Das Konzept „Hausschuhe“ wollte mir nie so wirklich in den Sinn, da ich bekennender Sockenfan bin. Da gerne zwei Paar so richtige dicke, am liebsten noch selbstgestrickte, fluffige Wollsocken über die Füße und gut ist. Nach einem November in Finnland war ich dann aber doch eher bekehrt, denn es ist einfach zu kalt von unten. Also suchte ich ein bisschen online rum und fand dann die ThermoBall Traction Booties von The North Face! Damals bei Spartoo im Angebot für 55€ (leider nicht mehr in Sortiment), habe ich direkt zugeschlagen und ach, es noch keine Sekunde bereut!
The North Face ist eine Marke, die ich schon lange kenne und besonders bei anderen Wandern immer wieder entdecke. Persönlich habe ich bisher nur einen Fleece-Hoodie von ihnen, den ich heiß und innig liebe, damals in den USA aber auch secondhand für, ich glaube, 8€ gekauft habe. Denn ich bezweifle zwar nicht, dass die Sachen qualitativ großartig sind, aber der Normalpreis ist für mich einfach doch etwas (zu) hoch und somit habe ich mich sehr gefreut, die Hausschuhe im Sale zu finden 🙂
Aber man kann die Schuhe nicht nur als Hausschuhe nutzen und ich denke daran, sie als Schlafschuhe im Schlafsack und/oder als Campschuhe zu nutzen. Durch ihre Eco-Isolierung bleiben die Füße nämlich wunderbar warm und wer schon mit kalten Füßen versucht hat, im Zelt einzuschlafen, der weiß, wie unangenehm das ist. Gleichzeitig ist das Gewebe wasserdicht, man kann damit auch mal schnell durch den Schnee/die Nässe stapfen, wenn man z.b. auf Toilette muss und nicht wieder die Wanderschuhe anziehen mag. Der Obermaterial der Booties besteht aus 100% recyceltes PET-Ripstop, die Außensohle aus 40% recyceltem Gummi und auch die Gummisohle ist zwar bisschen schwer, dafür aber rutschfest.
Aktuell also noch Hausschuhe, aber sollte ich mich dieses Jahr doch noch auf den Olavsweg oder Kungsleden begeben, werden sie mitkommen dürfen. Das ist dann mein Luxusartikel (anstatt Büchern, ich bin ja lernfähig) und auf dem Pacific Crest Trail habe ich – je kälter es wurde – wirklich jeden beneidet, der solche Schlafschuhe dabei hatte. Denn sie machen einen verdammt großen Unterschied! Und bis dahin nutze ich sie einfach in der Wohnung und auf unserem Balkon, wo gerade erst der letzte Schnee getaut ist.
Es gibt sie auch noch in einer flacheren und somit auch leichteren Form, wenn es euch auf jedes Gramm beim Wandern ankommt. Für mich sind die Knöchel aber so eine Stelle, wo ich enorm schnell friere und somit diesen Extraschutz haben wollte. Aber das ist natürlich eine individuelle Präferenz. Für mich war das auf jeden Fall eine Investition, die sich schon jetzt gelohnt hat und ich freue mich darauf, wenn sie mich dann auch auf ein Abenteuer begleiten werden!
Jetzt an die (Fern-)Wanderer unter euch: habt ihr Camp-/Schlafschuhe oder findet ihr das überflüssig? Zu Beginn meines Wanderlebens hatte ich nur Flipflops dabei, da sie leicht waren und auch super zum Duschen in den Städten, aber die halfen leider null, mich zu wärmen 😉 Aber wenn ich weiß, dass es kälter werden wird, kommen auf jeden Fall diese Schuhe mit und ich verzichte lieber auf andere Dinge.
Seitdem ich im März 2020 mit Herzklopfen in Panama lastminute zum Flughafen sprintete, hatte ich erst einmal genug vom Reisen. Was verrückt ist, denn genau das hatte ich die letzten acht Jahre in meinem Leben getan. Meist ging es für ein paar Wochen oder auch Monate in ein neues Land, welches ich mit allen Sinnen erfahren wollte. Corona hat mir diese Lust erst einmal genommen. Und auch wenn ich noch immer nicht wieder reise kann, wie ich will (in großen Hostelzimmern mit zig anderen Leuten schlafen oder Couchsurfen), habe ich mich doch entschieden, nach 1,5 Jahren in Deutschland meinen ersten Trip zu wagen!
Entschieden habe ich mich für Helsinki, wo ich im Dezember 2019 schon einmal kurz gewesen bin und die Stadt sowie die Region unbedingt genauer kennenlernen mag. Skandinavien ist für mich nämlich durchaus eine Gegend, wo ich mich längerfristig sehen kann – irgendwie hatte ich immer Norwegen (und ja, auch Grönland) im Kopf, aber jetzt schaue ich mir eben erst noch einmal Finnland an!
Da es aber ganz schön teuer ist, dort länger zu leben und ich – wie viele Selbstständige auch – aktuell bei Weitem nicht verdiene, wie es vor Corona der Fall ist, habe ich mich entschieden, wieder einen Gig als Housesitter anzunehmen. Was ich seit mittlerweile drei Jahren häufig mache, da man so günstig reisen kann, nicht nur ein Hotelzimmer, sondern ein wirkliches Zuhause hat und eben auch flauschige Gesellschaft. Klar wollen und kriegen die Tiere auch genug Aufmerksamkeit von mir, aber man kann sich eben doch immer wieder ein paar Zeitfenster schaffen, um die jeweilige Umgebung zu erkunden. Ich finde die jeweiligen Sits (ich war u.a. in Tel Aviv, London, Kuala Lumpur, Singapur und Portland) über Trustedhousesitters (wo ihr mit diesem Link 25% auf die Jahresmitgliedschaft sparen könnt) und war bisher immer sehr zufrieden!
Dieses Mal passe ich auf das Haus und zwei Katzen einer lustigerweise ebenfalls Deutschen auf, die vor vielen Jahren schon nach Finnland ausgewandert ist. Wunderbar finde ich, dass ihr Haus nicht direkt in der Stadt, sondern auf einer nahen Halbinsel direkt am Wasser liegt und Achtung: eine Sauna hat! Ich weiß, dass das im hohen Norden nichts besonderes ist, aber ich freue mich unfassbar darüber. Denn auch auf einen Saunabesuch habe ich nun seeeeehr lange verzichtet!
Da ich von Mitte Oktober bis Anfang Dezember dort bleiben werde, habe ich nicht unbedingt die tollste Jahreszeit, um die Gegend zu erkunden. Da es eben nicht mehr so lange hell ist und es auch häufiger mal regnet, aber ich habe so gar kein Problem damit, mit Katzen und einem Buch zuhause zu bleiben und in die Sauna zu gehen. Wobei ich natürlich ein paar kurze Trips nach Turku, Tampere und vielleicht mit der Fähre rüber nach Tallinn – und wenn es sich richtig anfühlt, werde ich auch noch ein paar Tage in Lappland verbringen und in den Himmel starren. Denn von Polarlichtern kann man nie genug bekommen, das habe ich in Kanada gelernt.
Also fünf Wochen Housesitting und dann noch eine Woche, die ich zur freien Verfügung habe. In welcher ich natürlich erst einmal Helsinki und alle Orte/Museen erkunden mag, die ich bei meinem ersten Besuch nicht sehen konnte. Dann aber auch einfach viel Zeit in der Natur, vielleicht ja mit Schnee, beim Wandern verbringen will und mich unterwegs mit warmen Zimtschnecken aufwärmen werde. Ruhe, Entspannung und einfach ein bisschen in das skandinavische Lebensgefühl eintauchen, was mir bestimmt gut tun wird 🙂
Wenn wer einen Helsinki-Tipp hat oder ein ganz besonders spannendes Reiseziel in Finnland kennt, würde ich mich natürlich sehr darüber freuen, wenn ihr ihn mir mitteilt! Zwar sind es noch knapp zwei Monate, aber juhu, endlich wieder Reise-Vorfreude!
Da ich mein Semesterticket noch ein wenig nutzen wollte, dachte ich mir, ich erkunde mal die Umgebung von Darmstadt. Verrückterweise war ich in meinen mittlerweile 36 Lebensjahren noch nie in Worms, wobei das mit dem Zug in weniger als einer Stunde zu erreichen sein soll. Jupps Konjunktiv, denn natürlich hatte mein Zug von Darmstadt aus Verspätung und somit fuhr mir mein Anschluss dann in Bensheim vor der Nase weg – wobei er die drei Minuten echt hätte warten können, denn der Zug pendelt nur zwischen Bensheim und Worms. Aber gut, so habe ich die Stunde genutzt und mir dieses nette Städten mit viel Fachwerk, einem Fluss, einem tollen Stadtpark und Weinbergen gleich um die Ecke angeschaut. Dann ging es weiter nach Worms, wo ich leider eine Stunde später ankam und somit nicht mehr alles anschauen konnte, was ich wollte. Aber ich hatte trotzdem einen grandiosen Tag und will euch nun meine Agenda vorstellen!
Vom Hauptbahnhof lief ich durch die Fußgängerzone zunächst einmal zum Lutherdenkmal, welches das weltweit zweitgrößte Reformationsdenkmal ist. Luther begegnet einem noch häufig in der Stadt, hat er hier doch 1521 auf dem Reichstag zu Worms seine Thesen verteidigt. Das Denkmal von Ernst Rietschel ist – und ich bin da normalerweise echt recht unbeeindruckt – wirklich sehenswert, es wurde mit so viel Liebe für Details gearbeitet und seine Größe ist ebenfalls etwas überwältigend. Da es in einem netten kleinen Grünstreifen ist, kann man hier auch erst einmal einen Kaffee trinken!
Direkt danach kommt man schon am Museum Heylshof vorbei, in welchem sich meist 1-2 wechselnde Kunstausstellungen befinden. Ich bin nicht reingegangen, da man sich aufgrund der Corona-Regeln vorher anmelden muss, aber ich habe mir den Innenhof und Park genauer angesehen. Hier stehen ein paar Skulpturen und der Herkulesbrunnen, welche ebenfalls schön anzusehen sind.
Noch im Park ragt er auf einmal vor einem auf, der Wormser Dom. Natürlich war dieses Gebäude ganz klar eines meiner heutigen Highlights und ach, ihr müsst hier unbedingt einmal hin. St. Peter ist zwar der kleinste der drei rheinischen Kaiserdome (nach Speyer und Mainz), doch trotzdem verschlägt sein Anblick einem die Sprache!
Besonders die Fenster gefielen mir sehr gut, da sie sehr modern wirkten und so eine spannende Mischung aus Geschichte und Gegenwart zauberten. Da ich um 12 Uhr mittags ankam, hörte ich auch noch die Glocken schlagen, was super war. In der Gruft des Doms liegen die Salier, u.a. Konrad der Rote, der Herzog von Lothringen.
Schräg über den Platz findet ihr die barocke Dreifaltigkeitskirche, in welcher eine kleine Ausstellung zu Luther und ein sehr schönes Mosaik über der Orgel zu sehen sind. Sie ist die größte Kirche der Stadt und wurde während des 2. Weltkrieges leider bis auf die Außenmauern komplett zerstört – danach von Otto Barning allerdings neu konzipiert. Nebenan befindet sich die Stadtbücherei sowie das Rathaus, was ich erwähne, da es hier auch kostenlose, sehr saubere öffentliche Toiletten im Innenhof gibt.
Als nächstes wollte ich unbedingt den Heiligen Sandbesuchen, den ältesten, erhaltenen jüdischen Friedhof in Europa. Hier finden sich noch Grabsteine aus dem 11. Jahrhundert und die Atmosphäre ist wirklich einmalig. Ich bin schon auf einigen jüdischen Friedhöfen gewesen, dieser hier hat mich aber nachhaltig beeindruckt. Man kann die Zeit zwischen all den Grabsteinen vergessen, nette, sehr informative Gespräche mit den Arbeitern dort führen und einen anderen Teil der Wormser Geschichte kennenlernen. Männer müssen daran denken, einen Kopfbedeckung zu tragen, sonst können sie den Friedhof leider nicht betreten.
Wer noch tiefer in die jüdische Geschichte Worms eintauchen mag, dem empfehle ich danach einen Besuch in der Synagoge und dem Raschi-Haus, in welchem sich das Jüdische Museum befindet (Eintritt 1,50€). Hier gibt es ebenfalls einiges zu sehen, ich hatte leider nur eine Stunde Zeit und konnte nicht alle Filme sehen, aber die Mitarbeiter haben für mich extra ein paar Minuten länger aufgelassen, was sehr nett war. Das Haus hat eine natürlich sehr traurige Geschichte, wurden von hier während des 2. Weltkrieges viele Juden deportiert; aber umso erstaunlicher ist es zu sehen, wie der Ort heute benutzt wird. Im Keller kann man noch die Originalmauern des Hauses bestaunen, aber leider ist die Mikwe (das Bad) nicht mehr zugänglich, zu gerne hätte ich mir das angeschaut!
Neben einer sehr wichtigen jüdischen Geschichte, spielt Worms im Nibelungenlied immer wieder eine prägende Rolle. Somit habe ich zunächst einmal das Nibelungenmuseum(aktuell ermäßigt 2,50€) besucht und muss gestehen, das war ein etwas anderes Museum. Man erhält einen Audio-Guide, welchen ich gut fand und schaut sich dazu passende Filme an Monitoren an. Aber es gibt im Museum so gut wie keine Objekte zu sehen, was ich auf Dauer dann doch etwas schade fand. So „hörte“ ich zwar zwei Stunden Geschichten über die Nibelungen und lernte auch einiges, aber dass es so nichts „Festes“ zum Anschauen gab, war doch etwas schade.
Das Museum befindet sich in zwei malerischen Wehrtürmen an der stauferzeitlichen Stadtmauer, welche ebenfalls sehenswert sind und ihm noch etwas mehr Ambiente verleihen. Normalerweise hätte man von hier einen grandiosen Blick auf den Dom – aber leider hingen bei meinem Besuch grüne Baunetze vor den Fenstern, was etwas schade war!
Anschließend ging es vorbei an der Stiftskirche St. Paulus, welche ein beeindruckendes Eingangstor mit Szene aus dem Alten und Neuen Testament hat, hinunter zum Rhein. Hier reihen sich an der Promenade viele Restaurants aneinander, ich entschied mich aber für ein Picknick auf der Wiese und schaute alten Männern beim Boule-Spielen zu. Das Hagendenkmal (hier soll er laut einer Legende den Nibelungenschatz in den Rhein geworfen haben) und den Nibelungenturm schaute ich mir hier noch gemütlich an, bevor ich mich langsam wieder Richtung Bahnhof aufmachen musste. Hier lief ich noch durch ein paar schöne, enge Gassen mit Fachwerkhäusern und am Ludwigsdenkmal sowie an St. Martin vorbei.
Kulinarisch kann ich euch nur das Eiscafe Vannini direkt an der Dreifaltigkeitskirche ans Herz legen. Was aber nicht daran liegt, dass es in Worms keine tollen Restaurants gibt, ich hatte nur leider einfach keine Zeit mehr. Das Eis musste ich aber probieren und es hat sich sowas von gelohnt! Sie haben eine riesige Auswahl an Sorten und Eisbechern, ich probierte Kinderriegel sowie Joghurt und ach, da würde ich sofort wieder hin!
Wenn man sich Worms in Ruhe ansehen mag, es gibt ja noch das ein oder andere Museum, dann empfehle ich definitiv eine Nacht dort zu verbringen. Aber auch so hatte ich einen sehr schönen Urlaubstag in der rheinischen Stadt und freue mich sehr, diese Ecke Deutschlands etwas näher kennengelernt zu haben. Hier würde ich definitiv wieder einmal herfahren, dann eben mit etwas mehr Zeit im Gepäck einfach durch die Gassen schlendern und natürlich auch eines der vielen Restaurants besuchen! Wenn ihr also noch nie in Worms gewesen seid, hin mit euch! (Für Corona-Vorsichtige wie ich: sowohl in den Kirchen wie auch den Museen war nur sehr wenig los, ich konnte also immer gut Abstand halten und die meisten Menschen haben sich auch sehr rücksichtsvoll verhalten!).
Seid ihr schon einmal in Worms gewesen und habt vielleicht noch einen Tipp, was man sich dort unbedingt ansehen beziehungsweise noch unternehmen sollte? Oder eine Restaurantempfehlung? 🙂
Seit locker fünfzehn Jahre steht Grönland ganz, ganz, gaaaaaanz oben auf meiner Reiseliste, da ich einfach eine Faszination mit der Landschaft habe. So oft bin ich schon drüber geflogen auf dem Weg in die USA und wäre am liebsten sofort abgesprungen. Aber nicht nur landschaftlich hat mich das Land sofort gekriegt – dank einem wunderbaren Seminar an der Uni Wien habe ich viel über die Geschichte, Mythen und Kulturen, die dort leben gelernt und begonnen, mich mit grönländischer Kunst auseinanderzusetzen. In Kanada war ich in unzähligen Museen und Galerien, wobei ich schnell lernte, dass mein Bankkonto hier ein paar Ziffern zu wenig hat, ich aber auch nicht unbedingt etwas aus Walknochen besitzen mag..aber trotzdem absolut faszinierend, was die Menschen hier gestalten (googlet mal Tupilaq, wenn ihr mögt)!
Die Anreise nach Grönland gestaltet sich von Deutschland aus schon etwas schwierig, man muss eigentlich immer über Dänemark/Island (nonstop) oder den weiten, unnötigen Umweg über die USA/Kanada fliegen und es ist weder günstig, noch sehr flexibel. Ich würde zuerst in die Hauptstadt Nuuk fliegen, wo 18.000 Menschen leben. Hier gibt es ein Nationalmuseum, das Nuuk Art Museum, das Katuaq Culture Centre und natürlich auf Touristen ausgelegte Kunstgalerien wie die bekannte Anori Art. Nachdem man dann schon 1/3 der grönländischen Bevölkerung in der Stadt kennengelernt hat, kann man sich überlegen, was man von hier aus unternehmen mag. Aber auch hier gilt: man muss meist fliegen/Boot fahren und das ist einfach alles weiterabhängig!
Persönlich würde ich von Nuuk aus einfach Wandertagestouren (die Berge Sermitsiaq or Lille Malene sind in einigen Stunden zu erreichen und versprechen grandiose Aussichten), dabei bestimmt mit spannenden Menschen in Kontakt kommen und meinem ethnologischen Forschergeist freie Bahn lassen. Natürlich kann man auch Wale beobachten, Segeln gehen, Gletschertouren buchen oder in einem der Restaurants/Cafes verweilen und das lokale Treiben bestaunen. Letzteres wird für mich als nichtfischessenden Vegetarier bestimmt eine kleine Herausforderung aber gut, für Grönland kann ich auch ein paar Wochen nur Müsliriegel essen, wenn es hart auf hart kommen sollte!
Von Nuuk aus würde ich wahrscheinlich versuchen, die Westküste etwas gen Norden mit dem Boot zu bereisen und einfach schauen, was es da so alles gibt. Natürlich wäre die östlich kaum besiedelte Seite noch spannender, aber wer weiß, was sich dann vor Ort noch ergibt. Ich bin jemand, der nie viel vor der eigentliche Reise plant und sich einfach genug Zeit gibt, dass dann alles direkt dort zu entscheiden.
Grönland würde ich am liebsten einmal im Sommer und einmal im Winter jeweils für mindestens drei Monate (geht visumsfrei als Deutsche) erleben, da es eine ganz andere Welt sein muss (und am liebsten hätte ich einen wissenschaftlichen Forschungsauftrag, um so zumindest meine Unterkunft finanziert zu wissen). Denn auch wenn es Hostels in Nuuk gibt, auch hier könnt ihr mit 60€/Nacht rechnen, was nicht gerade wenig ist. Dass die Insel auch grün sein kann, will einem so gar nicht in den Kopf, aber auch hier gibt es Wiesen, Wildblumen und Karibu, Rentiere und Moschusochsen..aber natürlich auch ihn!
Ich habe ein Grönland-Konto und auch wenn da noch nicht genug Geld für zwei Aufenthalte drauf ist, soooo ganz langsam habe ich genug für den ersten Aufenthalt zusammen und hoffe sehr, dass ich diesen Lebenstraum im nächsten Jahr endlich umsetzen kann! Andere Menschen kaufen sich Autos, ich kaufe mir eine bestimmt unvergessliche Zeit in dem Land, welches mich am meisten fasziniert 😉 Drückt mir die Daumen, dass das umsetzbar sein wird – und verratet mir doch, in welches Land ihr unbedingt einmal reisen wollt! Vielleicht ist es ja lustigerweise auch Grönland?
Falls wer spontan Lust auf eine Doku über Grönland bekommen hat, Markus Lanz hat da eine sehr spannende Version geliefert – und auch ein tolles Buch in Zusammenarbeit mit National Geographic geschrieben, welches ich ihn auf der Buchmesse habe vorstellen sehen. Würde ich auch sofort machen, wenn ich die Gelegenheit hätte, weil besser geht es doch nicht 🙂
Normalerweise wäre ich gerade in Varanasi und würde Diwali mit meinem Freunden (und verdammt leckerem Essen) feiern, was immer eines meiner Jahreshighlights ist. Denn wenn die gesamte Stadt am Abend in Lichtermeere getaucht wird, ist das eine Atmosphäre, die einfach nicht mehr zu beschreiben ist. Und ja, es fehlt mir sehr, dass ich das in diesem, für mich wirklich nicht leichten Jahr, nicht erleben kann.
Aber gut, da dies nun einfach nicht zu ändern ist, hoffe ich, dass ich 2021 wieder dort sein kann und muss mir bis dahin Indien eben einfach ein bisschen nach Hause holen. Was dank diverser Sachen, die ich von dort immer mitbringe, auch funktioniert und gerade trinke ich einen grandios guten Chai (frischer Ingwer ist da der Geheimtipp) und habe mir meine liebsten Räucherstäbchen angezündet, welche ich euch nun vorstellen mag!
Zunächst braucht ihr natürlich einen Räucherstäbchenhalter und ich muss gestehen, ich habe da vielleicht eher 3-4 Stück zuhause und wechsele nach Lust und Laune durch. Aktuell mag ich meinen Elefanten-Räucherstäbchenhalter (ähnlicher bei Amazon für 12€) besonders gerne und da Ganesha einem Glück bringen soll, immer her damit. Ich habe aber auch welche aus Holz bzw Silber und im Notfall tut es auch ein Apfel, sollte es mal absolut dringlich sein und nichts sonst zur Hand 😉
Was Räucherstäbchen angeht, ist die Auswahl einfach nur riesig und irgendwann ist man beim Aussuchen auch einfach überfordert und die Nase will nicht mehr. Seit Jahren schon kaufe ich gerne Sorten der indische Marke Satya Sai Baba Nag Champa, da sie sehr gut riechen, lange halten und nicht teuer sind. Sie werden mit Sandelholz hergestellt und danach mit hochwertigen Ölen behandelt. Mein Liebling ist Palo Alto (3€/Packung bei Amazon), aber im Grunde mag ich fast alle Sorten sehr gerne und habe mir noch Tree of Life, Frankincense (Weihrauch) und pures Sandelholz mitgebracht. Alles eher holzige, pure, grüne Düfte und nicht so viel blumige Sorten, denn die sind manchmal doch etwas too much für mich. Aber im Grunde würde ich euch empfehlen, euch einfach mal ein Testpaket mit verschiedenen Sorten (12Sorten um 15€) zu bestellen, welche nicht teuer sind und definitiv dabei helfen, den/die eigene/n Liebling/e zu finden!
Mein absolutes Lieblingsräucherstäbchen ist allerdings Precious Chandan von HEM Corporation (120 Stück für 12,50€ bei Amazon), denn genau so riecht Indien für mich und ich habe sofort einen Flashback, wenn ich diesen Duft in die Nase bekomme. Diese Sorte wird an vielen Tempeln benutzt und da in Varanasi an jeder Ecke ein Tempel ist, habt ihr diesen Duft ständig in der Nase. Wann immer ich einen doofen Tag habe und der aktuell deutschen Realität entfliehen mag, zünde ich mir hier ein Räucherstäbchen an. Genau diese Sorte (auf dem Bild in orangenen Stoff eingewickelt) bringe ich jedes Mal Freunden mit, da man Indien einfach nicht besser beschreiben kann, als „riech mal“, sobald man das indische Sandelholz angezündet hat.
Nachher werde ich mir wohl noch was beim Inder zu essen bestellen, ein bisschen mit meinen Freunden skypen und „feiern“ und abends irgendeinen indisch-relevanten Film schauen. Empfehlen kann ich euch jeden Film von Deepa Metha, besonders Water oder auch Hotel Salvation von Shubhashish Bhutiani , wenn ihr keinen typischen Bollywood-Film sehen wollt. In diesem Sinne, Namaste und natürlich Happy Diwali! 🙂
Tapire sind meine absoluten Lieblingstiere und ich bin schon durch zig Dschungel auf diversen Kontinenten gewandert, um endlich mal einen zu treffen. Was leider nie passiert ist. Bis jetzt. Denn dank eines Freundes, der eine Tierpflegerin hier in Deutschland kennt, durfte ich doch tatsächlich mit ins Tapirgehege und habe mit einem zuckersüßen Mutter-Sohn-Duo kuscheln dürfen!
Tapire sind einfach nur wunderbar sanfte, gemächliche Tierchen, die es LIEBEN, gestreichelt und gekratzt zu werden. Dazu legen sie sich dann auch gerne auf die Seite, damit man auch gut an den Bauch und Hals drankommt. Und schlafen dann auch einfach mal ein 🙂
Das hier sind mittelamerikanische Tapire, es gibt auch noch den schwarz-weißen Schabrackentapir in Südostasien und den Flachland-, Berg- und Kabomitapir in Südamerika. Tapire lebten übrigens schon vor 14 Millionen Jahren, absolut verrückt, dass es sie noch immer gibt. Denn so niedlich sie sind, sie sind auch etwas tollpatschig, rennen gerne mal panisch weg, wenn man sie erschreckt und sie sehen auch nicht allzu gut. Dafür können sie aber gut schwimmen und es gibt lustige YT-Videos, wo sie sich erst auf den Grund sinken lassen und dann dort tauchend auf der Suche nach Nahrung entlang „spazieren“. Die beiden hier haben leider kein Schwimmbecken, aber haltet euch fest – ich darf nächsten Monat zum Tapir-Duschen wiederkommen!
Meine beiden Süßen hier brachten 160kg und 250kg auf die Waage, was man nicht unterschätzen darf. Mama legte sich nämlich beim Streicheln einfach mal auf den schlafenden Sohnemann, welcher dann panisch aufsprang und wir uns alle gleich mal in Sicherheit brachten. Denn so lieb sie sind, aus Versehen können sie einem doch mal auf den Fuß treten. Ein herausragendes Tapirmerkmal ist ganz klar der Rüssel und ach mein Herz – erst wurde ich abgeleckt, dann war mein Finger im Mund und dann der Rüssel in meinen Haaren, welche gleich mal versucht wurden, ob sie nicht doch essbar sind <3
Jupps, das war mit Abstand der beste Tag 2020 und ein richtiges Lebenshighlight für mich, denn einen Tapir treffen stand da ganz weit oben. Dass es dann zwei wurden, welche sich auch noch ewig kuscheln lassen und neugierig mit einem interagieren, ist natürlich noch besser! Wir haben dann noch einen wundervollen Blick hinter die Kulissen gekriegt, kleine Totenkopfäffchen gefüttert und diverse Tiere in Ruhe beobachten können. Für jemanden, der Zoos sehr kritisch gegenübersteht, war das für mich definitiv ein „komischer“ Besuch, aber ach, die Freude über die Tapire hat dann doch alles überschattet.
Am liebsten hätte ich sie ja mitgenommen und bei meinen Eltern einfach in den Garten gestellt, dass ich sie jetzt jeden Tag besuchen kann..aber ich habe gesehen, wie sehr sie in ihrem aktuellen Zuhause geliebt und gekuschelt werden, was sich sehr gut angefühlt hat! 🙂
Ok, eigentlich ist es noch zu früh, um darüber zu schreiben, da ich nicht weiß, ob es wirklich realisierbar ist. Aber eigentlich wollte ich diesen Sommer den nördlichen und südlichen Kungsleden (insgesamt 806km) durch Schweden wandern. Mein Freund vom PCT aus Kanada wird mich leider nicht begleiten können, aber a) kann ich das auch ziemlich gut allein und b) will einer meiner Freunde aus Stockholm zumindest ein paar Kilometer mitlaufen 🙂
Somit habe ich es nun gewagt und mir den Outdoor Kungsleden Guide bestellt und fleißig durchgelesen. Natürlich sind es andere Herausforderungen, die es hier zu bewältigen gibt, aber die Basics wie „vertraue dir selbst“, „überlebe auch drei Tage Dauerregen mit einem Lächeln“ und „beherrsche, dein Zelt in jeder Wetterlage aufzubauen“ habe ich immerhin schon drauf! Der Trail wird dieses Jahr wohl ziemlich überlaufen sein, da die meisten Schweden im eigenen Land Urlaub machen, aber der südliche Abschnitt wird definitiv Einsamkeit haben. Braunbären, Elche, Vielfraße und Massen an Rentieren aber auch, also nicht nur Menschen und natürlich wahnsinnig beeindruckende Landschaft. Ich bin so ein kleiner Fan von rauer, brachialer Natur, wie ich sie in Island und auf den Faröer Inseln bisher kennenlernen durfte und bin somit sehr gespannt, was (Nord-)Schweden mir da zu bieten hat. Bisher kam ich über Stockholm noch nie hinaus, das muss geändert werden!
Eine Sache, die mich sehr überrascht hat, ist, dass man teilweise über Seen übersetzen muss. Das geht manchmal, indem man die wenige Mal am Tag fahrende Fähre erwischt, aber auch per bereitliegendem Ruderboot. Und wenn ich eines nicht habe, dann sind es Armmuskeln. 500 Meter vielleicht, aber 4 Kilometer sind glaube ich irgendwie utopisch. Mal sehen, was man sich hier einfallen lassen kann 😉
Noch habe ich natürlich nicht konkret gebucht, ich bin ja eher vorsichtig, was im Moment alles angeht (nein, ich gehe nicht ins Restaurant oder mal schnell bei H&M vorbei, da es für mich einfach unnötiges Risiko ist), aber wenn werde ich wohl nicht mit der Bahn fahren, sondern eben einfach nach Stockholm fliegen. Denn das ist aktuell definitiv sehr erschwinglich und irgendwie auch nicht mehr Risiko, wie vier Züge (und somit Bahnhöfe) zu erleben. Aber wie gesagt, noch ist das nur die Idee, bisher hat 2020 ja den meisten von uns einen dicken Strich durch diverse Pläne gemacht. Und das Letzte, was ich will, ist in Schweden stranden.
Ist wer von euch den Kungsleden vielleicht schon gewandert und hat ein paar Tipps parat? Wie handhabt ihr es im Moment mit der Urlaubsplanung, gibt es sie überhaupt? Hat noch wer schwedischen Sommer im Auge?
Statt Via de la Plata heißt es für mich aktuell „explore your own hood“, also entdecke Wanderwege vor deiner Haustür 😉 Mit zwei Freunden, die ebenfalls langsam Blut geleckt haben, machte ich mich also auf, nicht nur den Rhein um Bingen etwas näher kennenzulernen, sondern eben auch, den Morgenbachtal-Rundweg (14km hatten wir am Ende) entspannt zu laufen!
Rundwege sind natürlich grandios, weil man problemlos wieder am Auto ankommt und sich logistisch keinen Kopf machen muss. Gleichzeitig habe ich aber immer weniger Erwartungen an die Schönheit des Weges, da er eben „im Kreis verlaufen muss“. Hier wurde ich aber sowas von aus den Socken gehauen, ich wollte es nicht glauben!
Landschaftlich bietet uns die Natur rund um den Rhein wunderschönen alten Wald, mit Schluchten und Gebirgsbächen, bisschen was zu klettern, Hängebrücken, Naturerkundungspfade, wundervolle Panoramaaussichten und natürlichen Burgen und Schlösser. Die Region Rheinhessen ist schließlich nicht umsonst UNESCO-Weltkulturerbe und hat statistisch gesprochen alle 1.5km eine neue Burg zu bieten. Ich sage euch, mein Herz hüpfte ständig, so schön war es und gleichzeitig so ruhig und erholsam!
Ausgeschildert ist die Route super, ihr lauft auf dem Rheinburgenweg sowie dem Soonwaldsteig durch den Binger Wald und achtung, steht plötzlich auf dem Rheinhessischen Jakobsweg! Wie ich es nicht glauben wollte, da jammere ich ständig, dass ich aktuell auf keinem Jakobsweg bin und schwupps, stehe ich drauf. Dass ich das Muschellogo dieses Jahr doch noch sehen würde, habe ich wirklich nicht mehr gedacht!
Die Strecke ist nicht sehr anspruchsvoll, wir sind sie gemütlich in vier Stunden gelaufen (mit einer Mittagspause am Wasser) und konnten uns immer gut unterhalten. Es geht ein paar Mal steil hoch, aber eben nur wenige Minuten, wodurch es sich aushalten lässt. Besonders schön fand ich, dass man auch ein wenig Klamm durchwandert, irgendwie schaffe ich es nämlich immer, genau dann eine Klamm durchwandern zu wollen, wenn die Welt untergeht und mich der Regen abhält. Hier hat es endlich mal geklappt.
Natürlich könnt ihr euch Burg Rheinstein noch anschauen, wir haben das corona-bedingt ausfallen lassen, denn der gesamte Wanderweg, ach was, die Region ist eben doch ein kleiner Menschenmagnet und war sonntags dementsprechend voll. Das verläuft sich aber irgendwann im Wald wieder und wir haben bestimmt zwei Stunden keine Menschenseele mehr getroffen – leider aber auch kein Tier, wobei die vielen Hochsitze vermuten lassen, dass hier nachts der Bär steppt (oder zumindest der Hirsch). Wer es etwas historischer mag, man kann sich auch die Überreste der Villa Rustica ansehen und Informationsschilder lesen – ein römischer Gutshof, welcher sogar noch halbwegs gut erhalten ist. Und natürlich müsst ihr versuchen, alle 46 geschnitzten Baumgesichter zu finden, bevor ihr euch Steckeschlääfer-Klamm aufmacht.
Rundum ein herrlich gelungener Wanderweg, welchen ich sofort wieder laufen würde, allerdings nicht am Wochenende und nicht, wenn es zu heiß ist. Denn im Wald wurde es streckenweise ganz schön schwül und ich hatte nicht viel Wasser mit. Wobei ich dummerweise meinen Wasserfilter zuhause gelassen habe, mit dem hätte ich hier an vielen Ecken schnell meine Flasche auffüllen lassen können. Wir sind den Weg mit der Beschreibung von Outdooractive gelaufen, mein Freund hatte aber auch noch Komoot offen – falls ihr die App habt, wir fanden sie hilfreich. Ein mich sehr anlächelndes Buch, in welchem es um noch sehr viel mehr Wanderungen in der Mainz-Bingen-Worms-Region geht, ist Wanderungen für die Seele von Frank Hamm (je nachdem, ob Kungsleden im Sommer funktioniert oder nicht, darf das vielleicht bei mir einziehen *g*).
Kennt ihr diesen Rundweg schon oder habt eine andere, sehr empfehlenswerte Wanderung in der Region im Kopf? Ich suche auch immer noch etwas für Darmstadt, da Burg Frankenstein leider bisher geschlossen war und ich doch mal irgendwo „hoch“ will. Also gerne her mit euren Empfehlungen 🙂
Im Februar und März habe ich mich 3 Wochen in Nueva Gorgona (eine winzige mehr oder weniger gated community expat-Gemeinde an der Pazifikküste etwa 80km von Panama City weg) aufgehalten. Das Leben direkt am Strand, mit Meeresrauschen zum Einschlafen und so vielen braunen Pelikanen, wie man sich nur wünschen kann, war definitiv traumhaft. Aber wenn ich wirklich wählen müsste, dann bin ich wohl doch Berg > Meer-Mensch. Denn auf Dauer wurde mir das doch zu langweilig.
Da Autofahren in Panama irgendwie ganz schön stressig ist (die Straßen sind teilweise katastrophal und die anderen Fahrer unberechenbar..von den ständigen Straßensperrungen mal abgesehen), wollte ich mich mit dem viel zu teuren Auto meiner Hosts hier nicht allzu weit wegbewegen. Nach ein bisschen googlen entschied ich mich dann, mir El Valle (de Anton), auch Anton Valley genannt, anzuschauen, denn der Blogpost von Jackson hierzu klang sehr verlockend. Dort im Hochland gab es einen Vulkan und viele spannend klingende Wanderwege.
Für die knapp 60km brauchte ich zwei Stunden (Stau und Schlaglöcher deluxe) und kam morgens kurz vor 9 an. Teilweise hatte der Weg schon wahnsinnig schöne Aussichten und diverse Echsen, die mir über die Straße rannten. Die kleinen Dörfer, durch die man kam, waren ebenfalls spannend anzusehen und ständig winkte mir jemand zu 🙂 Ich parkte in El Valle einfach auf der Hauptstraße und lief dann gen Start des La India Dormida Trails. Am Eingang bezahlt man $3, bekommt ein Armband und dann geht es los. Der – wie ich finde absolut katastrophal angelegte – Trail geht an ein paar wenig spektakulären Wasserfällen sowie Steininschriften unbekannter Herkunft vorbei. Da er matschig-nass und voller wackeliger Steine war, habe ich es hier in den ersten fünf Minuten hingekriegt, so dumm hinzufallen, dass ich mir eine Rippe brach (und später noch ins Krankenhaus musste) und diverse blaue Flecken einfing, also seid vorsichtig!
Zunächst geht es durch dichten Regenwald und es begann sogar, richtig doll zu regnen. Ich hatte mir für meine Tasche einen Müllbeutel mitgenommen, was wirklich gut war, denn der Rest von mir war klatsch-nass nach etwa einer Stunde durch diesen Dauerregen laufen. Hat der Luftfeuchtigkeit übrigens keinen Abbruch getan und das Grün des Waldes nur umso mehr strahlen lassen. Da man sich (passt auf, ich habe einmal eine Abzweigung verpasst und lief circa 10 Minuten einen falschen Trail, wie mir ein Mann mit Machete mitteilte *g*) ständig bergauf bewegt, kommt man dann aber plötzlich an die Regen-/Dschungelgrenze und steht vor grasig-kahlen Gipfeln, wo kein Baum mehr steht. Man übrigens auch nicht lang, der Wind hier oben war so stark, dass er mich erstmal nach hinten umgeworfen hat.
Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man dann die schlafende Silhouette der Häuptlingstochter, welche sich der Legende nach unglücklich verliebt umgebracht haben soll. Nun kann man entweder umdrehen und den Trail wieder zurückgehen (oder einen Rundweg nutzen); ich entschied mich jedoch auf einem weniger ausgetretenen Pfad erst zu einem Gipfelkreuz zu laufen, welches ich in der Ferne sah und dann quer durch den Dschungel wieder runter nach El Valle; da es mittlerweile aufgehört hatte zu regnen, sah ich hier wunderbar viele Vögel, sogar ein Tukan flog an mir vorbei! Im Grunde kann man einfach so lange am Kraterrand entlanglaufen, bis man keine Lust mehr hat, Wege nach unten gibt es ständig. Seid euch nur bewusst, dass es wirklich windig und rutschig ist, mit Kindern würde ich diese Wanderung nicht empfehlen.
In El Valle gibt es noch weitere Wanderwege, aber ich hatte mittlerweile doch recht starke Schmerzen und die Landschaft hätte sich nicht so enorm verändert. Wer mag, kann aber noch zu „besonders schönen“ Wasserfällen (Pozo Azul Waterfalls sowie Chorro El Macho) und zu heißen Quellen (Pozos Termales) laufen, sich die Nationalblume Panamas in der La Orquideria ansehen oder die goldenen Frösche, welche leider nicht mehr in der Natur anzutreffen sind, im Golden Frog Refuge am Hotel Campestre (inklusive kurzer Wanderung zu „quadratischen“ Bäumen) besuchen. Wer Schmetterlinge mag, es gibt auch noch eine Schmetterlingsfarm oder das Serpentario, wenn euch eher nach Schlangen der Sinn steht.
Öffnungszeiten und mehr Infos zu allen Attraktionen findet ihr hier, ich wollte mir die Schlangen und Frösche ansehen, konnte das aufgrund der Schmerzen dann leider aber nicht. Da meine Hosts hier den Lonely Planet Panama rumliegen hatten, hatte ich den als Vorbereitung mal durchgeblättert, aber aktuelle Infos findet ihr meiner Meinung nach besser online!
Es gibt eine große Markthalle in El Valle und an einem großes Markt unter freiem Himmel kam ich auch noch vorbei; am Ende gab es für mich aber nur was vom Bäcker sowie frische Ananas. Aber wer mag, es gab viele Stände mit Kunsthandwerk aus der Gegend, was definitiv nett anzusehen war und einfach jeder hat für euch ein Lächeln übrig und ist an euch interessiert! Super zum Spanisch-Üben! 🙂
Insgesamt hatte ich einen schönen Tag im Hochland von Panama, welches mich sehr positiv überrascht hat – und hätte ich mir nicht die Rippe gebrochen und mich somit selbst etwas außer Gefecht gesetzt, wäre ich wohl noch ein zweites Mal hingefahren, um einen oder zwei andere Wanderwege auszuprobieren. Also solltet ihr mit dem Gedanken spielen, in Panama abseits stark touristischer Pfade zu wandern, das dürfte eures sein!
Panama ist so ein Land, welches eigentlich jeder dank Tigerente oder Panama-Kanal zumindest namentlich kennt. Aber damit hört es bei mir dann auch so ziemlich auf..ok, ich kann es auf der Landkarte finden, weiß, dass man nicht versuchen sollte, zu Fuß nach Kolumbien zu laufen und dass die Amerikaner es gerne mal einnehmen. Und da ich kein großer Fan von Halbwissen bin, wird es somit dringend Zeit, einmal selbst hinzufahren und mich in Ruhe umzuschauen! Dass es wunderbar warm ist, viele Strände zum Entspannen und Dschungel zum Wandern hat und ich gleich noch mein Spanisch aufbessern kann, waren dann die mich restlich überzeugenden Argumente!
Beginnen werde ich in Panama City (da sitze ich gerade im Flieger von Air Europa via Madrid drin und bin schon gespannt, da die Bewertungen eher durchwachsen waren..aber ach, so günstig!), wo ich mir natürlich den Kanal, die Altstadt und gleich mal ein paar Museen anschauen werde. Danach geht es aber gleich weiter gen Süden an die Pazifikseite, wo ich erstmal etwas auf Haus und Katze aufpassen werde und ein Gespür für das Land bekommen mag! Und viel Kaffee trinken werde, denn dieser muss hier paradiesisch sein!
Panama bietet eine unglaublich reiche Flora und Fauna, worauf ich mich sehr freue. Verrückt aussehende Vögel habe ich schon gegoogelt und es gibt viele Wanderwege, die ich erkunden mag! Einen Vulkan gibt es auch und ich hoffe natürlich, endlich mein absolutes Lieblingstier, einen Tapir, zu sehen. Alle Länder, in denen ich bisher war, wo es auch Tapire gibt, waren nicht von Erfolg gekrönt und ich hoffe sehr, dass ich diesmal mehr Glück habe! Falls wer einen Tapir-Tipp hat, her damit, ein Sanctuary etc konnte ich nicht finden.
Die Unterwasserwelt will ich mir natürlich auch anschauen, wenn ich keine Wale treffe, so doch bestimmt die ein oder andere Meeresschildkröte und viele bunte Fische beim Schnorcheln/Tauchen. Da es einige Inseln gibt, weiß ich noch nicht, wohin es mich verschlagen wird, aber das ergibt sich dann während der insgesamt sechs Wochen, die ich mir in diesem Land gönnen kann 🙂 Hach, die Vorfreude ist ganz groß gerade, ich brauche Sonne!!!
Über Tipps von euch freue ich mich auf jeden Fall, in meinem Freundeskreis war irgendwie noch niemand da und natürlich werde ich dann auch meine Erlebnisse hier mit euch teilen. Arriba!
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