Schlagwort: KiWi Verlag

[Lesen] „An und für Dich“ von Ella Griffin

Starten wir doch mal literarisch in den Montag 😉 Vor einiger Zeit hatte ich ein Bücherpaket von KiWi gewonnen und irgendwie war da zwar eine bunte Mischung dabei, aber nichts, was mich sofort ansprach. Also wurden die meisten Bücher verschenkt und ich pickte mir lediglich „An und für Dich“ von Ella Griffin raus. Das Cover schrie schon einmal Chicklit und „fürs Herz“; nichts, wonach ich im Laden greifen würde, aber ich dachte mir, leichte Unterhaltung für die S-Bahn ist immer gut.

An und für dich Ella Griffin

Ella Griffin kommt aus Dublin und war zunächst in der Werbebranche tätigt, bevor sie ihren Kindheitstraum „vom Schreiben“ wahr machte. „An und für Dich“ ist ihr Debütroman, welcher 2012 auch in Deutschland erschien. Ich weiß nicht wieso, irgendwie erinnert mich alles an ihr und diesem Buch an Sophie Kinsella und in eben diese Sparte ordne ich sie auch ein.

Klappentext: Saffy ist angestellt in einer erfolgreichen Werbeagentur und vielbeneidete Langzeitfreundin des Seriendarstellers Greg, der als leicht bekleideter Feuerwehrmann im Fernsehen für hohe Einschaltquoten sorgt. Am Valentinstag, so hofft Saffy, wird er um ihre Hand anhalten. Doch der Abend verläuft ganz anders als erwartet..

Mit 475 Seiten ist das Buch auf den ersten Blick im guten Durchschnitt und es liest sich sehr schnell runter. Die Sätze sind einfach aufgebaut, die Kapitel haben eine angenehme Länge und man findet nach einer Lesepause sofort wieder in die Story herein. Die Story ist wie es der Klappentext erwarten lässt, birgt aber 2-3 gute und unerwartete Wendungen. Wirklich laut auflachen musste ich allerdings nur einmal, das können viele andere Bücher für mich besser; zu Tränen gerührt war ich leider nie. Mich hat es nicht so ganz gekriegt, da ich einfach bei vielen Szenen dieses „kennst du schon“, „hast du schon zig Mal so gelesen“-Gefühl hatte und dann emotional abgeschaltet habe. Zur Identifikation hat mir persönlich aber auch keine Person zugesagt und so las ich das Buch eben aus der Sicht des „allwissenden“ Lesers anstatt mich mit einem Charakter zu verbrüdern.

Schön fand ich, dass es noch einige kleine Geschichten gab, die neben der Hauptstory dahindümpelten; leider wurden diese nämlich nicht zu Ende gesponnen oder aufgeklärt. Das Ende des Buches fühlt sich auch etwas „übereilt“ an, da hätte man gerne noch ein paar mehr Seiten schreiben dürfen, um alles nicht so „gezwungen“ wirken zu lassen.

Für Chicklit-Fans kann ich es empfehlen, wenn ihr einmal eine neue Autorin lesen wollt oder auch als Urlaubslektüre ist es nett. Das Setting „Marketingbüro“ bietet ein wenig Spannung, hätte aber auch viel schöner ausgebaut werden können; so war es auch nichts neues. Ich habe das Buch beim Bahnfahren und Gassigehen gelesen und das in vielleicht 5 Stunden, ohne mich groß konzentrieren zu müssen; deswegen kann ich es für die „seichte Alltagsflucht“ empfehlen, aber mich hat Ella Griffin damit nicht überzeugt, dass ich mir ihr nächstes Buch kaufen würde. Wobei ich noch einmal sagen muss, dass es auch einfach nicht mein Genre ist.

Kennt wer Ella Griffin oder „An und für Dich“? Wenn ja, wie hat es euch denn gefallen?

Lesenswert: Rotes Gold von Tom Hillenbrand

Dank BloggdeinBuch hatte ich mal wieder die Chance, ein Buchexemplar kostenlos zu erhalten und euch nun vorzustellen. Wer auch einen Blog sowie Lust auf Buecher lesen und rezensieren hat- meldet euch da doch einfach kostenlos an..geht superschnell und danach kann man sich immer auf ein Exemplar bewerben 🙂

Mein heutiges Exemplar ist der zweite Roman von Tom Hillenbrand, dessen Erstling Teufelsfrucht auch dem ein oder anderen bekannt sein duerfte. Das Buch Rotes Gold ist im Kiwi-Verlag erschienen und kann z.b. hier fuer 8,99 Euro bestellt werden.

Das sagt der Klappentext:
Seit der Luxemburger Koch Xavier Kieffer mit Frankreichs berühmtester Gastrokritikerin liiert ist, wird er zu den exklusivsten Events eingeladen. Doch das edle Dinner beim Pariser Bürgermeister endet bereits nach der Vorspeise: Rynosuke Mifune, Europas berühmtester Sushi-Koch, kippt plötzlich tot um. Die Diagnose lautet: Fischvergiftung. Doch Kieffer ist skeptisch und deckt schnell Widersprüche auf. Er taucht ein in die Welt der Sushiküche und muss erkennen, dass es Fische gibt, die teurer sind als Gold und wertvoller als ein Menschenleben.

Da es sich um einen Foodroman handelt, also Essen oft eine beilaeufige, aber auch zentrale Rolle spielt, waehlte ich mir fuer die ersten Seiten eine Baeckerei aus, um mich einzulesen. Natuerlich musste ich dazu (unpassenderweise) etwas Suesses und Kaffee haben, spielt der Roman doch mehr in der Sushi-Welt 😉 Das schwere Los des Vegetariertums..

Rotes Gold von Tom Hillenbrand

1. Eindruck aka die aeusseren Werte 😉
Mir gefaellt das Cover sehr gut, ich haette es auch im Geschaeft in die Hand genommen..es passt gut in die Umgebung, in der es spielt und hilft einem schonmal, sich gedanklich einzustimmen. Die Worte kulinarischer Krimi haben mich auch neugierig gemacht, ich bin normalerweise nicht soooo der Krimifan (im Gegensatz zu meinem Opa), aber ich bin immer sehr an Essen interessiert und somit passt das 😉 Der Zusatz „Xavier Kieffers zweiter Fall“ hat mich kurz innehalten lassen, da man sich nie sicher ist bei einer Fortsetzung, ob man nicht das erste Buch gelesen haben muesste, um allem wirklich folgen zu koennen. Ich kann hier jedoch sagen, nein muss man nicht, denn die wichtigen Sachverhalte werden zu Beginn nochmals betont und somit kann man direkt einsteigen. Weniger gut gefaellt mir die Rueckseite, also der Klappentext. Ich weiss, das ist nur minimal bedeutend, aber dadurch, dass das Wenige so gross und fett geschrieben wurde, sieht es fuer mich einfach viel weniger qualitativ wertvoll aus, wie der Autor in Wahrheit ist. Also solltet ihr an eine Neuauflage denken, lieber Kiwi-Verlag, das wuerde ich irgendwie anders gestalten..denn so sieht es leider etwas nach 2 Euro Fundgrube im Baumarkt aus, also ihr wisst, was ich meine.

2. Eindruck aka was steckt drin?
Man sieht durch die Augen eines Koches und Feinschmeckers, womit man als Neuling auf dem Gebiet (Sushi und Sternekueche) einen wundervollen Einblick in diese Welt erhaelt. Man lernt viel ueber Essenszubereitung, ueber die ausgewaehlten Zutaten und natuerlich ueber Fisch. Zentral der Bluefin, Thunfisch, welcher haeufig fuer Sushi verwendet wird und langsam immer knapper wird..wie wird er wann wo gefangen, kann man ihn zuechten, wie geht es auf den grossen Fischmaerkten zu. Weiter wird man in den Alltag eines Restaurantbesitzers eingefuehrt und auch die verschiedenen Laender (u.a. Frankreich, Luxemburg, Italien), in die die Reise geht, werden naeher beschrieben. Man lernt wirklich enorm viel und das auf ganz unaufdringliche, nahezu nebensaechliche Art, da doch eigentlich ein Mordfall aufgedeckt werden soll. Auch Korruption, Politik, Ueberfischung werden angesprochen und sogar das Thema Liebe (und das ueber Laendergrenzen hinweg). Es ist irgendwie von so ziemlich allem was dabei und durch diese Abwechslung ist das Buch enorm spannend.
Der Schreibstil von Hillenbrand ist enorm angenehm und gut zu lesen. Man muss sich nicht allzu konzentrieren, sondern kann, auch wenn man muede ist, noch ein paar Seiten lesen. Und ja, es ist spannend und fessenld zugleich – ich habe das Buch mit nur einer Unterbrechung an einem Tag durchgelesen..was selten bei mir der Fall ist, da ich normalerweise viel zu viele andere Dinge zu tun habe. Das Buch scheint auch sehr gut recherchiert, viele Orte muessen besucht worden sein und die Fakten zu dem bedrohten Fisch sowie der Sushiwelt klingen auch alle sehr genau erarbeitet. Ich habe mich danach noch weiter in die Thematik eingelesen und (auch wenn komplett anderes Thema und viel komplexer) habe mich aufgrund der Faktendichte doch sehr an Schaetzing’s Schwarm erinnert gefuehlt..ich finde so Buecher super! Lernen, ohne es zu merken und dabei super unterhalten zu werden!

3. Das Fazit aka wuerde ich es weitergeben?
Ja, ich werde es weitergeben und zwar an meinen Opa, DEN Krimifan schlechthin (eine groessere Ehrung kann ich keinem Buch geben). Mir hat es wirklich ausserordentlich gut gefallen, obwohl ich als Vegetarier nie Sushi essen wuerde, habe ich sehr viel interessantes erfahren und werde auch noch mit einigen Menschen ueber dieses Buch sprechen, da mich das Thema nicht kalt laesst. Auch werde ich mir wohl den Erstling des Autors zulegen und hoffen, dass er die Reihe weiterschreibt. Denn seine Hauptperson ist ein sehr sympathischer, ketterauchender Kerl, dem man doch gerne durchs Leben folgt, mit ihm mitfiebert und beim Lesen einen Espresso mit ihm geniesst..vielleicht koennte er mal im vegetarischen Umfeld im naechsten Teil auftreten 😉 Was mir noch sehr gut gefallen haette, waeren ein paar Rezepte am Ende (wie es z.b. bei Winterkartoffelknoedel von Rita Falk der Fall ist) des Buches..denn es macht wirklich enorm Lust, etwas zu essen..und zu kochen! Kochbuecher sollten vielleicht eher so geschrieben werden anstatt mit retuschierten Bildern vollgehauen zu werden..haette bei mir mehr Wirkung 🙂

Also wer Krimis mag und am Besten auch noch Essen (hier gibts doch bitte keine Gegner), dem kann ich das Buch wirklich nur ans Herz legen..ich werde es meinem Opa weitergeben und haette ich noch einen Krimifan in der Familie/Freundeskreis, wuesste ich schon ein sehr gutes Geschenk 🙂 Also 5 von 5 Sternen!

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