Dank BloggdeinBuch und dem Gabriel Verlag hatte ich die Gelegenheit, das Buch „Wieviel Leben passt in eine Tüte?“ von Donna Freitas zu lesen. Wer auch einen Blog hat und Bücher rezensieren will, melde sich doch einfach unter BloggdeinBuch an und sucht sich dann was aus der Galerie aus. Dann noch ein Funken Glück, dass sich der Verlag für dich entscheidet und schon hast du Post 🙂

Fangen wir mit der Hülle an. Das Cover ist ansprechend, ich hätte das Buch auch im Laden in die Hand genommen und mir die Zusammenfassung durchgelesen. Man wird aufgrund des Titels schon neugierig und ich persönlich habe zuerst an Flucht aus einem Land gedacht.

Der Fluchtgedanke ist nicht ganz so abwegig, stürzt sich die Protagonistin Rose nämlich in eine Flucht vor der Realität. Das Buch wird aus Sicht der 16-jährigen geschrieben, deren Mutter an Krebs stirbt und ihr Vater sich danach dem Alkohol zuwendet. Das „Survival Kit“, also die Tüte, um die es geht, hat ihr ihre Mutter kurz vor deren Tod zusammengestellt. Es dauert allerdings bis Rose diese findet. In der Zeit wird aus der (leider etwas stereotyp dargestellten) allseitsbeliebten Cheerleaderin langsam aber sicher eine Aussenseiterin, mit der keiner umzugehen weiss. Durch das „Survival Kit“ lernt Rose Will kennen, einen Jungen, der ihr bald mehr bedeutet..

Mehr will ich inhaltlich gar nicht sagen, das Buch ist eines, was man nicht abends beginnen sollte (denn anstatt zu schlafen, wird man die Nacht durchlesen, da man einfach wissen will, wie es ausgeht!). Die Sprache ist einfach, es ist ein Jugendbuch, das merkt man und oftmals wünscht man sich etwas mehr Tiefe. Auch wird die Hauptfigur einfach etwas zu klischeehaft dargestellt, aber ich denke, dass sich so irgendwie jedes junge Mädchen doch etwas mit ihr identifizieren kann bzw zumindest weiss, wie die Person ist. Es geht auch gar nicht mehr soviel um Trauerbewältigung und Umgang mit dem Tode, sondern es wird mehr und mehr eine klassische Liebesgeschichte.

Empfehlen kann ich das Buch aber trotzdem. Es macht Spass, es fesselt und man ist danach glücklich. Und ja, man kann durchaus die ein oder andere Träne vergissen (weshalb ich es nicht empfehle, in der Öffentlichkeit zu lesen, das kann peinlich werden g). Wer zum Beispiel die Bücher von Simone Elkeles mag, wird auch hier sehr glücklich werden.

Besonderes Schmankerl (und gleichzeitig mein Entsetzen, da ich ebenso ein Buch schreibe) ist die Tatsache, dass jedes Kapitel mit einem Songtitel eingeleitet wird. So bekommt man gleich die richtige Grundstimmung für die nachfolgenden Seiten und es wird auch immer wieder betont, wie wichtig Musik im Leben von Rose ist.

Also abschliessend: es ist keine große Weltliteratur, die Sprache ist eine ganz alltägliche und auch die Personen sind nicht so ausgereift, wie man es gerne hätte. Es ist ein Jugendbuch, aber eines, was gut unterhält, welches einem ein paar schöne Stunden bescherrt und einen danach nicht allzu lange darüber nachdenken lässt.

Die 400 Seiten im gebundenen Format sind hier für 18,95 Euro zu erhalten. Vielleicht für den ein oder anderen interessant oder aber auch als Geschenkidee für einen Teenager!