Kategorie: Sehenswert

[Sehenswert] Nobody wants this, 3000 Nights & Trapped

Ich habe ein Problem. Ständig füge ich neue Serien und Filme meiner Netflix-Liste hinzu, aber wenn wir ehrlich sind, schaue ich viel mehr Youtube und auf Netflix eigentlich nur Star Trek (baaaaaald bin ich mit den dort verfügbaren ST-Serien aber endlich durch). Jetzt wurde ich jedoch extern motiviert, da Netflix eine Serie und einen Film, die ich schon ewig schauen wollte, aus dem Angebot nimmt und dann war ich noch so neugierig, wieso es solch einen Hype über die neue Serie Nobody wants this gibt. Nachfolgend lasse ich euch nun kurz an meinen Gedanken zu allen drei Formaten teilhaben und vielleicht ist da ja auch etwas für euren Geschmack dabei!

NOBODY WANTS THIS



Da ich die letzte Woche quasi ständig online etwas über Nobody wants this las, wollte ich natürlich auch wissen, ob der Hype darum gerechtfertigt ist. Und was soll ich sagen, ich habe die Serie an einem Tag durchgeschaut und wurde dabei gut unterhalten. Ich kann verstehen, wieso viele das reflektierte, emotional-reife Verhalten des männlichen Charakters so feiern, denn beim Sehen freut mich sich einfach nur mit den beiden Personen, die sich hier verlieben, mit. Kein riesiges Drama (ok, ein bisschen unnötig im Wir vs die Anderen-Kosmos), sondern erwachsene, sich gesund und auch real anfühlende Momente, die man hier mit tollen Schauspielern und genug Witz geliefert bekommt. Persönlich bräuchte ich da jetzt nicht unbedingt noch eine zweite Staffel, die es wohl geben wird, aber gänzlich abgeneigt, sie an einem verregneten Tag zu schauen, bin ich jetzt auch nicht!


3000 NIGHTS



Definitiv kein leichter Film, besonders auch aufgrund der aktuellen Lage, aber ich wollte ihn sehen, da ich die Thematik einfach sehr, sehr wichtig finde. Wir haben hier das Schicksal einer palästinensischen Frau, die ohne jegliche Beweise von der israelischen Polizei verhaftet und inhaftiert wird. Deren Gerichtsverfahren alles außer fair ist und da sie keinen anderen „Kriminellen“, einen Jungen, der ebenfalls unschuldig sein könnte, beschuldigen will, zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wird. Was sie noch nicht weiß: sie ist schwanger und wird ihr Kind hinter Gittern zur Welt bringen müssen, ohne jegliche Unterstützung ihres Mannes, welcher ein kanadisches Visum bekommt und dieser Alltagsrealität entflieht.

Das Schicksal nimmt einen mit und wenn man bedenkt, wie hoch die Zahl der Menschen ist, die dieses Leben ebenfalls erfahren (haben), wird man nur wütend und will etwas ändern. Das unmenschliche Verhalten innerhalb des Gefängnisses, in dem Hass den Alltag regiert, bedrückt einen sehr und man freut sich über die wenigen kleinen, schönen Momente. Welche dann jedoch sofort wieder von noch mehr Grausamkeit verdrängt werden und man das Gefühl bekommt, dass ein Menschenleben hier gar nichts zählt..für mich ein absolut sehenswerter, schrecklich mitnehmender Film mit großartigen Schauspielern!


TRAPPED



Ich bin immer noch sehr verwirrt, da ich nun wohl die 2. Staffel dieser isländischen Krimiserie gesehen habe, deren erste Staffel nicht online steht und deren dritte Staffeln Entrapped heißt? Dass eine Serie ihren Namen ändert, hatte ich auch noch nie. Nungut, man kann diese zweite Staffel ohne Vorwissen schauen, wobei es natürlich toller wäre, wenn man die Vorgeschichte der Hauptpersonen kennt. Wir starten mit einem Attentat auf eine Politikerin, deren Bruder versucht, sich gemeinsam mit ihr zu verbrennen. Kurz danach geschieht ein weiterer Mord im Heimatdorf der sich fremd gewordenen Geschwister und insgesamt scheint in diesem abgeschiedenen Plätzchen viel los zu sein: es soll ein neues Kraftwerk gebaut werden, wogegen demonstriert wird und auch Fremdenhass scheint an der Tagesordnung zu sein..

Wir haben hier so eine typische isländische Serie, die mit wahnsinniger Natur und Atmosphäre beeindruckt. Alles ist etwas entschleunigt, aber trotzdem spannend und man weiß nicht immer, wo genau die Reise hingehen wird. Verschiedene spannende Charaktere mit Ecken und Kanten, die von tollen Schauspielern dargestellt werden. Es war ein bisschen mühsam, alles auf isländisch mit Untertitel zu sehen, aber irgendwie gehört die Sprache dann doch mit zu dieser Atmosphäre dazu, ich brauche jetzt nur erst einmal eine Pause.

Die Story war ok, teilweise etwas vorhersehbar und insgesamt zwar gut gemacht, aber wirklich innovativ-umgehauen wurde ich jetzt nicht. Für mich so eine klassische Krimiserie, die man im Herbst gut an einem verregneten Wochenende durchschauen kann, aber auch nicht vor Spannung stirbt, wenn man ein paar Tage Pause machen muss. Betonen will ich kurz noch die Musik, die hervorragend gepasst hat und hier definitiv die Serie für mich besser gemacht hat. Mal schauen, ob ich irgendwann noch die 1. Staffel sehen werde, die dritte gibt es auf jeden Fall noch bei Netflix! 😉


Was war euer letzter guter Film/letzte gute Serie auf Netflix?

[Sehenswert] Meru, Skywalkers, Simone Biles Rising & I wanna dance with somebody

Die vielen Sommergewitter habe ich in den letzten Tagen mal dazu genutzt, alles, was ich gerade auf Netflix schauen wollte, direkt anzusehen. Sonst schaue ich dort primär alle Star Trek Serien, doch es gab ein paar Neuerscheinungen, die ich unbedingt sehen wollte..und dann habe ich da auch noch eine ziemlich lange Liste, die es mal abzuarbeiten gilt! Fangen wir also mit extremen Menschen in unterschiedlichen Kontexten an 😉


MERU


Vor Bergsteigern habe ich den allergrößten Respekt, denn so gerne ich das auch machen wollen würde, meine Höhenangst lässt mich nur wandern 😉 Hier haben wir ein 3er-Team absoluter Spitzenkletterer, die gemeinsam den bisher unerreichbaren Meru-Gipfel erklimmen wollen. Sie versuchen ihr Glück in Indien, doch es soll nicht sein und sie scheitern nur 100m unter dem Gipfel und müssen umdrehen, um sich nicht in (noch mehr) Lebensgefahr zu begeben.

Zwei der drei Sportler kommen danach bei anderen Aktivitäten dem Tode sehr nah (ein Skiunfall und eine Lawine), aber trotzdem geben sie ihren Traum von der Meru-Besteigung nicht auf, sondern überwinden körperliche und mentale Grenzen, um einen zweiten Versuch zu starten. Spektakuläre Bilder, die einem Gänsehaut machen, während man mitfiebert und mir gezeigt haben, dass ich unbedingt auch noch nach Gangotri muss..aber höchstens bis zum Fuße dieser Gipfel!


SKYWALKERS – A LOVE STORY



Während ich den Appeal des Bergsteigens verstehe, kann ich die folgende Doku über urbane Extremkletter, die sich nicht einmal sichern, kaum ansehen. Bisher klickte ich das immer sofort weg, da ich Angst hatte, dass ich am Ende einen Menschen in seinen Tod fallen sehe. Bei dieser Netflix-Doku hatte ich aber einfach die Hoffnung, dass beide überleben und sie sonst nicht ausgestrahlt werden würde.

Wir begleiten hier zwei russische Kletterer, die sich über ihre Leidenschaft kennen und lieben lernen. Dabei besteigen sie viele Gebäude illegal, was ihnen einen weiteren Nervenkitzel gibt und das teilweise einfach in rutschigen Turnschuhen, was mich fertig macht. Oben angekommen kreieren sie dann absolut unrealistisch aussehende Bilder und lernen, dass es damit online gut Geld zu verdienen gibt. Ihr letzter Gig soll das bisher „unbestiegene“ Gebäude Merdaka 118 in Kuala Lumpur sein, wobei es irgendwie weniger Leidenschaft, sondern mehr finanzieller Anreiz zu sein scheint. Genau das ist auch meine Kritik, denn während ich bei „Meru“ z.B. merke, wie die drei Kletterer für dieses Abenteuer brennen, so wirkt es hier einfach nur nach „damit bekommen wir Geld und noch mehr Ruhm“ und leider irgendwie sehr inszeniert.


SIMONE BILES RISING



Klar kennt man den Namen Simone Biles und ich habe mir auch schon auf YT einige Videos von der amerikanischen Turnerin angesehen, da sie ein unfassbares Talent hat und die verrücktesten Sprünge/Übungen so leicht aussehen lässt. Dann begegnete mir ihr Name nochmal in einer Doku (Athlete A) und ich war gespannt, ob und wie sie darüber sprechen wird. Diese Serie nun begleitet Simone Biles von den Olympischen Spielen 2020, bei denen sie ganz unerwartet abbrechen musste bis zu den aktuell stattfindenden Spielen in Paris und auch wenn bisher nur 2 von 4 Folgen online stehen, kann ich sie euch ans Herz legen.

Man bekommt einen Einblick in das Leben einer extrem starken Ausnahmesportlerin, die plötzlich jedoch Körper und Geist nicht mehr in Übereinstimmung bekommt und daran zunächst zu zerbrechen scheint. Doch dann kämpft sie sich zurück..und jetzt ist man live dabei zu sehen, wie viel Spaß sie hoffentlich in ihrem Element bei den Olympischen Spielen 2024 haben wird!


I WANNA DANCE WITH SOMEBODY



Ich schaue mir wahnsinnig gerne „Lebens-„Verfilmungen an und diese über Whitney Houston (großartig gespielt von Naomi Ackie) hat mich sehr berührt. Natürlich wusste ich ein bisschen, aber wie tragisch ihr (Liebes-)Leben & ihr Verhältnis zu Drogen wirklich war, habe ich erst hier gelernt. Ebenso weiß ich jetzt, dass ich einfach jedes ihrer Lieder kenne, obwohl ich bewusst nie etwas von ihr gehört habe und das ist doch verrückt. Und ach, diese Stimme – absolut phänomenal!

Manchmal wirkten hier die Szenen nur aneinandergereiht, ohne viel Kontext zu geben, was aber durch den zeitlichen Rahmen eines Films geschuldet ist. Ganz ehrlich, gebt mir eine mehrteilige Serie, ich werde sie sehr gerne anschauen, noch mehr über sie lernen, dabei tanzen, singen und vielleicht auch die ein oder andere Träne vergießen über ein Ausnahmetalent, welches viel zu früh gestorben ist.


Habt ihr schon eine meiner Empfehlungen gesehen? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen? Habt ihr etwas bei Netflix entdeckt, was ich unbedingt schauen muss? Gerne aus dem Bereich Sport/Doku!

[Sehenswert] The Hijacking of Flight 601, What Jennifer did, You are not alone & endlich Star Trek im Filmformat!

Es ist schon wieder eine ganze Weile her, dass ich etwas über die Filme und Serien geschrieben habe, die ich mir ansehe. Was aber primär daran liegt, dass ich mich noch immer durch das Star Trek Mammutprojekt schaue und da aktuell in der 3. Staffel von Star Trek: Enterprise bin. Dies und Youtube führen dazu, dass ich sonst nur selten etwas anderes schaue..aber heute muss ich dann doch wieder etwas schreiben, denn Netflix zwingt mich dazu 😉

Inwiefern? Sie nehmen einige der Filme, die schon ewig auf meiner „will ich irgendwann einmal schauen“-Liste aus dem Programm und darunter sind zwei Star Trek Filme. Was eigentlich so gar nicht in meine Timeline passt, aber bevor sie verschwinden, musste ich sie nun gucken..und ja, das waren der erste und der dritte Star Trek Film, den zweiten haben sie mir anscheinend schon ohne Vorankündigung geklaut. Fies!





Im ersten Teil lernen wir die neue Crew der U.S.S. Enterprise auf ihrer ersten Mission unter Captain Pike kennen und bekommen einiges an Hintergrundstories über die einzelnen Charaktere. Die Crew setzt sich zusammen aus James T. Kirk, der als draufgängerischer Barschläger sein Leben zu verschwenden scheint, bis er sich doch dazu entschließt, wie schon sein verstorbener Vater Mitglied in der Sternflotten-Akademie zu werden. Ebenfalls Teil der Crew ist der Halb-Vulkanier Spock, der Schiffsarzt Leonard McCoy, Lieutenant Nyota Uhura, die für Kommunikation zuständig und gleichzeitig Spock’s Freundin ist sowie Sulu, der das Raumschiff fliegt und Chekov, der ihn dabei unterstützt. Ihre Mission ist es, den Romulaner Nero zu stoppen, der sich für die Zerstörung seiner Welt an den Vulkaniern und Menschen rächen und dabei über viele, viele Leichen gehen will. Ein bisschen Zeitreise haben wir hier auch schon drin, yay!

Im dritten Teil Star Trek Beyond befindet sich die Crew auf einer Rettungsmission, wobei diese dann zu einem unerwarteten Überlebenskampf wird und sie am Ende die Zerstörung einer riesigen Föderation-Raumstation (Yorktown), ebenfalls wieder aus Rache, verhindern müssen. Hier hat Scotty (oh, was mag ich ihn jetzt schon) eine größere Rolle und es kommen auch spannende, neue Charaktere hinzu.

Insgesamt haben mich beide Filme gut unterhalten, wobei ich hier weniger von den Stories angetan war als von der visuellen Gestaltung. Denn die macht enorm viel Spaß – wie hier Welten, Raumschiffe und Charaktere kreiert wurden, ist wundervoll anzusehen! Plus explodiert hier auch viel und ja, es sterben auch mal Charaktere, was bei den Serien nur seeeehr selten geschieht. Es ist definitiv temporeicher und witziger als die alten Serien, die doch mehr Fokus auf die Sci-Fi-Elemente der Serie legen und die einzelnen Personen sind auch irgendwie sehr jung, was es teilweise nicht so glaubwürdig macht. Aber darum geht es ja auch nicht 😉 Teil 2 werde ich mir natürlich auch anschauen und selbst wenn ihr kein eingefleischter Star Trek Fan seid, kann ich mir gut vorstellen, dass die Filme trotzdem unterhaltsam sind, da man problemlos einsteigen kann.




Dass diese absurde Geiselnahme eines Flugzeugs auf wahren Begebenheiten beruht, will man eigentlich gar nicht glauben. Flug 601 startete am 30. Mai 1973 in Bogota und wird schnell von zwei Männern aus Paraguay überwältigt. Sie fordern für die 50 Personen an Bord die Freilassung von politischen Gefangenen sowie Geld. Aber die Regierung weigert sich, mit den Kidnappern zu verhandeln und auch die Airline sieht sich zunächst nicht in der Zuständigkeit. Somit beginnt eine der längsten Flugzeugentführungen mit über 5 Tagen, bei der es immer wieder zu Problemen und Pannen kommt, während die Crew alles versucht, die Passagiere zu beschützen..

Es ist eine kurzweilige, spannende Mini-Serie, deren Ausgang mir zumindest vorher nicht bekannt war, da ich noch nie etwas von dieser Flugzeugentführung gehört hatte. Teilweise wird es etwas langweilig oder auch zu melodramatisch(e Musik), aber das erwarte ich bei einer spanisch-sprachigen Serie eigentlich und skippte somit ein paar Mal vor. Schauspielerisch wurde ich hier sehr positiv überrascht, denn die unterschiedlichen Rollen wurden sehr gut und glaubhaft gespielt, wodurch ich hier gleich drei Folgen am Stück schauen musste. Den Ausgang habe ich ebenfalls nicht kommen sehen, somit war die Serie für mich bis zum Ende hin spannend und ich will hier auch nichts spoilern. Also, wenn ihr sie ansehen wollt, lest am besten vorher nichts darüber und ruiniert es euch nicht!




Da ich ein bisschen True Crime Lust hatte, schaute ich mir mal diese Netflix-Neuerscheinung an. Wobei ich sagen muss, dass ich den Titel doof finde, da er einem gleich suggeriert, dass die Tochter Jennifer etwas getan hat. Sie selbst rief die Polizei, als nach ihrer Aussage drei Männer in ihr Elternhaus in einem ruhigen, kanadischen Vorort bei Toronto eindrangen, die Tochter fesselten und ihre Eltern in einem anderen Teil des Hauses erschossen. Wobei hierdurch nur die Mutter verstarb, der Vater nach ein paar Tagen im Koma aber wieder zu sich kam und den Polizisten, die bisher nur Jennifer’s Seite der Geschichte kannten, erstaunliche andere Dinge erzählte. So kommen nach und nach immer mehr Geheimnisse der Vorzeigetochter ans Licht..

Es war leider nicht allzu spannend und diese Doku hätte für mich auch nur 60 Minuten lang sein dürfen, denn so „viel“ hatte sie einfach nicht zu bieten. Interessant fand ich, dass man Originalaufnahmen von den Verhören sieht und ein bisschen mehr Einblick in die kanadische Polizeiarbeit bekommt. Aber so wirklich gefesselt war ich einfach nicht und skippte auch hier immer mal wieder ein bisschen vor. Nicht unbedingt enorm sehenswert, aber wenn ihr statt eines Podcasts etwas zum Thema True Crime sehen wollt, wieso nicht.


Da am 1. Mai noch ein paar andere Filme von meiner Netflix-Liste verschwinden werden (warum eigentlich?), werde ich das nächste Wochenende wohl dafür nutzen und hoffe mal, dass das Wetter draußen nicht allzu schön ist und mich motiviert, drinnen zu bleiben 😉 Also schaut vielleicht auch mal bei eurer Liste, ob sich auch etwas verabschieden wird..und vielleicht kann ich hiermit jemanden für Star Trek gewinnen..wobei ich natürlich die Serien den kurzen 2-Stunden Filmen vorziehe.

[Sehenswert] Pamela, 6 days, Curry & Cyanide

Aktuelle stecke ich noch immer in meiner „ich will alles von Star Trek“-sehen Phase und genauer gesagt, stecke ich etwas fest. Denn die erste Staffel von Star Trek: Enterprise ziiiiieht sich wie Kaugummi und ich baue nicht wirklich irgendwelche Beziehungen zu den Charakteren oder der (gibt es sie eigentlich?) Story auf. Also gab es ein bisschen Ablenkung in Form von immerhin drei Filmen/Dokumentationen, die ich auf Netflix gefunden habe und euch heute kurz vorstellen mag.



Von Pamela Anderson und ihrem Leben wusste ich ehrlich gesagt sehr wenig. Ja, Baywatch, Playboy, Tommy Lee und auch an die Hochzeit mit Kid Rock erinnerte ich mich dunkel, aber das war es dann auch schon. Somit war ich sehr neugierig auf diese von vielen so hochgelobte Doku und muss sagen, dass ich viel über diese sehr starke, eigentlich nur nach Liebe und Ruhe suchende Frau gelernt habe. Welche noch immer ziemlich verrückte Sachen macht, wie einfach mal bei einer Broadwayshow in New York mitspielen, was mich beeindruckt.

Insgesamt eine nette Dokumentation über Menschlichkeit, Verletzlichkeit, Liebe und auch über die schrecklichen Folgen ihres Sextape-Skandals, welchen ich komplett vergessen hatte (oder irgendwie nie wirklich mitbekommen habe). Dass jemand ihre privaten Videos gestohlen und im Internet veröffentlicht hat, veränderte das Leben von Pamela und ihrer Familie extrem und hat bis heute noch einen Einfluss auf sie, was einem so leid tut. Man aber gleichzeitig sieht, dass sie trotzdem enorm viel Stärke hat und ihren Weg weitergeht, was ganz wunderbar ist.



Der Film dreht sich um die im Jahr 1980 stattgefundene Geiselnahme in der iranischen Botschaft in London. Bewaffnete Männer stürmen die Botschaft und halten mindestens 26 Menschen dort gefangen – bis die von ihnen geforderte Gefangenenfreilassung in iranischen Gefängnissen stattgefunden hat. Erzählt werden diese Geschehnisse aus drei Perspektiven: einer BBC-Reporterin, dem Vermittler und dem SAS-Anführer, verantwortlich für die Geiselbefreiung.

Ich habe einen Actionfilm erwartet und mehr ein Drama bekommen, welches etwas vor sich hin dümpelt und man wartet. Was dann wiederum sehr passend ist, denn in dem Film warten auch alle: einige auf die Freilassung, andere auf das Stürmen der Botschaft, wieder andere auf einen Anruf oder darauf, mit der Kamera endlich die entscheidenden Bilder um die Welt zu schicken und berühmt zu werden..also insgesamt hat man hier wenig Action und viel langsam verstreichende Zeit, wodurch irgendwie auch eine etwas andere, authentisch erscheinende Atmosphäre kreiert wird. Wirklich empfehlen würde ich den Film nur, wenn euch dieser Moment in der Geschichte wirklich interessiert, wenn ihr spannenderes Warten, basierend auf wahren Ereignissen sehen wollt, empfehle ich euch ganz klar The Siege of Jadotville.



True Crime und Indien? Ja bitte! In Südindien sterben in einer Großfamilie immer mehr Menschen und irgendwann wird das seltsam, denn kann das so oft Zufall sein? Das Netz zieht sich um Schwiegertochter, Ehefrau & Mutter Jolly Joseph immer enger und zeigt auf, dass ihr bequemes Leben auf ziemlich vielen Lügen zu basieren scheint. Welche sie aber um alles schützen muss und dazu bereit scheint, skrupellos über Leichen zu gehen.

Teilweise hat mich diese wahre Geschichte ganz schön mitgenommen, denn hier sterben so sinnlos Menschen und man hätte es schon viel früher verhindern können. So spannend ich True Crime manchmal finde, hier hätte ich mich echt gewünscht, dass es eine erfundene Geschichte ist. Trotzdem sehr sehenswert, da es eben auch wieder verschiedene Aspekte der lokalen Gewohnheiten, Vorstellungen und Traditionen zeigt, welche zu der Gesamtsituation beigetragen haben.


Habt ihr die Pamela Anderson Doku auch gesehen? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen? Könnt ihr eine weitere Doku in diese Richtung empfehlen? Ich stehe jetzt schon seit Monaten auf der Büchereiwarteliste für das Buch von Britney Spears, worauf ich sehr gespannt bin. Eine Empfehlung für einen Film auf wahren Begebenheiten basierend oder mit Indien-Bezug nehme ich aber auch sehr gerne!

[Sehenswert] Nyad, Harley & Katya, Yara und Whiplash!

Gerade habe ich eine kleine Star Trek Pause eingelegt (das muss ab und zu auch mal sein) und versucht, wieder ein paar mehr Filme zu schauen, die teilweise schon ganz schön lange auf meiner Netflixliste stehen. Vier davon will ich euch heute – passend zum Wochenende – kurz vorstellen, in denen es u.a. um starke Frauen, Eiskunstlauf und Schlagzeug geht! Da ich Filme mag, die auf wahren Begebenheiten beruhen, gibt es natürlich auch hiervon einiges



Die ehemalige Langstreckenschwimmerin Diana Nyad ist gelangweilt von ihrem Leben und will es noch einmal wissen. Statt ihren Ruhestand zu genießen, beginnt sie mit 60 Jahren erneut intensiv zu trainieren, um ihren Traum (von Kuba nach Florida zu schwimmen) zu verwirklichen. An dieser Strecke scheiterte sie in der Vergangenheit, aber hat das Gefühl, dass sie es jetzt mit all ihrer Lebenserfahrung schaffen kann.

Grandios! Annette Bening (Diana) und Jodie Foster (also beste Freundin und Coach Bonnie) spielen absolut überzeugend und haben eine unfassbare Chemie. Es macht enorm viel Freude, die Beziehung der beiden Frauen zu erleben, während sie sich immer wieder in gefährliche Ausnahmesituationen begeben. Man fiebert mit Diana mit und will, dass sie dieses verrückte, als unmöglich geltende Abenteuer überlebt. Dass das alles eine wahre Begebenheit war und ich noch nie davon gehört hatte, war für mich ganz wunderbar und ich habe danach natürlich noch viel recherchiert und angesehen. Originalaufnahmen sind aber auch schon im Film integriert, was ihn für mich noch besser machte!




Eiskunstlauf ist so eine ganz verrückte Welt für mich, in die ich selten abtauche, aber wenn, bin ich immer enorm fasziniert. I, Tonya ist hier ein toller Film, den ich sehr empfehlen kann. Aber auch diese Dokumentation der beiden Eiskunstläufer Harley und Katya hat mich sehr gefesselt. Der australische Junge ist ein Ausnahmetalent, findet aber keine Partnerin im Land, mit der er weitergehen könnte. So landet er in Russland, wo er Katya trifft, die ebenfalls sehr talentiert ist und beide einen so ähnlichen Stil haben, dass es Schicksal zu sein scheint.

Sie trainieren in Russland, gehen dann zusammen nach Australien und während es auf dem Eis zunächst sehr erfolgreich wird, so sieht es privat bei Katya anders aus. Das Mädchen ist alleine in diesem fremden Land, kennt niemanden, spricht die Sprache kaum und ist sehr unglücklich. Dass sie bei ihren strengen Trainern leben muss, macht die Situation noch schwieriger. Und während Harley alles probiert, dass sie ihren gemeinsamen Traum von Olympia erreichen können, will Katya nur nach Hause..eine sehr tragische, traurige Geschichte, die ich bis dato auch noch nicht kannte und zeigt, welche Schattenseiten es in diesem Sport gibt.




Die 13-jährige Yara verschwindet abends auf dem kurzen Heimweg von der Sporthalle in einem italienischen Dorf und niemand hat etwas gesehen. Die Ermittlerin Letizia Ruggeri versucht alles, das Mädchen noch leben zu finden und kämpft dabei mit allen, die sich ihr in den Weg stellen (besonders die Männer in den eigenen Reihen und einige Politiker sind hier nicht hilfreich). Aber leider können sie Yara nicht mehr lebend finden und haben am Ende eine Leiche mit DNA, aber keine Datenbank, an der sie diese abgleichen können. Somit muss Ruggeri erfinderisch werden.

Dies ist ein ebenfalls ein wahrer Fall (was ich zu Beginn nicht wusste) und bis heute ist die Datenlage anscheinend nicht ganz sauber geklärt. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber auch hier musste ich im Anschluss einiges recherchieren und mir überlegen, welche Geschichte der Film erzählt und ob dies so komplett die Wahrheit ist. Der Film selbst ist sehr nachhallend und besonders Isabella Ragonese (als nicht aufgebende Ruggeri) spielt sehr überzeugend!




Dieses Drama habe ich irgendwie zufällig gefunden und der Trailer mit Miles Teller (yes!) und J.K. Simmons (auch yes!) hat mich dann doch gekriegt. Wir befinden uns an der renommiertesten Musikschule des Landes (Shaffer Conversatory in New York), wo es einen ganz besonderen Dirigenten gibt. In dessen Jazzband das Schlagzeug zu spielen, ist das Ziel von Erstsemester Andrew und eines Tages wird Terence tatsächlich auf ihn aufmerksam und lädt ihn zum Vorspielen ein.

Danach ist Andrew wie besessen, er übt und verliert sich darin, seinem Lehrer/Mentor alles recht zu machen, wobei dieser einfach absurde Anforderungen hat und seine Studenten schlecht behandelt. Er treibt sie geradezu in Situationen, die nicht mehr gesund sind und auch Andrew wird immer tiefer von ihm in diese Welt hineingezogen. Was zu wirklich verrückten Ausnahmesituationen führt, die ein gesunder Mensch nie mit sich machen lassen würde – aber hier soll es im Namen der Musik irgendwie gerechtfertigt werden. Für mich ist der Film super gespielt, man merkt, wie die Linien zwischen Menschlichkeit und wahnsinnigem Genie verschwimmen und die Musik ist wirklich richtig gut – viele der Schauspieler sind professionelle Musiker und auch Miles Teller spielt seit er 15 ist, Schlagzeug. Also mal ein sehr anderer, aber sehr, sehr guter Film!


Also vielleicht ist da ja auch etwas für euch dabei oder ihr habt einen der Filme schon gesehen? Wenn ja, wie hat er euch gefallen? Wenn ihr eine aktuelle Netflix-Empfehlung habt, gerne her damit!

[Sehenswert] The Siege of Jadotville, Elvis, Society of the Snow & Fool me once

Da es mir draußen bei um die -30 Grad einfach zu kalt war, habe ich die Zeit mal wieder ein bisschen intensiver für Netflix genutzt. Dabei habe ich drei Filme und eine gerade erschienene Kurzserie geschaut, die ich euch heute kurz vorstellen mag – ein bisschen Katastrophe sowie Kampf, ein bisschen Musik und ganz viel Spannung!


Ich bin nicht der größte Action-/Kriegsfilm-Fan, aber wenn es um wahre Begebenheiten geht, von denen ich noch nie gehört habe, dann kriegt man mich! Als ich zufällig über The Siege of Jadotville stolperte, war ich sofort sehr neugierig, denn wie kam es denn bitte dazu, dass irische, verdammt junge und unerfahrene Soldaten als Teil der UN während einer Krise im Kongo im Jahr 1961 eine Basis nahe einer Miene verteidigen? Und sie plötzlich belagert und von einer Überzahl von Söldner, belgischen Siedlern und indigenen Kämpfern angegriffen werden und verzweifelt Unterstützung anfragen, die nicht zu kommen scheint.

Ein Moment in der Geschichte, welchen ich bis dato nicht kannte und enorm spannend finde. Einmal kenne ich wenig über die Geschichte dieser Region und wusste nicht, welche Auswirkungen sie auf die restliche Welt hätte haben können, je nachdem, wie es hätte ausgehen können. Was dieser Einsatz, welcher so negativ in den damaligen Medien inszeniert, für katastrophale Auswirkungen auf die jungen Soldaten hatte, wurde zum Glück mittlerweile halbwegs aufgearbeitet und öffentlich revidiert. Aber leider sind einige von ihnen an Selbstmord, Alkoholsucht u.ä. gestorben, nachdem sie diese ausweglos erscheinenden Tage der Belagerung überlebten. Das hier ist ein Film, nach welchem man definitiv mit der Recherche loslegt und viele Sachen lesen wird, die einen mal wieder an der Menschheit zweifeln lassen – aber man lernt einiges und es ist so wichtig, dass solche Momente und Menschen eben nicht vergessen werden. Somit finde ich es großartig, dass es diesen Film gibt!



Seit seiner Veröffentlichung schon wollte ich Austin Butler als Elvis sehen, doch war ich irgendwie nie in der richtigen Stimmung für diesen Film über das tragische und leider viel zu kurze Leben des Sängers. Dass der Film aus Perspektive seines zweifelhaften Managers, dem Colonel (gespielt von Tom Hanks, was ich vorher gar nicht wusste), erzählt wird, gefiel mir nur bedingt. Wenn ich ehrlich bin, hätte man diesem Charakter weniger Zeit und Rampenlicht widmen können und diese mehr in Elvis und besonders Priscilla, die hier nur eine kleine Nebenrolle spielt, investieren sollen. Denn für mich wirkte der 2,5 Stunden lange Film trotzdem sehr gehetzt, er reiht Momente aneinander, lässt aber nur bedingt Raum, diese miteinander zu verknüpfen und Entwicklungen zu bemerken. Schade.

Sehr gut gemacht fand ich die historische Einordnung von Elvis, seiner Wurzeln und seiner Musik. Was sie für die damalige Zeit in den USA, besonders in den Südstaaten bedeutete und wogegen sich Elvis (bedingt, da sein Manager es quasi verbot) öffentlich aussprach. Hierauf hätte gerne noch mehr Fokus liegen dürfen, denn so ging die Beziehung zu B.B. King ziemlich unter und auch die Debatte, ob Elvis Musik anderer Personen geklaut oder als Inspiration genommen hat, wird nur gaaaaanz oberflächlich angedeutet.

Ich habe einen grandiosen Austin Butler als Elvis erwartet und diesen bekommen. Für mich ist der Film zu kurz, da er dem Leben von Elvis Presley einfach nicht gerecht wird, aber ja, welcher Film würde das schon. Wahrscheinlich hätte mich hier eine Kurzserie glücklicher gemacht 🙂 Fun Fact: ich war schon in Graceland und auch wenn ich nicht sagen würde, ich bin ein großer Elvis-Fan, ich kannte doch wirklich jedes Lied in diesem Film.



Zwar hatte ich schon einmal von diesem Flugzeugabsturz im Jahre 1972 gehört, aber wirklich viel wusste ich nicht darüber. Somit war ich neugierig, was genau mit dem Rugby-Team aus Uruguay passiert, welches inmitten der Anden abstürzt und in dieser harschen Umgebung um sein Überleben kämpfen muss. Bekannt war mir vor allem, dass die 29, teils sehr jungen, Überlebenden in ihrer Verzweiflung verstorbene Passagiere (die eben oftmals Bekannte/Freunde waren) essen mussten, um zu überleben und dies wird hier mit viel Gewissenskonflikt dargestellt.

Mir gefiel die Besetzung des Filmes sehr, es waren – wenn man die Originalbilder sieht – viele Ähnlichkeiten zu realen Personen zu erkennen und es spielte wohl auch ein Überlebender selbst mit (in der Rolle seines Vaters). Der Film ist spannend, aber nicht überdramatisch, manchmal sogar ein bisschen lustig, wodurch er sehr menschlich/realistisch wirkt und einen immer wieder in die „was würde ich in dieser Situation wohl machen“-Gedankenwelt bringt. Wenn man dann denkt, es kann nicht schlimmer werden, wird man jedoch wieder und wieder überrascht und somit blieb es bis zum Ende spannend. Also definitiv auch kein Gute-Laune-Film, aber für mich war er sehenswert (wobei es meiner Flugangst absolut nicht geholfen hat).



Erneut hat Netflix mit Harlan Coben eine spannende Kurzserie entwickelt, welche sich um das Leben von der ehemaligen Soldatin Maya Stern (großartig gespielt von Michelle Keegan, der ich ewig beim Sprechen zuhören könnte) in Manchester dreht. Diese ist seit kurzem verwitwet und versucht, ihr Leben als alleinerziehende Mutter in den Griff zu bekommen – bis sie auf einer versteckten Nannycam ihren toten Ehemann mit ihrer Tochter interagieren sieht..

Genau wie die Kurzserien Safe und The Stranger ist auch Fool me once von Anfang an spannend, da man einen Mord hat, aber nicht wirklich ein Motiv und nicht einen, sondern gleich mal eine ganze Menge an verdächtigen Charakteren, die alle irgendetwas verstecken. Es kommen ständig neue Cliffhanger, man bekommt wieder einen Rückblick, der erneut etwas enthüllt oder eine andere Perspektive, die noch einmal neue Verdächtige zutage bringt. Dabei sind alle Charaktere moralisch etwas grau und auch die ermittelnden Polizisten haben ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen. Genau diese Mischung bringt den Zuschauer (aka mich) dazu, diese Serie an einem Wochenende entspannt durchzuschauen, da man einfach wissen will, wie die verschiedenen Stories sich zusammenfügen und wer nun der Mörder ist! Allerdings wurden nicht alle Storylines aufgelöst, ein paar wirkten auch irgendwie unnötig auf mich, da sie keine Relevanz zu haben scheinen, aber wer weiß, wie/ob das im Buch gelöst wurde. Wobei ich wirklich mal wieder etwas von Harlan Coben lesen und nicht nur anschauen muss, denn bisher fand ich seine Bücher ebenso fesselnd wie diese kurzen Serien auf Netflix!


Wenn ich mir den Beitrag so ansehe, sollte ich dringend mal ein paar Gute-Laune-Filme schauen, wobei ich im Dezember ja immerhin das erste Mal alle Harry Potter Filme und Shrek 2 & 3 gesehen habe 😉 Habt ihr eine aktuelle Film-/Serienempfehlung für mich?

[Sehenswert] Mein Mammutprojekt „Star Trek“

Im Jahr 2020 stolperte ich zufällig über einen Edx-Onlinekurs zum Thema „Star Trek“ und die Auswirkungen der Serie auf kulturelle und technische Aspekte unseres Lebens. Welchen ich mir dann komplett anschaute, da ich einfach immer gerne neues lerne und mit Star Trek bisher nie wirklich in Berührung gekommen bin.

Von diesem Kurs sehr neugierig gemacht (es ist absolut faszinierend, wie viele Themen Star Trek als erste Serie/Film ins Fernsehen brachte), nahm ich mir vor, einfach einmal „Star Trek durch zu schauen„, was ja nicht sooooo lange dauern sollte, hust hust. Nunja, drei Jahre später bin ich noch immer nicht durch, denn es sind dann doch 13 Filme und 11 Serien mit zig Staffeln, die es zu bewältigen gibt!


Wobei das Wort „vorne“ natürlich sehr gerne diskutiert wird: nimmt man eine der Timelines, die in den Serien und Filmen verfolgt wird oder schaut man alles nach ihrem realen Ausstrahlungsdatum? Ich fing noch einmal ganz anders an, nämlich mit Star Trek Discovery an, da es auf Netflix verfügbar war und gut aussah – jedoch sah ich dann nur 2 der vier Staffeln und muss nun eigentlich noch mal von vorne anfangen, aber das ist ein Problem für später. Mein Problem mit Star Trek Discovery war folgendes: die Serie war zu neu mit zu vielen tollen Effekten und passte nicht so ganz zu meinem Star Trek-Bild von Schiebetüren, die noch manuell von Menschen hinter den Kulissen bedient werden mussten. Also änderte ich meine Strategie!


1. Star Trek – Das nächste Jahrhundert (1987-1994)

Ich fing halbwegs, aber nicht ganz vorne an und begleitete die Crew rund um Captain Jean-Luc Picard, First Officer William T. Riker, Lieutenant Commander Data und Geordi LaForge, Lieutenant Whorf, Schiffsärztin Dr. Beverly Crusher und Psychologin Deanna Troi, die in den unendlichen Weiten des Weltalls unterwegs ist. Ihre Mission ist es, unbekannte Lebensformen in diesen fremden Welten zu entdecken und werden hierdurch in zahlreiche Konflikte hineingezogen, welche sie selbst zum Kämpfen zwingen. Für mich sind die Borg hier ein absolutes Highlight!

Die einzelnen Folgen hängen nicht wirklich zusammen, wodurch man die Serie ziemlich lose schauen kann. Ab und zu gibt es ein bisschen weiter gefasste Handlung, aber man bekommt immer genug Erinnerung, wenn dies mal der Fall sein sollte. Zwischen den verschiedenen Charakteren kommt es besonders zu Beginn zu nur wenig Konflikten, was wohl auf Serienschöpfer Gene Roddenberry zurückzuführen ist. Aber das wird ab Staffel 3 definitiv besser und wir bekommen etwas mehr Charakterentwicklung und persönliche Dilemmata präsentiert. Einige Folgen sind absolut grottig und fühlen sich nach Lückenfüller an, andere wiederum greifen reale geo-politische Konflikte und andere kulturelle Themen auf und sind absolut grandios!

Meist habe ich so um die 10 Folgen in der Woche geschaut und fühlte mich mal mehr und mal weniger unterhalten. Die unterschiedlichen Charaktere schaffen es aber trotzdem irgendwie, sich nah an einen zu schleichen und man beginnt mit ihnen mitzufühlen. Hier kann ich mir in der Zukunft sehr gut vorstellen, ein paar meiner Lieblingsfolgen wieder anzusehen und in den Komfort dieser Serie zu flüchten!


2. Star Trek – Raumschiff Voyager (1995-2001)

Danach begleitete ich das Raumschiff Voyager rund um ihren ersten weiblichen Captain Kathryn Janeway, welche mit einigen ihnen feindlich gesinnten, gefangenen Maquis-Kämpfern an Bord, durch Aliens in den 70.000 Lichtjahre entfernten Delta-Quadranten transportiert wird. Diese müssen nun zusammenarbeiten, um wieder nach Hause zu kommen und treffen auf diesem Weg natürlich erneut unbekannte Lebensformen, die ihnen nicht unbedingt freundlich gesinnt sind.

Die Crew rund um Commander Chakotay, Lieutenant Tom Paris & Tuvok, Offizier Harry Kim, Dr. Lewis Zimmermann, B’elanna Torres, Seven of Nine und Koch Neelix hat zunächst viel mit internen Konflikten zu tun, da sie sich als eine Einheit zusammenfügen müssen. Ebenfalls müssen sie immer wieder technische Probleme sowie Knappheit an Rohstoffen und Nahrung auf unterschiedliche Weisen lösen, was zu moralischen Dilemmata führen kann. Die spannenden Themen Zeitreisen und Weltraum-Anomalien und meine lieben Borg kommen auch häufiger vor.

War Jean-Luc Picard noch sehr diplomatisch unterwegs und wollte Gewalt vermeiden, so wird in dieser Serie Gewalt als eine angebrachte Form der Konfliktlösung angesehen und somit auch angewendet. Was es insgesamt spannender (und leider auch realer) machte, da man nicht wusste, ob und wie der Konflikt gelöst werden wird. Hier hat man zwar längere Storylines, aber es gilt erneut: man muss nicht jede Folge gesehen haben, um der Handlung zu folgen, es gibt einige Füllerfolgen, die eher langweilig sind, aber im Großen und Ganzen wurde ich gut unterhalten!



3. Star Trek – Deep Space Nine (1993-1999)

Was war ich gespannt auf meine erste Star Trek Serie, die nicht mehr an Bord eines Raumschiffes spielt, sondern auf einer festen Raumstation und gleichzeitig Stützpunkt der Föderation, nämlich Deep Space Nine. Captain Benjamin Sisko bekommt die Leitung dieser Station nahe des Planeten Bajors, was sich jedoch als alles andere als einfach erweist. Unterstützung erhält er hierbei u.a. von Kira Nerys (First Officer von Bajor), Jadzia Dax (Wissenschaftlerin), Miles O’Brian (Operations Officer), Odo (Sicherheitschef), Julian Bashir (Arzt), Quark (Barbetreiber) und einem uns schon bekannten Klingonen aus früheren Serien, den ich aber nicht verraten mag.

Wunderbar bei dieser Serie ist, dass sie sehr modern ist. Man hat zwar immer noch kleine Handlungen, die in einer Folge abgeschlossen werden können, aber eben sehr viele große Rahmenhandlungen, die ständig wichtig sind und sich spannend entwickeln. War die Raumstation ehemals von Cadassians besetzt, welche den Planeten Bajor blutig unterwarfen, so ist sie nun in Hand der Föderation, welche zwischen diesen beiden Kulturen steht und diplomatisch zu sein versucht. Als dann noch ein Wurmloch entdeckt wird, welches es ermöglicht, vom Alpha- in den unbekannten Gamma-Quadranten zu reisen, kommt mit den Dominion noch ein weiterer, sehr starker Erzählstrang hinzu.

Obwohl ich mit Benjamin Sisko und seiner irgendwie ständig latent sexuellen Art jedem gegenüber nicht sonderlich warm wurde, ist das bis jetzt für mich die beste Star Trek Serie! Die Charaktere hier sind oftmals nicht gut oder böse, sondern schwingen dazwischen hin und her, was sie zu moralischen Urteilen befähigt, welchen man als Zuschauer nicht unbedingt folgen will – was es eben sehr unvorhersehbar macht. Also auch wenn ich ein kleines Picard-Fangirl bin und es wunderbar fand, dass es auch schon einen weiblichen Captain gab, würde ich euch Deep Space Nine am meisten ans Herz legen, wenn ihr nur eine Star Trek-Reihe schauen wollt!


4. Star Trek – Enterprise (2001-2005)

Was mich nun zu meiner aktuellen Serie bringt und hach, natürlich waren meine Erwartungen nach DS9 hoch, aber dass sie soooo untertroffen werden, habe ich nicht kommen sehen. Bisher habe ich in über zwei Wochen nur 9 Folgen der ersten Staffel sehen können, da ich sie so enorm langweilig und fade finde. Und während ich alle anderen Vorspanne sehr mochte, besonders musikalisch ist dieser hier mit Gesang einfach nur grausam.

Die Serie spielt zeitlich vor allen anderen Star Trek Serien, was lustig ist, da sie viel der Technologie, die man nun gewohnt ist, noch nicht haben. Captain Jonathan Archer, seine Offiziere Malcolm Reed, Trip Tucker, T’Pol, Linguistin Hoshi Sato und Schiffsarzt Phlox, welche den Weltraum entdecken. Bisher hatten die „befreundeten“ Vulkanier den Menschen einige technische Entwicklungen vorenthalten, sodass sie nicht selbst auf Erkundungstour gehen können, was nun aber durchgesetzt wird.

Bisher gab es einige First Contact Folgen, die mit sich brachten, dass es sprachliche Barrieren gab, die Hoshi lösen musste und dann die Frage, welche Technologie man welcher Kultur zeigt. Also alles schon mal da gewesen, das ist nur quasi die ältere Version davon in meinen Augen. Besonders die Charaktere Malcom und Reed sind so flach ausgearbeitet, dass ich sie bis jetzt nicht wirklich auseinanderhalten kann, denn niemand hat Persönlichkeit. Bis auf den Captain, der sehr von diesem amerikanischen Helden in sich vereint. Ich hoffe sehr, dass es noch besser werden wird, aber die Serie wurde nach vier Staffeln abgesetzt, was wohl eher dagegenspricht 😉 Wenn ich damit durch bin, wird es natürlich nochmal ein Fazit geben und wer weiß, vielleicht habe ich mich getäuscht!


Wie ihr seht, habe ich noch keinen Star Trek Film gesehen, was aber hauptsächlich daran liegt, dass diese aktuell weder bei HBO noch bei Netflix (bis auf 2) stehen und ich mir nicht Amazon Prime leisten will. Vielleicht ändert sich das irgendwann wieder, ich drücke mir die Daumen 😉 Und bin natürlich neugierig: gibt es unter euch Star Trek Fans? Wenn ja, welcher Film/Serie/Episode war euer Highlight? Oder geht diese SciFi-Serie so gar nicht an euch?

[Sehenswert] Filip, All we had, A nearly normal family, Reptile & Deep Space Nine!

Jetzt sind doch tatsächlich schon wieder drei Monate seit meinem letzten Sehenswert-Post vergangen, in dem ich euch gerne ein bisschen von den Serien und Filmen erzähle, die ich mir so angeschaut habe. Da ich aber weiterhin an meinem „alles von Star Trek sehen“-Mammutprojekt arbeite (wir sind jetzt glaube ich in Jahr Numero 3), kommen andere Filme und Serien oft einfach zu kurz.


DEEP SPACE NINE (1993-1999)



Leider fand ich keinen Trailer für Deep Space Nine, dafür aber immerhin das Intro, welches meiner Meinung nach eine super Melodie hat. Die Raumstation DS9 befindet sich in der Milchstraße und soll zunächst als Vermittler zwischen zwei verfeindeten Nationen agieren, doch wird sie schnell selbst in einem Konflikt mit den Dominion verwickelt, der die gesamte Vereinigte Föderation der Planeten bedroht.

Spannend ist die Serie größtenteils und ich mochte sehr, dass wir uns dieses Mal auf einer Raumstation und nicht nur auf einem Raumschiff befinden. Die Themen sind oftmals düster, regen durch ihre Ähnlichkeit zu globalen, realen politischen Konflikte sehr zum Nachdenken an und durch die wirklich gut entwickelten staffelübergreifenden Handlungsstränge wirkt es nicht so willkürlich wie andere Star Trek Reihen. Klar gibt es ein paar wenige Füllerfolgen und unnötige Handlungen, aber insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten, wurde warm mit der Crew und konnte das Ende auch nicht voraussehen.


A NEARLY NORMAL FAMILY (2023)



In nur sechs Folgen gelingt es der schwedischen Miniserie A nearly normal family enorm viel Spannung aufzubauen, da man wissen will, wie genau die 19-jährige Stella in den Mord des 32-jährigen Christoffers verwickelt ist, für welchen sie in Untersuchungshaft sitzt. Stella wurde mit 15 Jahren vergewaltigt, doch haben ihre Eltern (Adam, Pfarrer und Ulrika, Anwältin) sich dagegen entschieden, dies anzuzeigen. Was dazu führt, dass die Familie nach und nach zerbricht, es zu weiteren Geheimnissen und Vertrauensmissbräuchen kommt und Stella keine gute Beziehung mehr zu ihren Eltern hat. Somit wussten diese auch nichts von der Existenz Christoffers, mit welchem Stella viel Zeit verbrachte.

Ich mag diese skandinavischen Serien, welche sich einerseits langsam entwickeln, andererseits aber mit vielen Rückblenden arbeiten, wodurch man selbst zu rätseln beginnt. Es erinnert mich sehr an die anderen Netflix-Serien, die auf Harlan Cobens Büchern basieren, wobei ich hier noch mehr mochte, dass die Geschichte nicht nur mit Rückblenden arbeitet, sondern die Geschichte aus der Perspektive der verschiedenen Personen erzählt wird. So bleibt es sehr spannend und ich habe die Serie an einem Wochenende durchschauen müssen, da ich unbedingt die Auflösung wissen wollte.


ALL WE HAD (2016)



In All we had haben wir ein Mutter-Tochter-Duo aus sehr armen Verhältnissen, die versuchen, ihr Leben gemeinsam zu navigieren und eine bessere Zukunft zu haben. Dabei geraten Rita und ihre 13-jährige Tochter Ruthie immer wieder aneinander, wenn es z.b. um die Partner von Rita oder ihren Alkoholkonsum geht. Ohne eigene Bleibe und wirklichen Lebensplan fahren die beiden mit ihrem schrottigen Auto durch die USA, bis dieses den Geist aufgibt und sie in einer Kleinstadt stranden.

Da ich mit Dawson’s Creek aufgewachsen bin, habe ich einen Softspot für alle Darsteller, die damals daran beteiligt waren. So hatte ich von der Story her zwar wenig Erwartungen an diesen Film, aber eben sehr hohe an Katie Holmes, welche hier auch Regie geführt hat. Und genau das bekommt man auch: der Film tröpfelt so daher und nimmt einen spannungstechnisch absolut nicht mit, aber die Schauspieler spielen dafür alle sehr überzeugend. Es ist kein Wohlfühlfilm, sondern zeigt die amerikanische Realität vieler Menschen im Jahr 2008, die auf einmal ihr Geschäft schließen mussten oder ihr Haus verloren haben. Wirklich empfehlen würde ich ihn nur, wenn ihr ebenfalls gerne Katie Holmes (und andere gute Schauspieler) spielen sehen wollt, aber die Story ist doch sehr ausbaufähig.


FILIP (2022)



Filip, ein jüdischer Pole ist während des Zweiten Weltkriegs aus dem Warschauer Ghetto geflohen und lebt mit einer Scheinidentität in Frankfurt/Main. Dort arbeitet er als französischer Kellner/Zwangsarbeiter in einem Luxushotel und verdrängt seine Realität mit allerlei Ablenkungen wie Freibadbesuche und ständig wechselnde Frauen. Doch auch diese Scheinrealität beginnt zu bröckeln und das Leben wird wieder zum Überleben.

Eryk Kulum Jr. spielt Filip so gewaltig, dass er den gesamten Film für mich trägt, wobei auch andere Figuren, wie sein bester Freund Pierre, sehr überzeugend dargestellt werden. Die Perspektive des jüdischen Mannes, der sich in Deutschland versteckt, aber trotzdem sein Leben zu genießen versucht, fand ich wahnsinnig spannend und man kann gar nicht anders als mitfiebern. Filip muss sich immer unter Kontrolle haben, besonders im Umgang mit hohen politischen Hotelbesuchern, seine Rolle spielen und kann nichts anderes tun, als eben deutsche Frauen als Rache zu verführen. Oftmals wird sein Herzschlag für den Zuschauer hörbar und zeigt, wie schwierig das Leben inmitten Deutschlands gewesen sein muss. Man wird hier wieder einmal an die menschlichen Abgründe erinnert, beginnt zu verzweifeln und wird noch lange an diesen Film denken.


REPTILE (2023)



Ganz kurz gesagt, geht es in Reptile um die Aufklärung des brutalen Mordes an der jungen Immobilienmaklerin Summer Elswick. Hierbei spielt Benicio del Toro Detective Nichols, der mit seinem Partner Dan Cleary auf den Fall angesetzt wird und schnell merkt, dass in dieser idyllischen Kleinstadt einiges nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

Mich hat dieser Film verwirrt und ja, ich habe danach googlen müssen, was genau passiert ist. Es gibt so viele Storylines, die oftmals ins Leere führen und anscheinend irrelevant sind, aber ganz sicher ist man sich doch nicht. Del Toro spielt wie immer wunderbar, sein Charakter hat viel Screenzeit und ohne ihn hätte ich wohl abgebrochen, da sich einfach keine Spannung bei mir aufbauen wollte – wobei, Justin Timberlake war auch nicht schlecht in seiner Rolle. Die Filmmusik und die Atmosphäre, die der Film vermittelt, mochte ich, nur zieht er sich insgesamt seeeeeeehr und lässt mich mit einigen „was sollte das denn“-Gedanken zurück. Aber das kann definitiv mein Problem sein, weil ich es nicht verstanden habe.



Meine Highlights der letzten Monate waren ganz klar Filip und Deep Space 9, aber auch A nearly normal family hat mich sehr positiv überrascht. Diese kann ich euch also sehr ans Herz legen, je nachdem, in welcher Stimmung ihr so seid. Ich merke, ich habe keinen Gute Laune Film, wobei ah doch, am Wochenende habe ich zum ersten Mal Shrek 2 gesehen und fand den sehr niedlich! 🙂

[Sehenswert] Zero Dark Thirty, Spotlight, 13 Hours & Unbroken!

Nachdem ich die letzten Wochen primär mit Deep Space Nine verbrachte, hatte ich dann doch mal wieder Lust, etwas in Filmlänge zu schauen und scrollte ein bisschen durch Netflix. Dabei stolperte ich über drei Filme, von denen ich noch nie gehört hatte und dann über Unbroken, dessen Story ich mal in einem Podcast hörte und absolut verrückt fand. Alle vier Filme basieren auf wahren Begebenheiten, was sie für mich umso spannender macht (wobei Zero Dark Thirty da nur lose zu zählen ist, denn da ist nur die Außenhandlung real). Ein Gute-Laune-Film ist da jedoch nicht dabei, also falls ihr etwas heiteres fürs Wochenende sucht, Finger weg – für schwerere Kost, schaut euch mal die folgenden Trailer und Kurzbeschreibungen an. Aber kleine Triggerwarnung, es ist sehr viel Gewalt dabei:

ZERO DARK THIRTY



Der Film dreht sich um die fast ein Jahrzehnt andauernde Jagd des CIAs auf Osama Bin Laden nach dem 11. September. Erzählt wird er aus der Perspektive von Maya, einer Analystin, die ihren Job auf einer sogenannten Black Site in Pakistan beginnt, wo sie Verhören/Folter von mutmaßlich Beteiligten bewohnt und über diverse Umwege und Menschen nach Jahren schließlich das Versteck von ihm ausfindig machen kann. Sie selbst ist zu 100% davon überzeugt, am Ziel zu sein, doch zögert der amerikanische Präsident, den Zugriff zu erlauben, was sie fast um den Verstand bringt.

Wie jeden Kriegsfilm muss man auch Zero Dark Thirty kritisch betrachten, denn teilweise wird hier das Foltern als ganz normale Verhörmethode gezeigt, stereotypische Bilder von Pakistan/Afghanistan benutzt und eben nicht alles so historisch korrekt dargestellt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man aber die schauspielerische Leistung von Jessica Chastain als Maya genießen, die getriebene Analystin, die erst ruhen kann, wenn sie Osama gefunden hat. Sie vermittelt dieses „getriebene, alles andere in den Hintergrund stellende“ Handeln ihrer Person, die bereit ist, einfach alles dafür zu tun, enorm überzeugend. Man wird mit den dunklen Seite des Krieges, mit den individuellen menschlichen Abgründen konfrontiert und immer wieder mit der Frage „ist das alles die Aufspürung Bin Ladens wert“.

Für mich war das spannende Unterhaltung in super Besetzung und mit teilweise enorm guter musikalischer Untermalung, die zum Nachdenken anregt.



SPOTLIGHT



Spotlight ist eine Gruppe Investigativ-Journalisten innerhalb der Tageszeitung The Boston Globe, welche 2001 den Auftrag bekommen, sich einen Missbrauchsfall in der dortigen katholischen Kirche genauer anzuschauen. Schnell merken sie, dass sie mit diesem Pfarrar hier nur die Spitze des Eisberges gesehen haben und beginnen tiefer zu ermitteln. Nicht nur finden sie eine absurd hohe Anzahl an Missbrauchsfällen heraus, sondern auch, dass diese von ganz oben, direkt vor ihrer Nase, vertuscht wurden bzw immer noch werden. Sie entdecken ein System aus Schweigen, welches enorm viele zusätzliche Opfer generiert hat, die man hätte verhindern können. Um einmal Zahlen zu nennen, es sind in den nächsten Jahren über 10.000 Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Pfarrer alleine in Boston angezeigt worden.

Das Filmdrama ist wahnsinnig ehrlich, es zeigt die Arbeit von Journalisten, die eben nicht immer nur aufregend ist, sondern auch aus der Quellensuche in verstaubten Kellern oder dem Warten vor Büros besteht. Man hat den Schwerpunkt nicht auf der verkaufsfördernden Headline, sondern will wirklich eine gut recherchierte Story bringen, die das System hinter den Missbrauchsfällen hoffentlich umstürzen kann. Was eben Zeit und viel Arbeit im Hintergrund benötigt. Das Tempo des Films ist nicht schnell und actionreich, aber genau das macht ihn für mich so glaubwürdig. Dass teilweise in den Büroräumen der Redaktion gedreht wurde, fand ich ebenfalls hervorragend – er hatte stellenweise durchaus etwas von einer Dokumentation mit sehr glaubwürdigen Schauspielern.

Ein schreckliches Thema, welches sehr viel Aufmerksamkeit verdient, da die Kirche hier noch sehr viel aufarbeiten und verbessern muss und ich bin froh, diesen Film zufällig gesehen zu haben!


13 HOURS



13 Hours spielt in Bengasi, Libyen und behandelt die dort 2012 statt gefundenen islamistischen Anschläge auf das provisorisch errichtete US Konsulat und die sich nebenan befindende getarnte CIA-Basis. Botschafter J. Christopher Stevens reist kurzfristig an, mit einem absolut nicht ausreichenden Sicherheits-Team und unterschätzt die instabile Lage im Land leider fatal.

Der von Michael Bay produzierte Film basiert auf einem Buch über die (teilweise umstrittenen internen) Ereignisse und kratzt doch politisch gesehen hier sehr an der Oberfläche. Man bekommt nicht allzu viel Hintergrund, was genau passiert ist und was welche Entscheidungen hier wie beeinflusst (was ich also erstmal selbst recherchierte). Somit ist das hier mehr ein Actionfilm im Egoshooter-Stil, der um die Verteidigung einer Stellung geht und die Entscheidungen der sechs Soldaten vor Ort im Fokus hat. Diese müssen nun ohne fremde Hilfe versuchen, zuerst den Botschafter aus seiner Unterkunft zu retten und dann ihre eigene Basis vor mehreren Angriffen zu schützen. Also eigentlich nichts, was mich interessieren würde, aber John Krasinski spielt mit und somit gab ich dem Film eine Chance und hoffte auf mehr als einen „actionreichen Baller-Film“.

Kein Film, den ich nochmal schauen oder sonderlich empfehlen wurde, aber er war spannend und hat mich dazu gebracht, mich insgesamt mehr mit diesem Angriff auseinanderzusetzen.


UNBROKEN



Die Lebensgeschichte von Louis Zamperini ist absolut verrückt – geboren wurde er 1917 als Kind italienischer Einwanderer in den USA und hatte keine leichte Kindheit. Durch seinen größeren Bruder entdeckte er allerdings das Laufen für sich und war solch ein Ausnahmetalent, dass er es zu den Olympischen Spielen 1936 nach Berlin schaffte. Danach kämpft er im 2. Weltkrieg, wo er auf einer Rettungsmission allerdings selbst im Pazifik mit einem Flugzeug abstürzt. Zu dritt kämpfen sie 1,5 Monate auf einem Rettungsboot ums Überleben, wobei sie auch von japanischen Flugzeugen und Haien attackiert werden. Schließlich gerät Louis in japanische Gefangenschaft und gerät an den Lageranführer Mutsuhiro „The Bird“ Watanabe, der ihm das Leben dort zur Hölle machen will.

Dass das alles wirklich mehr oder weniger so passiert ist, ist nach wie vor schwer zu glauben, denn wer bitte hat solch einen Überlebenswillen? Genau, Louis Zamperini und ich sage euch, das Ende hat mir echt die Tränen in die Augen getrieben. Der Film – unter Regie von Angelina Jolie – nimmt einen mit und zeigt erneut, wozu Menschen in Ausnahmesituationen fähig sind, positiv und negativ gesehen. Teilweise hätte man bestimmt noch etwas mehr in die Tiefe gehen können oder es ein bisschen realistischer gestalten (die Schiffbrüchigen waren z.b. viel zu sauber und auch nach Wochen noch rasiert), aber ich bin trotzdem froh, ihn gesehen zu haben. Irgendwann will ich aber noch das Buch lesen, auf dem er basiert, denn da bekomme ich bestimmt die hier kritisierte fehlende Tiefe.

Eine kaum zu glaubende Lebensgeschichte eines Mannes, der eine absurde Menge an Lebenswillen besitzt und einen dazu motiviert, nicht aufzugeben (Alltagsprobleme wirken hiergegen echt bedeutungslos.



Kennt ihr einen der Filme? Wie hat er euch gefallen? Und habt ihr eine aktuelle Netflix-Empfehlung für mich? Gerne ohne Kriegshandlung und Action, davon hatte ich jetzt erstmal genug 😉

[Sehenswert] Star Trek – Raumschiff Voyager!

Nachdem ich mich 2021 und 2022 einmal komplett durch Star Trek The Next Generation schaute, gehörte Star Trek nun anscheinend zu meinem Alltag. Zwar schaue ich nicht jeden Tag eine Folge, das packe ich nicht, aber bis auf wenige Urlaubswochen schaue ich zumindest wöchentlich ein paar Folgen. Somit ging es nun recht fix und ich habe von September 22 bis April 23 gebraucht, um Star Trek Raumschiff Voyager komplett durchzuschauen. Jupps, das sind 172 Episoden a 45 Minuten in 7 Staffeln, also 7740 Minuten oder 129 Stunden.

[hier füge ich eigentlich den Trailer der Serie ein, aber es gibt keinen auf Youtube]

Die Serie Star Trek Raumschiff Voyager wurde von 1995-2001 ausgestrahlt und begleitet die Crew der USS Voyager, welche durch einen Zwischenfall am anderen Ende der Galaxie landet und ihren Weg nach Hause sucht. 70.000 Lichtjahre gilt es hierbei zu überwinden und dies mit einer ziemlich verfeindeten Crew, die zunächst nicht viel von Kooperation hält.

Dieses Mal haben wir mit Captain Kathryn Janeway eine weibliche Führungsrolle, die definitiv einen ganz anderen Charakter als Captain Picard hat, aber es dadurch auch spannend macht. Statt Diplomatie setzt man hier nämlich auf Gewaltandrohung & -anwendung als Mittel zur Konfliktlösung. Thematisch greifen die einzelnen Episoden, die im 24. Jahrhundert spielen, wieder viele damals zur Ausstrahlungszeit aktuelle Konflikte auf, bieten viele Dilemmata und haben erneut den Fokus auf dem Entdecken neuer Zivilisationen (jedoch mit dem Schwerpunkt auf deren Technologien, um vielleicht schneller zurück zur Erde zu kommen).

Gut fand ich, dass hier immer wieder Verstrickungen zu The Next Generation zu finden sind, aber auch schon zu Deep Space Nine (was ich aktuell schaue). Also man merkt einfach, dass die einzelnen Serien nicht komplett isoliert entworfen, sondern in einen gemeinsamen Kontext gesetzt werden, was ich sehr mag. Figuren tauchen auf, die man von früher kennt, es gibt einzelne Story-Überschneidungen und man freut sich, wenn man das durch sein eigenes Vorwissen bemerkt. Auch innerhalb der Serie kommen die getroffenen neuen Zivilisationen immer wieder vor, wodurch man mehr über sie lernt (also z.b. die Borg, Kazon, Ocampa, Talaxianer und Hirogen) und es nicht so an der Oberfläche dahin treibt.

Die einzelnen Charaktere bekommen recht viel Entwicklungsspielraum, besonders Seven of Nine und der Doktor, ohne näher spoilern zu wollen. Manchmal war es mir über mehrere Folgen zu viel Fokus auf eine Person, was langweilig wurde und definitiv waren einige Episoden mehr Füllmaterial und auch das Ende irgendwie sehr abrupt, aber insgesamt hatte ich Spaß am Sehen der Serie, besonders mit Hinblick auf ihre historische Einordnung.


Gaaaaanz langsam arbeite ich mich also durch die Star Trek Welt durch und habe dabei viel Spaß! Natürlich sind diese Folgen visuell nicht soooo pralle, aber für die damalige Zeit super und um es etwas spannender (und für mich sinnvoller) zu machen, schaue ich sie mit finnischen Untertiteln und lerne so nebenbei noch etwas Wortschatz. Nicht unbedingt den, den ich in meinem Alltag in Finnland brauchen werde, aber egal 😉

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