Schlagwort: Buchreview

[Lesenswert] Shakespeare von Bill Bryson!

Als ich Shakespeare von Bill Bryson im öffentlichen Bücherschrank sah, schoss mir eigentlich sofort der Gedanke durch den Kopf, dass ich es lesen muss. Dann natürlich kenne ich den Namen William Shakespeare, aber wenn ihr ehrlich bin, weiß ich verdammt wenig über diesen berühmten englischen Dramatiker, Lyriker und Schriftsteller. Mit 36 Jahren kann man diese Bildungslücke dann auch einmal etwas schließen!

Worum geht’s

Erstaunlicherweise gibt es nur wenige, gesicherte Fakten über das Leben und Sterben von William Shakespeare. Was ich nicht wusste und somit schon einmal sehr überrascht war und Bill Bryson nutzt diesen geringen Wissensstand, um dem Leser einmal mehr über die damalige Zeit, in der er gelebt haben muss, nahezubringen und dann, um wild zu spekulieren, wer Shakespeare eigentlich war 😉

Wie ist’s

Es ist lustige, spannende und zwar größtenteils kurzweilige Unterhaltung, aber einiges bleibt trotzdem hängen. Somit mussten meine Freunde sich in den letzten Wochen komische Fakten über Shakespeare und das Leben im 16. Jahrhundert in London anhören. Irgendwie weiß man, dass man wenig über ihn weiß 😉 Dass er seiner Frau das zweitbeste Bett im Haus vererbt hat, steht z.b. im Testament. Man hat aber auch sechs verschiedene Schreibweisen seines Namens in seiner Unterschrift gefunden – wenn es denn seine ist. Dann gibt es spannende Verschwörungstheorien, dass es Shakespeare gar nicht gab, er eine ganz andere Person oder aufgrund seiner umfassenden Allgemeinbildung sogar mehrere Personen war. Ebenfalls absolutes Neuland für mich und so spannend, dass ich daraufhin erstmal auf Youtube noch zwei Dokus zu dem Thema anschaute – und ja, wir wissen noch nicht einmal, ob er wirklich so aussah, wie es uns einige wenige Bilder vermitteln.

Ich will hier nicht zu viel verraten, aber ich fand es sehr gut, wie Bryson diese Mischung aus „uns in das damalige Leben werfen“ und „Fakten über Shakespeare vermitteln“ hinbekommen hat. In insgesamt neun Kapitel verfolgen wir sein Leben von Geburt an bis zu seinem Tod im Jahre 1616 und lernen auch, dass es Jahre gibt, die einfach fehlen und Shakespeare – obwohl erfolgreich – doch irgendwie immer noch Schulden hatte 😉 Insgesamt finde ich, dass dieses Buch ein unterhaltsam geschriebener Einstieg in das Leben dieser schillernden Persönlichkeit ist und ich mich einerseits jetzt erstmal mit Grundkenntnisse gut versorgt fühle, aber es gleichzeitig auch Lust macht, noch mehr über Shakespeare zu lernen. Und mir irgendwann mal ein Stück von ihm anzusehen.

Habt ihr euch schon ein bisschen mehr mit Shakespeare beschäftigt und vielleicht schon dieses Buch gelesen? Oder ein anderes von Bryson? Picknick mit Bären kann ich euch auch ans Herz legen, dabei habe ich sehr gelacht!

[Lesenswert] Der Professor – John Katzenbach

Es ist schon wieder einige Zeit her, dass ich einen richtig fesselnden Thriller gelesen habe und da kam mir Der Professor von John Katzenbach gerade recht. Irgendwie hatte ich schon im Gefühl, dass ich dieses Buch an 2-3 Tagen durchlesen werde und genau so ist es dann auch geschehen. Zwar finde ich bei John Katzenbach immer, dass man kurz nach der Hälfte des Buches eine sehr genaue Ahnung hat, wohin die Story gehen wird – aber ich will sie trotzdem weiterlesen und sehen, ob ich richtig liege.

Worum geht’s

Der an Demenz erkrankte Psychologieprofessor Adrian Thomas ist sich nicht sicher, ob er gerade richtig gesehen hat oder ihm sein Kopf einen Streich spielt: das junge Mädchen, welches eben noch zielsicher mir Rucksack und daran hängendem Teddybären durch die Nachbarschaft lief, scheint plötzlich wie auf Knopfdruck verschwunden zu sein und ein Van rast mit überholter Geschwindigkeit davon. Da auf dem Bürgersteig eine pinke Kappe liegt, beschliesst Adrian, zunächst selbstständig „Ermittlungen“ anzustellen. Dabei bekommt er Unterstützung von seiner verstorbenen Frau sowie seines verstorbenen Bruders in Form von Halluzinationen, welche teilweise erstaunlich hilfreich sind. Da seine Krankheit rapide voranschreitet, muss er sich jedoch beeilen und schließlich auf unkonventionelle Hilfe zurückgreifen.

Wie ist’s

Fesselnd und packend. Wie man es von John Katzenbach gewohnt ist. Besonders gut gefällt mir, wie die fortschreitende Demenz des Hauptcharakters beschrieben wird, da dies abseits der Story einfach interessant ist. Die Thematik an sich ist nichts Neues und wer Psychothriller liest, kennt die menschlichen Abgründe, in die wir uns begeben werden. Alles natürlich noch immer schockierend, aber nicht „wow, habe ich noch nie gelesen“. Manchmal schweift der Autor etwas ab oder verliert sich in langatmige Diskussionen mit den Halluzinationen, was einerseits den Lesefluss stört, andererseits aber doch gut vermittelt, wie sich ein Leben mit Demenz anfühlen könnte. Insgesamt wäre das Buch aber auch mit ein paar weniger Seiten aussagekräftig gewesen.

Bei ein paar Dingen dachte ich mir schon so „das ist jetzt aber ziemlicher Zufall“, da es etwas konstruiert wirkt, wenn hier auf einmal Menschen kooperieren, die das in der Realität wohl nie würden. Aber gut, es treibt die Story voran und darauf kommt es Katzenbach an. Die Glaubwürdigkeit der Geschichte strahlt nicht auf die Charaktere ab, die ich alle sehr schlüssig erdacht und eingeführt finde. Neben Adrian hat mich besonders Jennifer, das entführte Mädchen, begeistert, da man mit ihr mitfühlen muss und ebenfalls überlegt, welchen Ausweg es nur geben könnte. Der wird am Ende dann etwas abstrus, aber gut, das hat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

Insgesamt würde ich sagen, dass dieses Buch ein „typischer Katzenbach“ ist, worauf man eben Lust haben muss. Es ist spannende Unterhaltung, die einen ein paar Tage nicht mehr loslässt, sich dabei einfach und ohne Anstrengung liest und nur selten zum tiefergehenden Nachdenken anregt – also kommt drauf an, wie oft ihr mit der jeweiligen Thematik konfrontiert wurdet, ob sie einen noch „schockt“ und somit länger beschäftigt oder nicht. So ein Buch pro Jahr lese ich gerne von ihm, mehr brauche ich dann aber auch erstmal nicht, da Psychothriller nicht meine erste Wahl sind 🙂

Habt ihr dieses oder schon ein anderes Buch von John Katzenbach gelesen? Wenn ja, was sagt ihr?

[Lesenswert] Himmel und Hölle – Alice Munro!

Wenn man ein Buch einer seiner Lieblingsautoren im öffentlichen Bücherschrank findet, kann der Tag doch einfach nur noch gut werden! So ist es mir letzt mit Himmel und Hölle von Alice Munro ergangen und ach, war ich glücklich. Da ich ihre Kurzgeschichten so enorm gerne mag, muss ich mich immer dazu zwingen, Pausen einzulegen, um sie wirklich „sacken“ zu lassen, bevor ich mir einen weiteren Band schnappe!

Worum geht’s

Dieses Mal nimmt uns die absolut zu recht ausgezeichnete Literaturnobelpreisträgerin in neun Erzählungen mit in das Leben alltäglich erscheinender Frauen, die aber immer kurz davor sind, ihrem Leben eine Wendung zu geben, die häufig in einer Art von Flucht realisiert wird. Das geschieht aufgrund unterschiedlichster Motive, geleitet von Emotionen, die oft nachvollziehbar sind und daher einfach so lebensecht wirken. Handlungsort sind verschiedene kanadische Provinzen und hauptsächlich geht es um Liebe, Ehe und Familie.

Wie ist’s

Obwohl die Geschichten thematisch eher monoton erscheinen, schafft es Munro auch dieses Mal wieder, mich zu fesseln. Die meist 40-seitigen Geschichten sind viel zu schnell vorbei und ich habe niemals nur eine Erzählung gelesen, sondern mindestens 2-3 pro Sitzung. Manche Wendungen sieht man nicht kommen, andere sind recht schnell zu durchschauen, aber die Magie ist, dass man sich irgendwie immer mit den Personen identifizieren kann. Dabei bin ich das absolute Gegenteil dieser meist verheirateten Frauen, die ausbrechen wollen.

Wer klassische Happy Ends mag, sollte dieses Buch vielleicht nicht zur Hand nehmen, hier geht es eher um flüchtige Glücksmomente außerhalb des Alltags, welche die Frauen erleben. Durch Details gelingt es Munro, hier viel Atmosphäre zu erzeugen, die den gesamten Band über anhält. Und auch wenn es einzelne, melancholisch angehauchte Geschichten sind, bekommt man doch das Gefühl, dass sie miteinander verwoben sind.

Ich habe das Buch absolut genossen und bin traurig, dass „nur“ neun und nicht gleich neunzehn Erzählungen drinnen sind, denn ich hätte hier problemlos weiterlesen können. Alice Munro fesselt mich, egal worüber sie schreibt, mit ihrer Art, durch wenige Details viel Wirkung zu erzeugen. Wer noch nichts von ihr gelesen hat, los! Lasst euch ebenfalls in vergangene Welten ziehen, die fern eurer eigenen Lebensrealität sind, aber irgendwie doch so, dass man sich darin wiederfinden kann!

[Lesenswert] Meister der Täuschung – Sabine Ebert (Band 1 von Schwert & Krone)

Bis vor kurzem hatte ich noch nie von Sabine Ebert und ihren historischen Romane gehört – ach, was habe ich da verpasst! Als ich nun zufällig die ersten drei Bände (ihrer fünfteiligen Barbarossa-Reihe „Schwert und Krone“) im öffentlichen Bücherschrank fand, habe ich sofort Blut geleckt, denn das klang genau nach meinem Geschmack. Jetzt habe ich den ersten Teil Meister der Täuschung von Sabine Ebert nur so inhaliert und will ihn euch sowas von empfehlen!

Worum geht’s

Im Dezember 1137 stirbt der Kaiser des römisch-deutschen Reichs, Lothar III, auf dem Italienfeldzug und sofort geht die Jagd um den Thron los! Dem Kampf um die Macht folgen Fürsten, aber auch Geistliche mischen mit und spinnen die ein oder andere Intrige. Und natürlich sind nicht nur Männer, sondern auch viele starke Mütter und Ehefrauen involviert! Statt einer kurzen Zeit des Umbruchs folgen nun Jahre erbitterten Kampfes um den Thron und inmitten all diesem Trubel wächst der junge Friedrich heran, der einmal als Barbarossa in unsere Geschichtsbücher eingehen wird.

Wie ist’s

Ich bin absolut begeistert von dieser Fülle an historisch korrekten Fakten rund um die Stauferzeit, gespickt mit spannenden Seitengeschichten und mir bis dato unbekannten Personen, welche in einem Erzählstil daherkommen, der einfach nur fesselnd ist! So überwältigt ich am Anfang von den Karten und Stammbäumen war und mich erst einmal einarbeiten musste, wer hier eigentlich wer ist und welche Interessen hat, so schafft die Autorin es sehr gut, einen an der Hand zu nehmen. Enorm praktisch finde ich, dass die meist recht kurzen Kapitel immer als Überschrift haben, wer die handelnden Personen sind und in welchem Monat wir uns befinden – das half mir enorm, der Geschichte immer folgen zu können! Denn besonders zu Beginn konnte ich mir all die Namen nicht merken, ab der Mitte des Buches kannten wir uns dann aber doch schon.

Dadurch, dass man Geschichte hier aus vielen Perspektiven vermittelt bekommt, hat dieses Buch für mich einen großen Mehrwert und ich finde das von der Autorin sehr gut gemacht. Nicht jede Person wächst einem ans Herz, man fiebert somit nicht immer individuell mit, aber man mag eben doch wissen, wie es weitergeht, wer sich z.b. den Kreuzzügen anschließt und wer eine plausible Entschuldigung findet. Bisschen (unerfüllte) Liebe gibt es natürlich auch und ich finde die Vermittlung des damals herrschenden Frauenbildes auch sehr gut gelungen. Ich muss gestehen, dass ich hier mehr gelernt habe als früher im Schulunterricht, da ich einzelne Personen dann doch immer noch einmal googelte und mehr über sie erfahren habe.

Insgesamt ist Band 1 für mich eine runde Sache und ich bin aktuell schon mitten in Band 2 gefangen. Da die Kapitel kurz sind, kann man auch einfach mal nur 1-2 zwischendurch lesen, ohne sich danach vollkommen verloren zu fühlen. Meist bin ich aber sofort wieder gefesselt und lese eigentlich nie unter 30 Minuten am Stück. Da es insgesamt fünf Bände gibt, werde ich mich wohl noch ein paar Wochen mit Barbarossa beschäftigen..und habe schon Lust, ein paar der Schauplätze, die in dem Buch beschrieben werden, mit meinem neuen Wissen zu besuchen!

Wenn ihr euch für das Mittelalter interessiert, ein historisches, aber eben nicht trockenes Buch lesen mögt und aktuell ein bisschen Zeit habe, empfehle ich euch Meister der Täuschung mit bestem Gewissen! Für mich ganz klar eines meiner literarischen Highlights 2021!

[Lesenswert] Sommerlügen von Bernhard Schlink!

Den Kurzgeschichtenband Sommerlügen von Bernhard Schlink habe ich mir extra für die wärmeren Tage aufgehoben und wenn schon nicht irgendwo im Urlaub, dann eben einfach zuhause auf dem Balkon gelesen. Bernhard Schlink dürfte jedem dank „Der Vorleser“ schon ein Begriff sein, ich mag seine Kurzgeschichten aber auch verdammt gerne und war somit sehr neugierig auf diesen Band!

Worum geht’s

In sieben Geschichten deckt Schlink Lebenslügen auf und stellt die Frage, was ist Illusion, was Realität und besonders was passiert, wenn diese Lügen plötzlich zerplatzen. Dabei thematisiert er menschliche Beziehungen, die eben oftmals scheitern und man dann nach Gründen zu suchen beginnt.

Wie ist’s

Jede Geschichte hat mich gefesselt und sie sind enorm bewegend und regen zum Mitleiden an. Dabei kommt Schlink mit den unterschiedlichsten Szenarien um die Ecke, wobei man auch immer wieder ein bisschen an seine eigene Biografie erinnert wird. Er kann einfach nur verdammt gut schreiben, wahrscheinlich würde ich auch Kochbücher von ihm lesen und somit war nicht eine Seite in diesem Buch langweilig für mich. Er malt mit Worten wunderbare Bilder, schafft es komplexe Personen in wenigen Worten zu erschaffen, mischt dazu eine gewaltige Atmosphäre und teilweise brachial schmerzende Emotionen. Ganz groß!

Das Buch regt auch sehr zum Nachdenken an, wie man sich selbst in den jeweiligen Situationen verhalten würde, wie man sich in ähnlichen vielleicht sogar schon verhalten hat und natürlich in welche Illusionen man sich selbst schon geflüchtet hat. Es ist trotz der Kürze keine simple Sommerlektüre, sondern kann gut unter die Haut gehen, wenn man sich denn darauf einlässt. Absolut empfehlenswert!

[Lesenswert] ABC-Challenge 2021 – Halbzeits-Update!

Hallo zur Halbzeit meiner ABC-Lesechallenge, welche ich jetzt schon einige Jahre versuche, aber es noch nie geschafft habe, mich einmal komplett durch das ABC zu lesen. Wie schon die Jahre zuvor geht es darum, Buchtitel mit jedem Anfangsbuchstaben mindestens einmal zu lesen und normalerweise scheitere ich an Q, X und Y sowie daran, dass es einfach so viel spannendere Bücher gibt, die leider alle mit H,K oder A anfangen 😉 Aber gut, in den ersten drei Monaten des Jahres habe ich es auf sieben Buchstaben gebracht und jetzt kommt mein nächstes Update!

Zwischenstand: 14 von 26 Buchstaben „gelesen“

Alles Inklusive – Doris Dörrie (klick)

Agnes – Peter Stamm (klick)

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Black Mamba Boy – Nadifa Mohamed (klick)

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Caravaggio – Gilles Lambert (klick)

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Denkanstöße 2021 – Isabelle Nelte (Hg.) (klick)

Denn niemand hört dein Rufen – Mary Higgings Clark (klick)

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Erbe, Das – Sidney Sheldon (klick)

Extremely loud & incredibly close – Jonathan Safran Foer (klick)

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F

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Gum Thief, The – Douglas Coupland (klick)

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Herr Brechbühl sucht eine Katze – Tim Krohn (klick)

Hieronymus, was redst denn da – Franz Xaver Breitenfellner (klick)

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I

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Jedermann – Philip Roth (klick)

Junge im gestreiften Pyjama, Der – John Boyne (klick)

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Kind 44 – Tom Rob Smith (klick)

kurze Geschichte der Menschheit, Eine – Yuval Noah Harari (klick)

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L

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M

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N

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Odins Insel – Janne Teller (klick)

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P

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Q

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R

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Seltsam wie die Liebe – Barbara Gowdy (klick)

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Traveling with Che Guevara – Alberto Granado (klick)

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unendliche Geschichte, Die – Michael Ende (klick)

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V

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Wie man mit einem Lachs verreist und andere nützliche Ratschläge – Umberto Eco (klick)

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X

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Y

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Z

Vierzehn Buchstaben, zwanzig Bücher und sechs Monate – juhu, das ist genau im richtigen Tempo! Wobei ich wie immer in das Problem renne, dass es Buchstaben gibt, die häufig am Titelanfang stehen und ich gerne noch ein drittes Buch mit A lesen würde; mich jetzt aber erstmal ein bisschen stärker darauf fokussieren muss, bisher noch ungelesene Buchstaben zu schnappen! Da fange ich gleich mal mit Freiheit von Jonathan Franzen an, denn F fehlt bisher ja auch noch!

Macht wer von euch dieses Jahr auch eine Lese-Challenge? Wenn ja, wie genau läuft sie denn ab? 🙂 Ich probiere jeden Tag mindestens 30 Minuten zu lesen, was meist funktioniert, aber dann auch gerne mal in gleich 2-3 Stunden ausartet. Aber hey, da beklage ich mich bestimmt nicht, es gibt doch nichts besseres als ein Buch, was einen so richtig fesselt!

[Lesenswert] Koma – Jo Nesbo

Skandinavischen Krimifans dürfte Jo Nesbo definitiv bekannt sein und auch seine Harry-Hole Reihe ist eine der weltweit erfolgreichsten Krimiserien. Ich habe in der Vergangenheit immer mal wieder etwas von ihm gelesen und auch als sehr gut befunden; aber da ich einfach kein wirklicher Krimi-Fan bin, ist das eben eher sporadisch geschehen. Als ich nun Koma von Jo Nesbo im öffentlichen Bücherschrank fand, dachte ich mir, dass ein im kalten Norwegen spielender Roman aktuell genau das Richtige ist 🙂

Worum geht’s

Ein Polizist wird brutal an einem Ort ermordet, an welchem zehn Jahre zuvor ein junges Mädchen tot aufgefunden wurde. Sofort beginnt eine Sonderkommission zu ermitteln, doch schon geschieht ein erneuter Polizistenmord an einem ehemaligen Verbrechensschauplatz. Gleichzeitig liegt ein schwerverletzter, anonym gehaltener, Mann im Krankenhaus mit Polizeischutz – gibt es hier einen Zusammenhang? Die Ermittlungen laufen schleppend, denn ausgerechnet Harry Hol hat sich aus dem aktiven Polizeidienst zurückgezogen und unterrichtet aktuell lieber..

Wie ist’s

Spannend von der ersten Seite an. Jo Nesbo kann einfach so fesselnd schreiben, dass man immer weiterlesen muss und sich schon bald „oh nein, nur noch 300 Seiten“ denkt. Er baut die Geschichten gut auf, sie harmonieren, sind logisch, manchmal überraschend, aber eben nicht unrealistisch. Dass man die vorherigen neun Harry-Hole Krimis nicht gelesen hat, macht nichts, man wird auch als Neuleser gut abgeholt. Es gibt aber auch eine Legende am Ende, wo alle auftretenden Personen noch einmal kurz erläutert werden.

Wer einen Skandinavien-Krimi will, liegt hiermit nicht falsch, für mich ist das eine super Urlaubs-/Entspannungslektüre, wo man auch nebenbei mal 2-3 Kapitel lesen kann, ohne sich groß zu konzentrieren. Mir hat das Ende nicht gefallen, ich bin ehrlich, es wurde etwas zu melodramatisch und unglaubwürdig, aber da ich nicht spoilern mag, sage ich nicht mehr. Bis dahin hatte ich aber Freude mit dem Buch und habe es guten Gewissens für den nächsten Leser zurück in den öffentlichen Bücherschrank gestellt!

Kennt ihr Bücher von Jo Nesbo, vielleicht ja sogar den ein oder anderen Band dieser Reihe?

[Lesenswert] Herr Brechbühl sucht eine Katze – Tim Krohn

Habe ich das Buch einzig und allein aufgrund seiner Covergestaltung aus dem öffentlichen Bücherschrank genommen? Definitiv ja! 😉 Aber auch der Inhalt von Herr Brechbühl sucht eine Katze von Tim Krohn klang dann nach entspannender Urlaubslektüre und somit perfekt für ein paar sonnige Tage auf meinem Balkon!

Worum geht’s

Wir haben ein Haus mitten in Zürich, in welchem elf Personen leben, deren Welten sich immer wieder überschneiden. Besonders wichtig sind ihre „menschlichen Regungen“ (z.b. Schwindel, Rauheit, Kränkung, Wagemut, Begeisterung..), welche in insgesamt 65 kurzen Kapiteln genauer beleuchtet werden. Die illustre Mischung beinhaltet den pensionierten Tramfahrer Hubert, das junge Studentenpaar Pit und Petzi, die alleinerziehende Julia mit ihrer Tochter Mona, die arbeitslose Schauspielerin Selina, die schmerzgeplagte Efgenia und ihren Mann Adamo sowie das ältere Ehepaar Wyss.

Wie ist’s

Die einzelnen Kapitel sind wunderbar kurz, aber irgendwie verliert man sich trotzdem in dem Buch, da man immer noch schnell ein weiteres Kapitel mehr lesen mag. Es gibt viele lustige Wendungen, Momente zum Nachdenken und Innehalten, welche exzellent geschrieben sind. Es macht Spaß, für eine Zeit in dieses Haus einzuziehen und in die verschiedenen Lebenswelten hineinzuschnuppern. Teilweise verändert sich viel im Leben der einzelnen Personen, andererseits bleibt aber auch gewünschte Stabilität bestehen, wie es eben auch im „wirklichen“ Leben der Fall ist.

Für mich hat Tim Krohn einen sehr lebensnahen Roman „mit Ecken und Kanten“ geschrieben, der das Leben in der Schweiz zur Jahrtausendwende gut widerspiegelt. Enorm sympathisch, mal laut und mal eher leise, zeichnet er mit seinem klaren Erzählstil großartige Bilder in meinem Kopf und gerne würde ich mehr von ihm lesen!

Habt ihr zufällig schon etwas von dem Autoren gelesen oder kennt sogar dieses Buch? Bisher habe ich eher selten Schweizer Romane gelesen, vielleicht ein Fehler meinerseits 😉

[Lesenswert] Alles Inklusive – Doris Dörrie

Nein, ich hatte nicht wirklich hohe Erwartungen an Alles Inklusive von Doris Dörrie, da es für mich nach einer leichten Sommerlektüre klang. Schon das Cover zeigt einem ja, dass es irgendwie um Urlaub zu gehen scheint und der Klappentext sprach von vier Frauen, deren Leben auf verschiedene Weisen miteinander verwoben ist. Aber nach einer Woche Regenwetter war ich bereit für seichte, sonnige Unterhaltung – und wurde sehr positiv überrascht!

Worum geht’s

Die kleine Apple wächst in den 70er Jahren im spanischen Torremolinos, einem wahren Hippieparadies auf. Idyllisch geht es dort allerdings nicht unbedingt zu und ihre Mutter Ingrid muss versuchen, die beiden durch Schmuckverkauf zu finanzieren. Gleichzeitig beginnt sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann, was Apple erst viele Jahre später klar wird. Es kommt zu einigen Umbrüchen in den Leben der beiden, aber auch zwei andere Frauen werden geschickt in ihre gegenwärtige Geschichte eingearbeitet und irgendwie geht es doch darum, wie wir unser Glück suchen (und leider oftmals nicht wirklich das finden, was wir darunter verstehen).

Wie ist’s

Erstaunlich unaufgeregt, aber doch fesselnd. Ich mag den Schreibstil von Dörrie und ihre wunderbar entwickelten Personen. Wobei mir der im Rollstuhl gefesselte, anscheinend Selbstmord begehende, Hund namens „Freud“ doch etwas zu viel war. Aber sonst mochte ich sehr, dass wir Zeit- und Perspektivensprünge haben und alle vier Personen, um die es geht, genug Raum bekommen.

Das Hippiespanien der 70er Jahre wird recht realistisch beschrieben und man merkt, wie hier Wunsch und Realität aufeinandergeprallt sind – aber auch 30 Jahre später hat sich so viel in Spanien verändert, was einen eher deprimiert zurücklässt (erinnerte mich alles sehr an Goa). Ingrid schwelgt in Erinnerungen, die sie dort nicht mehr wirklich finden kann und Apple kommt, um ihre vielen gescheiterten Beziehungen zu verdrängen. Auf die anderen beiden Personen mag ich hier nicht eingehen, damit es ein bisschen überraschend bleibt.

Es ist kein Buch, was ewig in mir nachhallen wird, aber es hat mich sehr gut unterhalten und etwas zum Nachdenken angeregt. Da es nicht soooo dick ist, habe ich es in einer Sitzung durchgelesen und einen schönen Abend gehabt, wo ich statt im regnerischen Deutschland eben mal kurz ins heiße, sonnige Spanien verschwunden bin. Gekauft hätte ich mir das Buch nie, aber aus dem öffentlichen Bücherschrank nehme ich immer mal wieder Werke mit, von denen ich nicht so viel erwarte und freue mich dann immer, wenn ich positiv überrascht werde. Das wurde ich hier und sollte ich wieder etwas von Doris Dörrie sehen, kommt das definitiv auch mit!

Kennt ihr etwas von Doris Dörrie und wenn ja, wie hat es euch gefallen?

[Lesenswert] Denkanstöße 2021 – Isabelle Nelte (Hg.)

Ich gestehe, ich hatte keine großen Erwartungen an das Buch Denkanstöße 2021, in welchem acht Autoren mit unterschiedlichen Beiträgen einen zum Nachdenken anregen wollten. Mitgenommen habe ich es als „zwischendurch“-Lektüre, aber ich muss sagen, ich war seeeehr positiv überrascht! Einige der Beiträge haben mich wirklich gefesselt und ich habe das Buch dann doch in nur wenigen Sitzungen ausgelesen.

Worum geht’s

Insgesamt acht Autoren sollen dem Leser „Denkanstöße“ geben und das aus den unterschiedlichsten Gebieten. Die Überschriften geben einem schon immer ein paar Hinweise, worum es geht, aber im Endeffekt erwartet einen eine illustre, bunte Mischung! Ob eine philosophische Abhandlung zum Thema Liebe, wissenschaftliche Untersuchungen, wie wichtig für uns Menschen das Riechen ist und der Versuch eines literarischen Kanons findet man im Teil „Erkenntnisse“. Darauf folgen „Erfahrungen“, wo einmal das Leben von Ben Ferencz näher durchleuchtet wird, der Frage nach einem noch immer bestehenden Ostbewusstsein in Deutschland nachgegangen wird sowie Fragen, wie man umweltfreundlicher/nachhaltiger Leben kann. Das Buch schließt mit dem Teil „Einsichten“, wo hinterfragt wird, wie unser Nachrichtenkonsum aktuell unser Leben beeinflusst und mit einem Plädoyer Ulrich Wickerts, dass wir Menschen uns identifizieren sollen.

Wie ist’s

Geschmäcker sind natürlich verschieden, so hatte ich zum Beispiel Schwierigkeiten, mich im ersten Text festzulesen. Da habe ich mich eher durchgequält und schon überlegt, ob das Buch wirklich etwas für mich ist. Der Artikel über die Bedeutung des Riechens war dann aber so spannend und informativ, dass ich eine 180°-Wende hingelegt habe. Die Überlegungen zum Thema „Kanon“ fand ich interessant, aber nicht so enorm neu. Da hat mich der Bericht über den Anwalt Ben Ferencz (Stichwort „Nürnberger Prozesse“) mehr begeistert und definitiv zum Nachdenken und Recherchieren angeregt. Die restlichen Beiträge waren ebenfalls nett, aber nichts, was ich jemandem mit „das musst du unbedingt lesen“ in die Hand drücken würde.

Aber insgesamt ist es eine abwechslungsreiche Mischung, wo für jeden ein paar spannende Artikel dabei sein dürften. Da sie nicht sonderlich lang sind, ist das ein tolles Buch für eine kurze Balkon-/Parkpause, wo man aus seinem Alltagsdenken mal kurz entfliehen, sich aber nicht gleich auf eine lange Geschichte einlassen mag. Meine erste, eher negative Einstellung ist auf jeden Fall weg und sollte ich da noch eine andere Version finden, würde ich definitiv durchblättern und schauen, welche Themen besprochen werden!

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