Schlagwort: Serienempfehlung

[Sehenswert] Keep Breathing, Untold & Indian Matchmaking 2

Seit ich vor über einem Jahr beschlossen habe, mich einmal durch alle Serien und Filme von Star Trek zu schauen, komme ich sonst kaum noch dazu, andere Serien und Filme anzusehen. Dabei gibt es bei Netflix durchaus das ein oder andere spannende und meine „to watch“-List ist ewig lang..aber ich bin immerhin auch fast mit Star Trek TNG durch, yay! Heute habe ich drei kurzweilige Netflix-Serientipps für euch, die ich in der letzten Zeit gesehen habe und durchaus spannend fand! Gleichzeitig bin ich noch am Überlegen, ob ich die Ringe der Macht (ok, kurzer Abstecher zu Amazon Prime) schauen soll, aber irgendwie hat der Trailer mich nicht wirklich gecatched..


KEEP BREATHING

Mitten in der kanadischen Wildnis kommt es zu einem Flugzeugabsturz und die Anwältin Liv (ich mag Melissa Barrera sehr aus der Serie Vida) muss versuchen, alleine zu überleben. Da sie eigentlich nicht auf diesem Flug sein sollte, hat sie auch keine Hilfe zu erwarten und muss schauen, dass sie andere Menschen findet. Dabei hat sie mit vielen externen Faktoren (Bären, Hunger, Kälte..) zu kämpfen, die durch ihre Flashbacks nicht einfacher werden. Sie erlebt viele ehemalige Traumata erneut und nimmt den Zuschauer mit in ihre Kindheit, ihre Beziehung zu ihren Eltern und ihrem Partner während sie um ihr Überleben kämpft.

Von der Storyline her klingt das genau nach meinem Geschmack. Ich erwartete acht Folgen, nach der sechsten war die Serie dann aber doch schon fertig und ganz ehrlich, das war ok so. Denn es passierte nicht so viel und der Kampf ums Überleben war zwar allgegenwärtig, aber es gab sehr, sehr viele Flashbacks. Ständig ging es in die Vergangenheit, zur problematischen Beziehung mit ihren Eltern, ihren romantischen Partnern, ihrer Arbeit und ihrem Leben an sich. Das war zu Beginn spannend, dann aber irgendwie zu viel für mich. Ich wollte Natur und Landschaft sehen, mehr Survival anstatt emotionale Traumatabewältigung. Ebenfalls störte mich, dass Liv Situationen überlebt, die sehr unrealistisch waren und mir so das Mitfiebern an diesem Abenteuer genommen wurde. Dass es dann nach drei Stunden vorbei war, war also vollkommen in Ordnung.

Wer sich für einen Überlebenskampf in der Wildnis auf emotionaler Ebene freut, Rückblenden mag und psychologisch gestaltete Storylines, der wird viel Freude damit haben! Wer sehen will, wie man sich einen geeigneten Unterschlupft für die Nacht oder andere wichtige Dinge baut, eher weniger. Was der Trailer einem auch schon etwas verrät und somit waren es meine eigenen Erwartungen, die hier nicht getroffen wurden.



UNTOLD

Die wahre Geschichte von Manti Te’o wird unter dem Titel The Girlfriend who didn’t exist geführt und in zwei Folgen erzählt. Dabei geht es um das Thema Catfishing, dem der junge Hawaiianer zum Opfer fiel. Lebte er gerade zu paradiesisch, seinem Glauben folgend und wurde zum Golden Boy des American College Footballs mit glänzenden Karriereaussichten ernannt, so wurde dieser Traum von einer Person zerstört, die sich online als jemand anderes ausgab. Manti fiel darauf heran bzw vertraute den Geschichten der Person, die er nie im wahren Leben getroffen hatte und lernte die zerstörerischen Seiten der Medien kennen, die das einfach nicht glauben wollten.

Das ist eine absolut mitnehmende Geschichte, die einem wieder einmal zeigt, zu welchen Taten Menschen fähig sein können. Man leidet mit Manti, der enorm sympathisch scheint und kann nicht verstehen, wie er in diese Situation gekommen ist. Sein Leben wurde zerstört, seine Karriere gestoppt und trotz allem ist er noch so positiv. Dass die sehr egoistisch wirkende Gegenseite, also der Catfish, so viel Raum in der Dokumentation bekommt, sich zu erklären, fand ich etwas unfair, denn persönlich würde ich diesen Raum nicht so großzügig bemessen. Obwohl ich null Interesse an College Football habe, war dieser Einblick hinter die Kulissen wirklich spannend und ich kann mir gut vorstellen, noch eine weitere Doku aus der UNTOLD-Reihe zu sehen.



INDIAN MATCHMAKING 2

Schon in der ersten Staffel hat Matchmakerin Sima (from Mumbai, wie sie immer wieder betont) versucht, heiratswillige Singles mit einem passenden Partner zu verkuppeln. Das ist mal mehr oder weniger erfolgreich und gibt primär einen spannenden Einblick in die Welt der irgendwie immer noch arrangierten Ehen, die ich aus Indien kenne. Das ist wunderbar seichte Unterhaltung für nebenbei und stillt bei mir gleichzeitig ein bisschen mein Indien-Weh.

Man freut sich mit, wenn es bei zwei Leuten klappt und ist manchmal etwas irritiert, wie der Prozess funktioniert. Sima hat auch immer sehr pragmatische Ansichten, was Ansprüche an einen potentiellen Ehepartner angeht, was ich herrlich erfrischend finde (settle for 60-70% of your wishlist). Also auch wenn ihr spontan so gar nichts mit dem Thema anfangen könnt, schaut mal rein und macht vielleicht einen interessanten Kurzurlaub! Im Vergleich zu einem Flugzeugabsturz-Survivalabenteuer und einer zerstörerischen Catfishing-Dokumentation ist das hier die Serie für gute Laune!


Habt ihr eine der drei Serien schon gesehen? Was sind eure aktuellen Netflixempfehlungen? Ich sah sonst nur noch Gray Man und achje..Ryan Gosling weckt in mir so hohe Erwartungen und diesen Film fand ich soooooo mies..nee, nee 😉

[Sehenswert] How to become a tyrant, New Amsterdam, The Big Short

Aktuell ist serienmäßig ein bisschen der Wurm drin, denn bei vielen Serien schaffte ich es nicht über die ersten Folgen hinaus. Da wären Sex/Life, Spartacus und leider auch Vikings zu nennen, wobei ich besonders bei der letzten Serie soooooo große Erwartungen hatte. Denn eigentlich ist alles gegeben: spannende, auf realen Fakten basierende, Story, tolle Landschaft und grandiose Effekte – aber irgendwie komme ich mit der Erzählstruktur nicht klar und habe jetzt nach vier Folgen aufgegeben. Aber bei zwei anderen Serien und einem nicht wirklich neuen Film habe ich durchgehalten und die will ich euch nun mit auf den Weg geben:

HOW TO BECOME A TYRANT (2021)

Die Serie zeigt anhand einem „Playbook“ auf, welche Strategien Tyrannen nutzen, um an die Macht zu kommen und diese so lange wie möglich zu behalten. Dabei werden viele bekannte Personen immer wieder als Beispiele herangezogen und es ist eine Mischung aus Originalszenen, Expertengesprächen und eingeschobenen Comicszenen. Dadurch ist es einfacher zu schauen, als eine reine Doku und die Folgen sind nicht allzu lang. Natürlich gelingt es hier nicht, immer den kompletten Kontext zu vermitteln, aber das ist auch nicht gewollt. Man will primär die Machterlangungs/-erhaltungsstrategien demonstrieren und das gelingt gut.

Für mich waren ein paar Infos dabei, die ich nicht kannte und besonders mit dem Namen Idi Amin konnte ich vorher nichts anfangen. Was mir wieder einmal gezeigt hat, wie wenig ich über Afrika (hier war es Uganda) weiß und da wirklich mehr Wissen anhäufen muss! Es ist eine Serie, die man schnell durchgucken kann, da sie nicht langweilig wird, einen auch nicht mit Fakten überfordert, sondern einfach nette Unterhaltung mit ein bisschen neuem Mehrwert darstellt.

NEW AMSTERDAM (2018- )

Max Goodwin, unsere Hauptperson, hat gerade seine neue Stelle als Medical Director im ältesten, öffentlichen Krankenhaus in den USA angetreten. Im New Amsterdam beginnt er damit, bürokratische Hürden einzureißen, Prozesse zu optimieren, Missstände anzuprangern und das alles, um seinem Personal, aber besonders seinen Patienten einen außergewöhnlich guten Krankenhausbesuch zu ermöglichen. Sein Motto: „How can I help?“.

Krankenhausserien sind bis auf Grey’s Anatomy nicht mein Ding, aber diese hier hat mich irgendwie gekriegt. Da es eben nicht nur um Ärzte geht, sondern um das amerikanische Gesundheitssystem und da ja wirklich einiges im Argen liegt. Das wird hier manchmal sehr spannend, aber eben durch unterhaltsam dargestellt. Zum Bingen eignet sich die Serie finde ich nur bedingt, da sie doch etwas redundant auf Dauer ist – aber so 2-3 Folgen finde ich immer gut!

THE BIG SHORT (2015)

Der Film dreht sich um die amerikanische Immobilienkrise von 2007 aufgrund der vorherigen Immobilienblase, welche dann sogar in einer katastrophalen Weltfinanzkrise endete. Der Hedgefond-Manager Michael Burry erkannte diese Situation als erstes, bekam jedoch keine Unterstützung, sondern wurde eher als verrückt bezeichnet. Gaaaanz langsam erkannten noch ein paar andere, was sich hier unaufhaltsam anbahnt und versuchten ebenfalls, daraus Gewinn zu erzielen.

Dass das alles wirklich passiert ist und nur einige Menschen es haben kommen sehen, ist weiterhin unbegreiflich für mich. Ich finde den Film enorm gut gemacht, da er ein passendes Erzähltempo hat, die realen Personen sehr gut porträtiert und es trotzdem immer wieder Humor gibt, um das Unbegreifliche etwas aufzulockern. Gleichzeitig lernt man aber auch Fachbegriffe aus der Hedge-Fond-Welt, bekommt Einblicke in die Abläufe und sieht eine Welt, die einem normalerweise eher unbekannt ist. Ich habe nicht gedacht, dass der Film so spannend ist (da man das Ende ja kennt), aber ich wurde wirklich sehr positiv überrascht. Dass er eine absolute Starbesetzung hat von Leuten, die verdammt gut spielen können, macht es natürlich noch besser 🙂

Sowohl New Amsterdam als auch The Big Short basieren auf Büchern, die ich beide nun auch noch lesen mag..aber gut, das muss noch ein bisschen warten. Alle drei Empfehlungen findet ihr aktuell auf Netflix, wobei dort leider nur die ersten Staffel von New Amsterdam zu finden ist – aber für ein erstes Reinschnuppern reicht das ja! Mal schauen, was ich nun als nächstes beginnen mag, wenn ihr Empfehlungen habt, sehr gerne her damit!

[Sehenswert] Band of Brothers, The Twelve & Believe me

Hallo Samstag! Wer heute aufgrund der Hitze und oder der damit verbundenen Hitzegewitter vielleicht lieber drinnen bleiben mag, für den habe ich zwei Serien- und eine Filmempfehlung! Je nachdem, ob ihr lieber nur 90 Minuten, sechs oder auch gleich vierzehn Stunden nicht mehr aufstehen mögt.

BAND OF BROTHERS (2001)

Laut IMDB-Rating (9.4 von 10) eine der besten Serien, die je gefilmt wurde und ja, sie stand schon ewig auf meiner Liste. Aber man muss sich vorher bewusst machen, dass das keine leichte Kost ist, sondern verstörend, nachwirkend und menschlich wirklich fertigmachend. Man folgt in der Serie der Easy Kompanie, einer amerikanischen Fallschirmspringereinheit, die während des D-Days in Utah Beach abspringt und von da an bis Kriegsende an den Kämpfen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland beteiligt ist.

Ich schaue selten Kriegsserien/-filme, aber wir waren uns danach einig, dass man diese Serie im Geschichtsunterricht zeigen sollte. Sie ist in enger Zusammenarbeit mit ehemaligen Soldaten entwickelt worden und soll Krieg sehr realistisch darstellen. Was sie meiner Meinung nach definitiv tut. Es wird nicht beschönigt, sondern das ganze menschliche Verhalten in solch einer unvorstellbaren Ausnahmesituation gezeigt. Die jeweiligen kurzen Interviews zu Beginn mit den Soldaten verdeutlichen noch einmal, dass das auch nur ganz normale Menschen waren, die sich plötzlich gegenüberstanden und sich im Namen eines Landes töten sollten.

THE TWELVE (2019)

In The Twelve geht es um eine Jury, welche entscheiden muss, ob die Angeklagte Fri Palmers nicht nur ihre Tochter, sondern auch vor zwanzig Jahren ihre beste Freundin umgebracht hat. Was wirklich nicht einfach ist, da gefühlt jeder lügt beziehungsweise zumindest Dinge verschweigt. Aber auch die einzelnen Jurymitglieder haben so mit ihren Problemen zu kämpfen, welche sich auf den Prozess auswirken.

Es war meine erste belgische Serie und ich mochte, dass es viele Zeitsprünge gibt sowie Momente, in denen eigentlich vordergründig gar nicht viel passiert, einem aber eben doch einiges über den jeweiligen Charakter gezeigt wird. Dass die Menschen hier natürlich sind, ihre Ecken und Kanten haben, nicht in gut und schlecht eingeteilt werden können, mochte ich ebenfalls. Ich war immer neugierig, wie es weitergeht und war mir nicht sicher, welches Ende mich hier erwarten würde. Eine Serie, die ich wie auch BoB nicht unbedingt für einen „gute Laune“-Abend empfehlen würde, ich mich war gefesselt!

BELIEVE ME (2018)

Die 17-jährige Lisa Mcvey wird entführt und von ihrem Kidnapper über Stunden vergewaltigt und festgehalten. Sie bekommt es hin, dass er sie am Ende nicht tötet, sondern laufen lässt und geht zur Polizei. Wo ihr zweiter Kampf – wenn auch nicht um ihr Überleben – beginnt, denn man will ihr einfach nicht glauben. Sie muss immer und immer wieder versuchen, die Polizisten von ihrer Geschichte zu überzeugen..während gleichzeitig ein Serienmörder sein Unwesen in Florida treibt.

Den Film fand ich bei Netflix, als ich nach „True Crime“ suchte und ich wurde nicht enttäuscht. Ich hatte von dieser wahren Begebenheit bisher nichts gehört, fand es aber wirklich erschreckend, wie Autoritätspersonen hier versuchten, einem Kind seine Erlebnisse auszureden. Noch so ein Film, den ich nicht unbedingt für einen netten Filmabend empfehlen würde, aber ich fand ihn gut gemacht, die Schauspielerin sehr gut und die Geschichte regt definitiv an, um ein bisschen mehr zu diskutieren, was in der Welt alles schief läuft!

Welche Serie bzw welchen Film könnt ihr aktuell empfehlen? Kennt ihr eine meiner drei aktuellen Empfehlungen und wenn ja, wie hat sie euch gefallen?

[Sehenswert] Star Trek Discovery, The Queen’s Gambit & Lost Girls

Nachdem ich in letzter Zeit sogar zu gelangweilt für Netflix war, hat es mich jetzt doch wieder überkommen und ich habe drei kurze Empfehlungen für euch – und natürlich muss ich mit der gerade sehr gehypten Serie „The Queen’s Gambit“ anfangen, die Netflix einem ja geradezu ins Gesicht schleudert, sobald man den Streamingdienst öffnet 😉

THE QUEEN’S GAMBIT


Im Waisenhaus lernt die neunjährige Beth durch den Hausmeister Schach spielen und ist sofort fasziniert. Schnell wird klar, dass die junge Amerikanerin eine außerordentliche Begabung hat und sie beginnt, sich in der männerdominierten Welt des Turnier-Schachs zu Zeiten des Kalten Krieges zu behaupten. Gleichzeitig muss sie lernen, ihr Leben mit verschiedenen Abhängigkeiten und Menschen, die nicht unbedingt ihr Bestes im Kopf haben, zu navigieren.

Es ist eine auf dem gleichnamigen Buch von Walter Tevis basierende Mini-Netflix-Serie mit 7 Folgen und ich denke fast sieben Stunden Laufzeit. Kann man (ja, habe ich vielleicht) locker an einem verregneten Samstag durchgucken und die Story ist ganz gut. Teilweise etwas zu stereotyp und vorhersehbar, aber es macht Spaß, Anya Taylor-Joy (welche Beth spielt) in ihrer Rolle aufgehen zu sehen. Aber passt auf, die Serie macht definitiv Lust, selbst wieder mit dem Schachspielen anzufangen (ich empfehle euch die App Lichess, falls mich jemand fordern mag, gerne!).

STAR TREK: DISCOVERY


Es ist schwierig, die Story ohne viele Spoiler zu erzählen, somit nur kurz: es herrscht Krieg zwischen den Klingonen (die untereinander ebenfalls zerstritten sind) und der Vereinten Föderation der Planeten, genauer gesagt der Sternenflotte, von welcher das Raumschiff Discovery ein Teil ist. Ihre Crew sind unsere Hauptcharaktere, welche durch ihre Diversität und spannende Entwicklungen sehr positiv auffallen. Ebenfalls gut fand ich, dass die komplette Staffel einen folgenüberspannenden Plot hat und es manchmal zu einem „ach ja krass, das wurde da ja angedeutet“-Denken kommt. Genervt war ich allerdings sehr von den teilweise langen, klingonischen Dialogen, die ganz steif und unnatürlich rüberkamen.

Nachdem ich ein Onlineseminar zum Einfluss Star Treks auf die Gesellschaft besucht hatte, wollte ich natürlich auch endlich einmal mit eigenen Augen sehen, was hier bitte so faszinierend für Millionen Menschen ist. Schlussendlich entschied ich mich, mit der Netflix-Reihe Star Trek: Discovery anzufangen, da der Trailer mich visuell sehr ansprach (und die Serie mich hier absolut nicht enttäuscht hat, die Visuals sind wunderbar). Mitttlerweile habe ich beide Staffeln gesehen und warte nun, dass noch ein paar mehr Folgen der aktuell erscheinenden 3. Staffel erscheinen, um diese auch zu gucken. Und ich glaube, danach habe ich immer noch Lust, mir weitere ST-Abenteuer anzusehen 🙂

LOST GIRLS


Als Shannan Gilbert, welche als Escort auf Craigslist inseriert, von einem Job nicht nach Hause kommt, beginnt für ihre Mutter Mari eine enorm anstrengende Zeit, da die Polizei nicht sonderlich daran interessiert scheint, in diesem Vermisstenfall zu ermitteln. Als in der Gegend, wo sie verschwunden ist, schließlich eher zufällig drei andere Frauenleichen gefunden werden, kommt langsam etwas mehr Schwung in die Sache.

Die Serie beruht auf einer wahren Begebenheit und handelt von dem bis heute nicht identifizierten Long Island Serienmörder, welcher über einen Zeitraum von 20 Jahren wohl 10-16 Menschen, primär Prostituierte, getötet hat. Die Handlung springt teilweise hin und her, es ist manchmal schmerzend mit anzusehen, aber das zeigt auch, wie machtlos man sich in solch einer Situation fühlt, wie man verzweifelt, wenn einem niemand helfen zu wollen scheint. Wäre Amy Ryan als Mari Gilbert allerdings nicht soooo absolut herausragend gewesen, hätte ich den Film wahrscheinlich nicht zu Ende geschaut, da er mehr so vor sich hindümpelte, aber ihre Performance war bzw ist ganz großes Kino! Alleine dafür lohnt sich der Film in meinen Augen schon..und ab und zu kann man dazwischen definitiv ein paar Minuten skippen, wenn man sich langweilen sollte.

Nun bräuchte ich eure aktuellen Netflix-Lieblinge, denn aktuell weiß ich so gar nicht, was ich schauen soll. Jeder scheint „The Crown“ zu lieben, aber ich fand die ersten zwanzig Minuten jetzt eher lahm..also, ich höre gerne andere Empfehlungen! 🙂

[Sehenswert] Aktuelle Serienlieblinge: Tiger King, A million little things & Ozark

Hallo von meinem auf euer Sofa 😉 Ich dachte mir, ich teile mal wieder mit euch, was ich im Moment gerne schaue, denn wenn wir alle eines gemeinsam haben, dass wir a) viel zuhause sind und b) bestimmt schon einige Stunden auf Netflix, Amazon Prime (Lust auf 30 Tage kostenlos testen?) und anderen Streaming-Plattformen verbracht haben. Pünktlich zum Wochenende also schnell, was ich so empfehlen kann!

TIGER KING

In der Welt von Großkatzenzüchter Joe Exotic dreht sich alles um Tiger, Polygamie und irgendwie auch Mord oder sagen wir, um den Wunsch, seine Erzfeindin, aus dem Geschäft zu ziehen. Besagte hat nämlich selbst einen Park mit „geretteten“ exotischen Tieren und will den Park von Joe schließen lassen. Joe, zwischenzeitlich auch noch Magier sowie Countrysänger, lebt auf seinem riesigen Areal mit über 200 Raubkatzen, zwei Ehemännern und diversen sehr illustren Mitarbeitern, die gerne auch mal etwas durch die Gegend ballern oder irgendwas in Brand setzen, ein Leben, welches man oft nur noch mit „das kann es doch einfach nicht geben“ treffend benennen kann.

Diese Netflix-True Crime-Doku ist in aller Munde und auch wenn sie absolut abstrus und von der Story so gar nicht nach meinem Geschmack klang, ich sah die sieben Folgen an einem Tag durch. Es wird einfach immer noch verrückter und man will nur noch wissen, wie es weitergeht und welche Charaktere da noch auftauchen werden. Die 8. Bonusfolge bringt wirklich noch einige Sachen ans Licht, welche für das allgemeine Verständnis, wie es zu all dem kommen konnte und sollte somit auch geguckt werden – aber das wollt ihr sowieso, wenn ihr „regulär durch“ seid. Da ich sie gemeinsam mit einem Freund schaute, mussten wir immer wieder stoppen, uns gegenseitig die besten Zitate erzählen und all diese epischen Momente, wenn mal wieder wer mit seinem Elefanten zum Baden in den Fluss reitet. Dass das Hauptthema der, meiner Meinung nach, absolut zu verurteilenden Privathaltung exotischer Tiere durch den charismatischen, alle Aufmerksamkeit auf sich ziehenden, Mr. Exotic in den Hintergrund gerät, ist allerdings etwas schade, wobei da auch am Ende nochmal versucht wird, etwas drauf einzugehen.

A MILLION LITTLE THINGS

John – scheinbar erfolgreicher Business- und Ehemann sowie ein in einem sehr engen, gut scheinenden Freundeskreis etablierter Mensch begeht Selbstmord. Dieses unerwartete Ereignis wirft Familie und Freunde völlig aus der Bahn, die verstehen wollen, was geschehen ist und so gemeinsam versuchen, a) herauszufinden, warum John vom Balkon gesprungen ist und b) wie sie mit dieser Trauer (weiter-)leben können, ohne ihre Beziehung zueinander zu zerstören.

Es gibt zwei Staffeln dieser Dramaserie und in der ersten Staffel habe ich pro Episode mindestens einmal geweint. Und nicht dieses, da werden einem die Augen etwas feucht, sondern dieses wirklich nicht mehr schöne Schluchzen. Es ist teilweise etwas „too close to home“ für mich von der Thematik her, aber einfach gut gemacht. Die Charaktere – auch die betroffenen Kinder – sind meiner Meinung nach sehr gut besetzt und verkörpern glaubhaft, wie man mit Verlust umgehen kann. Leider hat mir die zweite Staffel dann nicht mehr sooooo sehr gefallen, da sie einfach etwas generischer wurde, aber da man sich jetzt „eben doch schon kennt“, habe ich sie trotzdem durchgeguckt. Sollte es eine dritte Staffel geben, würde ich anfangen und schauen, ob es wieder besser wird.

OZARK

Marty arbeitet auf dem Papier und, vielleicht sogar noch etwas wichtiger, für seine Familie als Finanzexperte, in Wahrheit wäscht der Amerikaner allerdings Geld für das zweithöchste Drogenkartell in Mexiko. Als es zwischen ihm und seinem Arbeitgeber zu einem blutreichen Konflikt kommt, muss er seine Familie von Chicago in die „Wildnis“ (zu den Ozarks, einer traumhaften Landschaft) umsiedeln und zu seiner Frau, welche ihn eigentlich eher verlassen wollte, ehrlich sein.

Lang und zäh. Die einzelnen Folgen sind um eine Stunde lang und teilweise ziehen sie sich. Ich bin erst bei Staffel 2, somit mal sehen, was noch kommt, aber in einigen Momenten würde ich mir wünschen, dass es „schneller“ geht. Kommen in der ersten Staffel noch viele gute, atmosphärische Bilder, wird das nämlich immer weniger und es fühlt sich mehr nach Füllmaterial an. Die Story ist ganz spannend, ich mag wie immer, dass Charaktere nicht gut oder böse sind, sondern eben menschlich irgendwo dazwischen und musikalisch finde ich die Serie ebenfalls ganz gut begleitet. Es geht teilweise sehr brutal vor, aber nicht übertrieben-künstlich, sondern so, wie ich mir das auch in der Realität vorstelle und was es nicht unbedingt einfacher zum Anschauen macht. Aber ich bin ehrlich – würde ich sie nicht mit einem Freund gemeinsam schauen – ich hätte wohl schon aufgegeben..wobei mir gesagt wird, die dritte Staffel soll wieder besser werden, aber bei der zweiten ist aktuell (mal wieder) etwas der Wurm drin.

HAPPY

Ok, ich will euch einfach nicht zu viel verraten, aber schaut euch die erste Folge bis zum Ende (wichtig!) an und entscheidet dann, ob ihr es absolut bescheuert oder großartig findet! Ich habe die erste Staffel heiß und innig geliebt und werde mir dieses Wochenende nun die zweite (von der ich wiederum nicht allzu viel gutes gehört habe) anschauen..versucht es mit Happy,

Was schaut ihr im Moment denn so? Ich nehme sehr gerne Netflixempfehlungen von euch, denn ich glaube, dass ich noch ein paar Wochen mehr auf der Couch verbringen darf 🙂

[Sehenswert] Marriage Story, Spinning Out & Queen of the South

Was macht man, wenn man ein krankes Hundetier zuhause hat, welches zunächst 24 Stunden Rundum-Beobachtung braucht und nachdem es ihm etwas besser geht, es draußen nass-kalt-grau ist? Genau, man nutzt den Netflix-Account eines Freundes bis zum bitteren Ende 😉 Da ich selten Zeit oder stabiles Internet habe, ist es schon einige Zeit her, dass ich mal eine Serie am Stück geschaut habe, aber genau so habe ich die letzten zwei Wochen mehr oder weniger verbracht..gut für euch, denn nun kann ich euch etwas über den sehr gehypten Film Marriage Story, die neue Netflix-Serie Spinning Out sowie die (zumindest von mir unterschätzte) mittlerweile vier Staffeln umfassende Serie Queen of the South erzählen!

MARRIAGE STORY (2020)

Man erlebt das Scheitern einer Ehe zweier sehr kreativer Menschen, die zunächst versuchen, alles für ihren Sohn und aufgrund ihrer gemeinsamen Geschichte richtig zu machen, am Ende aber doch einen anwaltsgeführten Rosenkrieg ausfechten. Von der Besetzung her musste mich der Film kriegen, ich mag Adam Driver und Scarlett Johansson sehr und auch Noah Baumbach macht per se gute Filme. Und ich will auch nicht abstreiten, dass mich der Film unterhalten hat, aber ich habe mehr erwartet.

Der Beginn kriegt einen gleich, die beiden hatten als Aufgabe ihres Meditatoren, Briefe an den jeweils anderen zu schreiben und aufzulisten, was sie an ihm mögen. Man merkt, dass beide Parteien sich sehr schätzen, dass viel Liebe zwischen ihnen existiert (hat) und irgendwie kann man gar keine Seite mehr unterstützen, da man will, dass es beiden gut geht – eben auch ohne das gemeinsame Happyend. Einige Szenen wirkten sehr künstlich (ok, ich habe noch keine Scheidung hinter mir..), die Dialoge etwas realitätsfern und die Charaktere zu überzeichnet. Aber vom Schnitt der Szenen und der gewählten Musik war ich wiederum angetan. Insgesamt ja, schaut ihn euch an, aber nochmal sehen muss man ihn auch nicht.

SPINNING OUT (2020)

Als ich den Trailer sah, wusste ich sofort, muss ich sehen! Was nicht an meiner Liebe zum Eiskunstlauf liegt, ganz im Gegenteil, sondern an Kaya Scodelario, welche die Hauptrolle der Eiskünstläuferin Kat spielt. Wer die Schauspielerin nicht kennt, kennt wohl auch nicht die Serie Skins (bitte die UK-Version und nicht, was man da für den US-Markt kopiert hat) und muss diese Bildungslücke dringend schließen. Nach wie vor eine meiner absoluten Lieblingsserien!

Die Serie hat eine Staffel und ist damit glaube ich auch beendet; zumindest erwartet euch kein unglaublicher Cliffhanger am Ende, ich hätte mir aber wohl auch noch eine weitere Staffel angesehen. Kat ist bipolar, ebenso ihre Mutter und trainiert gemeinsam mit ihrer Schwester täglich in der Eishalle, um irgendwann einmal zur Olympiade zu gelangen. Dann jedoch beendet ein tragischer Sturz fast ihr Leben und ihre Karriere. Dieses Trauma muss sie überwinden, was sie am Ende aber nicht alleine schafft (obwohl sie sich als lone wolf sieht), sondern mit Hilfe ihres neuen Partners. Natürlich ein bad boy, der auch ihr Herz schon irgendwie verletzt hat, aber Paarlauf könnte ihre nächste Karriere sein.

Es ist ein leichtes coming of age Drama, welches einen mitnimmt, nicht zu viele Überraschungen parat hat und einen Eiskunstlauf mehr wertschätzen lässt. Also genau das, was man will, wenn man ein verregnetes Wochenende hat, an welchem man sich von einem kranken Hundetier ablenken will!

QUEEN OF THE SOUTH (2016- )

Viel zu lange stand Queen of the South auf meiner Watch-List, denn ich habe die Serie komplett vergessen 😉 Leider gibt es sie nicht auf Spanisch bei Netflix, das in Kombination mit englischen Untertiteln würde mich noch glücklicher machen, aber gut! Ich mag in Mexiko spielende Serien sehr, hier haben wir das Leben von Teresa Mendoza im Vordergrund, deren Freund Guero für ein Kartell arbeitet. Er gibt ihr ein Telefon mit den Anweisungen, dass dieses nur klingeln wird, wenn er tot ist und sie dann fliehen muss. Als dies dann eintritt, beginnt für Teresa eine Flucht um Leben und Tod, wobei sie sich immer tiefer in die Kartellstrukturen begibt.

Staffel 1 fand ich absolut großartig und ich will das Buch von Arturo Pérez-Reverte, auf welchem die Serie basiert, unbedingt lesen. Schnell. Ich mochte das Erzähltempo, die unerwarteten Wendungen und die verschiedenen Charaktere sehr, die durchaus auch mal recht schnell sterben. Nicht wie bei GoT, aber trotzdem gut! Ich bin gerade am Ende der zweiten Staffel, welche ich nicht mehr ganz so grandios fand, aber man will doch immer „nur noch eine Folge mehr“ schauen, also fesseln tut sie mich und das macht eine gute Serie doch aus. Klar, einiges ist schon enorm unglaubwürdig, aber andererseits habe ich jetzt auch weniger Kartell-Erfahrungen, also vielleicht läuft der Hase wirklich so. Es sind vier Staffeln draußen, die fünfte wird ebenfalls produziert und ich würde sagen, so habe ich noch einiges zu tun, bis es Frühling ist oder ich wieder unterwegs 😉

Eso es todo, das sind meine aktuellen Serientipps, die ich mit euch teilen wollte. Habt ihr schon eine davon gesehen, wenn ja, wie gefällt sie euch? Und was schaut ihr aktuell? Bei Netflix kam ja einiges raus, ich war am Anfang doch sehr überfordert, was ich denn jetzt eigentlich schauen mag!

[Sehenswert] Skylines (2019) & The Revenant (2015)

Ich hatte einen fast freien Tag und das Netflix-Abo eines Freundes – super Kombination, oder? Somit habe ich endlich einen Film sehen können, welcher nun schon vier Jahre alt ist und gleichzeitig eine neue Serie, über die ich schon viel Gutes gehört habe. Danke Berlin, dass du grau und verregnet warst, ich hatte ein paar tolle, faule Stunden!

SKYLINES (2019)

Da ich in der Nähe von Frankfurt aufgewachsen und seit ich 18 bin, zum Feiern in die Stadt gegangen bin, ist mir deren (Nacht-)Leben alles andere als fremd. Haftbefehl, der Rapper aus Offenbach, welcher hier recht lose Modell für die Rolle von Kalifa stand, ist mir ebenfalls gut bekannt und somit war ich neugierig! Was soll ich sagen, die Serie ist gut gemacht, spannend, halbwegs authentisch, sie spielt mit nicht nur Klischees und ja, sie hat mich in ihren Bann gezogen. Mir hat die Besetzung sehr gut gefallen, die Schauspieler konnten mich überzeugen und ach, ich hatte fast ein bisschen Heimweh 😉

Die sechs Folgen habe ich wie nichts runtergeguckt und war erst irritiert, als es dann fertig war, denn ich hatte einfach noch ein paar mehr Folgen erwartet. Hoffentlich gibt es eine zweite Staffel, ich würde sie sofort schauen. [Eigentlich wollte ich die 3. Staffel Stranger Things schauen und habe dann Skylines den Vortritt gelassen, was schon viel aussagen sollte].

THE REVENANT (2015)

Sooooooo lange schon wollte ich diesen Film schauen, aber irgendwie hat es nie sein sollen. DiCaprio hat dafür den Oscar gekriegt (endlich!), aber mich hat ehrlich gesagt die Natur mehr interessiert, in welcher der Film angesiedelt ist. Die Story ist schnell erzählt, es geht um Rache und zwar die eines Vaters am Mörder seines Sohnes. Die Aufnahmen sind grandios, die Schauspieler treffen einen ins Herz und teilweise ist es mir doch zu brutal. Aber es wirkt dadurch eben real und so müssen der Zuschauer und der Schauspieler da gemeinsam durch. Knapp 2,5 Stunden ging der Film, ich habe ein paar Pausen eingelegt und ja, ihn mit englischem Sub geschaut, denn teilweise nuscheln die da ganz schön und ich war etwas verloren.

Sollte mich mal ein Bär angreifen, weiß ich jetzt auch, dass man es doch überleben kann (meine rannten immer nur weg oder ignorierten mich) und wenn mir ganz kalt werden sollte, scheinen Pferde auch praktisch. Die Landschaftsaufnahmen waren genau so phänomenal wie ich es erwartet hatte, die Musik enorm stimmig und die Stille der Schauspieler perfekt. Ein richtiger Filmgenuss, den ich nicht unbedingt noch einmal sehen muss, denn dazu geschieht zu wenig, welchen ich aber bestimmt nicht vergessen werde!

Habt ihr Skylines schon gesehen? Dann her mit eurer Meinung, ich bin sehr gespannt! Und wer war von The Revenant noch so begeistert? Neue Serien- & Filmtipps kann ich übrigens auch gut gebrauchen, ich habe aktuell nur noch Stranger Things und Black Mirror auf der Liste stehen :/

[Sehenswert] Frida & Juana Inés – Frauen in Mexiko!

Letzte Woche kam ich in den Genuss eines Netflix-Accounts und – obwohl ich „eigentlich“ so gar nicht in Versuchung geführt werden wollte, ist es natürlich doch geschehen. Nachdem ich erst einmal ewig durchgeklickt habe, was es da alles so gibt, bin ich schließlich irgendwie in Mexiko gelandet und habe es dann immerhin mit „schau ich mir alles auf Spanisch mit englischen Untertiteln an und lerne so doch noch etwas“ schön(er) geredet!

FRIDA (2002)

Ich denke, dieser Film steht schon seit seinem Erscheinen auf meiner „to watch“-Liste, aber irgendwie sollte es nie sein. Zwar bin ich mehr von der Kunst ihres Mannes Diego angetan, aber Frida ist und bleibt eine absolut faszinierende Persönlichkeit. Zum Glück kam ich schon häufig in den Genuss, die Werke der beiden zu bewundern und letztes Jahr in Mexiko City in ihrer ehemaligen Nachbarschaft zu wohnen. Der Film ist sehr gut gemacht, Salma Hayek spielt großartig und die Zeit ging um wie nichts – normalerweise pausiere ich Spielfilme, hier war er plötzlich schon am Ende.

Für Fans von Frida, Diego, mexikanischer Kunst (sowie Leben) und zwei spannenden Biographien, die miteinander kollidieren und in dramatischen Momenten enden. Gut mit der Kamera eingefangen und ich habe das Gefühl, ich werde ihn bestimmt noch einmal anschauen!

Juana Inés (Serie 2016, 1 Staffel mit 7 Folgen)

Leider habe ich keinen Trailer mit englischem Untertitel gefunden, aber so bekommt ihr auch schon einen ersten Eindruck (die erste Folge steht ebenfalls bei Youtube online!). Die Miniserie dreht sich um das Leben der Mexikanerin Juana Inés, welche 1648-1695 in Mexiko City lebte. Wissbegierig setzte sie sich in einer von Männern dominierten Welt durch, wurde zunächst am Hofe des Vizekönigs als Lehrerin für die Tochter angestellt und ging später „freiwillig“ ins Kloster, um dort in Ruhe zu lesen, denken und schreiben. Sie ist als Philosophin, Poetin und Querdenkerin bekannt, welche die Kirche immer wieder herausforderte. Ich habe schon Originaltexte von ihr im Museum gesehen und war absolut beeindruckt – auf meiner Wunschliste bei Amazon stehen einige ihrer Werke, aber ich habe ja noch die Hoffnung, sie demnächst im Original lesen zu können.

Wer einen Eindruck in die mexikanische Filmwelt abseits von Telenovelas haben mag (wobei, so ein bisschen viel Drama gibt es hier auch) und eine spannende Persönlichkeit kennenlernen mag, dem kann ich diese sieben Stunden nur empfehlen. Mir wurde nie langweilig, obwohl teilweise gar nicht viel passiert, aber ich war gefesselt und geradezu traurig, dass es „schon“ vorbei ist. Leider wurde Sor Juana Inés nicht allzu alt, da hatte die Pest ihre fiesen Finger mit ihm Spiel.

Über mehr Film-/Serientipps rund um Mexiko, gerne aus dem Bereich der Kunst und Philosophie, freue ich mich sehr! Mir fehlt meine alltägliche Dosis Spanisch, die ich mir somit wenigstens kurzfristig wiederholen konnte!

[Sehenswert] Good Trouble, The Rookie & The Good Doctor

Wir alle wissen, wie schwer die Suche nach einer neuen Serie sein kann. Da ich weiterhin kein sonderlicher Filmfan (mit Ausnahme von Dokus) bin, bin ich eigentlich immer auf der Jagd nach neuen Shows, da ich mehr wie nur eine Folge einer einzigen Serie pro Woche schauen mag. Reality-TV mag ich nicht, tägliche TV-Serien ebensowenig und gute deutsche Serien (wo mir gerade nur Danni Lowinski einfällt) finde ich nur selten. Am liebsten ist es mir, wenn ich zufällig eine neue tolle Serie entdecke, die schon ein paar Staffeln hat, aber das passiert doch eher selten. Somit habe ich heute drei Dramaserien für euch, die noch recht neu sind, aber eben doch ein paar Folgen haben, solltet ihr das Wochenende im Bett verbringen wollen!

Über Good Trouble (aktuell haben wir Staffel 1 mit sieben Folgen) stolperte ich eher zufällig, aber da es ein Spinoff von The Fosters ist, war ich neugierig. Denn die Serie fand ich nett, nicht fesselnd und ich habe sie auch nicht bis zum bitteren Ende gesehen, aber eben zum Zeitvertreib immer mal wieder. Good Trouble verfolgt nun das Leben der beiden Schwestern Callie und Mariana, die nach der Uni nach LA ziehen und dort ihren ersten richtigen Job haben. Die Serie ist gut gemacht, die Charaktere etwas „edgy“ und besonders gelobt wird sie für die Rolle des bisexuellen Gael. Im Grunde ist es aber seichte Anfang-20-Unterhaltung, die Spaß macht, anzusehen, einen aber nicht fesselt. Wenn ihr The Fosters oder Gossip Girl, Veronica Mars, Riverdale mögt, wird euch Good Trouble ebenfalls zusagen.

Etwas erwachsener ist The Rookie (Staffel 1, aktuell 13 Folgen), eine Dramaserie, die sich um Polizisten in LA dreht. Wir haben drei neue Polizei-„Neulinge“, welche das Leben rund um den Job auf den kalifornischen Strassen lernen und von ihren Aufpassern immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden. Besonders der schon etwas ältere Nolan hat mit diesen zu kämpfen. Liebe und Drama kommen hierbei nicht zu kurz und wer die Serien Rookie Blue, Grey’s Anatomy oder Private Practice mag, sollte hier einmal hineinschauen!

The Good Doctor (aktuell läuft die 2. Staffel) dreht sich um den chirurgischen Assistenzarzt John Murphy, welcher Autist ist, aber gleichzeitig eine enorme Gabe hat, schwierige Fälle zu lösen. Zwischenmenschlich hat John Probleme, die Kommunikation mit Patienten sowie Kollegen gestaltet sich schwierig und der Krankenhausalltag hält oftmals Hindernisse für ihn bereit. Die Dramaserie ist eine Mischung aus The Resident, Grey’s Anatomy und Dr. House und ist schauspielerisch sehr gut – so gut, dass John einen manchmal beim Zuschauen schon etwas zum Verzweifeln bringt, man aber gleichzeitig immer wieder einschaltet, um zu sehen, wie es weitergeht. Finde ich sehr gut gemacht und ich habe mich sehr gefreut, diese Serie erst vor kurzem entdeckt zu haben und somit eine ganze Staffel zum Ansehen hatte.

Kennt ihr eine der Serien und wie gefällt sie euch? Wer einen Geheimtipp für eine vielleicht etwas unbekanntere Dramaserie hat, sehr gerne her damit! 🙂

[Sehenswert] Her, Black Mirror & John Searle

Aktuell bin ich noch immer dabei, mich zum Thema Metaphysik, dem Körper-Seele-Problem und anderen philosophischen Grundlagen weiterzubilden, da ein Freund von mir in diesem Bereich promoviert und mich einfach mit seiner Begeisterung angesteckt hat. Vieles hat man schon mal gehört, das Thema „künstliche Intelligenz“ ist oft zu finden (und auch wahnsinnig spannend) und John Searle hat mich schon vor Jahren mal mit einem Vortrag gekriegt, da er so wahnsinnig sympathisch ist.

Somit stelle ich euch heute mit einem Film aus 2013 und einer nicht gerade unbekannten Serie keine absoluten Neuheiten vor, aber ich dachte mir, dass es doch irgendwie ganz gut zusammenpasst. Wer weiß, vielleicht ist jemand auf einem ähnlichen Trip wie ich (dem kann ich dann noch vorschlagen, „Panpsychismus“ zu googlen..in dieses rabbit hole bin ich nämlich gerade abgestiegen und ach, einfach alles nur extrem spannend).

HER (2013)

Joaquin Phoenix spielt in diesem romantischen Science-Fiction-Drama die Hauptperson Theodore, welcher sich gerade mitten in seiner Scheidung befindet. Beruflich schreibt er (Liebes-)Briefe für andere Menschen, kann sich selbst aber sozial nicht sehr gut behaupten, da er eben emotional instabil ist. Er besorgt sich ein neues Betriebssystem, welches ihm das Leben erleichtern soll. Dieses kann er sich selbst etwas konfiguieren (erwählt die weibliche Stimme und somit haben wir Scarlett Johansson als „Samantha“ im Ohr). Samantha und er beginnen sich näher zu kommen, wobei sich Samantha ständig weiterentwickelt und es kommt zu einer nicht gerade unproblematischen „Liebesbeziehung“ zwischen einem Menschen und einer KI.

Für mich eine sehr gut gelungene, intelligente und melancholische Liebesgeschichte, die ich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen habe. Einsamkeit, Sehnsucht, Ironie, bisschen viel „lonely wolf“, aber schauspielerisch großartig besetzt und der Film lässt einen nicht los..man denkt, und denkt und denkt..

 

BLACK MIRROR (2011-)

Wurde mir von einem Freund empfohlen, sonst hätte ich wohl nie damit begonnen. Es ist nämlich keine Serie zum Bingen, da jede Folge eine abgeschlossene Story ist und nicht aufeinander aufbaut. Für mich als Serienkind, das nur selten Filme sieht, somit eher nichts. Hier habe ich aber zum Glück die Ausnahme gemacht bzw mache sie noch und freue mich über jede Folge, da bisher noch keine enttäuschend schlechte dabei war. Es dreht sich alles um die Themen Technologie und wie Menschen verwenden (werden). Das ist teilweise schon ein sehr ironischer Blick in den Spiegel oder ein sehr erschreckendes Zukunftsszenario, was einem da entgegengeworfen wird. Manchmal verstörend, die erste Folge der ersten Staffel habe ich mittlerweile halbwegs erfolgreich verdrängt, gewirkt hat sie aber auch noch einige Zeit nach. Absurd, satirisch, manchmal vielleicht etwas zu unrealistisch und übertrieben, aber die Ideen sind absolut großartig!

 

JOHN SEARLE – „CONSCIOUSNESS“ (2013)

Es gibt Professoren, die würde man gerne mal live sprechen hören und John Searle steht da bei mir recht weit oben auf der Liste. Er brennt für seine Interessen, spricht einfach nur fesselnd, will bewirken, dass noch mehr zum Thema „Bewusstsein“ geforscht wird und widerlegt einige Argumente, wieso das eben nicht gehen soll. Das alles so, dass man es auch ohne Grundlagenstudium der Philosophie versteht, was gar nicht so einfach ist. Wirkliche Antworten oder Lösungen gibt er in diesem Video zwar auch nicht, er regt aber definitiv zum Denken an.

Heute mal ein etwas anderer „Sehenswert“-Beitrag, ich hoffe, er gefällt euch und vielleicht habt ihr ja auch noch eine Empfehlung, was ich in diese Richtung weiterschauen könnte. Die „normalen“ Serien, die ich immer guckte, beginnen mich nämlich zu langweilen und da Zeit gerade doch etwas Mangelware ist, nutze ich sie dann lieber etwas „sinnvoller“ 😉

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