In einem „normalen“ Kino zu einem „normalen“ Film war ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Wenn, dann in der Sneak Preview, wo man vorher nicht weiss, was einen erwartet und es teilweise gut (ok, zu gut, denn fuer den einen Film hatte ich fuer den darauffolgenden Tag Premierenkarten) und auch grottig (ja, ich kenne nun auch Vin Diesel-Filme) werden kann. Aber so in einem geplanten Film gehe ich eigentlich selten.

Durch diverse filmbegeisterte Menschen bin ich dem Medium nun schon viel offener gegenueber geworden und sehe neben Serien (japps, Serienkind durch und durch!) nun auch immer mal wieder Filme. Und ich versprach einem Freund, dass ich einmal alleine ins Kino gehen wuerde (irgendwie eine enorm komische Vorstellung, aber als wir das besprachen, sass ich gerade fuer 5 Monate alleine in Indien..und dann sah das mit dem Kino doch gar nicht mal so schwer aus *g*). Also suchte ich mir die Tage einen Film heraus – fest stand, dass es Programmkino werden wuerde, nur welcher (denn es gibt im Moment da doch wirklich einige Filme, die ich sehen mag *g*)? Und am Ende entschied ich mich fuer:

Kabul Dream Factory

Es handelt sich hier um eine Dokumentation ueber das Leben einer afganischen Frau. Saba Sahar ist aber nicht nur Frau, sie ist auch gleichzeitig Polizistin, Schauspielerin, Regisseurin & Produzentin. In ihren Filmen setzt sich sie u.a. mit der Gewalt gegen Frauen auseinander. Um diese Filme produzieren zu koennen, benoetigt sie Geld, welches sie von Spendern gewinnen muss. Sie bedient sich des Systems, welches sie gleichzeitig ankreidet..sie hat sich also angepasst und versucht nun innerhalb dieses Kosmo etwas zu veraendern und gleichzeitig davon leben zu koennen. Saba Sahar ist keine typische „ich will die Welt retten“-Frau, sie polarisiert und man weiss am Ende gar nicht mehr so genau, wie man das alles finden soll 😉 Neben den Aufnahmen von ihr (sehr persoenliche uebrigens) bekommt man mal einen ganz anderen Einblick in das afghanische Leben, in die Natur, die Strasse, die Musik, die Interaktion zwischen Menschen (Mann/Frau), wie alles dort so ablaeuft..

Natuerlich ist das keine Dokumentation ueber eine „durchschnittliche Aghanin“ (gibt’s ja auch nicht), aber Saba Sahar ist eine auch eine Afghanin und ich finde die Wahl auf ihre Person, die mehr oder weniger zufaellig geschah, sehr positiv. Sebastian Heidinger, der Regie fuehrt, war auch anwesend und danach kam es noch zu spannenden Gespraechen und auch den typischen Streitigkeiten bei diesem Thema *g*

Alles in allem ein wirklich sehenswerter Film! Fuer alle Berliner: er laeuft weiterhin in den Sputnik-Kinos..fuer den Rest, ich habe absolut null Ahnung, ob/wann er auch in anderen Kinos zu sehen ist..aber falls wer drueberstolpert, 83 gute Minuten warten! 🙂 Wer den Trailer sehen will, ich fand ihn spontan noch *g*