Nachdem ich einen Monat so gut wie keine Zeit hatte, irgendetwas außer ein paar Folgen Star Trek zu schauen (in dem Tempo bin ich Ende des Jahres mit TNG fertig), habe ich nun doch wieder drei Empfehlungen für euch. Um für verschiedene Stimmungen etwas anzubieten, gibt es einen Film, eine Serie und eine Dokumentation, die alle auf Netflix zu finden sind.

SERGIO (2020)


Der biographische Film dreht sich um das Leben des UN-Diplomaten Sergio Vieira de Mello, welcher in Baghdad bei einem Bombenanschlag unter Trümmern eines Hauses verschüttet wird. Während versucht wird, ihn zu retten, bekommt man anhand Rückblenden sein spannendes Leben und unterschiedlichste Missionen, an denen er mitarbeitete, erzählt.

Für mich ist die UN ein enorm spannendes Feld und nachdem ich in Genf die Möglichkeit hatte, selbst für einige Tage dort zu sein und an Sitzungen teilzunehmen, ist das Interesse jetzt noch größer geworden. Den Film fand ich aber doch einfach nur zufällig auf Netflix und hatte nicht wirklich hohe Erwartungen. Das Leben von de Mello ist spannend, wird hier aber doch etwas zu sehr dramatisch ausgeschlachtet, da es einfach viel um eine Liebesgeschichte mit einer Mitarbeiterin geht. Was natürlich ok ist, da das auch in der Realität so geschehen ist, ich hätte nur gerne mehr über seine Missionen in z.b. Ost-Timor gelernt, anstatt dass er dort gerne mit der Frau Roller fährt.

Wie die UN arbeitet, wer welche Macht hat und wie sie z.b. im Irak vorgegangen sind, fand ich sehr spannend. Ebenso, welche Konflikte de Mello nicht nur zwischen verfeindeten Staatsoberhäuptern lösen muss, sondern auch wie er selbst seine Zuständigkeit navigieren und immer wieder ausloten muss, fand ich interessant. Aber wie gesagt, all diese Themen werden immer wieder durch Liebesrückblenden unterbrochen, die für mich zu dominant waren. Sehenswert finde ich ihn trotzdem!


E-LIFE (2017)

Interessanterweise finde ich keinen Trailer auf Youtube für diese gutgemachte Dokumentation. Sie geht der Frage nach, was mit altem Elektroschrott passiert, welchen die westlichen Länder gerne loswerden wollen und nicht unbedingt recyclen/aufbereiten können/wollen. Mit Peilsendern wurden Transporte nachverfolgt und auch wenn eine Mülldeponie in Ghana am bekanntesten ist, wenn es um das Ausschlachten von Elektronikgeräten geht, findet man schnell heraus, dass es auch in China einige solcher Stellen zu geben scheint. Dort arbeiten die Menschen ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit an den teilweise enorm gefährlichen Geräten und schaden nicht nur sich, sondern auch ihrer gesamten Umwelt.

Die Doku macht nachdenklich und einem wieder bewusst, was dieser unbekümmerte Konsum anrichtet. Wieso reparieren wir Geräte nicht mehr, sondern ersetzen sie gleich? Für mich ist das Thema schon lange von Bedeutung, so kaufe ich nur refurbished-Smartphones und auch bei meiner Kleidung viel Secondhand (bzw wirklich nur noch, was ich brauche und nicht, was gerade Trend ist). Nach nur 52 Minuten hat man hier einen guten ersten Überblick in das Thema und somit kann ich euch das Ansehen ebenfalls empfehlen.


MANIFEST (2018-)

Über diese Serie bin ich ebenfalls zufällig gestolpert und der Trailer machte mich neugierig. Die ersten paar Folgen dachte ich, dass das wieder so eine von Netflix produzierte Kurzserie ist und nach acht Folgen Schluss sei. Ja, ich wurde eines besseren belehrt, denn Manifest hat mittlerweile drei Staffeln und wurde nach seinem Nexflixerfolg jetzt sogar noch für eine 4. Staffel verlängert. Hier muss ich ehrlich sein, ich glaube nicht, dass die Story sich für sooooo viele Folgen eignet. Aktuell bin ich in der Mitte der 1. Staffel und werde diese auch definitiv fertig schauen, da es einfach spannend ist! Aber ob ich danach weiterschaue..kommt wohl auf das Ende an 😉

Achja, worum geht es eigentlich? Ein Flugzeug startet in Jamaica und soll nach New York fliegen, was es für die Passagiere an Bord auch tut. Zwar gibt es Turbulenzen, aber niemand erwartet etwas ungewöhnliches. Als sie landen, erfahren sie jedoch, dass sie als vermisst/verunglückt galten und seit ihrem Start 5 1/2 Jahren vergangen sind. Was natürlich ein Schock für alle Passagiere, aber ebenso für ihre Hinterbliebenen ist, die plötzlich damit umgehen müssen, dass sie noch leben.

Gleichzeitig versucht die Regierung herauszufinden, was passiert ist und ermittelt mit der NSA in alle Richtungen; ebenso fangen einzelne Passagiere an, Halluzinationen (sogenannte „Callings“) zu bekommen, die irgendetwas mit ihrem Flug zu tun haben müssen. Die Geschichte hat viele verschiedene Storylines, ist schnell im Erzähltempo und wunderbar miteinander verwoben, was ich mag. Also bisher werde ich sehr gut unterhalten und will wissen, wie es weitergeht! Ein bisschen abgedreht wird es auch, aber darauf muss man sich einlassen, wenn man die Storyline „Flugzeug landet nach 5,5 Jahren wieder“ hat.


Kennt ihr eine meiner Empfehlungen schon oder habt etwas anderes entdeckt, was ihr weiterempfehlen wollt? Über UN-relevante Dokus, Filme etc freue ich mich aktuell besonders 🙂

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