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[Reisen] Tel Aviv, ich komme!

Nein, nein, nein, grau und kalt ist einfach nicht meines. So gerne ich mir auch die Museen in London angesehen habe (zu meinem Bericht wie man günstig in London urlaubt), draußen herumzulaufen war demotivierend. Nicht nur war es kalt-windig-nass, sondern auch um 16.00h stockdunkel. Das ist nichts für mein Gemüt und somit habe ich mir für die nächsten drei Wochen etwas sonnigeres ausgedacht, nämlich Israel. Steht zwar nicht auf meiner Reiseliste für dieses Jahr, aber da sind wir mal nicht zimperlich, denn hin will ich schon seit Ewigkeiten! Dass ich mir auf dem Hinflug noch einen Stopover in Amsterdam gönne (also so circa acht Stunden) macht mich sehr glücklich, denn diese Stadt und ich kommen seit so vielen Jahren nicht zusammen, da nehme ich auch nur ein paar Stunden, um eine erste Idee von ihr zu erhalten!

Da ich meine Anmeldegebühr bei Trustedhousesitters ausnutzen will, habe ich mir zunächst für zehn Tage ein Appartement in Tel Aviv (5 Minuten zu Fuß vom Strand *hupf) besorgt. Dazu gibt es einen kleinen Hund zum Aufpassen, der anscheinend nicht sonderlich Wert auf menschliche Nähe legt und nur rausgelassen werden will. Dürfte zu machen sein 😉 Zwischendurch habe ich auf jeden Fall genug Zeit die Stadt zu erkunden, mich mit spannenden Locals dank Couchsurfing zu treffen und herauszufinden, wo es die besten Falafel und den besten Hummus gibt! Mir läuft bei dem Gedanken schon ein klein wenig das Wasser im Mund zusammen. Natürlich werde ich mich auch viel am (nicht im) Meer aufhalten und das Wellenrauschen genießen! Ach, was freue ich mich!

Was ich die übrige Woche mache..oh keine Ahnung! Definitiv durch das Land reisen und mir so viel es geht angucken, ohne zu hetzen. Das Tote Meer wäre super, aber gerne würde ich noch runter zum Roten Meer und etwas schnorcheln; aber natürlich sollen Bethlehem, Jerusalem und Nazareth angeguckt werden. Ob ich das mit Bus, Bahn oder Mietwagen mache, ist ebenfalls noch so eine Frage, die ich mir wohl erst beantworte, wenn ich sehe, was Tel Aviv so an Verkehr(schaos) zu bieten hat 😉 Da ich nur einen Freund habe, der schon einmal dort gelebt hat und diese noch nicht wirklich mit Fragen gelöchert habe, bin ich noch etwas orientierungslos, aber das mag ich! So kann ich komplett ohne Vorannahme in eine neue, mir fremde Kultur eintauchen!

Seid ihr schon einmal in Tel Aviv/Israel gewesen? Was könnt ihr mir empfehlen, wo ist es besonders schön? Und natürlich wo gibt es den leckersten Kaffee und die besten Falafel? 😉

[Reisen] Tagestrip nach Düsseldorf!

Getreu meinem „ich muss mehr von Deutschland und Europa entdecken“-Vorsatz, fuhr ich die Woche nach Düsseldorf. Zwar bin ich schon ein paar Mal in der siebtgrößten Stadt Deutschlands gewesen, jedoch immer nur für Events und kenne sie somit nicht wirklich. Da meine beste Freundin dort gerade arbeitstechnisch unterwegs war, fuhr ich von Frankfurt aus mit dem Flixbus morgens hin und am nächsten Tag am frühen Abend wieder zurück. Dieser etwas über 24-Stundentrip hat mich mit dem Bus insgesamt 20€ gekostet und da kann man nicht meckern!

In Düsseldorf selbst lief ich vom Bahnhof (soooooo viele tolle türkische Bäckereien und lecker klingende asiatische Restaurants) natürlich erst einmal zur Rheinpromenade. Eigentlich wollte ich den Medienhafen erlaufen und die vielen architektonischen Wunder dort bestaunen, aber da es bitterkalt war und schneite, habe ich das dann gelassen. Stattdessen lief ich die Rheinpromenade entlang zur Altstadt, schaute ein paar Schiffen beim Vorbeifahren zu und kann mir gut vorstellen, wie schön das im Sommer ist. Hier habe ich dann gleich noch ein Riesenrad entdeckt, seit dem London Eye sprießen die ja wie Pilze aus dem Boden 😉

Durchfroren ging es dann erst einmal in die St. Lambertus Basilika und von dort weiter in die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Letztere kann ich euch nur an’s Herz legen, anhand vieler Einzelschicksale von Kindern wird das (Er)Leben des 3. Reiches präsentiert und gezeigt, wie sich dies in der Stadt gestaltete. Keine leichte Kost, aber sehr gut aufgearbeitet und ich habe bestimmt zwei Stunden hier verbracht.

Danach lief ich einfach ein wenig durch die kleinen Gassen, kam am Rathaus und verschiedenen Statuen (Radschläger-Skulptur, Jan-Wellem-Reiterbild etc) vorbei, bis ich auf die stolperte. Ihr wisst, ich gebe mein Geld lieber für Reisen und Erfahrungen aus, somit kann ich mit Chanel, Dior etc wenig anfangen. Aber ich wollte wenigstens einmal dagewesen sein.

Am Abend gingen wir sehr lecker indisch essen im Taj Mahal (esst das vegetarische Thali!) und verbrachten den restlichen Abend dann im Hotel, da wir nicht unbedingt Biertrinker sind, die durch die Altstadt ziehen. Aber das kann man hier sehr gut, denn Kneipen gibt es gefühlt an jeder Ecke! Eine sehr gute Falafel habe ich am nächsten Tag bei Cigköftem gegessen und sonst habe ich eigentlich nur Sesamringe aus der Bäckerei und Kaffee konsumiert 😉 Düsseldorf ist übrigens ganz schön teuer, ich warne euch mal vor! Selbst auf dem Markt waren die Preise teilweise abstrus..7€ für Falafel!

Am nächsten Morgen wollte ich früh mit den Museen starten, wurde von den Öffnungszeiten aber etwas ausgebremst. Am Ende sah ich mir dann das Stadtmuseum, das Geburtshaus von Heinrich Heine, die Kunsthalle und die Kunstsammlung an. Was Spaß gemacht hat, aber ich bin noch etwas verwöhnt von den Museen in London, welche ich die Woche zuvor erleben durfte und somit kam ich zu dem Fazit „nett“, aber unbedingt sehen muss man hier nichts. Leider war das Wetter nicht spaziergangspraktikabel, somit habe ich mir nicht den Japanischen Garten angesehen, empfehle ihn euch aber einfach mal, denn ich glaube, der ist wunderbar! Um kurz vor 6 fuhr mein Bus dann schon wieder und ich war zurück in Frankfurt.

Düsseldorf-Fazit: nett, man kann problemlos 1-2 Tage ohne Langeweile herumkriegen, im Sommer ist es bestimmt super an der Rheinpromenade und die Gärten machen mich neugierig. Sollte ich noch einmal die Zeit haben oder es auf dem „Weg“ liegen, würde ich mir sehr gerne den Medienhafen noch ansehen und im Botanischen Garten vorbei huschen. Und bei Sattgrün essen, hier gibt es ein veganes Buffet, welches super aussah, aber die Filialen waren so voll und ich hatte keine Lust zu warten, bis ein Tisch frei wird.

Habt ihr noch ein paar Düsseldorf-Tipps? Wie gefällt euch die Stadt?

[Reisen] Wie wäre es mal mit einer Eventreise?

Und da ist Weihnachten auch schon wieder um! Irgendwie vergehen diese drei Tage doch immer wie im Fluge und ich hoffe, ihr hattet eine wundervolle Zeit. Bestimmt durfte der ein oder andere auch einen Gutschein für eine Reise auspacken, oder? 🙂 Ich selbst verschenke am liebsten Zeit und Abenteuer, somit habe ich dieses Jahr u.a. Thermen-Gutscheine und Theaterkarten verschenkt und mich selbst mit einer (ok, vielleicht auch ein paar mehr) Reisen für 2019 beschenkt. Besonders die Tage zwischen den Jahren bieten sich doch hervorragend für einen kürzeren Trip in Form einer Eventreise an, wo man nicht nur eine Stadt entdecken, sondern sich auch noch etwas besonderes, wie einen Musical-Besuch, gönnen kann. Oder gleich noch Silvester an einem neuen Ort verbringen! Für mich geht es morgen nach London, aber wer nicht so weit reisen mag, Deutschland hat auch einiges zu bieten (Berlin lasse ich mal außen vor, da findet ihr in der Berlin-Rubrik genug)!

Besonders Hamburg bietet sich hierfür an, denn zunächst einmal ist die Stadt an sich grandios (und ich will sie endlich mal im Sommer erleben und nicht immer nur am Frieren sein). Ein Highlight sind die vielen Musicals, die es in der Stadt mittlerweile gibt, allen voran natürlich Der König der Löwen, welches ich unbedingt sehen mag. Wobei auch Tina Turner, Dirty Dancing, Pretty Woman und Aladdin genau meines wären, ihr seht, die Auswahl ist riesig. Da reicht so ein Wochenende gar nicht aus, man muss einfach immer wieder kommen!

An Köln musste ich natürlich auch direkt denken, hier kann man aber auch gut Zeit verbringen! Musical-mässig habt ihr die Auswahl zwischen Miss Saigon und in Bochum dem Klassiker Starlight Express (mein erstes Musical überhaupt, bekam ich damals von meiner Patin ebenfalls zu Weihnachten geschenkt). Wer weniger Musical-Lust hat, der Kölner Zoo wurde mir schon viele Male empfohlen!

Man denkt nicht unbedingt direkt an Stuttgart für einen Kurztrip, aber auch hier gibt es ein paar Musicals, nämlich Aladdin, Der Glöckner von Notre-Dame und Anastasia zu bewundern. Da die Stadt nicht sooooo touristisch beworben wird, kann man in Ruhe durch die Straßen schlendern und zumindest ich hatte noch nie ein Problem damit, kein Hotel mehr zu bekommen beziehungsweise einen utopischen Preis bezahlen zu müssen. Da ist Hamburg doch ein wenig schwieriger, wo Karten häufig einige Zeit im Voraus schon ausgebucht sind.

Das sind sie auch schon, meine Quick-Tipps, wenn ihr die Zeit zwischen den Jahren spontan doch noch nutzen wollt und Lust auf etwas mehr Event beim Reisen habt 😉 Ich bin schon gespannt, ob ich es nächsten Sommer endlich nach Hamburg schaffe und ein paar Löwen treffen werde. Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr schon weg, fahrt ihr noch weg? Wer schaut sich nächstes Jahr noch ein Musical an? Mein bester Freund ist gestern nach New York geflogen und hat nun die Qual der Wahl am Broadyway 🙂

[Reisen] Kurztrip nach Portland & Vancouver (Washington)!

Nachdem ich meine Wanderung auf dem Pacific Crest Trail beendet hatte (hier sind meine täglichen Youtube-Videos), verbrachte ich zunächst eine Nacht in Bend in Oregon. Sehr gemütliche, kleine Stadt in wunderschöner Natur, wo es ein spannendes High Desert Museum gibt, viele Secondhand- sowie Outdoorläden und viele nette Cafés mit gutem Essen. Wir haben einige Stunden im Museum verbracht und uns dann bei Laughing Planet  den Bauch mit Köstlichkeiten vollgeschlagen.

Von Bend fuhr ich dann mit dem Mietwagen über Sisters, Madras, Hood River und Cascade Locks gen Portland. Ihr fahrt hier erneut durch wunderschöne Natur, habt auf der einen Seite Wüste, auf der anderen Seite grünen Wald und besonders Mount Hood ist natürlich absolut überwältigend. Hier hätte ich gerne mehr Zeit gehabt! Da die historic Route von Cascade Locks nach Portland (die an verdammt vielen Wasserfällen vorbeigeht) leider geschlossen war, schlief ich schlußendlich einfach im Auto auf einem Parkplatz kurz vor der Stadt.

In Portland habe ich zunächst mein Gepäck bei meinem lieben Couchsurfinghost vorbeigebracht, ein wenig gequatscht und dann den Mietwagen direkt Downtown abgegeben, was natürlich sehr praktisch war. Geschlafen habe ich nämlich „auf der anderen Seite des Flusses“ im sehr ruhigen, Einfamilienhaus-Viertel Hosford-Abernethy, wo in jedem Garten Rosen wuchsen. Schön für einen Spaziergang und wenn man doch etwas mehr „Edge“ und Streetart mag, einfach mal den Hawthorne Boulevard entlang schlendern – hier gibt es viele skurrile Secondhand-Läden, sehr hipstereske Coffeeshops und kleine Restaurants. Da man nur über eine der vielen Brücken zu laufen braucht, ist es auch gar kein Problem, von der Innenstadt einen kurzen Abstecher zu laufen, mir gefielen die Straßen hier zumindest sehr gut!

Erste Amtshandlung in Downtown war ein Besuch bei Powell’s City of Books und ach, meine kühnsten Erwartungen wurden übertroffen. Diese mehrstöckige Buchhandlung erstreckt sich über einen ganzen Block und hat alles, was ihr euch nur wünschen könnt. Das Besondere hier ist, dass es die meisten Bücher sowohl in neu, aber auch in gebraucht zu kaufen gibt und man sich überlegen kann, ob man hier nicht ein paar Dollar sparen mag. Diverse kleine Souvenirs von lokalen Künstlern gibt es auch, ein nettes Cafe und (solltet ihr gerade verzweifelt auf der Suche sein) saubere Toiletten 😉 Nach einiger Zeit zwischen den Büchern schlenderte ich dann durch die Straßen, welche „typisch amerikanische Großstadt“ waren, aber entspannter und mit sehr viel mehr Radfahrern. Ich sah mir ein paar Galerien an, deren Namen ich leider nicht mehr weiß und endete dann im Portland Art Museum. Hier braucht man locker ein paar Stunden, ich habe ihm zugunsten dann auf den Lan Su Chinesischen Garten verzichtet, um mich nicht zu hetzen. Um einen tollen Ausblick über die Stadt zu bekommen, lohnt es sich, hoch zur Pittock Mansion zu fahren. Zwar kann man dieses sehr beeindruckend aussehende Haus auch besichtigen, wir waren allerdings zu spät und so gab es „nur“ Aussicht.

Wer noch Lust auf Museen hat, die Oregon Historical Society hat eine nette Ausstellung über die Geschichte der Stadt und der Region, welche ich gut, aber für die doch eher kleine Ausstellung etwas überteuert fand. Da habe ich mir lieber die zweitgrößte Bronzestatue in den USA, Portlandia, angesehen, die sich im Portland Building befindet. Old und China Town habe ich durchlaufen, Tee getrunken, mir eine koreanische Gesichtsmaske im Supermarkt gekauft und einfach nur die Sonnenstrahlen genossen. Über den Pioneer Courthouse Square spazierte ich natürlich auch, aber also soooo begeistert hat er mich nicht, obwohl er als solch ein „must see“ gilt. Viele Menschen, wenig Sitzmöglichkeiten, ein paar Foodtrucks und Trubel..naja.

Natürlich muss ich auch etwas über die ach so hippe Essensszene der Stadt sagen. Die meisten Restaurants waren mir schlichtweg zu teuer, ich musste aber zu Voodoo Doughnut sowie Blue Star Donuts gehen, um zu sehen, ob an dem Hype etwas dran ist. Mein Urteil: hübsch anzusehen, ziemlich überteuert und geschmacklich einfach nur Mittelmaß; mittlerweile glaube ich aber, dass ich einfach nicht der Fettkringeltyp bin, somit bildet euch hier lieber euer eigenes Urteil. Als sehr leckerer Restaurants mit vegetarischen Optionen kann ich euch das Teote House (lateinamerikanisches Streetfood, ich hatte eine große gemischte Platte, die göttlich war) sowie das libanesische Riyadh’s Restaurant.

Downtown Portland hat seeeeehr viele Foodtrucks, wo es mir wirklich schwer fiel, mich für ein Gericht zu entscheiden. Aber das Konzept von Chez Dodo, wo mauretanische Küche mit indischen Einflüssen serviert wird, hat mich dann doch gekriegt und oh, esst da unbedingt, sooo viele spannende Gewürze, es war verdammt gut! Sollte ich wieder nach Portland kommen, verschwende ich bestimmt keine Kalorien mehr an Donuts, sondern futtere mich bei den drei erwähnten Restaurants durch! Noch ein kurzes Wort zu Kaffee, welchen ich hier in Strömen getrunken habe, aber euch keinen Ort empfehlen kann, welchen ich fantastisch genug fand. Meist ist amerikanischer Kaffee sehr schwach und wässrig, ich war am Ende einfach immer bei McDonalds, da mich ein großer Kaffee dort nur $1 gekostet hat und auch nicht schlechter war wie in den fancy, angesagten Orten, wo er locker $4-5 gekostet hat.

Nach all der Natur, die ich auf dem Pacific Crest Trail erleben durfte, fehlte es mir schon nach kurzer Zeit und ich musste die Stadt verlassen. Wobei man das in Portland nicht wirklich muss, denn die Stadt hat viele grüne Flecken. Ihr könnt am Willamette River entlang schlendern, besonders schön ist die Waterfront um den Mill Ends Park herum. Der nicht weit entfernte Keller Fountain Park wurde leider renoviert, aber der sich dort befindende Brunnen soll den kurzen Abstecher wert sein! Wer sich so wirklich im Wald wähnen wird, der muss in den Washington Park. Auf diesem riesigen Arenal befindet sich u.a. der Japanische Garten (ein Träumchen), der Rosentest-Garten (welchem Portland auch den Beinamen „Stadt der Rosen“ gibt), einen Zoo, ein Wald- sowie Kindermuseum (welches ich nicht besuchte) und das Hoyt Arboretum, welches mein Geheimtipp ist! Zwischen all den Attraktionen gibt es noch viele Plätze, um unterschiedliche Sportarten zu treiben (für mich jetzt unwichtig), aber auch viele Kilometer Wanderwege, die gut miteinander vernetzt sind und Spaß machen! Schnappt euch ein bisschen Essen, macht einen Spaziergang und ein Picknick, ich hatte einen tollen, entspannten Nachmittag im Washington Park!

Noch mehr Natur könnt ihr im Forest Park genießen, dahin habe ich es leider nicht mehr geschafft. Hier muss man aber auch ein Auto haben, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich die Anreise etwas schwieriger. Für mich ging es nun zum House- und Catsitting (ich habe mich dafür bei trustedhousesitters angemeldet; wenn ihr das auch über diesen Link oder den Code RAF233424 machen wollt, erhaltet ihr 20% Rabatt und ich 2 Monate gratis) auf die andere Seite des Columbus River, nach Vancouver. Das Wetter wollte mir gleich mal zeigen, dass es in Washington recht feucht werden kann und so regnete es vier Tage einfach durch. Somit habe ich eher wenig draußen getan, es gab aber auch nicht allzu viel zu tun, wenn ich ehrlich bin.

Ich sah mir die Gegend um das Fort Vancouver an, hatte eine kostenlose Einzelführung durch das Marshall-Haus und lief eher etwas verloren durch die Straßen, die ein wenig nach Kriegsfilmkulisse aussehen; das Visitor Center hier hat eine gute Ausstellung zu indigener Kunst! Sonntags ging ich auf den Farmer’s Market, lief ein wenig durch Downtown und floh dann doch wieder vor dem Regen. Insgesamt war Vancouver aber noch entspannter und weniger touristisch – ich kann mir gut vorstellen, dass es günstiger ist, hier zu übernachten und mit dem Auto dann einfach nach Portland zu fahren. Achja, kauft teurere Sachen immer in Oregon, hier gibt es keine Steuer, in Washington allerdings schon! Hat sich bei meinem Kofferkauf definitiv gelohnt!

Seid ihr schon einmal in Portland oder Vancouver (WA) gewesen? Portland stand seit Jahren schon auf meiner Bucket-Liste, ich wollte hier eigentlich mal ein paar Wochen, aber ich wurde nicht wirklich warm mit der Stadt bei diesem ersten Besuch. Versteht mich nicht falsch, es ist eine schöne Stadt, die etwas mehr „Charakter“ hat, aber irgendwie wirkte für mich alles so erzwungen „hip und alternativ“. Also z.b. waren an allen Läden Sticker mit Sätzen wie „jeder ist willkommen, egal welche Hautfarbe/Geschlecht/sexueller Orientierung“ etc und naja, da man das extra betonen muss, zeigt ja, dass dies leider nicht allgegenwärtig ist. Was ich aber erwartet hatte, nachdem ich zig Folgen Portlandia gesehen habe 😉 Mittlerweile ziehen ja auch (wie überall) so viele Menschen nach Portland, dass Gentrifizierung und überteuerte Mieten auch hier nichts Neues mehr sind und insgesamt wurde ich ständig an Berlin erinnert. Würde ich wieder nach Portland fahren? Klar doch, Oregon ist nämlich traumhaft und als Ausgangsbasis ist die Stadt definitiv gut! Würde ich immer noch mehrere Wochen hier wohnen wollen? Nääää, im Moment ist meine Vorfreude auf Mexiko City (da geht es die nächsten zwei Wochen hin) viiiiiel größer 🙂

[Beauty] Parfüm to go – mein neuer Taschenzerstäuber von flo!

Vor kurzem ging leider mein Eau de Toilette im Koffer kaputt, aber zum Glück nicht ganz. Der Flakon ist nicht komplett zerbrochen, sondern hat einen kaum sichtbaren Riss abbekommen, was aber leider dazu führt, dass mein leckerer Nina von Nina Ricci Duft immer leerer wurde. Da ich mich aber im Land der unendlichen Möglichkeiten (aka den USA) wähnte, dachte ich nicht, dass es ein großes Problem wäre, einen Taschenzerstäuber zu bekommen. Tzja, falsch gedacht!

Zwei Wochen und soooo viele Drogerien (Walgreens, CVS), Geschäfte wie Sephora, Ulta, Walmart und Target etc später, wurde ich doch ersthaft erst an unserem letzten Tag fündig, in Las Vegas im Premium Outlet 😉 Eigentlich wollte mir die Verkäuferin irgendeinen Duft andrehen, ich sah nur, dass sie einen Taschenzerstäuber um den Hals trug und wollte sofort wissen, ob sie diese auch verkaufen. Was sie auch hat und so bin ich nun neue Besitzerin eines flo.

Ärgerlich an der Sache ist, dass ich schon so einen Taschenzerstäuber von Travalo zuhause in Deutschland liegen habe, aber gut, jetzt habe ich eben zwei. Mein neuer Freund fasst 5ml, was für 77 Sprüher ausreichen soll, kommt in diversen Farben (ich wollte natürlich schwarz) daher und kostete mich um die 9€. Er macht einen guten ersten Eindruck, was die Verarbeitung und Qualität angeht und ließ sich leicht mit meinem Parfüm befüllen. Man muss dazu nur das Unterteil abdrehen, wo eine Öffnung sichtbar wird, in welche man den Duft dann einfach sprüht. Easy-peasy, ich hatte aber doch etwas EdT an den Händen, da ich einfach nicht erkennen konnte, wann der Zerstäuber voll war..und das ging schneller wie von mir erwartet. Aber das ist eher Anwender- statt Produktfehler 😉

Schick sieht er aus und hält bisher brav mein EdT in sich. Praktisch wird natürlich in Zukunft sein, dass ich ihn einfach mit ins Handgepäck nehmen kann, wenn ich mal wieder fliege. Und um den Duft aus dem Flakon zu kriegen, kommt einfach Wasser mit Alkohol rein, um ihn zu reinigen, bevor man einen neuen Duft hineinsprüht.

Definitiv kein Kauf, den ich geplant hatte, aber doch, ich bin bisher sehr zufrieden mit dem 9€-Kandidaten, der einen guten Job erledigt und ich mich somit täglich an meinem Eau de Toilette glücklich schnuppern kann. Dass dann in Zukunft aber wieder zwei recht gleiche Produkte bei mir herumfliegen werden..hm, vielleicht finde ich für diesen ja doch einen Abnehmer im Freundeskreis 🙂 Benutzt ihr solche Reise-Taschenzerstäuber oder findet ihr das unnötig? 

[Reisen] Ab nach Mexiko!

Wooooohooooo! Nach fast sechs Monaten in einem Land, was für mich verrückt lange ist, wird es endlich Zeit, die USA zu verlassen. Die letzten Tage in San Diego waren entspannt, ich habe auf zwei Hunde und eine Katze aufgepasst, bin viel spazieren gegangen und habe ein Gefühl für die Stadt bekommen. Aber jetzt geht es endlich wieder nach Mexiko, ein Land, in welches ich mich letztes Jahr absolut verliebt habe und so schnell wie möglich wieder erleben wollte. Bisher kenne ich nur den Staat Yucatan an der Ostküste, wo ich zwei Monate verbringen konnte und bin somit enorm auf die andere Seite, Baja California, gespannt.

Hier werde ich wohl eine Woche mit einem Auto durch die Gegend um Ensenada cruisen, mir die Nationalparks ansehen, hoffentlich etwas wandern und sonst die Ruhe am Meer genießen können. Interessant wird auch schon die Anreise, ich fahre von San Diego bis zur Grenze (mit Tram oder Zug), dann laufe ich einmal mit meinem Gepäck drüber und danach geht es wohl so kurz wie nur möglich nach Tijuana.

Nach 1,5 Wochen wird es dann nach Mexico City gehen und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf diese Stadt freue (ich habe wieder so ein Gefühl, dass ich dort mal länger leben mag). Leider habe ich nur zwei Wochen um einen Eindruck von der Stadt mit all ihrer Streetart, ihren Museen, leckeren Restaurants und Coffeeshops sowie dem Umland zu bekommen. Und natürlich mein mit Apps gelerntes Spanisch an so vielen Menschen wie nur möglich auszuprobieren und tolle Gespräche zu führen.

Also, alles noch etwas vague, aber so reise ich für gewöhnlich, da ich mich einfach gerne treiben lasse. Aber dafür habe ich viel Vorfreude und riesige Lust! Wenn wer von euch schon einmal an der Westküste oder in der Hauptstadt unterwegs war, freue ich mich natürlich über Tipps und Anregungen!

[Reisen] Verkleidete Welten – Halloween & Día de Muertos!

Seit bestimmt schon zwei Wochen dreht sich hier in den USA alles um Halloween und ach, ich liebe all die liebevoll geschmückten Häuser, die Kinder in ihren niedlichen Kostümen, die schon letztes Wochenende aufgeregt durch die Straßen in San Diego gezogen sind und natürlich auch all die leckeren Süßigkeiten, die im passenden Halloween-Look daherkommen (schmeckt einfach besser!). Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit, Halloween in New York zu erleben und ach, das war verrückt! Zwar war ich auf keiner Party, ich bin an diesem Abend sogar umgezogen (von Manhattan nach Brooklyn) und bekam in der Straßenbahn trotzdem Komplimente für mein sehr authentisches Kostüm als „Reisende“.

In Deutschland ist Halloween, zumindest in größeren Städten, mittlerweile auch mehr oder weniger ein Thema, in Berlin sind zumindest einige Parties zu finden und ich habe in den letzten Jahren auch schon ein paar kostümierte Kinder durch die Straßen laufen sehen gesehen..wegen mir kann der Tag gerne eingeführt werden, bis Fasching ist es ja noch einige Monate hin und der grau-kalte Oktober wird dadurch auch etwas bunter! Wer noch eine spontane Idee für ein Kostüm sucht oder schon für Februar vorbereitet ist, wie wäre es mit ein wenig ausgefallener Verkleidungs-Inspiration?

Besonders toll finde ich natürlich, dass der Kürbis eine große Rolle an diesem Tag spielt und so habe ich mir auch mal eine Kürbisfarm in Kalifornien angesehen. Hier gibt es neben dem orangenen Liebling, den man sich zum Schnitzen aussucht, noch allerlei lustige Attraktionen und besonders für Kinder ist dieses Spektakel toll. Das könnten wir in Deutschland gerne auch mal einführen, ich hätte mir so gerne einen Kürbis gekauft und ihn vor Ort noch geschnitzt. Aber das scheiterte daran, dass es für mich kurz vor dem 31. über die Grenze nach Mexiko gegangen ist und da konnte ich ihn nun eher schlecht mitnehmen.
Somit gab es für mich immerhin eine Kürbissuppe und ich hatte die Gelegenheit, mich an all der Deko und dem Kostümwettbewerb satt zu sehen. Dieser war offen für Kinder bis 12 Jahre und der Junge, der mit seinem Frankenstein-Kostüm (ich wollte ihn jetzt nicht fotografieren und ins Internet stellen, hier ist ein sehr ähnlich aussehendes Kostüm) gewann, hat sich soooo gefreut! Hach, das war ein guter, herzerwärmender Nachmittag.

Somit verpasse ich zwar den eigentlichen Halloween-Abend, aber Mexiko hat hier doch auch eine tolle Alternative für mich in der Hinterhand. Am 1.11. ist nämlich Día de Muertos, der Tag der Toten und in Tijuana ist schon alles vorbereitet. Zwar spielt sich das Fest traditionell auf dem Friedhof ab (man geht mit Blumen und dem Lieblingsessen zum Grab des Verstorbenen und feiert dort), geschmückt sind aber auch Straßen, Gärten und Häuser. Manchmal sieht es nach einer Mischung von Halloween und Día de Muertos aus und ich hatte die Gelegenheit, mir im Kulturzentrum mehrere, reichlich geschmückte, Totenaltare (für bekannte, verstorbene Wrestler sowie einen Museumsmitarbeiter) anzusehen. Da ich in Begleitung meines Couchsurfing-Hosts war, bekam ich auch noch allerlei Erklärungen und jetzt hoffe ich ja, dass ich am 1.11. in Ensenada auch jemanden treffe, der mich vielleicht ein wenig mitnimmt. Denn den Tag der Toten habe ich bisher noch nie live erlebt, sondern eben nur davon erzählt bekommen. Super interessant auf jeden Fall! Kinder kostümieren sich hier auch, ich habe einige mit Totenkopf-Makeup gesehen, Süßigkeiten gibt es aber wohl nur für die Verstorbenen, das werde ich dann noch genauer erfahren!

Zeitlich habe ich bei diesem Trip wirklich Glück gehabt, dass ich sowohl Halloween als auch den Tag der Toten erleben kann und ich finde, da bekommt man doch noch einmal einen ganz anderen Einblick in das Leben der Menschen, wenn man einen Feiertag mit ihnen erlebt. Habt ihr schon einmal Halloween in den USA oder den Día de Muertos in Mexiko erlebt? Wie hat es euch gefallen? Und wer weiß schon, als was er an Fasching verkleidet sein wird?

[Reisen] Waldzoo & Wetterpark in Offenbach!

Zwar schweife ich immer gerne in die Ferne, manchmal gibt es aber auch Neues ganz in der Nähe zu entdecken. Vor einiger Zeit habe ich mir Mama geschnappt und mich mal in Offenbach (das liegt direkt bei Frankfurt) etwas herumgetrieben. Die Stadt haben wir hierbei aber ignoriert und uns lieber im Waldzoo und im Wetterpark umgesehen. Beides super, wenn das Wetter schön ist, sonst dürfte es etwas ungemütlich sein, da es sich fast nur draußen abspielt.

Der Waldzoo Offenbach wurde schon 1965 gegründet und ist eine Ansammlung von Tieren, die verletzt abgegeben wurden oder deren Besitzer schlichtweg mit der Pflege überfordert waren. Aber auch die Polizei, die Feuerwehr und Ärzte kommen mit Tieren, die hier ein neues Zuhause finden. Somit hat sich über die Zeit eine illustre Mischung in dem kleinen Tierpark angesammelt, die man für 2,50€ (Kinder 2€) besuchen und auch mit dort gekauften Futter füttern kann. Das Areal ist nicht groß, man ist schnell durch und wir hielten uns vielleicht 30 Minuten darin auf – und ja, ich habe das sehr zutrauliche Schaf auch direkt mal gestreichelt. Wir hätten uns allerdings noch hinsetzen und etwas essen/trinken können, aber insgesamt braucht man nicht mehr als eine Stunde um alle Tierchen in Ruhe beobachtet zu haben. Die Wohngemeinschaften sind sehr witzig, ich habe nicht Kängurus mit Gänsen erwartet, aber sie harmonierten!

Nicht Tiere, sondern unser Wetter steht hingegen im Fokus des Wetterparks, welcher keine fünf Minuten mit dem Auto vom Waldzoo entfernt ist (und kostenlose Parkplätze gibt es jedes Mal reichlich). In dem schön angelegten Park gibt es verschiedene Stationen, an denen anschaulich ein Wetterphänomen erklärt werden und man kann den Rundgang gemütlich ablaufen. Wir begannen am Besucherzentrum, lernten dann, wieso es genau hagelt, welche Wolken es gibt, was genau in einer Wetterstation wie gemessen wird oder auch, wie ein Tornado entsteht. Mein Halbwissen konnte ich hier quasi nebenbei etwas auffrischen und insgesamt lädt der Park (welcher kostenlos ist) auch zum Verweilen ein. Besonders schön fand ich, dass viele verschiedene Baumarten angepflanzt worden sind und man somit mal etwas ausgefallenere Natur erlebt hat. Apropos Natur, neben dem Park sollte noch ein anderer Naturlehrpfad sein, aber das war irgendwie nur ein matschiger, unbeschrifteter Weg, wo man sich eher zum Trinken traf, das könnt ihr euch also sparen. Für den Wetterpark würde ich – solltet ihr nicht eine der Führung mitmachen wollen – auch eine Stunde einplanen, wenn ihr gemütlich lauft, alle Schilder lest und eine kleine Pause macht.

Wir haben beides an einem Sonntagnachmittag besucht und wäre noch Zeit gewesen, hätten wir bestimmt den an beiden Orten zu erwerbenden Kaffee genossen, aber wir waren doch etwas spät dran. Auch wenn ich kein Fan von Zoos bin, habe ich für den Waldzoo sehr viel Respekt, da sie sich eben um Tiere kümmern, die sonst kein Zuhause mehr hätten und wahrscheinlich eingeschläfert oder ausgesetzt werden würden. Da unterstütze ich doch gerne und bezahle den ohnehin sehr günstigen Eintritt. Aber auch der Wetterpark ist eine tolle Bereicherung, da erholende Grünfläche mit spannenden Infos gepaart wird und man dies nutzen oder eben einfach nur etwas spazieren gehen kann. Solche Parks mit unterschiedlichen Themen dürfte es gerne häufiger geben!

Kommt ihr zufällig aus der Ecke und seid schon im Waldzoo oder Wetterpark gewesen? Wie hat es euch gefallen? Und wenn wer einen Tipp hat, was man noch in/um Offenbach herum unternehmen kann, würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen!

[Reisen] Unterwegs zum Pacific Crest Trail!

AAAAAAAAH, es ist soweit. Heute wird diese verrückte Idee, dass ich von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze laufen werde, real. Denn es geht mit Condor zunächst nach Las Vegas, wo ich den Tag verbringe (hallo all you can eat Buffet) und dann nachts in den Bus nach San Diego steigen werde. Morgen wird da dann Essen gekauft, der Rucksack „richtig“ gepackt bzw so wie ich zumindest denke, dass es geschehen sollte und am 17.5. stehe ich dann am südlichen Monument des Pacific Crest Trails. Und nehme die erste Etappe durch die Wüste von locker-flockigen 1000km in Angriff.

Da ich nicht ständig Internet (Strom, Wasser, ein Bett etc.) haben werde, kann ich hier nur in unregelmäßigen Abständen (vor-)bloggen. Mein Beauty-Herz weint zwar auch schon ein wenig, da ich kaum Sachen mitnehmen kann, aber mein Naturherz kann es gar nicht mehr erwarten. Wer Interesse hat, wie ist so sein wird, als „ganz normaler Mensch“ solch eine Fernwanderung in Angriff zu nehmen und was ich dabei so erlebe, unter Pacific Crest Trail 2018 habe ich hierfür einen kleinen Blog eingerichtet. Was natürlich ein komplett anderer Inhalt wie hier ist, aber wer Lust hat, ich würde mich sehr freuen! Wenn ihr mein Vorhaben unterstützenswert findet, ich habe mir auch eine Patreon-Seite eingerichtet sowie einen Paypal-Account.

Motivierende Kommentare sind da natürlich auch seeeeeehr gerne gesehen, denn in meinem privaten Umfeld glaubt kaum niemand, dass ich so etwas machen kann 😉 Aber ganz Widder bin ich doch sehr stur, wenn ich mir erst einmal etwas in den Kopf gesetzt habe! Und nun steige ich mit Vorfreude, Kribbeln und leichter „was zur Hölle hast du dir dabei gedacht“-Angst ins Flugzeug und kann es nicht mehr abwarten, die ersten Schritte auf dem Trail zu machen!

[Reisen] Kurztrip nach Madrid!

Bevor ich nach Madrid kam, verband ich drei Worte mit dieser Stadt: Prado & Reina Sofia. Womit ich euch schon einmal denken könnt, wo ich mich besonders lange aufgehalten habe, nämlich in diesen beiden Kunstmuseen. Aber beim Herumlaufen durch die Stadt (der Prado ist täglich ab 18.00h, die Reina Sofia ab 19.00h kostenlos) habe ich noch so viel mehr spannende Ecken entdeckt, die ich euch vorstellen mag. Vor und nach Madrid war ich jeweils ein paar Tage in Barcelona und dachte eigentlich, dass mir die katalanische Küstenstadt sehr viel mehr gefallen würde. Oh, was habe ich mich getäuscht, Madrid hat mein Herz im Sturm erobert und ja, ich sage es jetzt schon, hier könnte ich definitiv ein paar Wochen bleiben! 

Nach Madrid bin ich von Barcelona (Reisebericht #1) aus mit Iberia geflogen, was schnell und günstig war und dann mit dem Zug in die Innenstadt gefahren. Dort stieg ich an der Atocha Station aus, welche mir von Freunden auch zum Ansehen ans Herz gelegt wurde. Was ich dann direkt tat und wirklich angenehm überrascht war – diese Mischung aus Palmengarten mit vielen Schildkröten gibt dem Ganzen eine entspannende Atmosphäre, was konträr zu all dem Menschengewusel um einen herum steht. Danach lief ich gemütlich zu meiner Unterkunft, dem Way Hostelwelches ich auch uneingeschränkt weiterempfehlen kann (allein, dass es jeden Morgen gratis Kaffee und Churros gab, hat mein Herz glücklich gemacht). Auf dem Weg bemerkte ich dann nahe der Station Lavapies, dass sich hier ein indisches Restaurant an das nächste reiht und hörte vereinzelt Hindi. Somit konnte ich gar nicht anders, als mir gleich mal typisch spanisch ein vegetarisches Thali zu gönnen. Nein, es kommt nicht an die aus Varanasi heran, aber das indische Essen war gut. Und es blieb nicht bei dem einen 😉

Madrid lässt sich prima zu Fuß erkunden, was ich die drei Tage dann auch ausgiebig getan habe. Am ersten Nachmittag/Abend ging es aber gleich zum Prado, wie viele Jahre wollte ich schon in diese heiligen Hallen! Dann plötzlich davor zu stehen, hat sich sehr surreal angefühlt, ich war ganz hibbelig! Man kann wie gesagt täglich ab 18.00h umsonst hinein, was ich auch ausgiebig genutzt habe. Dazu kommt ihr am besten schon knapp 30 Minuten vorher und reiht euch in die Schlange ein, damit ihr recht weit vorne steht, wenn es dann losgeht (ich hatte Buch und Abendessen dabei, damit es nicht langweilig wurde). Denn ihr habt nur zwei Stunden Zeit, bis das Kunstmuseum leider schließt und somit ist es unmöglich, bei einem kostenlosen Besuch alles zu sehen. Wenn ihr denkt, dass es dann enorm voll ist, muss ich sagen, dass sich das wirklich verlaufen hat und besonders die letzten 45 Minuten stand ich oftmals alleine in einem der Räume – und besser geht es dann doch nicht! Highlights für mich waren natürlich die Werke von Goya, Velázquez, Bosch, Botticelli, Bruegel, Rembrandt, Rubens..ach, ich könnte eigentlich jeden Künstler aufzählen! Aber auch das Gebäude an sich begeistert und würde ich in Madrid wohnen, ich habe das Gefühl, ich wäre jeden Abend hier..oder würde in eine Jahreskarte investieren und einfach diskret in den Keller ziehen!

Nachdem ihr im Prado gewesen seid, könnt ihr gleich zum Reina Sofia laufen, um eure Dosis moderner(er) Kunst zu bekommen. Hier habt ihr täglich von 19-21.00h freien Eintritt, was natürlich super passt. Highlight in diesem Museum ist Picasso’s Guernica, aber auch die anderen permanenten Ausstellungen, die mir vorher nicht bekannt waren, haben mich sehr begeistert und dazu gebracht, auch hier dreimal vorbeizuschauen! Mein Wissen an modernen, spanischen Malern wurde definitiv um Welten erweitert und hat mich so neugierig gemacht, mehr in diese Welt einzutauchen! Wenn ihr noch könnt, das Caixa Forum hat ebenfalls wechselnde, spannende Kunstausstellungen, ich sah mir bisschen Andy Warhol an.

Zwar gibt es noch sehr viele andere sehenswerte Kunstmuseen und Galerien, ich habe aber etwas Abwechslung gebraucht und wollte unbedingt (seit ich in Mexiko gewesen bin und dort nirgends ein Maya-Dokument finden konnte) den „Madrid Codex“ im Museo de América ansehen. Das Museum ist etwas verstörend, da es allerlei zeigt, was die Spanier von ihren Eroberungsraubzügen mitgebracht haben und leider sind die Texte nur selten auf englisch übersetzt, womit ich nicht sagen kann, inwieweit dies hier kritisch aufgearbeitet wurde. Doch sind die restlichen Artefakte ebenfalls sehr interessant und ich hatte meinen Spaß auf den drei Ebenen des Museums. Welches übrigens einen tollen Blick auf die Berge ermöglicht, was ich von Madrid aus irgendwie gar nicht erwartet hatte.

Im Museo Arqueológico National musste ich auch einfach vorbeischauen und blieb am Ende über drei Stunden, so begeistert war ich! Es gibt eine Unmenge anzuschauen und dazu passend sind viele Informationen aufbereitet, wodurch der Besuch erneut sehr lehrreich war (Todesvorstellungen & -riten in den verschiedenen Epochen war genau meins und die Ägyptenabteilung ebenfalls). Besonders schön fand ich, dass außerhalb des Museums die Höhle von Altamira nachgebaut wurde und ich somit die dortigen Höhlenmalereien erleben konnte. Nicht weit weg ist die Nationalbibliothek, welche ebenfalls eine kleine Ausstellung hat, jedoch leider nur Informationstafeln auf Spanisch. Und als Ethnologin darf ich natürlich auch nicht vergessen, dass es ein Ethnologisches Museum in Madrid gibt, welches ich mir auch angesehen habe, es ist aber sehr klein und durchaus nett, aber wenn ihr nur begrenzt Zeit habt, schaut euch lieber das Museo de América an, das ist definitiv sehenswerter!

Jetzt aber mal ein bisschen mehr Dinge an der frischen Luft! Der Tempel von Debod stand hier weit oben auf meiner Liste und ich finde immer noch verrückt, dass in Madrid ein altägyptischer-unternubischer Tempel komplett wiederaufgebaut wurde. Leider war er geschlossen, aber auch von außen war er schön anzusehen – ich habe hier einfach eine Snackpause gemacht und dann vom Hügel aus noch die Aussicht auf den Palacio Real und das Umland genossen. Die mexikanische Nonne und Dichterin Juana Inés de la Cruz trifft man in Madrid auch an jeder Ecke, in dem kleinen Park rund um den Tempel kann man eine schöne Statue von ihr bewundern.

Apropos, gleich um die Ecke ist das Cervantes-Denkmal und da musste ich wirklich ein paar Minuten draufstarren, so überwältigend war dies! Und mir wieder einmal bewusst machen, dass ich immer noch nicht Don Quijote, das wohl bekannteste Werk des berühmtesten, spanischen Schriftstellers, gelesen habe, Schande über mein Haupt.

Den Palast und die gegenüberliegende Almudena Kathedrale habe ich mir nur von außen angesehen, beides kann man aber besichtigen. Einmal in der Woche findet hier eine Wachablösung statt, die mit der britischen Zeremonie vergleichbar sein soll, da ich diese aber nicht gesehen habe, kann ich leider auch nicht mehr dazu sagen. Ich sah mir den Plaza de Oriente am Teatro Real an und schlenderte dann einfach durch die Straßen, entdeckte da ein Monument, da eine Kirche, dort wiederum einen kleinen Platz. Besonders bekannt sind der Puerta del Sol und der Plaza Mayor, somit lief ich da auch vorbei, aber ich sage mal so, Plätze sind weniger mein Interessensgebiet.

Da war der riesige Parque de El Retiro viel mehr meins, den ich für Ausruhpausen zwischendurch genutzt habe. Dass direkt neben mir plötzlich ein gigantischer Baum einfach so umfiel, war auch mal ein Erlebnis, dieses Geräusch hatte ich vorher auch noch nicht gehört! Die meisten Menschen bewundern hier den angelegten See, fahren Tretboot und lassen sich die Sonne auf die Nase scheinen. Nicht geschafft habe ich es in den Casa de Campo, dieser Park soll ebenfalls traumhaft sein, wenn ihr etwas mehr Zeit habt!

Verdammt gut einkaufen kann man in Madrid natürlich auch, die Innenstadt quillt nur so über vor Geschäften, es gibt einige Fußgängerzonen, was angenehm ist und besonders die Calle Gran Vía ist Anlaufstelle vieler Touristen. Jede nur erdenkliche Fastfood-Kette scheint es hier auch zu geben und auch wenn ich eigentlich nicht so bin, ich konnte weder zu Tim Hortons (Kanada-Erinnerung in Form eines Double-Double) noch zu Taco Bell nein sagen. Beides habe ich nicht kommen sehen und war somit ganz unerwartet im 7. Himmel 😉 Tapas habe ich übrigens in Madrid nur bei 100 Montaditos gegessen, wo sie supergünstig sind – wenn man etwas trinken geht, bekommt man häufig aber auch Tapas umsonst auf den Tisch gestellt (nur leider nicht unbedingt vegetarisch).

Es gibt noch so vieles, was ich mir in Madrid anschauen will oder erneut besuchen mag, aber ich muss gestehen, ich hatte es nicht erwartet. So plante ich meinen Reise nämlich, dass ich zunächst nach Barcelona, dann nur kurz nach Madrid und dann wieder nach Barcelona fuhr, im Nachhinein hätte mir aber weniger Barcelona gereicht und dafür hätte ich mehr Madrid gewollt. Mal sehen, wann ich es erneut nach Spanien schaffe..vielleicht sind ja 2019 ein paar Wochen drinnen!

Seid ihr schon einmal in Madrid gewesen? Wie hat es euch gefallen und habt ihr noch einen Tipp, was man unbedingt ansehen sollte?

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