Schlagwort: Literatur

Lesenswert: Rotes Gold von Tom Hillenbrand

Dank BloggdeinBuch hatte ich mal wieder die Chance, ein Buchexemplar kostenlos zu erhalten und euch nun vorzustellen. Wer auch einen Blog sowie Lust auf Buecher lesen und rezensieren hat- meldet euch da doch einfach kostenlos an..geht superschnell und danach kann man sich immer auf ein Exemplar bewerben 🙂

Mein heutiges Exemplar ist der zweite Roman von Tom Hillenbrand, dessen Erstling Teufelsfrucht auch dem ein oder anderen bekannt sein duerfte. Das Buch Rotes Gold ist im Kiwi-Verlag erschienen und kann z.b. hier fuer 8,99 Euro bestellt werden.

Das sagt der Klappentext:
Seit der Luxemburger Koch Xavier Kieffer mit Frankreichs berühmtester Gastrokritikerin liiert ist, wird er zu den exklusivsten Events eingeladen. Doch das edle Dinner beim Pariser Bürgermeister endet bereits nach der Vorspeise: Rynosuke Mifune, Europas berühmtester Sushi-Koch, kippt plötzlich tot um. Die Diagnose lautet: Fischvergiftung. Doch Kieffer ist skeptisch und deckt schnell Widersprüche auf. Er taucht ein in die Welt der Sushiküche und muss erkennen, dass es Fische gibt, die teurer sind als Gold und wertvoller als ein Menschenleben.

Da es sich um einen Foodroman handelt, also Essen oft eine beilaeufige, aber auch zentrale Rolle spielt, waehlte ich mir fuer die ersten Seiten eine Baeckerei aus, um mich einzulesen. Natuerlich musste ich dazu (unpassenderweise) etwas Suesses und Kaffee haben, spielt der Roman doch mehr in der Sushi-Welt 😉 Das schwere Los des Vegetariertums..

Rotes Gold von Tom Hillenbrand

1. Eindruck aka die aeusseren Werte 😉
Mir gefaellt das Cover sehr gut, ich haette es auch im Geschaeft in die Hand genommen..es passt gut in die Umgebung, in der es spielt und hilft einem schonmal, sich gedanklich einzustimmen. Die Worte kulinarischer Krimi haben mich auch neugierig gemacht, ich bin normalerweise nicht soooo der Krimifan (im Gegensatz zu meinem Opa), aber ich bin immer sehr an Essen interessiert und somit passt das 😉 Der Zusatz „Xavier Kieffers zweiter Fall“ hat mich kurz innehalten lassen, da man sich nie sicher ist bei einer Fortsetzung, ob man nicht das erste Buch gelesen haben muesste, um allem wirklich folgen zu koennen. Ich kann hier jedoch sagen, nein muss man nicht, denn die wichtigen Sachverhalte werden zu Beginn nochmals betont und somit kann man direkt einsteigen. Weniger gut gefaellt mir die Rueckseite, also der Klappentext. Ich weiss, das ist nur minimal bedeutend, aber dadurch, dass das Wenige so gross und fett geschrieben wurde, sieht es fuer mich einfach viel weniger qualitativ wertvoll aus, wie der Autor in Wahrheit ist. Also solltet ihr an eine Neuauflage denken, lieber Kiwi-Verlag, das wuerde ich irgendwie anders gestalten..denn so sieht es leider etwas nach 2 Euro Fundgrube im Baumarkt aus, also ihr wisst, was ich meine.

2. Eindruck aka was steckt drin?
Man sieht durch die Augen eines Koches und Feinschmeckers, womit man als Neuling auf dem Gebiet (Sushi und Sternekueche) einen wundervollen Einblick in diese Welt erhaelt. Man lernt viel ueber Essenszubereitung, ueber die ausgewaehlten Zutaten und natuerlich ueber Fisch. Zentral der Bluefin, Thunfisch, welcher haeufig fuer Sushi verwendet wird und langsam immer knapper wird..wie wird er wann wo gefangen, kann man ihn zuechten, wie geht es auf den grossen Fischmaerkten zu. Weiter wird man in den Alltag eines Restaurantbesitzers eingefuehrt und auch die verschiedenen Laender (u.a. Frankreich, Luxemburg, Italien), in die die Reise geht, werden naeher beschrieben. Man lernt wirklich enorm viel und das auf ganz unaufdringliche, nahezu nebensaechliche Art, da doch eigentlich ein Mordfall aufgedeckt werden soll. Auch Korruption, Politik, Ueberfischung werden angesprochen und sogar das Thema Liebe (und das ueber Laendergrenzen hinweg). Es ist irgendwie von so ziemlich allem was dabei und durch diese Abwechslung ist das Buch enorm spannend.
Der Schreibstil von Hillenbrand ist enorm angenehm und gut zu lesen. Man muss sich nicht allzu konzentrieren, sondern kann, auch wenn man muede ist, noch ein paar Seiten lesen. Und ja, es ist spannend und fessenld zugleich – ich habe das Buch mit nur einer Unterbrechung an einem Tag durchgelesen..was selten bei mir der Fall ist, da ich normalerweise viel zu viele andere Dinge zu tun habe. Das Buch scheint auch sehr gut recherchiert, viele Orte muessen besucht worden sein und die Fakten zu dem bedrohten Fisch sowie der Sushiwelt klingen auch alle sehr genau erarbeitet. Ich habe mich danach noch weiter in die Thematik eingelesen und (auch wenn komplett anderes Thema und viel komplexer) habe mich aufgrund der Faktendichte doch sehr an Schaetzing’s Schwarm erinnert gefuehlt..ich finde so Buecher super! Lernen, ohne es zu merken und dabei super unterhalten zu werden!

3. Das Fazit aka wuerde ich es weitergeben?
Ja, ich werde es weitergeben und zwar an meinen Opa, DEN Krimifan schlechthin (eine groessere Ehrung kann ich keinem Buch geben). Mir hat es wirklich ausserordentlich gut gefallen, obwohl ich als Vegetarier nie Sushi essen wuerde, habe ich sehr viel interessantes erfahren und werde auch noch mit einigen Menschen ueber dieses Buch sprechen, da mich das Thema nicht kalt laesst. Auch werde ich mir wohl den Erstling des Autors zulegen und hoffen, dass er die Reihe weiterschreibt. Denn seine Hauptperson ist ein sehr sympathischer, ketterauchender Kerl, dem man doch gerne durchs Leben folgt, mit ihm mitfiebert und beim Lesen einen Espresso mit ihm geniesst..vielleicht koennte er mal im vegetarischen Umfeld im naechsten Teil auftreten 😉 Was mir noch sehr gut gefallen haette, waeren ein paar Rezepte am Ende (wie es z.b. bei Winterkartoffelknoedel von Rita Falk der Fall ist) des Buches..denn es macht wirklich enorm Lust, etwas zu essen..und zu kochen! Kochbuecher sollten vielleicht eher so geschrieben werden anstatt mit retuschierten Bildern vollgehauen zu werden..haette bei mir mehr Wirkung 🙂

Also wer Krimis mag und am Besten auch noch Essen (hier gibts doch bitte keine Gegner), dem kann ich das Buch wirklich nur ans Herz legen..ich werde es meinem Opa weitergeben und haette ich noch einen Krimifan in der Familie/Freundeskreis, wuesste ich schon ein sehr gutes Geschenk 🙂 Also 5 von 5 Sternen!

Das hier ist Wasser.

David Foster Wallace. Einfach nur ein genialer Autor, welcher mich mit seinen Satzgebilden umhaut. Aber so, dass ich gluecklich zu Boden sinke. Der WDR5 (aha *g*) hat nun einen Teil seiner beruehmten Collegerede online gestellt und ich kann jeden nur empfehlen, sie sich anzuhoeren..muessen jedes Jaht viele Absolventen und vielleicht bringt es den ein oder anderen ja zum Nachdenken. Hier lang!

Passend hierzu erschien am 14.Mai ein neues Buch von ihm; posthum natuerlich, aber der Uebersetzer muss hier wirklich einiges leisten. Normalerweise lese ich Buecher in englisch, wenn dies die Originalsprache ist, aber Wallace bringt mich hier echt an Grenzen..somit immer erst auf deutsch und danach im Original. Das hier ist Wasser. Anstiftung zum Denken werde ich mir wohl als erstes Ebook ever goennen; dann habe ich auch endlich einen sehr guten Grund, dass Weihnachtsgeschenk meiner Mama zu nutzen..weil tief in mir drin kann dies natuerlich kein Buch ersetzen, aber man muss ja nicht jedes kaufen..und meine Buecherregale sind wirklich mehr als voll..und auch die Stellflaeche drumrum wird weniger..

Wer David Foster Wallace noch nicht kennt, ich empfehle sowas von Unendlicher Spass!


Bild via weheartit

Da ich im Moment leider universitaetsbedingt enorm viel lesen muss..wird es wohl weiter gerontologische Fachliteratur geben..und Wallace noch ein klein wenig warten muessen 🙂 Wenn das neue Buch schon jemand kennt, ich freue mich sehr ueber eine kurze Meinungsabgabe 😉

Lesenswert: Underground Barbie von Masa Kolanovic

Dank BloggdeinBuch hatte ich die Moeglichkeit, das Buch Underground Barbie aus dem Prospero Verlag zu lesen und euch hier nun mit einer kleinen Rezension zu begluecken 😉 Beworben habe ich mich fuer dieses Buch, da es einfach mal nach was anderem klang und ich von der Hintergrundthematik, in der es spielt, nicht allzuviel Ahnung habe. Und Buecher, bei denen man nebenbei was lernt, machen mich geistig nunmal ziemlich an.

Klappentext (beim Verlag geklaut): Sloboština ist eine Hochhaussiedlung an der Peripherie von Zagreb. Maša Kolanovićs Protagonistin wächst dort in den achtziger Jahren auf, und wie viele Mädchen auf der ganzen Welt verbringt sie mit ihren Freundinnen etliche Stunden des Tages in der glamourösen Scheinwelt ihrer Barbiepuppen. Anfang der neunziger Jahre drängt sich die politische Realität, der Krieg und Zerfall Jugoslawiens in die unbeschwerte Kindheit. Bei Luftalarm bringen sich die Bewohner im Hochhauskeller in Sicherheit. Barbies Welt entsteht nun zwischen Einmachgläsern und Rattenfallen, eine ramponierte Ken-Figur vom Flohmarkt wird zum nationalistischen Anführer befördert.

Als das Buch dann bei mir ankam, fielen mir zuerst zwei Dinge auf. 1) Es ist mit 212 Seiten schonmal sehr duenn, aber ok. 2) Viele dieser Seiten sind illustriert, was ich ja eigentlich toll finde, aber dann muss doch mehr Inhalt vorhanden sein wie diese 212 Seiten..welche aus noch grosszuegig mit freien Seiten vor jedem kurzen Kapitel aufgefuellt sind.

Underground BarbieUnderground Barbie

Nun aber mal zur eigentlichen Rezension. Trotz seiner Duenne liest sich das Buch nicht allzu schnell, da ich von der Thematik leider schnell gelangweilt war und nicht ueberblaettern wollte und somit immer stoppte. Denn in diesem Buch geht es enorm viel um das Barbiespielen (gewiefte Menschen sagen jetzt, das steht im Titel *g*). Aber es ist so detailliertes, ueber mehrere Seiten sich hinziehendes Barbiespielen, das ich wirklich aufhoeren musste, sonst haette ich einfach nur uebeflogen. Man bekommt natuerlich einen sehr guten Eindruck, was es bedeutet hat und wie es sich angefuehlt haben muss, in dieser Zeit als Maedchen in diesem Land aufzuwachsen. Die mir wichtigeren Randgeschehnisse werden aber – wie es wohl fuer Kinderaugen unwichtig – nur am Rande gestreift und man erfaehrt kaum etwas. Dafuer aber, wer welche Barbie mit welchen Accessoires hat und was die Barbies an diesem Tage unternehmen..und an naechsten Tag. Ich haette mir hier etwas mehr Ausgewogenheit gewuenscht, denn mir fehlt hier wirklich einiges! Krieg als Randphaenomen kann man naemlich doch auch besser beschreiben..beziehungsweise wenigstens 1-2 Saetze pro kurzem Kapitel, dass man weiss, wo man zeitlich steht und was gerade passiert in der Aussenwelt, die die Protagonisten durchs Barbiespielen so schoen ausblendet.

Ich wuesste auch nicht, wem ich dieses Buch empfehlen wuerde, da mir partout keine Zielgruppe (oder jemand aus meinem Umfeld) einfaellt, der sich so sehr fuer Barbies interessiert, dass er sich diese 212 Seiten geben wuerde. Aber ehrlich gestehen muss ich auch, ich glaube, ich verstehe das Buch nicht. Also gibt es einen hinter all dem steckenden, tieferen Sinn? Weil an sich klingt das Buch so gut! Und auch die Illustrationen sind genau meines und die Autorin klingt sympathisch und auch ihr Schreibstil ist ganz nett. Wenn da nur nicht die alles ueberlagernde Thematik waere..

Wie ihr seht, laesst mich dieses Buch etwas ratlos zurueck und ich weiss nicht, was sich die Autorin dabei gedacht hat..bzw an wen sie gedacht hat, waehrend sie schrieb. Was mir auch noch fehlt, ist eine wirklich Handlung. Man bekommt hier nur fragmenthaft einzelne Tage im Leben der Protagonistin beschrieben, was zeitlich in Spruengen stattfindet. Aber es passiert nicht wirklich viel. Wenn man den Klappentext gelesen hat, weiss man, was man bekommt. Und auch nicht mehr. Das finde ich irgendwie sehr schade, denn so ein Text sollte doch ein Teaser sein..denn wenn man eine Geschichte auch in drei Saetzen erzaehlen kann..wieso sie dann mit Bildern auf 212 ausweiten, oder? Oder wollte die Autorin einfach nur ihre Erinnerungen festhalten fuer sich, ihre Begleiter und die Nachwelt? Das ist mir noch die pausibelste Erklaerung fuer die Entstehung dieses Buches.

Wer sich jetzt trotz all dieser Worte von mir ein eigenes Bild machen will (und wer es schon hat, helft mir, dieses Buch zu begreifen!), erhaeltlich ist es unter anderem hier. Preislich kommt es mit 14 Euro daher. Und nett anzusehen, ist es allemal..vielleicht als Geschenk fuer jemanden, der schon alles hat *g*

Books, Books, Books.

Ein Leben ohne Mops Buecher ist moeglich, aber sinnlos, um es mit den Worten von Loriot zu sagen.

Genaugenommen strukturieren Buecher meine Wohnung, die einzigen Regale, die ich besitze, werden von ihnen belagert..da sie nicht ausreichen, kauern Buecher dann noch in jeder nur erdenkbaren Ecke..und es werde immer mehr..denn ein Buch verkaufen schmerzt (auch wenn es noch so doof war) und ein Buch wegwerfen kommt sowieso nie in Frage. Meist lande ich bei weiterverschenken und hoffe, die jeweilige Person mag es doch wertschaetzen..oder zumindest weiterreichen 😉

BuecherBuecher

Sie erscheinen ohne jede Anordnung, doch weiss ich genau, welches Buch wo steht 😉 Bei meinen Eltern habe ich im ehemaligen Kinderzimmer noch zwei weitere vollgestopfte Billy-Regale stehen und auch hier weiss ich, was wo zu finden ist 😉 Und ich wuerde auch merken, wenn da etwas klammheimlich verschwinden wuerde..

In diesen Momentaufnahmen sieht man finde ich sehr schoen, dass mein Chaotentum sehr gut auf die Buecherwelt uebertragbar ist..die restlichen Lebensdinge wie Tassen, tibetische Gebetsfahnen, Bodylotion oder Sonnenbrille muessen sich hier einfuegen, denn sonst ist kein Platz fuer sie. Und muesste ich entscheiden, tzja, dann wuerde wohl leider immer das Buch gewinnen 😉

Auf dem rechten Bild seht ihr noch neben dem Buecherregal meinen eigenen, ersten Buchentwurf..dann hoffe ich mal, dass ich diesen selbst irgendwann im Laden zwischen zwei dicke Hardcoverseiten gepresst sehe..und Ebooks finde ich leider, so praktisch sie auch erscheinen moegen, einfach seelenlos..denn ja, ich rieche auch sehr gerne an meinen Buechern 😉

[Das ist ein Beitrag fuer BloggdeinBuch, hier darf ich immer wieder Buecher rezensieren, was superviel Spass macht! Vielleicht hat der ein oder andere hier ja auch noch Lust drauf, dann einfach anmelden und loslegen. Es findet hier auch ein Voting des „schoensten“ Buecherregals statt, ueber eure Stimme wuerde ich mich natuerlich sehr sehr freuen! 🙂 Gleich in der ersten Reihe oben rechts bin ich zu finden und ein Like tut ja nicht weh stimmt’s *g*]

Lesenswert: Small World von Martin Suter

Vorletztes (?) Jahr wurde Martin Suter ja unsagbar gehypt und wie das normalerweise so ist, ist das fuer mich ein Grund, das Buch dann nicht zu lesen..wenn was auf der Bestseller-Liste steht, finde ich es naemlich irgendwie nur noch halb so interessant. So habe ich Martin Suter dann auch eiskalt links liegen lassen und ihn dann erstmal vergessen. Heute kann ich sagen: Blasphemie! Zum Glueck fiel einer meiner „ich gehe nur mal kurz in den Dussmann zum Gucken“-Streifzuege fehl und ich kam mit diesem Huebschen wieder heraus 😉

Small World von Martin Suter

Ich habe es geradezu verschlungen und es haette gerne doppelt so lang sein duerfen, denn so hielt es genau zwei Tage..die Pause wurde auch nur gemacht, da ich schlafen musste..sowas tun normale Menschen doch dann auch mal gegen 4 Uhr morgens *g* Also wirklich Suchtpotential. Dabei fand ich weniger die „es gibt ein Geheimnis aus der Vergangenheit, welches nicht ans Licht kommen darf“-Rahmenhandlung spannend, sondern die Entwicklung der Hauptperson. Konrad Lang, der Hauptprotagonist, ist Mitte 60 und beginnt, Anzeichen von Alzheimer zu zeigen. Der Autor beschreibt hier enorm detaillreich und gut recherchiert wie „nebenbei“ dieses Krankheitsbild und man bekommt wirklich viel Wissen ueber die Entwicklung, die eine alzheimererkrankte Person zeigt und wie die Krankheit fortschreitet. Man fiebert und bangt mit, waehrend man nicht wahrhaben mag, dass es bald vorbei sein wird..

Martin Suter hat fueder dieses Buch den franzoesischen Literaturpreis bekommen und ich sage, sowas von gerechtfertigt! Ich habe schon mehr von ihm auf meine Amazonliste geschrieben, welche nun nach und nach abgearbeitet wird. Im Anschluss lass ich Donna Leon und „Endstation Venedig“, das war ein sehr harter Cut. „Agnes“ von Peter Stramm lese ich nun und das ist auch heute Abend noch durch..aber ok, das Buch ist duenn und nicht sonderlich schwer zu lesen bisher..Reviews zu beiden gibt es naechste Woche 🙂 Achja, Small World habe ich als 9,90 Euro- Ausgabe bei Diogenes gekauft..und die Verfilmung werde ich mir NICHT ansehen, das macht mir immer meine Imagination kaputt *g*

Kann mir hier wer ein Buch von Martin Suter besonders ans Herz legen? Ansonsten bin ich auch fuer Buecher ueber Alzheimer sehr offen, jedoch weniger aus medizinischer Sicht (die habe ich schon zu genuege durch)..also Tipps immer her damit 🙂

*hust* Mach mit bei meinem Gewinnspiel! *hust* (na, wenn diese Illegalitaetsilllusion nicht neugierig macht *g*)

Lesenswert: Brockhaus – Not fuer die Welt. Ernaehrung im Zeitalter der Globalisierung

Dank BloggdeinBuch hatte ich die Chance mich fuer ein Exemplar von Not fuer die Welt. Ernaehrung im Zeitalter der Globalisierung zu bewerben und dank der Zusage von Brockhaus bekam ich dann auch schon das Buch zugeschickt.

Das Buch erscheint in der neuen Brockhausreihe Perspektiv und hat sich als Ziel gesetzt, tiefe Einblicke in eine Thematik zu geben, Zusammenhaenge aufzuzeigen und Entwicklungsrichtungen aufzuzeigen. Ein Sachbuch, welches Wissen vermittelt, aber nicht auf trockene, sondern auf unterhaltsame, spannende Weise.

Brockhaus perspektiv – Not für die Welt« beschäftigt sich mit einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – der Ernährung der Menschen. Die Weltbevölkerung wächst permanent. Während in den Industriegesellschaften die Menschen mit den Folgen von Überernährung, Massentierhaltung und Lebensmittelvergiftungen kämpfen, ringen die Entwicklungsländer um das schiere Überleben. Eine groteske Situation in der komplexen Welt der Globalisierung. »Brockhaus perspektiv – Not für die Welt« versammelt Hintergrundwissen, Reportagen und Interviews von erfahrenen Journalisten und Experten. Sie zeigen Zusammenhänge auf und schildern eindrucksvoll, was jeder Einzelne tun kann, um Ressourcen zu schonen und sich gesund zu ernähren.

Bestellen kann man das Buch hier, es kostet 24,95 Euro und ist 304 Seiten dick 🙂

MEINE MEINUNG
Fuer mich war das Buch sehr spannend, doch habe ich viele Dinge bereits gewusst. Ich beschaeftige mich jedoch auch recht intensiv mit dieser Thematik, da ich sehr oft in Biolaeden einkaufe, auf regionale Produkte achte, Vegetarierin bin und containern gehe, da ich das Wegwerfen von noch nutzbarer Nahrung einfach nicht verstehen kann. Von der Aufmachung her ist das Buch einfach nur toll, das faengt echt schon beim stabilen Einband und den dicken, glaenzenden Seiten an. Das Buch hat einen klar erkennbaren roten Faden, der sich von 1. Wie kommt der Hunger in die Welt zu 2. Profit auf Kosten der Umwelt zu 3. Massenhaft billig – massenhaft krank zieht.
Die Kapitel sind jeweils sehr logisch aufgebaut, Schluesselbegriffe werden definiert, es gibt sehr viele Grafiken und Fotos, man wird nie von zuviel Sachtext gelangweilt, sondern liest immer weiter, da die Themen sehr spannend ruebergebracht werden. Auch die Auswahl der Autoren ist sehr interessant, hat meine eine Mischung aus Journalisten und Wissenschaftlern zusammengebracht. Man bekommt nicht nur Sachtext, sondern Interviews, Reportagen und Essays, welche gut recherchiert und aufgearbeitet sind und einfach nur Spass machen zu lesen. Die Sichtweisen und Denkanstoesse der einzelnen Autoren sind ebenfalls sehr interessant, wird man hier doch zum „Selbstdenken“ angeregt und bekommt keine fertige Meinung praesentiert, welche man dann einfach getrost und unreflektiert uebernehmen koennte.

Empfehlen kann ich das Buch allen, die sich naeher mit dem Thema Ernaehrung in der heutigen Zeit beschaeftigen wollen, die ihren Konsum vielleicht auch etwas hinterfragen wollen und bereit sind, liebgewonnen Gewohnheiten einmal kritisch zu beleuchten. Wieso kaufe ich, was ich kaufe und will ich das auch wirklich? Gibt es hierzu nicht vielleicht noch eine Alternative? Oder wie waere es mit einer Veraenderung? Man muss bereit und offen sein, sonst macht das Buch keinen Sinn.
Das Buch bietet einen sehr guten Einstieg, doch kann es natuerlich nur oberflaechlich zu den einzelnen Themen recherchieren, wer hier noch mehr, tieferes Wissen will, muss weiterlesen. Doch dazu muss man die einzelnen Themen ja erstmal kennen und hier hilft das Buch mit einem breiten Einstieg definitiv weiter. Besonderer Pluspunkt des Buches: es hat mich daran erinnert, dass es hier in Berlin ja einen komplett veganen Supermarkt gibt, welchen ich schon ewig besuchen will, nur immer wieder vergesse, dass es ihn gibt und seine Lage zu googlen. Das werde ich gleich nach diesem Beitrag tun! 🙂 Und spaeter auch hier darueber berichten, wenn ich es denn endlich hingeschafft habe *g*

Lesenswert: Factotum von Charles Bukowski (1981)

Vorneweg ich habe es nicht geklaut, ich habe es gekauft! 😉 Gilt dieser Autor doch in den USA als nicht bekanntester, aber doch meistgeklautester Autor schlechthin *g* Charles Bukowski und ich sind schon seit meiner Jugend gute Freunde, schon damals hat mich seine Schreibart inspiriert, ich konnte sie jedoch nicht immer ganz fassen..das ist mit 26 Jahren nun doch etwas besser..nein, sehr viel besser!
Er hat eine sehr eigene Schreibe, ist zeitlich zwar zwischen Beat Generation und Gonzo-Journalismus einzuordnen (meine primaeren Inspirationsquellen), aber man kann ihn weder zu der einen noch zu der anderen zaehlen. Er ist einfach Bukowski. Er schreibt direkt, nicht schoenend, selbstironisch, haesslich. Wie die Welt eben sein kann und auch oft ist. Seine Romane machen fertig, man sieht in menschliche Abgruende, zerstoerte Seelen..er ist definitiv keine Lektuere fuer laue Sommernachmittage 😉

Charles Bukowski Factotum

Factotum nun ist das erste Buch, was ich damals von Bukowski las..vorher gab es nur (in keinster Weise abwertend) Kurzgeschichten von ihm, die mich schon in seinen Bann gezogen haben. Das Buch dreht sich um das Leben von Henry Chinaski, einem Getriebenen, der von Ort zu Ort, von Arbeit zu Arbeit und von Frau zu Frau wechselt, waehrend er versucht, seine selbstgeschriebenen Geschichten an Zeitungen zu verkaufen..Alkohol spielt er ebenfalls eine sehr zentrale Rolle (und wer nun Paralellen zu Bukowskis Leben findet, der hebe die Hand *g*). Das Buch ist teilweise sehr deprimierend, da man einfach keine Besserung findet, sondern immer nur eine ungleich bessere raeumliche Veraenderung..man hat genau wie Henry immer wieder Hoffnung, welche knallhart zerstört wird..und weiss am Ende auch gar nicht mehr, was man eigentlich will.

Ob ich mich in dem Buch wiederfinde? Definitiv. Wenn auch in weniger extremem Ausmass. Aber ich denke, (fast) jeder kann sich hier hineinversetzen, mit der Hauptperson bangen und fuehlen, wenn sie sich doch wieder selbst zerstört..und auch nicht glücklich ist.

Das Buch ist nicht lang, 163 Seiten, man liest es schnell durch. Ich habe es nur einmal aus der Hand gelegt, will man doch einfach wissen, wie es weitergeht. Teilweise muss man aufgrund der ironischen Kommentare lachen, teilweise innehalten und denken. Oh ja, denken! Und auch danach laesst es einen nicht wieder los, aber das geht mir bei allem so, was Bukowski geschrieben hat. Achja, auch wenn er echt gut mit seinem Uebersetzer befreundet war..bitte in englisch lesen, da liegen wirklich Welten dazwischen.

So schreiben zu koennen, ja doch, man kann es als mein literarisches Lebensziel bezeichnen..an welchem ich wohl zerbrechen werde 😉

Lesenswert: Sommerfest von Frank Goosen

Als Leseratte ist es wirklich sehr gut, dass es BloggdeinBuch gibt..denn so kann ich meinen enormen Buchverschliess wenigstens etwas auslagern und nicht nur Amazon mit meinen regelmaessigen Zahlungen gluecklich machen 😉 Also lesefreudige Blogger guckt euch die Seite mal an, vielleicht ist dies ja fuer den ein oder anderen auch was.

Ich habe mich dieses Mal fuer Sommerfest von Frank Goosen beworben und habe mich sehr gefreut, als ich die Bestaetigungsmail bekommen habe. Durch einige Kurzgeschichten hatte ich mir schon ein erstes Bild machen koennen und war mir sicher, das passt vom Schreibstil, das geniesse ich 😉

Erschienen ist das Hardcoverbuch am 16.Februar 20122 im Kiwi-Verlag, auf dessen Seite es auch eine Leseprobe gibt, es laeuft zur Zeit ein Facebookgewinnspiel sowie ein Lesevideo: einmal hier lang. Man kann das Buch sowohl dort wie auch bei Amazon fuer 19,99 Euro bestellen. Die „Sommerfest“-Lesetour ist bereits in vollem Gang und leider ist Berlin schon vorbei..da waere ich gerne hingegangen, will ich eh schon lange mal wieder zu einer Lesung. Aber ok, im Sueden gibts noch einige Termine, schaut da einfach mal bei Frank Goosen direkt vorbei.

WORUM GEHT’S?
„Woanders weiss er selber, wer er ist, hier wissen es die anderen. Das ist Heimat.“
Der Hauptprotagonist Stefan nimmt uns mit in die Vergangenheit. Er verlaesst fuer ein Wochenende seine Wahlheimat Muenchen, die Probleme mit Freundin Anka und dem Job als Schauspieler am Theater, wo fuer ihn die Luft raus ist und der Vertrag auch nicht verlaengert wurde. Die ungewissen Zukunft trifft die nur allzu bekannte und so konstant erscheinende Erinnerung. Das Haus der laengst verstorbenen Eltern soll verkauft werden, er will den Makler treffen, die wichtigste Frau im Leben (die Omma) besuchen und eigentlich schnell wieder verschwinden. Doch dann tauchen andere Ueberbleibsel der Provinz auf, alte Freunde und natuerlich die Jugendliebe..

WIE WAR’S?
Ich habe Sommerfest an zwei Tagen im Park verschlungen. Man kann es nur schwer aus der Hand legen, da man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Frank Goosen hat wirklich einen genialen Schreibstil, man muss teilweise unkontrolliert laut lachen, da er es mit den genau richtigen Worten auf den Punkt bringt. Viele der Gedanken bezueglich „Heimat“ hatte ich auch schon und somit konnte man sich hier teilweise echt gut identifizieren und sich fragen „wie wauerde ich hier handeln?“. So lustig er die Thematik auch rueberbringt, so denkt man nach der Lektuere doch wirklich laenger ueber sein Leben nach und so soll es doch auch sein. Man kann das Buch als teilweise sehr wehmuetig beschreiben, doch nimmt dieses Gefuehl dank der so detailversessenen Figuren nie die Ueberhand..diese skurilen Zeitgenssen bringen einen dann doch wieder zum Schmunzeln.
Das Buch erinnerte mich beim Lesen sehr an „Es war mir ehrlich gesagt voellig egal“ von Frank Meyer, welches ich auch schon mal rezensiert habe (hiiiiier lang). Die Provinz als Ort des alten, idyllischen Lebens, welches unter der Oberflaeche doch alles andere als paradiesisch ist und in keinster Weise den Gegensatz zur „verdorbenen Stadt“ darstellt. Die Flucht dorthin ist im Grunde naemlich alles andere als eine Flucht, hier holen einen die Gedanken erst recht ein.

UND NUN?
Das Buch ist perfekt fuer die Parklektuere, es fesselt und man will gleichzeitig wissen, wie es ausgeht und dass es doch bitte noch nicht vorbei ist..immer wenn mich ein Buch in dieses Dilemma stuerzt, empfehle ich es uneingeschraenkt weiter. Thematik, Erzaehlstil und die Figuren waren fuer mich fuer persoenlich sehr ansprechend, ich habe viel (mit-)gelacht und -gedacht und genau so soll es sein. Auf den ersten Blick eine „leichte Kost“, die es im zweiten Gedankengang dann doch in sich hat. Da Frank Goosen noch mehr Buecher geschrieben hat, werde ich mal sehen, was ich hier noch lesen koennte, denn er schreibt hervorragend (und Amazon muss doch auch noch was an mir verdienen *g*). Ich werde meinem Opa dieses Buch jetzt zu Ostern mitbringen und eine bessere Empfehlung kann ich gar nicht aussprechen..wer noch ein Ostergeschenk braucht..oder sich ueber die Feiertag ablenken will..lesen, lesen, lesen [und mir sagen, wie ihr es ].

Lesenswert: Die Mechanik des Himmels von Tom Bullough

Hachja, ich liebe BloggdeinBuch wirklich sehr! Wenn jemand von euch auch so eine Leseratte ist, schaut da mal vorbei, man kann sich hier registrieren und dann fuer Buecher als Probeleser bewerben. Da hatte ich in letzter Zeit eine echte Hochphase, denn es kamen wirklich genau die Buecher raus, die ich mir sonst im Laden sowieso haette kaufen wollen. Und dann wurde ich gluecklicherweise auch von den Verlagen ausgewaehlt und durfte mich freuen 🙂

Heute stelle ich euch das Buch Die Mechanik des Himmels von Tom Bullough vor. Da ich in letzter Zeit ja eine recht ausgepraegte Stephen Hawking-Phase hatte, passte das auch super in die Themaik (also in ganz grob als „Naturwissenschaft“ deklariert). Erschienen ist das Buch beim Verlag C.H. Beck vor rund einem Monat erst, es hat 229 Seiten, ein wirklich superansprechendes Cover (ja, ich nehme Buecher auch nur mit, weil mir das Cover gefaellt..also manchmal *g*) und gebunden kostet es im Moment die ueblichen 18,95 Euro. Sollte jemand jetzt schon Lust auf das Buch haben, hier geht“s lang!

Nach den Basisdaten nun die wichtigste Frage, worum geht es denn eigentlich 😉 (ich schreibe hier mla ganz dreist ab, denn ich will euch von der Handlung nichts spoilern)

 

„Er ist angesagt, er ist lustig und, ueberhaupt das Ungewoehnlichste: Tom Bullough hat keine Angst davor, liebevoll mit seinen Figuren umzugehen“ (Francine Stock, BBC, ueber  Tom Bullough)


Tom Bullough ist mir kein unbekannter mehr, ich habe vor Jahren seinen Roman „The Claude Glass“ verschlungen und war begeistert von seinem Schreibstil. Somit freute ich mich umso mehr zu sehen, dass er etwas neues rausgebracht hat und habe ihn nun in deutscher Uebersetzung lesen duerfen. Ich muss sagen, hier wurde gute Arbeit geleistet!

 

Auf einer realen Figur basierend, Konstantin Ziolkowski, dem Vater der russischen Raumfahrt, erzaehlt Tom Bullough in diesem wunderschoen geschrieben Roman die bewegende Geschichte eines Jungen und eines jungen Mannes, der seiner Liebe und Neigung folgend allen Widrigkeiten trotzt und mit seinen Einsichten seiner Zeit voraus ist. Ein poetischer, atmosphaerisch dicht geschriebener Roman ueber grosse Traeume und grosse Ideen.


Die Geschichte fesselt von der ersten Minute an. Man leidet, lebt und freut sich mit der Hauptperson mit, die zunaechst einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat und sein restliches Leben damit verbringen muss. Es gelingt dem Autoren, die Leidenschaft der Hauptperson fuer Geschwindingkeit und Technik sowie am Weltraum auf den Leser zu uebertragen (ich machte mir oftmals Notizen, um hier und da spaeter etwas nachzulesen). Man erhaelt Einblick in das Leben in Russland ab 1867, besonders wie es damals in Moskau zugegangen sein muss und erhaelt dank dem Autoren praecht mit Worten gemalte Bilder. Man liest das Buch sehr schnell durch, ich legte es nach der Haelfte aus der Hand, da es mittlerweile 4 Uhr morgens war..und ich leider nicht ganz fertig. ich fand es enorm spannend geschrieben, hatte ich auch keine Ahnung von dem Leben von Konstantin Ziolkowski und wusste daher nicht, wie es ausgehen wird. Ich bin fasziniert, wie spannend Tom Bullough dieses Thema aufgearbeitet hat, so macht „Lernen“ wirklich Spass. Ich fuehle mich nach der Lektuere enorm gut unterhalten und habe quasi nebenbei sehr viel ueber unser Universum und die Gedankenwelt Ziolkowskis gelernt. Die Sprache ist nicht immer ganz einfach, somit kann ich das Buch leider nicht als Lektuere fuer Kinder empfehlen, was natuerlich hier sehr gut waere. Aber fuer Menschen, die immer wieder etwas neues lernen wollen, eine uneingeschraenkte Empfehlung!

Bei diesem Buch passt mir persoenlich wirklich alles: es ist spannend und interessant geschrieben, das Thema war mir unbekannt, aber gleichzeitig irgendwie doch jeden betreffend, die Hauptperson wurde so angelegt, dass man mit ihr durch Hoehen und Tiefen gehen mag und dann liest man das Buch in zwei Tagen und fuehlt sich hinterher eine Ecke schlauer und sehr gut unterhalten. Natuerlich ist das Buch nichts fuer Leute, die auf Krimis und enorme Action stehen, die findet sich hier leider nicht..

Ich werde dieses Buch nun meinem Opa zu lesen geben; da er mein literarisches Vorbild ist, gibt es keine hoehere Auszeichnung, die ich verleihen kann (also denkt euch hier die 5 von 5 Sternen in Opa-Form).

Lesenswert: Sommerhaus mit Swimmingpool von Herman Koch

Dank BloggdeinBuch und dem Kiwi-Verlag hatte ich die Gelegenheit, das zweite Meisterwerk von Herman Koch zu lesen. Da ich sein erstes Buch ‚Angerichtet‘ geradezu verschlungen habe und von seiner Schreibweise begeistert war, waren die Erwartungen sehr hoch. Und ich muss sagen, ich bin definitiv nicht enttäuscht!

Man bekommt hier auf 345 Seiten sprachlich einiges geboten. Der niederländische Schriftsteller nimmt einen durch die Augen seines Hauptprotagonisten mit durch ein spannendes und amüsantes Familiendrama. Ebenjener Marc Schlosser begeistert mich durch viel schwarzen Humor und sehr überraschende Gedankengänge. Er brachte mich zum laut lachen sowie zum Sätze zweimal lesen, weil sie sooooo unvorbereitet kamen. Aus der Hand legen konnte man das Buch auch einfach nicht, ich las es in einer Nacht mit viel Kaffee durch.. und genau so muss es bei einem guten Buch doch sein.

Ich mag auch Bücher, wo man mitten in die Geschichte hineingeworfen wird, was hier der Fall ist. Das Ende steht quasi am Anfang und danach erfährt man erst, wie es hierzu kam (für Fans von David Baldacci zu empfehlen, wobei ich hier betonen muss, es ist weniger Thriller als vielmehr Drama). Klar kommt somit das finale Ende nicht überraschend, aber trotzdem gibt es sehr viele Wendungen in diesem Buch, wo ich mir nur dachte ’niiiie hätte ich gerade damit gerechnet, wie genial ist das denn bitte!‘.

Natürlich darf auch Sex und hier besonders in Kombination mit Vaterinstinkt nicht fehlen, was die ganze Situation für den Leser noch mehr aufheizt und spannend gestaltet, da man ständig am Grübeln ist, wie das nur alles zusammenhängen kann..und oftmals danebenliegt 😉 Ein kleiner Schlag für die eigene Einschätzung der Menschenkenntnis, aber genau deswegen ja umso spannender.

Ihr seht, ich gehe hier nicht näher auf die Handlung ein, das nimmt naemlich einfach zuviel Reiz und solltet ihr doch vorher mehr darüber wissen wollen, gibt es ja genug Rezensionen im Internet. Ich empfehle jedoch, das Buch ohne Ahnung zu lesen, so habe ich es auch gehandhabt, da ich es lediglich wegen des Autoren lesen wollte..er ist und bleibt ein Glücksgriff, den ich einfach nur reinsten Gewissens weiterempfehlen kann. Solltet ihr Lust auf ein nicht gerade mainstream-Buch haben, was euch eine Nacht wachhalten wird..bestellen kann man es unter anderem hier. Zur Zeit ist es nur in der Hardcove-Variante verfügbar und kostet somit die üblichen 19,90 Euro. Eine Investition, die sich lohnt..oder auch als Geschenk eine vortreffliche Wahl, wie ich finde 🙂

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