehrer/Mentor alles recht zu machen, wobei dieser einfach absurde Anforderungen hat und seine Studenten schlecht behandelt. Er treibt sie geradezu in Situationen, die nicht mehr gesund sind und auch Andrew wird immer tiefer von ihm in diese Welt hineingezogen. Was zu wirklich verrückten Ausnahmesituationen führt, die ein gesunder Mensch nie mit sich machen lassen würde – aber hier soll es im Namen der Musik irgendwie gerechtfertigt werden. Für mich ist der Film super gespielt, man merkt, wie die Linien zwischen Menschlichkeit und wahnsinnigem Genie verschwimmen und die Musik ist wirklich richtig gut – viele der Schauspieler sind professionelle Musiker und auch Miles Teller spielt seit er 15 ist, Schlagzeug. Also mal ein sehr anderer, aber sehr, sehr guter Film!


Also vielleicht ist da ja auch etwas für euch dabei oder ihr habt einen der Filme schon gesehen? Wenn ja, wie hat er euch gefallen? Wenn ihr eine aktuelle Netflix-Empfehlung habt, gerne her damit!