Lieblingsort und Terror in einem Satz? Und wie das geht, auch wenn es natürlich auf den ersten Blick etwas seltsam anmutet. Aber fangen wir erstmal mit der Gegend an. Wir befinden uns nämlich nahe des Potsdamer Platz mit Sony Center und hier mag ich es eher weniger. Ich finde das Sony Center eher verstörend als beeindruckend und dann leider immer überlaufen. Klar, wollen alle Touristen das sehen, ich mag aber nunmal keine Menschenmassen. Somit kann man mich auch mit dem riesigen (und oftmals auch so vollen) Einkaufscenter direkt nebendran nicht glücklich machen. Aber nur ein paar wenige Gehminuten entfernt..

befindet sich das Martin Gropius Bau. In diesem mehr wie nur sehenswerten Gebäude gibt es immer sehr spannende Ausstellungen. Da die Preise sich aber auch gesalzen haben, gehen wir meist „nur“ in eine, die uns besonders interessiert und verbringen die restliche Zeit lieber im Museumsshop. Wer sich für Kunst und Bücher interessiert, der wird hier wirklich einige Stunden verbringen und auch das ein oder andere Schnäppchen machen können. Die Preise im angegliederten Kaffee sind auch in Ordnung, hier kann man durchaus mal etwas verweilen und alles auf sich wirken lassen. Wenn ich schlechte Laune habe, ist der Gropius-Bau oder die Gemäldegalerie (ebenfalls einen Katzensprung vom Potsdamer Platz entfernt) meine erste Anlaufstelle.

Im Moment stellt u.a. Anish Kapoor aus..ein wirklich verstörend guter Künstler, der mich nachhaltig beeindruckt hat. Ich zeige euch eine kurze Preview des „Kanonenschlages“..und ja, die Kanone (unten rechts) wird wirklich abgefeuert 😉

Anish Kapoor

Direkt neben dem Martin Gropius Bau fällt man einfach nur in die „Topographie des Terrors“ und das ist eine enorm gute Ausstellung. Das Gebäude war der Ausgangspunkt zahlreicher NS-Verbrechen, die hier geplant und gelenkt wurden. Das hier ist keine leichte Unterhaltungskost, das ist Geschichte, die einfach immer noch schockiert, wütend und unsagbar traurig macht. Aber die Informationen sind sehr gut aufbereitet, es wird anschaulich gemacht, sogar zum Anfassen mit Zeitungen aus der Zeit, mit Originalfilmen und Höraufnahmen. Es geht so sehr ins Detail, dass ich die gesamte Ausstellung nicht am Stück ansehen konnte, sondern mehrfach hingehen und immer etwas in mich aufnehmen musste. Es waren einfach zu viele, zu schreckliche Dinge. Aber ich kann es jedem Berlinbesucher und auch Berliner nur ans Herz legen. Und wer das Kostenargument dagegen bringt, die Ausstellung ist umsonst 😉

Vielleicht habe ich den ein oder anderen jetzt ja auf eine Idee gebracht..keine unbekannten, aber doch irgendwie etwas vernachlässigten Orte meiner Meinung nach..doofe Museumsinsel 😉

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