Normalerweise findet ihr auf diesem Blog viele Reiseberichte, da ich ab 2009 eigentlich ständig in der Welt und nur wenig in Deutschland unterwegs war. Das hat sich mit meinem überstürzten Abflug aus Panama am 13.3. radikal geändert und so dachte ich mir, ich führe jetzt eine neue Blogreihe ein: die Sehnsuchtsziele! Hier will ich euch etwa alle zwei Wochen ein Land vorstellen, wo ich unbedingt (nochmal) hinwill und vielleicht hierdurch bei dem ein oder anderen das aktuelle Fernweh zu stillen und/oder für ein bisschen Reiseinspiration zu sorgen!
Beginnen will ich mit Norwegen, einem Land, welches gar nicht so weit weg von Deutschland ist und leicht mit Bahn, Flugzeug, Bus, Auto und Fähre zu erreichen ist. War ich zwar schon mehrmals in Dänemark, Schweden, Finnland, den Faroe Inseln und Island, nein, nach Norwegen habe ich es bisher noch nicht geschafft. Ich wollte es 2020 eigentlich für einige Wochen hinkriegen, hatte auch schon eine Katze zum Betreuen (und ergo mit ihr für zwei Wochen leben) gefunden, aber es sollte dann nicht sein.
Norwegen ist für mich einfach raues, brachiales, faszinierendes und „hallo Mensch, schau mal, wie beeindruckend Natur ist“-Land, welches mich nicht zuletzt durch seine Mythen neugierig gemacht hat. Hätte ich unerschöpfliche Zeit und Geld, würde ich wohl einfach einen alten Camper kaufen und mich durch das Land treiben lassen. Da das aber wohl eher nicht der Fall sein wird, hier meine Highlights, die ich unbedingt sehen und erlaufen mag!
Die Lofoten
Gaaaaaanz hoch im Norden liegen die Lofoten, 80 Inseln, welche seit etwa 6000 Jahren bevölkert sind. Hier oben ist das Leben nicht so einfach, das haben die Wikinger schon gemerkt! Meist hat man die Dörfer auf der Ostseite angesiedelt, wobei das Klima sogar überraschend „mild“ dort oben ist (danke Golfstrom) – und die Aussichten sind einfach absurd, da man riesige Berge (manchmal über 1200m) und Steilküsten direkt vor dem Fenster hat. In solch einer Umgebung habe ich mich selten lange befunden, die Faroe-Inseln sind zwar ähnlich, aber eben doch nicht genau so 😉
Hier würde ich auf jeden Fall viele Wanderungen unternehmen wollen, mir die alten Häuser/Kirchen näher betrachten, mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch kommen (denn ich glaube, ähnlich wie im Norden Alaskas/Kanadas wohnen hier einfach nur faszinierende Persönlichkeiten) und Papageientaucher treffen! Diese niedlichen Vögelchen fehlen mir nämlich immer noch und ich will sie sooooo gerne einmal live sehen! Auf den Hering (einer der Hauptexporte von hier) könnte ich wiederum verzichten 😉
Alesund
Ich weiß nicht mehr, wie ich über diese Stadt gestolpert bin, aber ich war schockverliebt auf den ersten Blick! Dieser Artikel hat mich dann restlos überzeugt, denn er zeigt, wie wunderschön die 50.000 Einwohnerstadt ist und wie einmalig! Schon die Anreise (am besten mit Bahn & Bus) bietet atemberaubende Aussichten und dass die Stadt selbst auf drei Inseln verteilt mitten im Meer liegt, macht mich fertig! Stellt euch doch mal vor, ihr wohnt da und seht das täglich – verrückt! Man muss sich mit Fähren, Brücken und Unterseetunneln behelfen, wenn man sich fortbewegen will (und ja, für mich ist das weiterhin einfach nur aufregend, obwohl ich zumindest in Vancouver häufig die Fähre nutzen musste).
Überraschenderweise ist die gesamte Stadt ein Jugendstilmekka (sorry Darmstadt, sie gewinnt!) mit wunderschönen bunten Häusern und kleinen Gassen. Wer mehr Natur mag, kann aber gleich eine Tour zum Geirangerfjord, in den Atlantikpark oder auf die Vogelinsel Runde unternehmen – laut dem verlinkten Artikel sind auf dieser Insel auf 100 Einwohner etwa 340.000 Seevögel zu finden, hauptsächlich meine geliebten Papageientaucher (und Möwn *hust*). Und natürlich kann man auch hier super wandern und eigentlich immer eine umwerfende Aussicht haben..und stellt euch mal vor, wie hier ein Sonnenuntergang wirken muss! Hach, ich will da jetzt hin 🙂
Oslo, Bergen, Gletscher, Fjorde, Polarlichter & Rentiere
Neben diesen beiden eher unbekannteren Zielen würde ich mir aber natürlich auch Oslo und Bergen, ach, gerne auch Trondheim noch anschauen. Allein in Oslo würde ich einen kompletten Tag zimtschneckendkauend in allen Museen verbringen (es gibt über fünfzig Stück) und mich abends in einer Sauna entspannen! Auch hier im urbanen Gebiet ist die Natur schon wunderbar, Fjorde, Berge und Wälder sind nie weit entfernt! Je höher man im Norden ist, umso mehr Glück hat man auch mit Polarlichtern und wer diese noch nie erleben dürfte, es ist ein Spektakel! Am besten noch in Kombination mit vorbeihuschenden Rentieren, ich wäre hin und weg! 🙂
Der Olavsweg
Ich wäre nicht ich, wenn ich nicht noch schauen würde, was Norwegen an Fernwanderwegen zu bieten hat. Dabei bin ich ziemlich schnell auf den Olavsweg gestoßen und dieses Video hat mich dann schnell begeistert! Insgesamt 660km geht es von Olso nach Trondheim, wo sich die Grabeskirche des heiligen Olavs, auf dessen Spuren wir hier pilgern, befindet (ich mag die Outdoor-Reiseführer immer sehr und werde ihn mir zulegen, sobald die Planung etwas konkreter werden kann). Das ist – wenn man auf Herbergen/Hotels, die es durchaus am Weg gibt – zurückgreifen will, wie alles in Norwegen kein günstiges Vergnügen, aber das Tolle ist, dass man in Norwegen überall zelten darf, wenn das Gebiet nicht eingezäunt ist. Was sowieso meine 1. Wahl ist, aber ich will es nur noch einmal betonen. Dadurch ist man viel freier in seiner Weggestaltung und Zeiteinteilung und muss nur für Proviant (und mal eine Dusche) zurück in die Zivilisation 😉 Wenn ich mir vier Wochen freischaufeln kann in Zukunft, will ich dieses kleine Abenteuer definitiv wagen!
Norwegen, ein Name, der bei mir sofort Fernweh auslöst und mich kribbelig werden lässt. Aktuell habe ich ja „nur“ die Mainzer Weinberge zum Austoben, wobei ich das jetzt gleich noch machen werde, dann all das Schreiben über diese phänomenale Natur hat mich munter gemacht. Steht Norwegen auch auf eurer Reiseliste? Wo dort wollt ihr unbedingt einmal hin?