Schlagwort: ABC-Challenge

[Lesenswert] The Rules – Stacey Kade

Auf dem Weg zum Flughafen hielten wir in Portland noch kurz bei einem öffentlichen Bücherschrank, um noch ein paar Bücher aka Gewicht loszuwerden, aber als ich The Rules von Stacey Kade sah, musste es dann doch mit. Es klang nach einer leichten Flugzeuglektüre mit bisschen coming of age und Dystopie, worauf ich da gerade Lust hatte!

Worum geht’s Ariane Tucker muss fünf Regeln befolgen: 1. Traue niemandem, 2. Vergiss nie, dass du gesucht wirst, 3. Misch dich nicht ein, 4. Halte dich bedeckt und 5. Verliebe dich nicht. Denn sie ist kein normaler Teenager einer amerikanischen Kleinstadt, sondern eine Mischung aus Mensch und außerirdischer DNA, welche mit Hilfe ihres „Adoptivvaters“ aus dem Forschungslabor entfliehen konnte. Nun muss sie unauffällig leben, um nicht entdeckt zu werden. Was funktioniert, bis sie beginnt, die Regeln dank Zane, dem Sohn des hiesigen Polizeichefs, zu missachten und Kontrolle über ihre „Fähigkeiten“ zu verlieren.

Wie ist’s Natürlich ist ziemlich offensichtlich, was passiert und ach, das ganze Buch wirkt doch etwas sehr konstruiert und wird zum Ende hin teilweise etwas diffus, da man merkt, dass ein zweiter Teil hinzugefügt werden will. Ich habe die etwas über 400 Seiten in etwa sechs Stunden gelesen (bei Condor hat man kaum Filme zur Auswahl..) und hätte ich noch mehr Bücher dabeigehabt, es wohl lieber mal zur Seite gelegt. Es ist zu Beginn fesselnd, verlor mich aber mittendrin, da nicht viel passierte außer dem Konflikt „Regeln befolgen – Junge treffen“. Sonderlich ausgearbeitet wurden die Charaktere nicht, wodurch man sich nicht sehr mit ihnen verbünden kann – irgendwie waren sie mir gleichzeitig aber auch einfach nicht sympathisch.

Klar, es ist ein Jugendroman und mit 14 oder 15 hätte mir das Buch bestimmt sehr viel besser gefallen, so war die Love Story einfach nicht sehr neu. Der Schreibstil ist einfach gehalten, die Perspektiven wechseln zwischen Ariane und Zane ab, was es etwas spannender macht, aber fesselnd ist anders. Die Idee von einem Mensch-Außerirdischer-Hybrid mit besonderen Fähigkeiten hätte so viel mehr ausgearbeitet werden können, was der Geschichte mehr „Blut“ statt nur Skelett verliehen hätte, schade! Den zweiten Teil würde ich wohl im Bücherschrank stehen lassen, denn wirklich wissen, wie es nun weitergeht, muss ich einfach nicht.

Fazit: Gut für einen Langstreckenflug, sonst hätte ich wohl irgendwann aufgehört zu lesen und nicht bis zum Ende durchgehalten. Aber ich bin auch wirklich nicht mehr Zielgruppe, somit nicht auf mein Genörgel hören, wenn ihr jünger seid und viel Spaß mit dem Buch hattet!

[Lesenswert] Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half – Mikael Bergstrand

Manchmal denke ich ja, dass Buchtitel nur eine bestimmte Anzahl an Zeichen haben dürften, denn wer bitte kann sich denn diesen hier merken! Aber gut, abgehalten hat es mich natürlich dann auch nicht, das Buch Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half von Mikael Bergstrand in einem Tag durchzulesen!

Worum geht’s Der Schwede Göran Borg ist nicht glücklich. Nach einem Jahr in Indien, wo er das Leben wieder genießen konnte, gute Freunde fand und sich (leider unglücklich) verliebte, ist er wieder zurück in Malmö. Sein Job als Werbetexter macht ihm keinen Spaß und er weiß nicht wirklich, wohin mit sich. Um diese Identitätskrise zu überwinden, geht er zu einer Therapeutin, welche ihm jedoch nicht helfen kann. Denn alles, was er will, ist, zurück nach Indien zu gehen und die Hochzeit seines besten Freundes Yogi zu feiern. Doch wird dieses „Flucht“ immer wieder von indischer Seite verschoben, bis Göran es nicht mehr aushält und einfach hinfliegt – um vor Ort festzustellen, dass es hier einige Probleme gibt, bei denen seine Hilfe definitiv gebraucht wird!

Wie ist’s Es ist der zweite Band, aber man kann problemlos in die Geschichte einsteigen, da es immer mal wieder erklärende Rückblenden gibt. Ich habe nicht erwartet, dass mir das Buch gefällt, da es nach einer billigen Nachmache des 100-Jährigen klang. Aber ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich krank im Bett lag und somit eh nichts anderes zu tun hatte, oder mir seichte Literatur zu gefallen beginnt 😉 Denn das Buch ist seicht, hat seine stereotypen Indien-Momente und mich trotzdem gut unterhalten.

Dabei waren mir die Charaktere nicht einmal sonderlich sympathisch, doch irgendwie haben sie mich trotzdem gekriegt und ich wollte wissen, wie es mit ihnen weitergeht. Es gab ein paar Stellen, an denen ich laut lachen musste und sogar überraschende Wendungen, die ich nicht kommen sah. Am Ende schwächelte das Buch meiner Meinung nach dann aber doch, man merkt, dass hier schon ein weiterer Band in Planung war und da hätte ich mir mehr erhofft.

Da ich sowohl in Delhi als auch in Darjeeling, wo das Buch spielt, schon war, fand ich die Beschreibungen (u.a. wie man ein Geschäft in den geschäftigen Gassen findet, wenn man sieben verschiedene Wegbeschreibungen bekommt..) teilweise sehr gelungen und konnte mich an ähnliche Momente erinnern. Teilweise waren sie aber auch etwas „von oben herab“ und damit kann ich leider nicht gut. Man merkt, der Autor hat das Herz am rechten Fleck und war definitiv schon einige Male in Indien, teilweise spricht aber auch die Frustration aus ihm.

Den starken Drang, Teil 1 oder Teil 3 zu lesen, habe ich nicht; würde ich sie aber hier in Indien finden und erneut einen faulen Lesetag haben wollen, wahrscheinlich würde ich sie mir doch schnappen. Aber wirklich weiterempfehlen als „eines der Bücher, welches ihr über Indien gelesen haben müsst“, würde ich es nicht – da bleibt Shantaram von Gregory David Roberts wohl für immer mein Favorit!

Kennt ihr die Göran Borg-Reihe zufällig? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen und was ist euer liebstes Buch, wenn es um Indien geht? 🙂

[Lesenswert] Crime Magazin von Stern

Bis vor etwa einem Jahr hätte ich nie gesagt, dass mich True Crime (also Wahre Verbrechen) sonderlich interessieren, sei es als Buch, Film oder Dokumentation. Aber durch den Zeit Verbrechen Podcast wurde ich dann doch so laaaaaangsam in dieses Genre gezogen und als ich dann auf der Frankfurter Buchmesse zwei Ausgaben des Crime Magazin des Sterns in die Hand gedrückt bekommen habe, war es um mich geschehen.

Das Heft ist mit 5,50€ pro Ausgabe (ohne Abo, eine Gratisausgabe könnt ihr euch hier sichern, aber lest das Kleingedruckte) nicht ganz so günstig, aber da es mich im Schnitt 2 Stunden unterhalten hat, auch nicht allzu teuer. Es ist eine spannende Mischung aus Reportagen über Verbrechen, wobei diese weltweit stattfinden/stattgefunden haben. Dazu springen wir zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen eher sachlicher Erklärung und mitnehmender Reportage aus Sicht der Opfer und man wird als Leser einfach wahnsinnig gut unterhalten!

Natürlich sind die Schreibstile der einzelnen Autoren unterschiedlich und so fand ich einige fesselnder als andere, aber das ist normal. Was mich aber durch die komplette Ausgabe absolut begeistert hat, waren die Bilder. Diese waren teilweise so ausdrucksstark, dass sie die Worte absolut in den Schatten gestellt haben und einfach so auf den Leser gewirkt haben. Und gewirkt haben. Und immer noch gewirkt haben. Grandios!

Als ich die Ausgabe dann meiner Patin geben wollte (welche solche True Crime Sachen sehr gerne mag), fand ich heraus, dass sie das Crime Magazin im Abo schon lange bezieht und ich nun die ausgelesenen Ausgaben haben kann, juhu! Somit wandert meine Ausgabe (von Oktober/November 2018, aber wen stört das schon, Mord verjährt in Deutschland ja nicht *g*) in den öffentlichen Bücherschrank und erfreut hoffentlich noch jemanden.

Liest wer von euch das Crime Magazin oder hört den Zeit Verbrechen Podcast? Ich habe nur noch zwei Folgen nicht gehört und versuche, sie mir aufzusparen..aber ach, sie sind einfach so interessant!

[Lesenswert] Unlearn – Humble the Poet

Vor Ewigkeiten stolperte ich zufällig auf YT und dann Instagram über Kanwer Singh aka Humble the Poet und fand den ehemaligen, kanadischen Grundschullehrer nicht nur sympathisch, sondern war sehr daran interessiert, was er noch so zu sagen hat. Da aktuell sein zweites Buch „Things no one else can teach us“ erschienen ist und ich mir dieses wohl in Indien kaufen werde, will ich heute aber noch einmal über seinen Erstling „Unlearn 101 simple Truths for a better Life reden.

Knackig und kurz gibt Humble auf 300 Seiten dem Leser „einfache Wahrheiten“ preis, zunächst als Zitat, dann als begleitenden Fließtext. Insgesamt 101 solcher Kapitel gibt es, das letzte Kapitel darf der Leser dann selbst schreiben & wenn er mag, sogar dem Autor via Email zusenden. Ich glaube, dass ich das 2020 sogar tun werde, wobei ich nie das Gefühl habe, genug gelernt zu haben, um so etwas zu schreiben.

Für mich ist das kein „ich lese es von vorne bis hinten“-Werk, wobei ich dies beim ersten Mal sogar getan habe. Meist schlage ich es einfach auf und lese 2-3 Kapitelchen für den Tag, lasse mich zum Nachdenken anregen und bringe das Gelesene häufig noch in Gesprächen mit Familie und Freunden ein. Das Buch wird einem nicht langweilig, man vergisst einzelne Lektionen wieder, andere bleiben einem wie eingebrannt im Gedächtnis und trotzdem verändert sich die individuelle Sichtweise auf die Dinge manchmal mit der Zeit.

Durch das sehr schöne Layout würde sich das Buch sehr gut als „Coffeetable“-Buch machen, wobei es wirklich zu schade zum Ignorieren ist. Es muss in die Hand genommen und „durchgearbeitet“ werden und ich bin davon überzeugt, dass es jedem helfen kann. Einige Sachen sprechen natürlich mehr zu einem als andere, aber gelangweilt oder komplett fehl am Platz habe ich mich bei keiner der 101 Wahrheiten gefühlt. Viel kann man natürlich schon auf Instagram lesen oder von einem der vielen Podcasts lernen, bei denen Humble zu Gast ist, aber ich will ihn mit diesem Kauf auch unterstützen und das Buch „in der Hand“ halten, wenn ich mich danach fühle, etwas Weisheit zu bekommen.

Solltet ihr schon auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken sein, ich glaube dieses oder sein neues Werk sind einfach für jeden etwas – wobei, wenn ihr ihn noch nicht kennt, lest euch mal ein wenig ein, vielleicht seid ihr dann auch so begeistert wie ich! Ach, ich freue mich schon sehr auf Buch 2!

[Lesenswert] Home Fire – Kamilla Shamsie!

Als mir das Buch Home Fire (deutscher Titel: Hausbrand) von Kamilla Shamsie in die Hand gedrückt wurde, habe ich nicht gedacht, dass es für mich eines der besten Bücher, wenn nicht sogar das beste Buch, des Jahres für mich werden würde. Aber genau so war es, Kamilla Shamsie hat mich von der ersten Seite mit ihrer Schreibart in einen kleinen Lesewahn gezogen und ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen!

Worum geht’s Um Recht und Unrecht, um Moral, um die Fragen nach Identität, Familie und wie weit man gehen kann. Zunächst lernt man Isma kennen, die nach dem Tode ihrer Mutter ihre jüngeren Geschwister in London großgezogen hat und nun endlich „für sich“ leben kann. Was sie dank einer Doktorandenstelle in den USA tun kann, einem sehr fremden Land, welchem sie sich zu nähern versucht. Sie lernt Eamonn zufällig in einem Buchladen kennen, welcher sich als Sohn eines einflussreichen, muslimischen Politikers aus London entpuppt. Es beginnt eine Art Freundschaft mit unterschiedlichen Intentionen, die sich verkompliziert, als Eamonn zurück in London Ismas Schwester Aneeka kennenlernt. Im Gegensatz zu ihrer Schwester lebt sie ein weniger striktes, muslimisches Leben und bangt gleichzeitig um ihren Zwillingsbruder Parvaiz, welcher sich – dem eigenen IS-Kämpfer-Vater nacheifernd – nach Syrien aufgemacht hat, aber doch wieder zurück nach Großbritannien kommen mag.

Wie ist’s Aufgebaut wie eine griechische Tragödie (Antigone) und chronologisch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten erzählt, ein wahnsinnig fesselnder Lesegenuss. Kamila Shamsie kann schreiben, ihr Stil hat mir enorm viel Freude bereitet, ich habe die Worte geradezu eingeatmet und wollte sie in mir behalten. Die Personen werden intensiv beschrieben, ihr Verhalten überrascht aber teilweise doch und ich wollte einerseits wissen, wie es ausgeht und andererseits hätte ich noch ein paar hundert Seiten mehr lesen können. Man will, dass es aufhört und eben doch nicht, denn dann hat man ja nichts mehr zum Lesen. Wobei hier ein sehr würdiges Ende gefunden wurde, welches mich zunächst überrumpelt hat, nach einigem Nachdenken aber wirklich perfekt zur Geschichte passt.

Das Buch ist keine leichte Lektüre, es trifft einen ins Herz und bringt einen ins Grübeln. Es hallt nach und ich will endlich mit jemandem darüber sprechen, weswegen es schon bei meiner besten Freundin liegt! Eines der wenigen Bücher der letzten Jahre, welches ich a) nicht in einen öffentlichen Bücherschrank stellen und b) bestimmt noch einmal lesen werde; ich will es einfach noch einige Zeit in meiner Reichweite haben. Shamsie hat für Home Fire einige Preise und Nominierungen erhalten und das absolut zu recht. Ein Buch, welches ich einfach jedem empfehlen würde – und mich dazu gebracht hat, mich näher mit der Autorin und ihren anderen Werken zu befassen. Denn diese Magie, die sie mit ihrem Schreibstil für mich kreiert hat, habe ich schon lange nicht mehr mit solch einer Wucht erlebt!

Wenn ihr schon auf Weihnachtsgeschenke-Suche seid oder euch ein gutes Buch für die verregneten Herbsttage gönnen wollt, das ist es! Und wenn ihr Kamila Shamsie zufällig schon kennt, welches Buch von ihr soll ich als nächstes lesen? 🙂

[Lesenswert] Piranha to Scurfy and other stories – Ruth Rendell

Bevor ich Piranha to Scurfy and other stories von Ruth Rendell in einem öffentlichen Bücherschrank fand, hatte ich noch nie von der Autorin gehört. Aber da ich Kurzgeschichten liebe, musste ich es natürlich mitnehmen und hatte somit auch keinerlei Vorstellung davon, was mich erwartet – der Buchrücken half nämlich überhaupt nicht weiter. Mit großem Vertrauen habe ich es dann ins Handgepäck gesteckt und gehofft, dass es mich nicht komplett auf dem Weg in die USA langweilen würde.

Worum geht’s Ich will nicht zu viel verraten, was bei einigen Kurzgeschichten definitiv schnell getan wäre. Denn nicht immer passiert unsagbar viel in ihnen, es geht mehr um die Charaktere, ihr Denken, Fühlen und Leben. Aber in der ersten Novelle haben wir z.b. Ambrose, welcher es sich (erst mit, später dann ohne seine verstorbene) zur Aufgabe gemacht hat, Fehler in Büchern zu finden und diese den Autoren und Verlegern in nicht unbedingt sehr netter Wortwahl postalisch mitzuteilen. Besonders angetan hat es ihm hierbei die Encyclopaedia Britannica in der Ausgabe von Piranha bis Scurfy, was Ruth Rendell als Anlass für den Buchtitel genommen hat. Ein sehr spannender Charakter, welcher mit dem Leben hadert und den Leser auf seiner Reise mitnimmt.

Wie ist’s Insgesamt beinhaltet das Buch zwei Novellen und neun Kurzgeschichten, welche unterschiedlicher kaum sein könnten. Immer stehen etwas verquere Persönlichkeiten im Vordergrund, deren Handeln man meist nicht vorhersehen kann und es somit spannend bleibt. Die Themen sind dabei sehr vielfältig, ich wurde gut unterhalten, habe mich nicht gelangweilt und wurde definitiv ein paar Mal überrascht. Die Geschichten sind wirklich kurz, man kann sie als Denkanregung zwischendurch lesen, wirklich lange nachgehallt haben sie dann aber doch nicht.

Mir gefiel der Schreibstil gut, ich wurde (auch bei den beiden Novellen, welche doch ein paar Seiten länger waren) gefesselt, hatte Spaß und würde definitiv mehr von der Autorin lesen. Wobei sie wohl primär Krimis schreibt, was nicht wirklich mein Genre ist. Aber sollte ich ein weiteres Buch von ihr finden, würde ich ihm trotzdem eine Chance geben!

Also wenn ihr ebenfalls gerne Kurzgeschichten lest, wäre das vielleicht was für euch! Ich freue mich schon sehr darauf, einige neue Autoren auf der Buchmesse in Frankfurt zu entdecken. Geht wer von euch dieses Jahr hin?

[Lesenswert] Is Everyone Hanging Out Without me (and other concerns) von Mindy Kaling

Es gibt Bücher, die wollte ich zwar schon lange (dieses erschien 2011) mal lesen, aber dann eben doch nicht sooooo dringend, dass ich es gekauft oder ausgeliehen hätte. Aber dank öffentlichem Bücherschrank (diesmal in Portland) kommen dann doch so ziemlich alle Bücher irgendwann einmal zu mir und nun konnte ich endlich die sehr ironische Biographie Is Everyone Hanging Out Without me (and other concerns) von Mindy Kaling lesen!

Worum geht’s Um das Leben mit all seinen Hoch- und Tiefpunkten, welche Mindy sehr humorvoll schildert. Ob Kindheit, Teenagerjahre, (romatische) Beziehungen oder die Frage, wie man eine erfolgreiche Karriere als Schreiberin/Schauspielerin verfolgt – das Buch ist eine bunte Mischung aus dem Leben einer Frau, die nach New York zieht, um ihr Leben zu starten!

Wie ist’s Teilweise sehr lustig, teilweise fand ich ein paar Kapitel eher langweilig, obwohl sie tolle Titel hatten. Aber da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, ist das ja normal. Einige Male musste ich laut lachen oder schmunzeln und die kurzen Unterkapitel haben mich gut unterhalten. Man kann das Buch jederzeit zur Seite legen und findet trotzdem schnell wieder rein. Und wen die Kindheit z.b. nicht interessiert, der kann auch getrost über die ersten Kapitel hinaus blättern und weiß trotzdem noch, was Sache ist.

Schön fand ich, dass private Bilder dabei sind, die machen einem Mindy eigentlich nur noch sympathischer, da sie eben nicht nach „wow, da sehe ich grandios aus dank Photoshop“ ausgewählt worden sind, sondern sie als sehr reale, im Lebenstehenden Person zeigen. Eine super Urlaubs-, Bahn- oder auch Badewannenlektüre, die seicht unterhält und zum Lachen bringt. Manchmal hat sie es sich aber doch zu leicht gemacht, so führt sie Typisierungen diverser Menschen ein, dazu dann 2-3 Sätze und das war es dann für ein Kapitel – laaaaaangweilig!

Wenn einem Mindy (die meisten kennen sie aus The Office, ich habe mal ein paar Folgen The Mindy Project gesehen, aber das war es dann auch schon..) allerdings so gar nicht bekannt ist, könnte das Buch nun doch etwas langweilig sein, da würde ich dann doch eher andere, weniger personenzentrierte, Bücher empfehlen. Aber insgesamt gefiel es mir, den Nachfolger würde ich – sollte er mir in die Hände fallen – wohl ebenfalls lesen, dafür brennen tue ich nun aber auch wieder nicht!

Geht wer von euch auf die Buchmesse in Frankfurt dieses Jahr? 🙂

[Lesenswert] ABC-Lesechallenge 2019 – 3. Update!

Seit einem dreiviertel Jahr versuche ich nun schon, mich mich wie die letzten Jahre, einmal titelmäßig durch das Alphabet zu lesen. Da einige Buchstaben wie Q & X doch etwas schwieriger sind und ich kein Buch kaufe, nur weil es den passenden Titel hat, mich aber null interessiert, bin ich in der Vergangenheit nie erfolgreich gewesen und ich bezweifle auch, dass ich es dieses Jahr hinkriege! Seit meinem letzten Update bin ich nicht sooooo viel zum Lesen gekommen, da ich fast nur am Wandern (PCT) und dann noch mit Mama im (erneut Wander-)Urlaub war, aber die nächsten Woche habe ich wieder etwas mehr Zeit, um die letzten Buchstaben zu knacken!

Halbzeit: 17 von 26 Buchstaben „gelesen“

A handful of rice – Kamala Markandya (klick)
Artgerecht ist nur die Freiheit – Hilal Sezgin (klick)

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Balzac und die kleine chinesische Schneiderin – Dai Sijie (klick)

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Chronist der Winde, Der – Henning Mankell (klick)
Close your eyes, hold hands – Chris Bohjalian (klick)

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D

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Eleanor Oliphant is completely fine – Gail Honeyman (klick)
Erwartung – Jussi Adler Olsen (klick)

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Farbe Lila, Die – Alice Waker (klick)
Franny & Zooey – J. D. Salinger (klick)

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Gun Love – Jennifer Clement (klick)
Glass Palace, The – Amitav Ghosh (klick)

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Hundertjährige, der aus dem Fenster sprang und verschwand, Der – Jonas Jonasson (klick)

Hunger – Roxane Gay (klick)

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Ich habe Freunde mitgebracht – Lucy Fricke (klick)

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J

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Knots & Crosses – Ian Rankin (klick)

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Little Bee – Chris Cleave (klick)

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Marsianer, Der – Andy Weir (klick)
N
On love – Alain de Botton (klick)
P
Q
Rosie-Projekt, Das – Graeme Simsion (klick)
Reasons to stay alive – Matt Haig (klick)

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Sansibar oder der letzte Grund – Alfred Andersch (klick)
Schoßgebete – Charlotte Roche (klick)
See me – Nicholas Sparks (klick)
Seltsamsten Orte der Welt, Die – Alastair Bonnett (klick)
Spieler, Der – Fjodor Dostojewski (klick)

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T

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Understudy, The – David Nicholls (klick)

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Von Mäuschen und Menschen – John Steinbeck (klick)

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When breath becomes air – Paul Kalanithi (klick)

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X
Y
Z

Da ich dieses Jahr aber einmal alle Bücher erfassen mag, die ich so lese, seht ihr in der Liste, dass sich mehrere Titel pro Buchstabe einfinden. Insgesamt bin ich somit bei 27 Büchern und ich finde sehr lustig, dass isch besonders bei dem Buchstaben S die Werke nur so tummeln! Aber da diese nicht in die Challenge reinzählen, dürfte das doch ok sein, oder? 🙂

Insgesamt gar nicht schlecht, was ich da so vorgelegt habe. Beim Wandern (Pacific Crest Trail) komme ich nur selten zum Lesen, also eigentlich nur, wenn ich wo ein Buch finde und über Nacht bleibe, denn Ebooks zähle ich ja nicht und somit werde ich dann erst wieder richtig Mitte Oktober einsteigen können. Denke ich zumindest im Moment, aber man weiß ja nie, was dann noch geschieht! Da mir aber nur noch neun Buchstaben fehlen, hoffe ich, dass ich dieses Jahr – vielleicht ja mithilfe meines Besuches der Frankfurter Buchmesse – die Challenge erfolgreich beenden kann!

Lest ihr viel oder habt ihr im Moment eher weniger Zeit und Lust? Welches Buch hat euch zuletzt gefesselt und würdet ihr weiterempfehlen?

[Lesenswert] Reasons to stay alive – Matt Haig

Da komme ich auf meiner einsamen Insel vor Malaysia an und das erste, was ich sehe, ist das Buch Reasons to stay alive von Matt Haig. Mit der Kulisse fallen mir auf jeden Fall gleich ein paar Gründe ein, warum es sich lohnt am Leben zu bleiben. Aber natürlich wollte ich das Buch trotzdem lesen und sehen, was Matt dazu zu sagen hat.

Worum geht‘s Ganz banal gesagt, um das Leben mit Depression. Der Autor lebt mit seiner Freundin ein entspanntes Leben auf einer sonnigen Insel, als sich plötzlich etwas in ihm selbst verändert. Zunächst kann er so gar nicht verstehen, wieso es ihm auf einmal so schlecht geht, aber mit der Zeit lernt er, dass er in einer akuten Depression steckt und arbeitet sich in diesem Bauch mehr oder weniger wieder aus ihr heraus.

Wie ist‘s Man erhält einen sehr offenen und ehrlichen Einblick in das Thema Depressionen und ich konnte da einige eigene Gedanken wiederfinden. Es hat einen Tagebuch-Stil, man kommt dem Autor schnell nahe und leidet mit ihm mit. Das Buch ist – trotz schwerem Thema – aber doch leicht zu lesen, da es eben kurze Kapitel hat und die Sprache mitnimmt. Man wird etwas gefesselt und will wissen, wie es ausgeht.

Mir hat das Buch gut gefallen, ich lese aber auch gerne Berichte zum Thema Depression und welche unterschiedlichen Erfahrungen die Menschen damit machen. Dass das Buch aber soooo gehyped wurde, verstehe ich nicht, für mich ist es einer von vielen Berichten, die sehr lesenswert sind. Aber vielleicht hilft doch genau dieser Einblick jemandem mit Depression weiter, somit wenn ihr das Thema interessant findet, schaut es euch einmal an. Weitere Bücher von Haig würde ich lesen, sollte ich einmal darüber stolpern, jetzt aber direkt in den nächsten Buchladen rennen, muss ich auch nicht 🙂

Habt ihr ein gutes Buch zum Thema Depression/Angst/Panikattacken, welches ihr empfehlen könnt? Dann gerne her damit!

[Lesenswert] Close your eyes, hold hands – Chris Bohjalian!

Von einer Freundin wurde mir das Buch Close your eyes, hold hands von Chris Bohjalian als absolute Leseempfehlung in die Hand gedrückt und somit war ich neugierig, was mich erwarten würde. Da ich mittlerweile wenig Young Adult-Bücher lese, kannte ich Chris Bohjalian somit auch noch nicht und war gespannt, ob mir sein Schreibstil zusagen würde!

Worum geht’s Wir haben eine Coming of Age Story in einem etwas distopischen Setting, welches sehr gut in der nicht sehr entfernten Zukunft stattfinden kann. In den USA ist ein Kernreaktor explodiert und es scheint, menschliches Versagen zu sein. Genauer gesagt, der Fehler des Vaters unsere Protagonistin Emily zu sein. Diese flieht, genauso wie viele andere Menschen aufgrund der Katastrophe und lebt obdachlos in der nächst größeren Stadt in Vermont. Dort adoptiert sie einen anderen, wohl ebenfalls verwaisten und obdachlosen Jungen und gemeinsam schlagen sie sich durch.

Wie ist’s Die meisten Coming of Age Romane beschäftigen sich mit der ersten Liebe und “seichteren” Themen, hier wird man sehr stark mit den negativen Seiten von obdachlosen Jugendlichen konfrontiert. Es geht um Drogen, die Frage, wie man Geld verdienen kann (was leider im Verkauf des eigenen Körpers geschieht), um Alkoholismus und Gewalt. Das Leben auf der Straße ist hart und wird hier mehr als anschaulich beschrieben, wodurch es einen trifft und noch einige Zeit zum Nachdenken anregt.

Aber genau das hat das Buch für mich ausgemacht, da es eben nicht beschönigt, sondern sehr real erscheint. Bohjalian schreibt direkt, spannend und so, dass man einfach weiterlesen mag. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, sodass man sich in sie hineinführen kann und mit ihnen mitleidet. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und wurde auch vom Ende nicht enttäuscht. Definitiv ein Autor, von dem ich noch mehr lesen mag!

Habt ihr das Buch zufällig schon gelesen oder etwas anderem von Chris Bohjalian? Wenn ihr Coming of Age Stories mögt, die so gar nicht beschönigt sind, ist das definitiv was für euch. Wenn ihr einen anderen Autoren kennt, der ähnlich schreibt, lasst mir doch gerne eure Empfehlung da!

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