Schlagwort: Couchsurfing

[Lesenswert] Couchsurfing im Iran – Stephan Orth

Seit über zehn Jahren bin ich selbst schon aktiver Couchsurfer und habe in den unterschiedlichsten Ländern (u.a. Panama, Mexiko, Indien, Australien, USA und Kanada) bei mir zuvor fremden Leuten übernachten. Was immer ein besonderes Erlebnis ist und für mich definitiv eine der liebsten Reisemöglichkeiten (jupps, auch alleine als Frau). Somit war ich neugierig auf das Buch Couchsurfing im Iran von Stephan Orth, gleichzeitig hatte ich aber auch etwas Angst, dass mir seine Art des Reisens nicht gefallen könnte.

Worum geht’s Stephan Ort reist erneut durch den Iran und versucht bei möglichst vielen Einheimischen einen Blick in ihren Alltag zu erhalten – meist alleine, wobei das definitiv ein männlicher Erfahrungsbericht ist, als Frau hätte man da alleine sehr viel mehr „Probleme“. Dabei erlebt er natürlich einiges, lernt spannende Menschen kennen und erhält verschiedenste Bilder aus einem sehr komplexen Land. Ein wenig Geschichtswissen und regionale Infos werden auch eingestreut, wobei man für mich hier gerne noch mehr in die Tiefe hätte gehen können. Ich will selbst unbedingt einmal in den Iran, aber us-visumsbedingt muss ich damit noch ein wenig warten.

Wie ist’s Natürlich ist es etwas auf der „ich muss schockieren“, reißerischen Seite geschrieben, so startet das Buch schnell mit einem BSDM-Treff im Park, der aber doch enorm unspektakulär ist. Aber per se bekommt man einen interessanten Einblick in einen gesellschaftlichen Teil des Irans, welcher primär aus jungen, englischsprachigen und gebildeten Menschen besteht. Die einzelnen Orte sind spannend ausgewählt, der Autor lässt sich vor Ort etwas treiben (wie ich auch) und sagt zu eigentlich allem ja (wie ich auch). Das mag ich sehr und daher kommt er bestimmt an Orte jenseits aller Reiseführer. Andererseits ist eine meiner Freundinnen aus dem Iran und wollte von dem Buch so gar nichts wissen..was auch spannend zu sehen war.

Es dümpelt oftmals an der Oberfläche, aber das kann auch an den kurzen Kapiteln liegen und den vielen Orten, die auf den Seiten untergebracht werden sollen. Ich hätte mir lieber weniger Kapitel, aber mehr Inhalt gewünscht. So ist es eben eine unterhaltsame Urlaubslektüre, die nur nicht wirklich lange nachhallen wird. Bis auf den Ablauf, wie man sein Visum vor Ort verlängert, werde ich mir wohl eher wenig aus dem Buch merken und habe es jetzt auch schon einem Freund weitergegeben.

Wie mir Amazon zeigt, hat Stephan Orth auch noch die Bücher Couchsurfing in China und Couchsurfing in Russland herausgebracht; in ersterem war ich schon mit einem Couchsurfer unterwegs und Russland will ich zwar auch noch erreisen, aber das, ohne vorher schon darüber zu lesen 🙂 Vielleicht sollte ich einfach auch mal alle meine CS-Erlebnisse aufschreiben, da waren echt schon skurrile Momente dabei..aber irgendwie glaube ich, gibt es da nur eine kleine Zielgruppe an interessierten Lesern, nunja 😉

[Reisen] 4 Tage in Singapur! Oder auch 75km zu Fuß!

Mitte August musste ich Australien Lebewohl sagen und da ich keine Lust auf 1,5 Tage im Flugzeug und an Flughäfen hatte, buchte ich mir einfach nur einen Flug nach Singapur und legte dort einen kurzen Stopp ein. Ich war vor ewigen Zeit zwar schon einmal in dieser verrückten Stadt, aber so wirklich viel Erinnerung hatte ich nicht mehr. Somit war ich gespannt, wie es mir dieses Mal gefallen würde und ob ich mich doch an irgendwelche Sachen erinnern würde.

Geflogen bin ich günstig mit Scoot Airlines (die jetzt mit Tigerair zusammengelegt wurden) und der Flug war ok. Man bekommt nichts an Bord, wenn man nicht dafür bezahlt, somit habe ich mir einfach Essen und Wasser mitgenommen. Man darf zwar offiziell keine Lebensmittel von draußen konsumieren, aber wenn man sich nicht ganz dumm anstellt, geht es eben doch. 9 Stunden so ganz ohne wollte ich nämlich dann doch nicht erleben. Ansonsten kann ich aber nicht meckern, wir kamen pünktlich an und ich hatte was zum Lesen dabei (Entertainment in Form von iPads mit Filmen kostet nämlich auch wieder). Der Flughafen in Singapur ist enorm effizient, ich war quasi sofort im Land und hatte mein Gepäck. Praktischerweise ist er auch super an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, solltet ihr kein Geld für ein Taxi ausgeben wollen. Mein Couchsurfinghost holte mich ab und zeigte mir gleich mal eine ganz andere Welt, er war nämlich reich. So richtig reich und so sah ich mich kurze Zeit später in einem Penthouse mit eigenem Pool und solchen Annehmlichkeiten wieder. Doch, durchaus mal eine nette Abwechslung 😉

Da ich spät abends ankam, unterhielten wir uns einfach, bestellten leckeres indisches Essen und ließen den Abend dann ausklingen. Dank Jetlag war ich dann sehr früh wach, mein Host auch und eine Freundin kam noch vorbei, mit der es dann erstmal frühstücken ging. Keiner der beiden kommt aus Singapur, somit war es auch für sie etwas Neuland, aber wir saßen am Ende in einer unter Einheimischen gut bekannten Bäckerei, wo wir länger warten mussten, bis es dann verschiedene Kaffeespezialitäten und Brötchen mit Kaya-Butter gibt. War jetzt nicht unbedingt meines, irgendwie hatte das nicht so viel Eigengeschmack, aber man konnte es schon essen. Von dort liefen wir dann einfach mal zum East Coast Park und schauten uns ein wenig sonntägliches Strandleben an. Hier war echt einiges los und die Rollschuhbahn auf der „My heart will go on“ lief, war definitiv sehenswert. Da Singapur wundervoll heiß ist, gab es wieder kalten Tee zur Erfrischung und dann ging es in mein erstes Hawker Center. Das sind quasi eine Vielzahl von verschiedenen, günstigen Restaurants, wo man sich an verschiedenen Orten seine Sachen zusammensuchen und dann gemeinsam essen kann – also wie ein Mallfoodcourt, nur eben meist im Freien. Natürlich landeten wir beim Inder und natürlich war es ebenfalls ganz ausgezeichnet. Am frühen Nachmittag machte ich mich dann auf nach Little India, wo mein Hostel für die nächste Nacht war.

Hier begannen dann auch schon die Flashbacks, waren wir 2006 ebenfalls in dieser Gegend untergebracht. Wie der Name schon verrät, leben hier viele Inder, aber es ist sehr viel weniger trubelig, was mich schon fast enttäuscht hat. Mein Hostel war das The InnCrowd Backpackers‘ Hostel, welches auch vollkommen in Ordnung war. Ich schlief in einem 12-Schlafsaal, die Matratze war ok, das Wlan ebenfalls und es gab sogar heißes Wasser in der Dusche. Das im Preis inbegriffene Frühstück kann man allerdings getrost weglassen. Ich warf meine Sachen also auf mein Bett/in meinen Spind und machte mich zu Fuß einmal quer durch die Stadt, um mich mit einer ganz lieben Couchsurferin zu treffen.

Hada kommt aus Singapur und wir begannen unsere abendliche Tour mit einem Besuch in der National Gallery, wo sie bis vor kurzem gearbeitet hatte und wir somit nicht nur umsonst reinkamen, sondern eben auch hinter die Kulissen schauen konnten. Wahnsinnig spannend und da wir von Sekunde Eins einen Draht zueinander hatten, lachten wir die nächsten Stunden einfach mal durch. Von dort ging es dann Richtung Gardens by the Bay, wo wir uns natürlich die Lightshow ansehen mussten. Das war so ziemlich die Attraktion, die mir wirklich jeder nahelegte. Insgesamt ist Singapur schon sehr künstlich und surreal und als ich mich jetzt nachts mit zig Menschen im Regen auf dem Boden liegend wiederfand und beleuchtete Bäume, die mit Musik unterschiedlich angestrahlt wurden, ansah, musste ich mich doch kurz fragen, was ich hier eigentlich mache 😉

Danach trafen wir noch eine andere Couchsurferin von den Philippinen und marschierten eisessend (Rote Bohnen Eis in Toastbrot war auch mal eine Erfahrung) durch diverse Shoppingmalls, um noch eine zweite Lichtershow anzusehen. Am Ende saßen wir einfach lange Zeit noch an der Marina Bay, unterhielten uns und danach lief (!) ich durch die sehr leere, ruhige Stadt zurück zu meinem Hostel.

Tag 2 war ebenfalls sehr vollgepackt, aber ich wollte a) möglichst viel aus der Zeit machen, b) hatte ich mir mal richtig „frei“ genommen und somit auch genug Zeit und c) musste ich auf niemanden Rücksicht nehmen, der vielleicht lieber schlafen oder weniger laufen mag. Somit wurde das auch voll ausgekostet, mein Körper hasste mich am Ende zwar, das war doch etwas zu viel Bewegung und zu wenig Schlaf. Ich startete am Botanischen Garten, den ich dann auch in seiner Gänze erlief, ein paar Pausen machte und die vielen unterschiedlichen Bäume und Pflanzen bewunderte.

Von dort marschierte ich dann zur bekannten Orchard Road, wo ich durch ein paar der Shoppingmalls lief, aber das ist einfach nicht mehr meine Welt. Ich wollte auf ein Skydeck fahren, welches dann aber aufgrund Renovierungen geschlossen war und somit lief ich einfach zum Fort Canning Park und sah mir das Nationalmuseum an. Letzteres war durchaus beeindruckend, wenn ihr aber nicht genug Zeit habt, würde ich euch die National Gallery mehr ans Herz legen. Anschließend ging es nach Chinatown, wo ich diese superleckere Kaffee-Tee-Mischung trank und mir den südindischen Sri Mariamman Tempel ansah.

Bei Clarke Quay kam ich auch vorbei, das fand ich aber tagsüber schon sehr mallorca-haft und flüchtete Richtung Telok Ayer Markt. Von dort lief ich dann wieder auf anderen Pfaden zurück nach Little India und entdeckte unterwegs noch das neu eröffnete Parkview Museum, welches mit „On sharks & humanity“ eine verdammt gute Ausstellung bot. Dazu noch umsonst und in einem enorm beeindruckenden Gebäude, welches mich immer noch an Batman erinnert. Einen ganz kurzen Abstecher zur Haji Lane und zur Moschee musste ich auch noch machen – und während ich die Straße mit ihren vielen Restaurants und Shops eher weniger mochte, war die Moschee genau mein Ding und eine absolute Empfehlung von mir!

Abends traf ich mich wieder mit meiner lieben CS-Freundin und noch einem anderen Couchsurfer, der mir zig Mal sein Penthouse (direkt bei Clarke Quay) anbot, sodass ich irgendwann annahm. Zunächst gingen wir wieder enorm lecker indisch essen, danach machten wir uns zu dritt auf in seine Wohnung, wo wir den Abend mit einer spektakulären Aussicht und Gesprächen wie unter alten Freunden ausklingen ließen. Wenn ihr es noch nicht gemerkt habt, ich liebe Couchsurfing, weil man wirklich mit Menschen „connected“ und nicht mit anderen Reisenden dieselben Smalltalk-Themen durchkaut.

Am nächsten Morgen ging es früh wieder raus, ich wollte unbedingt zum MacRichie Reservoir und den dortigen Trail zur 250m-hohen Hängebrücke laufen. Da es kurz vorher regnete, war das eine sehr schwüle und matschige Angelegenheit, aber hey, ich war mitten im Dschungel, da schrien Affen und ich traf einen netten Griechen, der mit mir wanderte. Die 14km (so in etwa) sind durchaus machbar, nehmt nur genug Wasser mit und die Hängebrücke war eine riesige Herausforderung für meine Höhenangst. Aber so über den Bäumen war schon wunderschön. Bisschen doof ist, dass die Brücke schwankt und sie recht schmal ist – an den Seiten sitzen dann auch noch Affen, die einen durchaus angehen und versuchen, die Tasche zu klauen. Zum Glück hatte ich griechische Unterstützung, alleine wäre das noch einmal eine andere Nummer gewesen.

Von dort lief ich dann ewig an einer Autobahn entlang, traf erneut eine andere umherwandernde Touristin, mit welcher ich kurz in einem Hawker Center stoppte. Danach fand ich mich an der Metrostation vom Botanischen Garten wieder und machte mich schnell auf zu Haw Par Villa, einem ganz verrückter Ort. Von den Tiger-Balm-Erfindern gegründet, ist es eine Art Themenpark über chinesische Mythologie, in welchem verschiedene Geschichten nachgebaut wurden. Man kann durch die zehn Stufen der Hölle laufen, was ich dann auch getan habe und danach meine eigene hatte: ich kam auf die dumme Idee, meine Schuhe kurz auszuziehen und mich auf eine Bank zu setzen. Als ich sie wieder anziehen wollte, waren sie voller Ameisen, die ich dann erstmal zehn Minuten ausschütteln und mich dabei anpinkeln lassen durfte. Nunja, man lernt nie aus.

Danach ging es noch ins NTU Centre for contemporary art, wo ich mir verschiedenste kleine Ausstellungen anschaute und den gesamten Campus sehr genoss. Verschwitzt, abgehetzt und absolut underdressed marschierte ich dann die lange Auffahrt entlang ins Ritz Carlton und wurde sogar eingelassen. Hier hängt nämlich einfach so, recht unbeachtet verdammt spannende Kunst herum und man kann sich einen kleinen Guide geben lassen und diese dann erkunden. Wenn man dreist genug ist, kann man sich auch einfach an den Pool legen und das luxuriöse Leben genießen 😉

Danach musste ich schon wieder weiter, ich traf mich mit meiner Couchsurferin-mittlerweile-Freundin an der Harbour Front und wir liefen nach Sentosa. was auch ein ganz seltsamer Ort ist. Eine Insel bestehend aus Hotelkomplex, Freizeitpark und Golfanlage, aber man hatte eine schöne Aussicht auf das Meer und es fühlte sich ganz kurz nach Urlaub an, nur eben in künstlich hoch zehn. Hier zu übernachten soll sehr teuer sein, ich persönlich würde das absolut nicht wollen, aber Geschmäcker sind zum Glück ja verschieden! Danach liefen wir einfach eine Weile durch die Stadt, schnappten uns einen Bus zu meinem Hostel, gingen nochmal lecker südindisch essen und dann bemalte sie mir meine Hand noch mit Henna, was ihr Hobby ist. Mit der noch nassen Paste an der Hand liefen wir dann zur Metro und ich erwischte zum Glück noch die letzte Bahn zum Flughafen (das sollte man vorher lieber mal checken, die Bahnen hören nämlich recht früh auf). Hier schlief ich dann ein paar unbequeme Stunden, da ich mein Gepäck nicht abgeben und somit nicht in den „bequemen“ Bereich konnte und dann ging es schon weiter nach Delhi.

Singapur ist definitiv eine Erfahrung und für ein paar Tage auch spannend, aber vorstellen hier zu leben, kann ich mir irgendwie so gar nicht. Alles hatte dieses „playground for rich adults with too much time“-Feeling und da ich da nicht dazugehören mag und weniger Künstlichkeit in meinem Leben will, dürfen jetzt doch noch ein paar Jahre vergehen, bis ich wieder hin komme. Wobei alle Menschen, die ich dort kennengelernt habe, die Stadt für mich besonders gemacht haben, da ich einfach eine tolle Zeit mit wunderbaren Gesprächen und viel Lachen hatte. Noch sind wir auch alle miteinander in Kontakt und ich hoffe sehr, alle mal wieder, gerne an anderen Orten, wiederzusehen.

Seid ihr schon einmal in Singapur gewesen? Wenn ja, was hat euch besonders gut gefallen? 🙂 Ich glaube, ich habe bei meinem Bericht auch noch ein paar Sachen vergessen, aber ich streife einfach gerne nur halbwegs geplant durch die Gegend und entdecke dann unterwegs noch so viele Sachen, die mich begeistern. 

[Reisen] Ab in’s Outback! Tidbinbilla Nature Reserve zur Einstimmung!

Juhu, unser Roadtrip hat begonnen (und ich fluggs mal etwas vorgebloggt, denn ich habe keine Ahnung, wann wir wieder Wifi haben werden). Da wir ziemlich planlos drauflos fahren und als Ziel nur „Meer“ sowie „Outback“ im Kopf haben, kann ich gar nicht viel vorher sagen – der Blogpost wird nach dem hoffentlich tollen Abenteuer aber kommen. Stattdessen gibt es mal ein paar Worte über das Tidbinbilla Nature Reserve, welches gar nicht weit von Canberra entfernt liegt, aber ohne Auto eben doch bisher unerreichbar war. Das Reserve war das erste hier in Australien, wo wir Eintritt bezahlen mussten und es auch ein offizielles Visitor Center mit Ansprechpartner gab. Wir konnten leider erst nachmittags los und da um 17.00h die Sonne aktuell schon wieder untergeht, hatten wir also nur wenige Stunden Zeit. Diese haben wir genutzt, um uns den Eucalyptus Forest inklusive Koalas sowie das Sanctuary anzusehen, ein wenig durch die Gegend zu wandern, die Ruhe und den leckeren Waldgeruch zu genießen, sowie in Körperkontakt mit diversen Kängurus zu treten, die so überhaupt nicht scheu, sondern sehr an meinem iPhone interessiert waren.

Das Reserve ist sehr groß und bietet von 15minütigen Wegen bis hin zu 8-Stunden-Wanderungen alles, was man sich nur wünschen kann. Es liegt inmitten grüner Hügel, geht ganz gut rauf und runter, belohnt einen dann aber auch mit schönen Aussichten. Typisch amerikanisch kann man auch hier alles mit dem Auto erkunden. Wir waren unter der Woche da und hatten das gesamte Gelände ziemlich für uns alleine, was natürlich klasse war. Der einmalige Eintritt pro Auto kostet 12$, was jetzt auch nicht die Welt war und der Kaffee im Visitor Center war auch ganz lecker. Wir haben jetzt weder Schlangen noch Schnabeltiere oder Wombats (bis auf einen Überfahrenen :/ ) gesehen, aber dafür Koalas in semi-freier Wildbahn, die sich von uns nicht im Geringsten beim Futtern stören ließen. Allein ihnen beim Blätterrupfen zuzusehen, war schon ein meditativer Akt. Dank der vielen Seen sieht man viele Vögel, hier kommen Liebhaber bestimmt auf ihre Kosten und ich sah zwei gigantische Pelikane, bei denen ich froh war, dass sie brav auf der anderen Seeseite blieben. Irgendwie hatte ich diese Tiere etwas kleiner in Erinnerung – oder erfolgreich verdrängt.

Ich würde jetzt nicht sagen, dass man es unbedingt gesehen haben muss, aber wenn man schon mal in Canberra ist, sollte man Tidbinbilla mitnehmen und einfach ein paar Stunden in der Natur entspannen und ein paar Wege erwandern oder einfach mit den Kängurus in der Sonne sitzen. Der Weg dorthin ist ebenfalls landschaftlich sehr schön, es liegen viele große Felsen verstreut in der Gegend rum und wir haben noch an einer ehemaligen Satellitenstation gehalten, die aussah, als würde von hier aus gleich die nächste russische Mondmission starten. Zumindest hatte ich diesen Gedanken, als die Gebäude komplett unerwartet für mich plötzlich in der Landschaft auftauchten. Jetzt kann ich es aber gar nicht mehr erwarten, die ungezäunte australische Natur zu erleben und auch wenn wir es nicht bis Alice Springs schaffen, ich will ins Inland und zwar sofort 🙂

Falls wer einen Tipp hat, was wir zwischen Melbourne, Brisbane und irgendwo dazwischen ansehen sollen, nur her damit!

[Reisen] 2 Tage in Sydney!

Im Moment fühlt es sich fast ein wenig so an, als würde ich Kurzurlaube machen. Erst meine siebzehn Stunden in Chengdu und jetzt noch etwas über 48 Stunden in Sydney. Wobei ich seitdem wieder brav an einem Ort, nämlich in Canberra, bin, der Hauptstadt, die so viele Reisende eben nicht besuchen. Da ich Anfang des Jahres schon einmal hier gewesen bin, kann ich euch erste Tipps geben, solltet ihr einen Abstecher nach ACT planen. Jetzt aber erstmal zurück nach Sydney, der wohl meistbesuchten Stadt Australiens.


Ich kam mittags ziemlich müde am Internationalen Flughafen an und machte erstmal davon Gebrauch, dass man hier – bevor man durch den Zoll etc geht – eben noch einmal durch einen Dutyfree kommt. Solltet ihr Freunde in Australien haben, sie werden es euch mehr als nur danken, wenn ihr einen etwas Alkohol oder Tabak mitbringt, beides ist hier nämlich verflucht teuer. Da meine Couchsurfinghosts mich um Wodka baten, war meine erste Amtshandlung Down Under also, Smirnoff zu erwerben und diesen dann durch den Zoll zu tragen. Wurde ich das letzte Mal in Perth bei der Einreise ausgiebigst gecheckt, wurde ich jetzt einfach nur durchgewunken. Ärgerlich, wenn ich bedenke, dass ich den losen Tabak sogar abgewogen habe, damit ich nicht über das erlaubte Limit komme. Am Flughafen selbst nutzte ich dann erstmal die Möglichkeit, kostenlos zu duschen, nutzte das Wifi und kam einfach mal an. Achja, als Deutscher kann man das Touristenvisum ganz einfach kostenlos online beantragen, das dauert auch nur einige Minuten und schon hat man es. Gültig ist es dann für ein Jahr, ihr könnt mehrmals einreisen, pro Aufenthalt allerdings nur drei Monate bleiben. Das ist zumindest der aktuelle Stand.


Um zu meinem Couchsurfingplatz nach Summer Hill zu kommen, wo ich erstmal mein Gepäck loswerden wollte, nutzte ich die Metro. Hier lohnt es sich zunächst mal eine OPAL-Card zu holen, welche umsonst ist und dann von euch mit Geld aufgeladen wird. Man muss allerdings immer mindestens zehn Dollar aufladen, was etwas blöd ist. Man bekommt die Karte an jeder Metrostation, auch direkt am Flughafen. Solltet ihr wie ich geizig sein und nicht allzu viel Gepäck haben, spart euch die übertrieben teure Flughafenmetrogebühr und lauft einfach zur nächsten „normalen“ Station. Diese war für mich Wolli Creek, was ein zwanzigminütiger Spaziergang entlang eines Sees war. Also durchaus machbar und die gesparten $15 mehr als wert.

Ihr wisst, ich liebe Couchsurfing und ziehe dies jedem noch so zentralen Hostel vor. Es war auch in Sydney nicht schwierig, obwohl mir das jeder sagte, einen schönen Schlafplatz zu finden und so fand ich mich bei Ben und Vince wieder, die ebenso kunstvernarrt sind wie ich und mir viele tolle Tipps geben konnten. Den ersten Abend verbrachten wir dann quatschend und leckere libanesische Delikatessen von der Mama futternd, in ihrer Küche. Draußen ging zu diesem Zeitpunkt eh die Welt unter, mein Sydneyaufenthalt war insgesamt recht verregnet, aber dafür, dass man das hier „Winter“ nennt, war es nicht schlimm.


Am nächsten Morgen ging es früh los Richtung Bondi Beach, wohl der Ort, wo jeder Tourist hin will und ich muss gestehen, dass ich da auch keine Ausnahme bin. Ich wollte nicht unbedingt viel Zeit an diesem Strand verbringen, aber eben den Swimmingpool vom Iceberg Restaurant sehen und dann den Coastalwalk bis nach Coogee Beach laufen. Solltet ihr so meer- und naturverliebt sein wie ich, dann ist das auch genau euer Ding. Man ist zwar nie weit weg von der „Stadt“, hat aber eben doch die wilde Küste, versteckte Strände, Surfer, die riesige Wellen bezwingen und ständig ein neues tolles Panorama zu bewundern, welches sich hinter der nächsten Kurve versteckt hat. Da es zunächst tröpfelte und auch recht kalt war, hatte ich diesen Weg mehr oder weniger für mich alleine, normalerweise sollte man möglichst früh kommen, da es hier voll wird. Man kann an kleineren Stränden unterwegs Pause machen, sich den Friedhof ansehen, durch den man durchläuft und hier locker ein paar Stunden verbringen. Von Coogee fahren einen dann diverse Busse zurück in die Innenstadt.


Als ich so durch die hochhausgesäumte Innenstadt Sydneys lief, schrie wirklich alles in mir „Vancouver“und „Toronto“. Nach wie vor finde ich es verrückt, wie ähnlich die Briten weltweit ihre Städte angelegt haben, mich erinnert hier so viel an Kanada. Ich schaute mir die Gegend um den Hauptbahnhof an, während ich mir meinen Weg zur White Rabbit Gallery suchte, meinem ersten Kunst-to-do-Punkt. Die momentane Ausstellung „The Dark Matters“ war absolut atemberaubend, die unterschiedlichsten chinesischen Künstler wurden hier einfach grandios vereint. Der dazugehörige kleine Shop ist ebenfalls besuchenswert und einen leckeren Tee musste ich im angeschlossenen Cafe natürlich auch noch trinken. Wie alles, was ich in Sydney besuchte, war auch diese Galerie kostenlos zu bewundern. Von hier lief ich dann quer durch die Stadt nach Chinatown, was ich jetzt nicht unbedingt sehen musste, aber hier gab es viele günstige und vegetarische Gerichte, wo ich mich kaum entscheiden konnte. Das Essen nahm ich einfach mit und setzt mich bei Darling Harbour in die Sonne. Der Ort wurde mir von einigen Freunden empfohlen, soooo besonders fand ich die Gegend jetzt aber nicht, trotzdem, wenn man genug Zeit hat, wieso nicht.


Ich marschierte weiter, schaute mir das Viertel The Forks kurz an und kam schließlich im Museum of Contemporary Art an. Bevor es zur Kunst ging, nahm ich allerdings erst einmal den Aufzug ganz nach oben und bekam von der Dachterasse meinen ersten Blick auf das Opernhaus und die Harbour Bridge. Das Museum ist insgesamt ganz interessant, besonders die Aboriginal Art Sektion kann ich empfehlen, es war allerdings sehr, sehr voll und somit nicht ganz leicht, den Besuch richtig zu genießen. Glücklicherweise war ich während Vivid in Sydney, das ist ein einmonatiges Illuminationsfestival, an welchem jeden Abend diverse Gebäude beleuchtet werden und überall in der Stadt Installationen aufgebaut sind. Da es hier (Winter, ihr erinnert euch) schon früh dunkel wird, begann das Spektakel schon um 18.00h und ich suchte mir ein schönes Plätzchen am Hafen mit Blick auf das Opernhaus. Dessen Dach wurde mit einer Lichtershow beleuchtet, was schön anzusehen war und danach ließ ich mich mit der Vivid-Map durch Downtown treiben und sah mir alle Beleuchtungen und Installationen an, die meinen Weg kreuzten. Leider ging dann ein kleiner Tropensturm runter, der uns alle so durchnässte, dass ich früher als geplant, meinen Heimweg antreten musste. Die Beleuchtung des botanischen Gartens konnte ich somit leider nicht sehen, der stand nämlich direkt mal unter Wasser. Den Abend ließ ich dann wieder mit meinen beiden Hosts ausklingen.


Am nächsten Morgen (Jetlag sei Dank war ich ja wach) machte ich mich auf zum Opernhaus, was ehrlich gesagt nicht soooooo spannend für mich klang. Aber ich wollte es eben doch mal aus der Nähe gesehen haben und es lag „auf dem Weg“. Hier lernte ich gleich mal, dass das Dach überhaupt nicht weiß ist, sondern aus unterschiedlichen Kacheln besteht und äh ja, mein Weltbild wackelte kurz. Schnell noch angefasst und dann ab in den Botanischen Garten. Dieser stand leider noch immer unter Wasser, es war somit ein abenteuerlicher Spaziergang, aber doch wunderbar entspannend. Bis ich auf einmal nach oben sah und der Himmel quasi voller gigantischen, schwarzen Spinnen hing. Schaute ich vorher hier in Australien immer penetrant auf den Boden, um auf keine Schlange zu treten, schaue ich jetzt, ob mich nicht gleich auf Augenhöhe ein Spinnennetz erwartet oder sich gleich jemand abseilt. Der Spaziergang durchs Grün brachte mich zu meinem nächsten to-do-Punkt, der Art Gallery of New South Wales, wo ich unbedingt die Ausstellung der New Australian Art indigener, zeitgenössischer Künstler sehen wollte. Nach bestimmt zwei Stunden vollster Glückseeligkeit musste ich mich dann doch wieder auf den Weg machen. Aber habt ihr nur Zeit oder Lust auf ein Kunstmuseum, dann empfehle ich euch dieses (was ja auch ganz praktisch liegt, nicht weit entfernt vom Opernhaus).


Mit einem Kaffee – ich lernte, 7/11-Kaffee schmeckt weltweit leider nicht gleich – ging es nun durch den Hyde Park, welcher allerdings ein ehemaliges Schlachtfeld ist und somit nicht ganz so entspannend in meinen Augen. Die Statue von James Cook sah ich mir auch kurz an und ein gar sonderliches Kriegsdenkmal. Danach lief ich ohne großen Plan durch die Innenstadt zum Queen Victoria Building. Architektonisch ganz spannend und ich war auch noch nie in einem Einkaufszentrum, welches komplett mit Teppich ausgelegt war, ob man es jetzt gesehen haben muss, nunja. Ich fand ein paar spannende Streetart-Werke in der Nähe und beschloss, einfach noch bis zum Hauptbahnhof zu laufen, da ich noch etwas Zeit hatte. Von dort ging ein paar Stunden später nämlich mein Bus nach Canberra.


Insgesamt gefiel mir Sydney ganz gut, die Stadt ist grün, es gibt viele Sachen, die man besichtigen kann und das ohne groß Geld ausgeben zu müssen. Die Menschen, die ich so kennenlernte, waren alle sehr nett, was natürlich viel ausmacht und auch wenn ich den „Hype“ um die Stadt nicht ganz verstehe – ok, sie liegt am Meer, das ist immer großartig – würde ich jetzt auch nicht panisch wegrennen, wenn ich noch einmal für ein paar Tage hinfahren müsste. Hätte ich mehr Zeit gehabt, die Gegend um Blue Mountain muss wunderbar sein, um ein paar Stunden zu wandern.

Seid ihr schon einmal in Sydney gewesen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen und habt ihr vielleicht noch einen Tipp, was man sich ansehen sollte? Wer will denn noch hin?

[Reisen] 17 Stunden Stopover in China!

Auf meinem Weg nach Sydney entschied ich mich, erneut mit Air China zu fliegen und die Chance zu nutzen, mir China, genauer gesagt Chengdu, einmal etwas näher anzusehen. Die drittgrößte Stadt Chinas in Sichuan kannte ich vor meinem letzten Australienflug nämlich nicht einmal und somit wurde es doch dringend Zeit, nicht nur diese Lücke zu füllen, sondern eben auch China zu erkunden. Klar, kann ich nach einem Tag jetzt nicht sagen, ich hätte viel vom Land gesehen, aber mein erster Eindruck war auf jeden Fall besser als mein Bild von chinesischen Flughäfen. Die sind nämlich enorm stressig, da kaum jemand Englisch spricht (also auch nicht das Personal), man ständig durch irgendwelche Kontrollen muss und viele Chinesen sich da doch recht ruppig in die Schlange stellen. Da ist Indien direkt erholsam gegen!

Ich kam also morgens um 6 halbwegs erholt (leider kann ich in Flugzeugen nicht schlafen) an und hatte nach kurzer Diskussion auch schon mein kostenloses Visum. Das kann man nämlich direkt vor Ort bis zu 72 Stunden bekommen, man muss nur einen gültigen Weiterflug nachweisen. Danach traf ich mich mit Ju, den ich vorab über Couchsurfing kennengelernt hatte und der mit mir gemeinsam seine Stadt erkunden wollte. Wir verstauten mein Gepäck noch schnell in einem Lager am Flughafen, was ein paar Yuan gekostet hat und machten uns dann gemeinsam auf zu unserem ersten und auch wichtigsten Stop, der Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding.

Chengdu ist sehr groß, es gibt zwar ein gutes Netzwerk an öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen und die Metro, allerdings sind diese sehr zeitaufwändig, da sie ständig stoppen und die Strassen auch recht voll sind. Wir haben uns dann zunächst ein Uber besorgt, was uns zur Metrostation brachte, womit es quer durch die Stadt ging und dann ging es doch noch einmal mit einem Uber weiter. Insgesamt hat uns der Weg locker 90 Minuten gekostet, mir aber doch einen spannenden Einblick in das aufwachende Chengdu gegeben. Metrofahren ist sehr günstig, die Automaten kann man auf Englisch einstellen, was ebenfalls ganz praktisch ist und notfalls hilft einem da auch jemand. Wie auch in vielen anderen Ländern muss mein sein Gepäck vorm Betreten der Metro scannen lassen und auch die Getränkeflaschen werden extra gescannt.

Die Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding ist – wie der Name schon erahnen lässt, die Heimat vieler Riesenpandabären und auch von ein paar roten Pandas. Man kommt am besten früh am Morgen, da die da Pandas dann gefüttert werden und mit am aktivsten sind. Zwar sind auch dann schon viele Besucher unterwegs, es war aber nichts im Vergleich zu später, als wir das Gelände wieder verlassen haben. Man läuft durch eine riesige Grünanlage mit wunderschönem Bambus an jeder Ecke und findet die verschiedensten Gehege mit Pandabären. Diese sind großzügig angelegt, und auch wenn ich absolut kein Zoogänger bin, hier hatte ich doch ein gutes Gefühl. Die Riesenpandas sind ja leider vom Aussterben bedroht und in der Natur auch nicht sehr paarungswillig, somit hilft man hier, die Art zu erhalten. Es gab zwar gerade keine Pandababies, wir konnten aber Jungbären beim Toben und den ersten Kletterversuchen zusehen. Sonst lebten die größeren Pandas mal alleine, mal als Paar oder auch in einer kleinen Gruppe zusammen – beschäftigt waren diese aber alle mit Kauen. Wenn man mal sieht, wie glückseelig so ein Panda in den frischen Bambus beisst, dann weiß man echt, wie Glück klingt. Nach zwei Stunden Spaziergang durch die Anlage wurde es uns dann aber doch etwas zu heiß und auch zu voll, somit begaben wir uns Richtung Innenstadt.


In der Chunxi Road findet man so ziemlich jedes (westliche) Luxusgeschäft, was man sich nur vorstellen kann. Gemischt mit einer spannenden Chinakomponente, was sich an den Straßenständen gut gezeigt hat. An jeder Ecke hier riecht es frittiert, was jetzt nicht so meines ist, aber die vielen Iced Tea-Stände haben mich dann doch glücklich gemacht. Wir schauten uns also ein wenig um, bevor wir uns auf zum Tianfu-Platz machten, welcher einfach nur übertrieben riesig ist (und auch eine riesige Statue von Mao hat). Chengdu kann man aber auch so als eine Stadt der Superlative erinnern, die mich sehr an Dubai erinnert hat. Enorm viele Hochhäuser, überall Baustellen, da neue Gebäude im Entstehen sind und alles glitzert und sieht ultramodern aus. Ältere Gebäude findet man natürlich auch, aber eben mehr in den Randbezirken. Oder sind werden einfach – wie ein alter Tempel – in die moderne Shoppingmall eingebunden, was erstmal recht seltsam wirkt, aber irgendwie doch ganz gut gepasst hat.


In den People’s Park wollte ich unbedingt, da kann man nämlich bequem am See sitzen und dabei einen leckeren Grüntee trinken. Davon gab es eine riesige Auswahl, Ju empfahl mir dann einen lokalen Bambustee und das Schöne ist, man bekommt eine große Kanne heißes Wasser, sodass man sich seine Schale ständig wieder auffüllen kann. Obwohl der Ort kein Geheimtipp ist, trifft man auch hier so gut wie keine Touristen (wie allgemein in Chengdu, noch ist das wohl kein Hotspot). Stattdessen ist der Teesalon bevölkert mit Chinesen, die ihr Essen dabei haben, Karten oder Mahjong spielen, genüßlich rauchen und sich einfach nur unterhalten. Dazwischen springen dann noch Ohrenputzer herum, die einen auch noch massieren und nach kurzem Überlegen haben wir uns das dann auch gegönnt. Dass mir mal jemand leidenschaftlich in der Öffentlichkeit mein Ohr putzt, habe ich jetzt auch nicht kommen sehen und auch wenn es sehr ungewohnt und teilweise etwas schmerzhaft war, danach hatte man ein gutes Gefühl. Auf dem See selbst konnte man Boot fahren, das war uns bei 35 Grad aber doch etwas zu viel des Guten und so spazierten wir nur ein wenig drum herum und schauten uns an, was die anderen Parkbesucher so trieben.


Im Anschluss ging es in ein sogenannte Panda-Post. Die Pandas verfolgen einen in Chengdu wirklich auf Schritt und Tritt, das fängt am Flughafen an und hört auch nicht wieder auf. In dieser Postfiliale dreht sich auch alles um die fluffigen Gesellen, man kann sich Postkarten und andere Souvenirs aussuchen und natürlich musste ich dort auch eine Karte an zuhause schicken. Mal sehen, wann die Pandapost ankommt.

Da ich selbst noch einen weiteren Langstreckenflug vor mir hatte, nahm ich von der chinesischen Küche Abstand und kaute stattdessen meine Müsliriegel, die ich mit leckeren Tees herunterspülte. Bekannt ist Chendgu aber für seine Hotpots, die ich hiermit angeführt haben will. Diese heißen Öltöpfe gibt es in verschiedenen Schärfegraden (wahrscheinlich ist der leichteste schon höllisch scharf für mein Empfinden), in welchen man dann sein Fleisch/Fisch/vielleicht auch Tofu knusprig frittiert. Manchmal brannten mir die Augen schon, wenn wir nur an so einem Restaurant vorbeiliefen. Kulinarisch kann ich euch hier also leider nur die vielen leckeren Grüntees in heiß und kalt ans Herz legen, wir waren auch bei einer sehr bekannten Kette (alittle-tea.com ist wohl ihre Seite), den Namen kann ich nur leider nicht mehr wiedergeben. Als wir gingen, rief uns das gesamte Team auf jeden Fall „Danke schön“ hinterher, was doch etwas befremdlich war.

Auf dem Rückweg zum Flughafen stoppten wir noch am Global Center und dieses Gebäude ist echt übertrieben groß. Es ist wohl das längste Gebäude in China und beherbergt neben einem riesigen Wasserpark sowie Einkaufszentrum noch unzählige Büros. Alleine bis zum Supermarkt laufen, hat uns locker zehn Minuten gekostet und alles hat wieder „Dubai, gepaart mit Las Vegas“ in mir geschrien. Absolut nichts, was ich jetzt hätte sehen müssen, mein Gastgeber war hier aber verdammt stolz drauf. Die letzten Stunden verbrachte ich dann am Flughafen in der Transitlounge, die nicht sonderlich erwähnenswert ist, da es aber sonst kaum Sitzgelegenheiten im Terminal gibt, eben doch praktisch ist. Wie bisher jeder Air China Flug sind wir etwas zu spät los, aber ach, ich hatte zwei Sitze für mich und konnte mich somit immer ausbreiten. Bei der Strecke China-Australien hat man übrigens kein eigenes Boardentertainment, wenn ihr diese günstige Route fliegen wollt, nehmt euch also am besten selbst ein paar Bücher/ ein iPad etc mit, sonst können die elf Stunden nämlich echt lang werden.

Insgesamt habe ich von Chengdu einen sehr entspannten, modernen Eindruck, der mir auf jeden Fall gezeigt hat, dass Chinesen wohl nur am Flughafen so enorm gestresst sind. Wieder hin müsste ich jetzt nicht, dafür gab es da dann doch nicht genug für mich zu entdecken, eine andere Ecke von China könnte ich mir aber gut vorstellen. Sollte ich jedoch wieder mit Stopover hinkommen, würde ich wohl ein paar Beutel leckeren Tee kaufen!

Seid ihr schon einmal in China gewesen? Wenn ja, wo denn und wie hat es euch gefallen? Oder steht es auf der Reiseliste? Hier in Australien ist es im Vergleich wieder menschenleer, was aber mehr an Canberra liegt, in Sydney sah das nämlich auch wieder anders aus 🙂

[Reisen] Keine Tür in Winnipeg!

Knappe 3400km, 3 Bundesstaaten und 9 Tage später bin ich in Winnipeg angekommen. Allein gestern bin ich fast durch gesamt Manitoba gefahren, verrückt oder? So langsam werde ich richtig kanadisch und denke Dinge wie „hey, nur noch 400km heute“ und „das Fiepen im Auto bedeutet bestimmt nichts“. Gesehen habe ich auf dem Weg viele tollen Städte, Natur und Tierchen, worauf ich in einem späteren Beitrag noch genauer eingehen werde. Denn jetzt geht es erstmal ins Bett bei meiner neuen Helpx-Stelle, die menschlich super zu sein scheint, aber ich habe kein wirkliches Zimmer (Vorhang statt Tür und Luftmatratze statt Bett sowie keine Schränke auf den 4qm..) und somit weiß ich jetzt schon, dass es in verrückten zehn Tage weitergeht! Je nachdem, was der Mechaniker sagt bis nach Quebec City und Saint John oder „nur“ bis Montreal.

Bison Elk Island Alberta

Das Reisefieber hat mich auf jeden Fall gepackt, durchs Couchsurfen habe ich so viele tolle Menschen kennengelernt und Orte ganz anders wahrgenommen, aber auch alleine im Auto schlafen ist gar kein Problem mehr für mich! Diesmal kam mich auch keine Maus besuchen!

Bisher habe ich Winnipeg nur einmal durchfahren, wohne im französischen (alten) Teil der Stadt und bin schon ganz neugierig darauf, die Stadt etwas genauer zu erkunden. Da ich auf meinem Trip fast jeden Tag unterwegs zu einem neuen Ort war, konnte ich nur an der Oberfläche kratzen und freue mich auf die Abwechslung! Lediglich die 33 Grad und die enorme Luftfeuchtigkeit sind gerade noch ein kleiner Schock, ich hatte doch schon kalt und Herbst die letzten Tage!

Neben „einfach durch die Stadt laufen“ habe ich ein paar Kunstgalerien, Museen, Parks auf der Liste – wenn jemand einen Tipp für Winnipeg hat, freue ich mich aber sehr!

Sunday again.

[Gesehen] Suits; Chasing Life

[Gelesen] The other side of the story – Marian Keyes

[Gehört] Radio beim Autofahren – die Kanadier lieben Avril Lavigne 😉

[Getan] mich von Yellowknife verabschiedet, die Cameron Falls besucht, zwei Tage „on the road“ geschlafen & mir Edmonton sowie Calgary angeschaut

Bison Elk Island Alberta

[Gegessen] Brot mit Dill; Borscht; Müsliriegel; Nüsse

[Getrunken] Java Chip Frappucchino; Kaffee; Cola light; Ginger Ale

[Gedacht] Lustig, dass in Alberta Kühe, Pferde und Alpakas auf einer Wiese stehen; Benzin für unter 70 Cent der Liter!

[Gefreut] erst habe ich ein Bärchen & eine Bisonherde vom Auto aus gesehen und dann beim Wandern einfach so ein Bison getroffen (enorm respekteinflössend das Tierchen!)

[Geärgert] über meine Paranoia, ich habe die ganze Zeit Mausgeräusche im Auto gehört, obwohl keine drin war

[Gekauft] viel Benzin; Museumseintritte und bisschen Essen unterwegs

Sunday again.

[Gesehen] 2 Folgen Call the midwife (nicht meins); Suits; Chasing Life

[Gelesen] The other side of the story – Marian Keyes

[Gehört] Björk; Amy Winehouse; Frittenbude

[Getan] zweimal im Secondhand-Shop gearbeitet; viel zu viele Wände & Türen gestrichen; noch einmal alles in Yellowknife angesehen; 10km gejoggt & beim Zumba gewesen

https://instagram.com/p/6kZV8-OX-g/?taken-by=leonaslalaland

[Gegessen] vegetarische Platte beim Äthiopier; Oatmeal; Obstsalat; Erdnussbutter-Marmeladen-Brote; Pizza; Pilze mit Kartoffelbrei; Pasta

[Getrunken] Heiße weiße Schokolade; äthiopischen Kaffee; Mangosaft; Wasser

[Gedacht] 2 Tage Dauerregen und schon rostet mein Auto

[Gefreut] Couchsurfing-Zusagen von Yellowknife bis nach Winnipeg an nur einem Tag & und am Dienstag geht es endlich loohooos!

[Geärgert] über enorm schlechter Kundenservice hier im Independent Supermarkt

[Gekauft] Twizzlers & Soja-Schokomilch für den Roastrip; Nagellacke

Sunday again.

Einen Tag verspätet, aber auf einem Roadtrip habe ich es irgendwie nicht mehr mit den Wochentagen *g*

[Gesehen] atemberaubende Landschaft zwischen Vancouver und Stewart

[Gelesen] Straßenkarten & Visitor Information

[Gehört] viel Regen (beim im Auto schlafen); Radio

[Getan] von Nanaimo zurück nach Vancouver gefahren; Orcas von der Fähre aus gesehen; mit dem Auto von Vancouver bis hoch nach Stewart gefahren (jetzt sind wir schon „fast“ im Yukon)

Tachostand

[Gegessen] Oatmeal; Bananen & Äpfel; Schoki-Macadamia-Kekse; Tacos; Veggieburger; Zimtschnecken..Straßenessen 😉

[Getrunken] Kaffee; Tee; viel Wasser

[Gedacht] Couchsurfing kann grandios und ziemlich schlimm sein 😉

[Gefreut] Bären & Gletscher am Straßenrand, was will man mehr!

[Geärgert] über niiiix; aber Prince George fand ich als Stadt sehr enttäuschend

[Gekauft] Lebensmittel & Benzin

[Reisen] Work & Travel Wednesday #1

Seit drei Monaten bin ich jetzt schon in Kanada und drücke mich davor, mit meiner Work & Travel Reihe loszulegen. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso, ein paar Mal habe ich ja doch schon etwas berichtet und auch in meinem Wochenrückblick dreht es sich natürlich um meine Erlebnisse in Kanada. Doch jetzt wird sich nicht weiter gedrückt, sondern brav jeden Mittwoch bildreich etwas aus Kanada erzählt! Dann sind wir in spätestens drei Monaten bestimmt ungefähr in der Gegenwart mit dieser Reihe angekommen *g* Dieser Blogpost wird jetzt also erst einmal etwas um das Thema Organisation des Work & Travels in Kanada drehen und ich gehe auf unsagbar spannende Dinge wie Wohnungssuche, Jobsuche, Auslandsversicherung, Autokauf, Lebenskosten etc ein 😉 Ab nächster Woche gibt es dann mehr zu meiner Wahlheimat Vancouver, zu Sehenswürdigkeiten in und außerhalb der Stadt sowie zu ersten kürzeren Trips! 

Grouse MountainUm ein Jahr mit dem Working Holiday Visum nach Kanada zu kommen, muss man natürlich erst einmal dieses Visum bekommen. Das wird online beantragt, ist ein ziemlicher Akt, da man ewig nicht weiß, wann die Visumsvergabe geöffnet wird und dann sind die ersten Visa blitzschnell weg und es kommt etwas Panik auf 😉 Bei mir hat es in der zweiten Vergaberunde geklappt, man muss dann einige Formulare ausfüllen, ein polizeiliches Führungszeugnis und Passbild hochladen, eine Gebühr bezahlen und wieder warten. Danach bekommt man einen Brief, mit dem man später beim kanadischen Zoll vorstellig wird (also nach Ankunft in Kanada am Flughafen) und dort bekommt man dann das enorm große Visum in den Pass gefaltet (fragt nicht *g*). Ihr habt ab Erhalt dieses Briefes ein Jahr Zeit nach Kanada einzureisen und ab dann dürft ihr ein Jahr bleiben.

Die Suche nach dem Ziel

Erstmal müsst ihr euch überlegen, wo ihr eigentlich hinwollt, Kanada ist ja doch etwas größer 😉 Da ich den Osten schon „kenne“ (sehr übertrieben gesagt, ich war eine Woche in Ottawa und Toronto), habe ich beschlossen, an der Westküste zu starten. Natürlich wurde es dann die „lebenswerteste“ Stadt der Welt, Vancouver und ich begann mit der Flugsuche. Hier durchkämme ich zuerst Metaflugbörsen wie Skyscanner und Momondo, schaue, welche Routen sie mir raussuchen und schaue dann wiederum bei den jeweiligen Fluglinien direkt nach. So bekommt man z.b. die günstigsten Tage für einen Monat sofort angezeigt und kann sich dann auf diese konzentrieren. Ich bin mit einem one way ticket geflogen, was kein Problem bei der Einreise war, da ich eben absolut nicht weiß, wann und von wo ich zurück nach Deutschland fliege und mir das Umbuchen ersparen wollte. Muss man natürlich nicht machen, da es u. U. teurer sein kann. Am Ende flog ich mit Iceland Air von Frankfurt nach Reykjavik (machte einen Stopp-Over für drei Tage und war blitzverliebt, Bericht hier), von Reykjavik ging es nach Toronto (wo ich abends ganz ungestresst eingereist bin und die Nacht auf einer halbwegs bequemen Bank schlief) und am nächsten Morgen flog ich dann nach Vancouver. Insgesamt habe ich dafür 498€ bezahlt, womit ich total leben kann!

Vancouver

Wo wohne und arbeite ich

Vancouver ist enorm teuer, das habe ich gleich gemerkt, als ich von Deutschland aus nach Wohnungen suchte. Die Idee der eigenen Wohnung gab ich also sehr schnell auf, da ich keine $1000 im Monat verdienen würde und das alleine dann für die Miete draufgehen würde. Downtown wollte ich mir auch nicht direkt leisten und somit hielt ich in verschiedenen Facebookgruppen Ausschau (super, um sich zu vernetzen, Fragen zu stellen, Reisepartner zu finden, günstig Nationalparkpässe zu kaufen) und fragte auch bei Couchsurfing im Forum nach, ob jemand nicht einen Mitbewohner suchte. Dort wurde ich dann auch fündig, die Miete für die 2er-WG mit riesigem Zimmer betrug $525 und es war zentral (ich wohnte direkt am General Hospital). Für mich war wichtig, die Wohnung schon zu haben, so dass ich direkt vom Flughafen ins Bett fallen kann und nicht erst im Hostel wohnen muss und dann von dort aus zu suchen. Aber auch hier sind die Geschmäcker verschieden, ich wählte die „sicherere“ Variante. Achja, ob mit oder ohne eine Agentur das Abenteuer zu starten, ist auch immer eine Frage, ich sage, spart euch das Geld, traut euch, das wird schon!

Am ersten Tag ging ich dann zu einem Service Canada Büro und holte mir meine SIN (Sozialversicherungsnummer) ab, was keine zehn Minuten gedauert hat, aber nötig ist, da ihr nur mit dieser Nummer arbeiten dürft. Am nächsten Morgen war ich also startklar für die Jobsuche, welche ich auf Craigslist und Kijiji bestritt. Anscheinend hatte ich enorm Glück, da ich auf fast jede Bewerbung eine Einladung erhielt, aber Butter bei die Fische, es waren Jobs knapp über Mindestlohn ($10.25) und mit meinen zwei Uniabschlüssen bin ich da natürlich sehr gerne gesehen *g* Ich entschied mich dann, dass ich doch am ehesten im Hostel arbeiten wollte, wo ich die letzten drei Monate nun war und an der Rezeption saß, die Zimmer saubermachte und viele spannende Menschen kennenlernte. Die Arbeit wurde trotz Routine irgendwie nie langweilig, aber länger hätte ich dann auch nicht bleiben wollen.

Pacific Spirit Regional Park

Lebenskosten

Wie schon erwähnt, Vancouver ist verflucht teuer. Egal ob Wohnung, Lebensmittel, Alkohol (holla die Waldfee), Weggehen, man muss hier häufig schwer schlucken. Da ich das vorher schon wusste, habe ich mir einige Sachen mitgebracht, da z.b. Körperpflegesachen (unsere Drogeriepreise sind ein Traum) enorm teuer sind und ich mir das hier zumindest in der ersten Zeit sparen konnte. Auf alle Sachen kommt dann noch die Tax drauf, das dürft ihr beim Einkaufen nicht vergessen und das läppert sich auch. Wenn man Essen geht, muss man den armen, unterbezahlten Kellnern auch noch ein gutes Trinkgeld geben und ich war nicht selten mit Freunden weg, die am Ende im Pub eine Rechnung von $70 pro Person hatten (ich war mit meiner Diet Coke bei ganzen $4). Auch Museen sind teuer, es gibt aber oft einen Abend, der den Eintritt gegen eine Spende ermöglicht und es lohnt sich sehr, sich vorher zu informieren. Einige Seiten wie boredinvancouver und vancitybuzz schreiben über kostenlose Events, was auch immer einen Blick wert ist. Umsonst gibt es die unbeschreiblich schöne Natur, ob Strand und Meer oder Wald und Berge, mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man gut hin. Ein Monatsticket der Zone 1 (der „innerstädtische“ Teil) kostet z. B. $91 und am Wochenende sowie nach 18.30h täglich gibt es statt 3 Zonen nur noch 1 Zone und das Ticket kostet dann egal wohin $2.75 pro 90 Minuten. Zwar will ich niemandem zum Schwarzfahren animieren, aber doch noch anmerken, dass ich in drei Monaten täglichen Fahrens nur einmal Kontrolleure gesehen habe, die aber nicht in den Zug sprangen und losschrien, wie wir das kennen, sondern gut sichtbar vor der Station standen und sehr höflich nach dem Ticket fragten – ich hätte auch einfach wieder umdrehen und weggehen können.

Queen Elizabeth Park VancouverAuslandsversicherung und Autokauf

Nur kurz dazu, ich habe mich für die Versicherung der Hanse Merkur entschieden, da sie abdeckt, was ich für nötig erachte, mich während eines Deutschlandaufenthalts ebenfalls versichert (ich bin nicht mehr in der deutschen Krankenversicherung) und ich die Versicherung monatlich verlängern kann. Informiert euch hierzu, was ihr wollt, sprecht mit eurer Versicherung, lasst euch aber nicht in die Anwartschafts drängen, nach vielen langen Gesprächen wurde mir nämlich irgendwann zugestimmt, dass sie unnötig ist 😉 Da die meisten Work & Traveller nicht ein Jahr lang an einem Ort bleiben wollen, stellt sich irgendwann die Frage nach dem Transportmittel. Zugfahren ist hier recht teuer, das ist eher Luxus-Reise als Fortbewegungsmittel (mit hübschen Panoramadächern und Schlafkabinen, wenn es längere Strecken sind) und dann gibt es den Greyhound-Bus. Wir sind z.b. mit dem Bus übers Wochenende nach Seattle gefahren, was ok war, aber man war eben von den Abfahrtszeiten abhängig. Bei Facebook findet man viele Gesuche nach Mitfahrern für Strecken, was eine gute Option ist, wenn man nicht allzu oft rumreisen mag oder man kann auch ein Auto mieten, was für Leute unter 25 aber recht teuer ist.

Mein erstes Auto

Für mich kam jetzt nur der Autokauf in Frage und ich wurde enorm schnell fündig. Eine ganz liebe andere Deutsche musste sich von „Wilson“, ihrem Ford Windstar trennen und ich mochte ihn gleich. Klar, nicht der schönste und neueste Wagen, aber ich glaube, er wird mir nicht geklaut und macht noch einiges mit. In BC läuft alles über eine Versicherung, man geht einfach zu einem der zahlreichen Büros, überschreibt den Wagen, bekommt sofort die Nummernschilder angeschraubt und ich habe die Versicherung für ein Jahr in bar direkt bezahlt. Um hier mal Zahlen zu nennen, der Wagen hat mich noch 1800€ gekostet und die Versicherung für ein Jahr liegt bei knapp 960€, da ich von der Versicherung ein Schreiben hatte, dass ich seit zehn Jahren unfallfrei fahre. Sonst wäre es deutlich (40%) teurer geworden!

Jetzt sind also drei Monate um, ich habe ein Auto und es geht für mich morgen „los“ – erst ein Monat nach Vancouver Island und dann endlich hoch nach Alaska, was freue ich mich! Dank Hostel kenne ich jetzt auch schon jemanden in Anchorage (dem Ziel) und hach, ich kann es nicht erwarten, mit dem Auto auf die Fähre zu fahren! Wenn ihr Fragen habt, her damit, ich versuche gerne zu helfen und beende den Beitrag jetzt aber erst einmal, bevor man vor der Wortanzahl erschlagen wird. Nächste Woche geht es dann weiter mit einigen Highlights aus Vancouver, die ich jedem nur ans Herz legen kann! 

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