Im Bücherschrank fand ich den Roman Geronimo von Leon de Winter und musste erst kurz überlegen, wieso mir der Name bekannt vorkommt. Genau, das war das Codewort, welches die Navy Seals durchgeben sollten, wenn sie Osama bin Laden gefasst und identifiziert hatten – und das gibt uns nun schon eine ganz gute Idee, in welche Richtung diese Geschichte gehen wird!




Worum geht’s

Es geht um die spektakuläre Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Welt, nämlich um Osama bin Laden und seine Ergreifung/Ermordung durch ein amerikanisches Navy Seals Team. Hierbei soll nicht versucht werden, „die“ Wahrheit zu erzählen, sondern es wird ein alternativer Ansatz beschrieben, wie das alles auch abgelaufen sein könnte. Also eine spannende Suche nach einem Mann, welcher sich enorm gut verstecken kann, die irgendwie auf realen Menschen und Situationen basiert, aber eben doch viel Kreativität des Autoren beinhaltet.


Wie ist’s

Fesselnd und enorm spannend, sobald man die ersten paar Seiten hinter sich gelassen hat (da wird nämlich noch eine private/romantische Nebengeschichte eingeführt, die ich unnötig fand). Man ist irgendwie sofort dabei auf der Suche nach Osama bin Laden und ich habe mal wieder viel während des Lesens recherchiert, was nun Wahrheit und was Fiktion ist. Denn ja, die Ergreifung habe ich schon mitbekommen, aber wirklich intensiv hatte ich mich mit dem Thema bisher nicht befasst.

Es war interessant zu sehen, wie solch eine Operation intern ablaufen könnte, was da alles an Planung, Zeit und Risiko für die einzelnen Personen drin steckt und wie besessen Menschen von etwas werden können. Besonders spannend fand ich von Seiten der Amerikaner, wie sie diesen Einsatz zu rechtfertigen versuchen und es mit einem Live-Stream des Ereignisses ins White House gipfelt.

Aber auch dass die Geschichte tiefer in das fiktive Leben Osama bin Ladens in seinem enorm gut geschützten Haus in Pakistan eintaucht, fand ich sehr spannend. Wer da alles gelebt hat, wie der Alltag aussah, wie die Umwelt und seine Menschen waren – all das war eine Seite, die ich nicht erwartet hatte, da ich dachte, es geht nur um die Perspektive der „Jäger“. Doch genau diese weitere Erzählebene macht für mich diesen Roman aus, welchen ich auf einmal durchgelesen habe.

Leon de Winter schreibt sehr gut lesbar, die Seiten fliegen nur so dahin und man will immer wissen, wie es weitergeht, da die Spannung einfach nicht abreißt. Auch wenn man schon weiß, wie es wohl ausgehen wird, man ist bis zur letzten Seite absolut dabei und fiebert mit, denn auch die Navy Seals haben Zweifel, wollen eigentlich gar nicht bei der Aktion Tote verursachen und dann gibt es auch noch ein im Haus lebendes Waisenmädchen, welches vielleicht auch noch eine Rolle spielen könnte.


Da ich das Buch schon im Januar gelesen habe (für mich ist es nämlich ein super Winterbuch) und dann schon weitergegeben habe, hatte ich dieses Mal leider kein Bild für diesen Blogpost. Aber da ich es privat schon empfohlen habe und selbst Freunde, die wenig lesen, davon angetan sind, wollte ich es euch trotzdem vorstellen. Etwas ganz außerhalb meines normalen Lesegeschmacks und auch noch etwas in Richtung „Alternativ“-Geschichte, aber ich hatte eine enorm gute Zeit mit diesem Buch und ihr somit vielleicht auch!