Kategorie: Lesen

[Lesenswert] No Country for eight-spot butterflies von Julian Aguon

Über No coutry for eight-spot butterflies von Julian Aguon bin ich beim Stöbern in der Bibliothek gestolpert und war sofort sehr neugierig! Der Anwalt für (indigene) Menschenrechte und Klimaaktivist bringt hier ein wortgewaltiges „lyric essay“ heraus, welches eine Mischung aus Memoiren und Manifest ist. Was schon spannend genug ist, aber als ich dann sah, dass Arundhati Roy ein Vorwort geschrieben hat, war ich vollkommen überzeugt.


In seinen wortgewaltigen Essays, Reden und Gedichten behandelt Julian Aguon verschiedenste Themen rund um Klimaschutz und die Rechte indigener Menschen, also Widerstand, Gerechtigkeit, Freiheit, Resilienz, kollektives Bewusstsein, traditionelles Wissen, (problematische, „moderne“) Veränderungen, die koloniale Unterdrückung und so viel mehr. Dabei greift er immer wieder auf seine eigene Kindheit/Jugend zurück und bringt dem Leser die Insel Guam (Chamorro Guahan), ihre Bewohner und Geschichten so auf verschiedensten, manchmal sehr schmerzhaften Wegen näher.


Für mich als Ethnologin, die viel während ihres Studiums mit Ozeanien zu tun hatte, einfach nur ein Fest! Die Essays sind so atmosphärisch dicht, intelligent und trotzdem oder gerade deswegen so wunderbar poetisch geschrieben, die Gedichte passen hervorragend und das gesamte (leider viel zu dünne Buch) hat mich in seinen Bann gezogen. Sehr oft musste ich die einzelnen Geschichten erst einmal in mir wirken lassen und ständig wieder etwas im Internet recherchieren, was ich noch nicht kannte. Wie besagten Schmetterling zum Beispiel, der im Titel zu finden ist.

So sehr Julian Aguon auch Probleme anmahnt, gibt er dem Leser und den Bewohnern Guams auch Hoffnung, indem er aufzeigt, was sich schon alles im Bereich Klima- und Menschenrechtsschutz getan hat. Es gibt Widerstand und Aguon hilft mit diesem Buch, die Welt Guams an die unterschiedlichsten Orte zu tragen, sodass sich Menschen vernetzen und gemeinsam gegen Ungerechtigkeiten „kämpfen“ können.

Da ich seinen Schreibstil als sehr stark und unerschrocken empfand, wollte ich Aguon auch unbedingt einmal sprechen sehen und verlinke euch mal ein sehr spannendes Video. So könnt ihr euch selbst einen ersten Eindruck machen und habt danach vielleicht auch Interesse daran mehr von diesem so sympathischen Menschen zu hören und zu lesen!



Ein Buch, welches definitiv kein reiner Unterhaltungsroman ist, sondern sehr viel mehr Mitarbeit von seinem Leser fordert. Also nichts für zwischendurch, wobei ich wirklich versuchte habe, immer nur 1-2 Essays zu lesen, diese zu verarbeiten und gleichzeitig unbekannte Dinge zu recherchieren. Somit habe ich trotz der recht geringen Seitenanzahl bestimmt zwei Wochen mit Aguons Worten verbracht – doch hallen sie auch fast sechs Monate später noch immer in mir nach und wecken nach wie vor den Wunsch, mich selbst „mehr“ zu engagieren!

[Lesenswert] Die Einladung von Sebastian Fitzek!

Nachdem ich auf der Frankfurter Buchmesse die lange Schlange bei „Meet the Author“ bewunderte, wurde es Zeit, dass ich mal wieder etwas von dem Mann lese, der sie verursachte. So kam der gerade erst im Oktober erschienene Psychothriller Die Einladung von Sebastian Fitzek zu mir und oh, der Einband ist grandios! Man kriegt mich einfach mit farbigen Seitenrändern und wenn sie dann noch schwarz sind, bin ich hin und weg – aber es kommt natürlich auf die inneren Werte an, somit werfen wir uns in meine Kurzrezension!



Worum geht’s

Marla folgt der Einladung zu einem ehemaligen Klassentreffen in die Alpen, genauer gesagt zu einem sehr abgeschieden gelegenen Berghof. Eigentlich wollte sie nicht, aber eine handschriftliche Notiz informierte sie, dass auch ihr ehemaliger Freund/Schwarm kommen wird, welchen sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat.

Bei ihrer Ankunft am Hof ist sie verwirrt, denn obwohl die Zimmer mit Kleidung und persönlichen Sachen belegt sind, sind ihre Klassenkameraden nicht da – irgendetwas scheint hier so gar nicht mit rechten Dingen abzulaufen. Einfach umzukehren, ist allerdings keine Option, denn draußen ist es mittlerweile dunkel und ein Schneesturm beginnt zu toben..Marla muss versuchen, die Nacht auf der Hütte zu überstehen.

Wie ist’s

Das Buch beginnt mit einer Vorgeschichte, da Marla direkt vor ihrer Abireise eine schreckliche Erfahrung machen musste und auch ihr Vater, der sich umbrachte als sie jünger war, wird beleuchtet. Was mich zunächst verwirrte, da die Familie und ihr Leben ziemlich ausführlich beschrieben wurden („wann geht denn die Story mit dem Abitreffen los?“), aber durchaus Sinn macht, wenn man das ganze Buch kennt. Auch ihr früherer Job, bei welchem sie unvorstellbar schreckliche Videos für die Polizei durchsieht, um Hinweise auf Sexualstraftäter zu sammeln, wird ausführlich diskutiert – Marla scheint eine Begabung dafür zu haben, Räume zu lesen.

Die einzelnen Kapitel des Psychothrillers sind kurz, dicht und sehr spannend geschrieben. Sebastian Fitzek ist nicht umsonst so berühmt, er kann mit unvorhersehbaren Wendungen, Gänsehaut und (für mich etwas zu brutalen) Elementen den Leser dazu kriegen, immer noch ein kurzes Kapitel lesen zu wollen. Diese enden nämlich ganz gerne mal mit einem Cliffhanger 😉 Dann ist es plötzlich zwei Uhr nachts und man hat das Buch komplett in einem Rutsch durchgelesen und ganz vergessen, was man eigentlich stattdessen noch so machen wollte. Die Geschichte um Marla sowie die Nebenstories haben mich durchaus in ihren Bann gezogen und ich musste wissen, wie es ausgeht.

Man rätselt ständig, wie das Buch wohl enden wird, was genau hier eigentlich passiert, wer der „Böse“ ist und was Marlas Vergangenheit mit all dem zu tun hat. Was ist damals genau vorgefallen und wie sind alle Beteiligten nun an diesem verlassenem Ort gelandet. Teilweise war ich etwas verwirrt, mal war mir etwas nicht so ganz stimmig für mich und ganz realistisch fand ich das Ende jetzt nicht. Aber ich wurde immer mal wieder überrascht und habe das Buch in einem Mal durchgelesen, somit will ich jetzt nicht zu meckern anfangen.


Wenn ihr schon Fitzek-Fans seid, werdet ihr bestimmt auch Die Einladung mögen und wenn ihr schnelle, dichte Psychothriller mögt, ist das auch was für euch. Ich lese nicht soooo viele Thriller, aber ich hatte einen guten Abend mit diesem Buch und kann es somit durchaus empfehlen!

[Lesenswert] The Ministry of Utmost Happiness von Arundhati Roy!

Vielleicht bin ich ein bisschen in die Höhe gehüpft, als ich The Ministry of Utmost Happiness von Arundhati Roy in der Bibliothek entdeckt habe. So sehr ich über die mangelnden kulturellen Angebote hier im Norden auch meckere, die Bücherauswahl in der Bücherei ist einfach grandios!

Die indische Schriftstellerin Arundhati Roy kennt ihr bestimmt schon von „Der Gott der kleinen Dinge“, persönlich mag ich aber auch ihre kurzen, politischen Essays sehr gerne, die die Gesellschaft des Subkontinents immer wieder hinterfragen. Worum ihr neues Buch Das Ministerium des äußersten Glücks (falls ihr lieber auf Deutsch lesen wollt) geht, wusste ich vorm Aufschlagen gar nicht, aber das war auch egal – denn Geschichten erzählen kann sie, unabhängig vom Setting!



Worum geht’s

Wir befinden uns zunächst in Delhi und verfolgen das Leben von Baby Aftab, welches mit zwei Geschlechtern geboren, als Junge aufgezogen und schließlich als Hijra Anjum ihr Leben in und gleichzeitig neben der Gesellschaft lebt. Schlussendlich zieht Anjum auf einen Friedhof, um in Ruhe zu leben und baut sich dort nebenbei ein illegales Hotel auf, in welchem andere verlorene Seelen ein Zuhause finden. Jetzt kommen viele neue, sich hiermit überkreuzende Geschichten hinzu, die sich um vier Menschen ranken, die sich als Studenten während des Kaschmirkonflikts kennenlernten. Durch ihre verschiedenen Schicksale lernt man hier nebenbei indische Geschichte aus verschiedenen Perspektiven kennen und hat gleichzeitig das Gefühl, immer noch im heutigen Indien zu sein.

Wie ist’s

Grandios! Es ist vielleicht für Leute, die nicht viel Wissen über Indien haben, zunächst erschlagend, da viele (politische) Ereignisse und sozialen Konstrukte genannt werden, die man dann erst mal nachlesen sollte, um zu verstehen, warum die Personen handeln, wie sie handeln. Da hat mir mein Studium und Leben in Indien genug Basiswissen gegeben, weswegen ich das Buch einfach nur „genießen“ konnte (das kam mal in Anführungsklammern, weil das teilweise wirklich sehr schwere, brutale Kost ist).

Man bekommt hier so viele spannende, oftmals aber sehr schreckliche Schicksale präsentiert, die einen so ziemlich alles in Frage stellen lassen, was Indien zusammenhält. Durch die vielen Perspektiven bekommt man ein „runderes“ Bild verschiedener historischer Ereignisse (Teilung Indiens, Kaschmirkonflikt, Bhopal-Unfall, Auswirkungen des 11. Septembers..) und Roy schreibt wieder so fesselnd, dass die Dicke des Buches überhaupt kein Problem ist. Im Gegenteil, ich hätte da noch ein paar hundert Seiten und Charaktere mehr genommen!

Arundhati Roy schreibt sehr essayhaft und poetisch, sie malt Bilder, gibt Atmosphäre und manchmal verliert man sich einige Zeit in einer eher belanglos erscheinenden Nebengeschichte, die aber doch wieder zu dem großen Ganzen zusammengeführt wird und dem Leser für etwas die Augen öffnen sollte. Gleichzeitig ist sie wahnsinnig mutig, da sie Missstände anführt, sich über systematische Armut, (durch das Kastenwesen erzeugter) Rassismus, Gewalt, Korruption und die Vermischung von Religion mit Politik, über den Hass innerhalb der indischen Gesellschaft und die unfairen Lebenschancen auslässt. Wie verlieren Menschen ihre Menschlichkeit, fragt sie hiermit immer wieder.


Für mich ist das ein wahnsinnig interessantes, gut geschriebenes, viele Seiten Indiens miteinander verbindendes Buch, welches man lesen sollte. Es gibt durch seine unterschiedlichen Charaktere noch mehr Einblicke in historische, gesellschaftlich transformative Momente und fordert den Leser immer wieder zum Nachdenken heraus. Und trotz all der Tragik, die man liest, bleibt doch irgendwie die Hoffnung, dass sich Dinge noch zum besseren ändern könnten, wodurch man einfach immer noch eine Seite umblättert und hofft – für die Figuren und für Indien.

[Lesenswert] Mittagsstunde & Zur See von Dörte Hansen!

Nachdem ich Altes Land von Dörte Hansen nur so verschlungen habe, musste ich mir natürlich sofort ihre beiden anderen Romane aus der Bibliothek ausleihen. Da ich nun letzte Woche krank im Bett lag, konnte ich sowohl Mittagsstunde (2. Roman) als auch Zur See (3. Roman) von Dörte Hansen innerhalb von zwei Tagen durchlesen und muss sagen, dass ich weiterhin ein kleines Fangirl bin und sehr hoffe, dass sie schon am vierten Roman schreibt!



Worum geht’s

In Mittagsstunde begleiten wir Ingwer Feddersen, der mit 47 Jahren sein Sabbatical an der Uni nutzt, um sich um seine sehr alten (Groß-)Eltern Ella und Söhnke zu kümmern. Hierzu zieht er zurück in seinen Heimatort in der Geest, lebt wieder im ehemaligen Kinderzimmer über dem Landgasthof der Eltern und fragt sich, wann das Dorf eigentlich angefangen hat, langsam (aus) zu sterben.

Zur See wiederum spielt auf einer Nordseeinsel, welche eine Stunde mit der Fähre vom Festland entfernt ist und hat im Fokus die Seefahrer-Familie Hansen, die hier seit 300 Jahren lebt. Hanne Hansen lebt im ehemaligen Kapitänshaus, ihr Mann lieber auf seinem Vogelbeobachtungsturm und auch ihre drei erwachsenen Kinder haben mit dem Inselleben, seinen Touristenströmen und der sich verändernden Dorfkultur zu kämpfen.

Wie sind’s

Beide Bücher drehen sich um die Themen Veränderung, Sterben, Abschied, Neubeginn sowie vom Wandel von Menschen und Orten. Mittagsstunde spielt auf zwei Zeitebenen, was ich sehr mochte, da hierdurch die Geschichten der einzelnen Charaktere und Ort besser greifbar wurden. Man baut viel Empathie auf und leidet mit, während man selbst zu hinterfragen beginnt, was sich im eigenen Leben alles schon so verändert hat. Gleichzeitig fand ich die einzelnen Kapitelüberschriften enorm passend und musste ab und an sehr lachen, wenn etwas eigentlich zu absurd, aber trotzdem noch glaubhaft war (ich sage nur Linedancing).

Zur See war mir persönlich mit 250 Seiten zu kurz, hier hätte man definitiv noch ein bisschen mehr schreiben können, sowohl für die Story als auch für die einzelnen Charaktere, um noch mehr mit ihnen mitfühlen zu können. Denn das Setting „romantisierte“ Nordseeinsel, wo die ehemaligen Bewohner durch reiche Touristen verdrängt und das Alltagsleben der ehemaligen Bewohner komplett verändert werden, ist sehr spannend und aktuell. Auch hätte Dörte Hansen gerne noch etwas mehr in die einzelnen Charaktere eintauchen können, um mir mehr Mensch zu lesen zu geben. Die Personen bleiben unnahbar, etwas kalt, sehr „nordisch“ – wenn ich näher drüber nachdenke, ist das vielleicht eine realistische Abbildung, aber dadurch nicht so leicht, mit ihnen „warm“ zu werden. Also insgesamt absolut nicht schlecht, aber Zur See reicht für mich leider nicht an die beiden anderen Romane und ihre Menschen, die lange in mir nachhallten, heran.


Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und es gibt so viele wunderbare einzelne Sätze, Orts- und Stimmungsbeschreibungen, die zu lesen ich wahnsinnig genoßen habe. Allein wie unterschiedlich man Wolken und Himmel beschreiben kann, ist lesenswert und Dörte Hansen transportiert die verschiedenen Stimmungen wahnsinnig gut. Die Verschrobenheit ihrer Charaktere ist glaubhaft, dass Plattdeutsch eingebaut wird, mag ich ebenfalls sehr und ich habe beim Lesen einfach nur Spaß und gleichzeitig immer ein bisschen Angst, dass es gleich schon vorbei ist und noch etwas traurig passiert. Was natürlich dazugehört, aber ach, manchmal will man doch aus der Realität fliehen 😉 Beide Bücher kann ich aus euch weiterempfehlen, aber wenn ihr Altes Land gelesen habt, wisst ihr schon, dass euch hier großartiger Lesegenuss erwartet!


Habt ihr schon etwas von Dörte Hansen gelesen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Und wartet schon jemand ungeduldig mit mir auf das nächste Buch von ihr?

[Lesenswert] Writers & Lovers von Lily King!

Ein Buch, welches mir auf Instagram dieses Jahr immer wieder begegnete, war Writers & Lovers von Lily King und irgendwann wollte ich dann auch wissen, was es damit genau auf sich hat. Von Lily King habe ich das Buch „Euphoria“ bestimmt schon dreimal angefangen, aber es nie bis zum Ende durchgehalten. Obwohl es genau mein Thema ist, aber irgendwie war der Wurm drin – und ich umso gespannter, ob es mit Writers & Lovers besser läuft!



Worum geht’s

Casey ist 31 und musste vor kurzem ihre Mutter beerdigen. Dann trennt sich auch noch ihr Partner Luke sehr unerwartet von ihr und sie steht mit ihrem nicht vollendeten Roman und einem Kellnerjob, um ihre hohen Studienschulden abzubezahlen, vor einem Trümmerhaufen, ihrem Leben. Sie muss durch die Schmerzen durch, versucht sich aus Abhängigkeiten zu befreien und zu verstehen, wer sie eigentlich ist und wohin die Reise gehen soll. Dass ihre kreative Schaffenskraft durch finanzielle Sorgen gehemmt ist, dürfte etwas sein, womit sich viele Menschen, besonders in den USA mit ihren absurd hohen Studiengebühren, identifizieren können.

Wie ist’s

Ich fand den Roman nicht schlecht, aber wirklich gekriegt hat er mich auch nicht und ich habe ihn zwar durchgelesen, aber musste mich teilweise wirklich motivieren. Woran es genau liegt, weiß ich nicht, denn ich fand die Story interessant, doch leider hat mich der Hauptcharakter wieder nicht gekriegt. Es war mir recht egal, was mit Casey passiert, wohin die Geschichte ihren Lauf nimmt, ob/für welchen Mann sie sich entscheidet und Spannung wurde auch null aufgebaut.

Dabei schreibt Lily King nicht schlecht, sehr direkt, teilweise sogar tief und einige Sätze hallen durchaus nach. Ich bekomme es nur einfach nicht hin, mich irgendwie mit ihren Charakteren zu identifizieren, obwohl ich ihnen lustigerweise oft ähnlich bin. Für mich gab es hier viel Monotonie, es zooooog sich so sehr, ohne dass viel passierte. Was es ja auch nicht muss, ich kann durchaus Gefallen an sich langsam entwickelnden Büchern finden, nur entwickelte sich hier für mich zu wenig.

Während ich den Hauptteil des Romans durchaus als sehr realitätsnah und moderne Literatur bezeichnen würde, hat mich das Ende dann leider negativ überrascht. Ich will nicht spoilern, aber für mich passte das so überhaupt nicht zum restlichen Buch.

Lily King und ich kommen leider nicht zusammen, wobei ich Euphoria in einigen Jahren noch einmal versuchen werden, denn irgendwann muss ich das als Ethnologin doch durchlesen können 😉 Jetzt gibt es aber erst einmal so viele andere Autoren, die ich lesen und hoffentlich genießen kann!


Habt ihr auch ein Buch oder Bücher eines Autoren, die ihr einfach nicht durchlesen könnt, egal, wie oft ihr es versucht? Oder seid ihr da radikal und sortiert nach dem ersten Anlauf aus? Ich denke ja immer, dass das Buch nur jetzt nicht zu mir passt, aber es doch irgendwann klappen sollte..

Unterwegs auf der Frankfurter Buchmesse 2023!

Juhu, nach viel zu vielen Jahren habe ich es endlich wieder auf die Frankfurter Buchmesse geschafft und mein Bücherherz hat vor Freude nur so gehüpft. Allerdings war es schon am Fachbesucher-Donnerstag sehr voll und ich danach auch wieder überstimuliert von sooooo vielen spannenden Ständen, Autorengesprächen und Interviews.



Zuerst lief ich zum Pavillon des diesjährigen Partnerlandes Slowenien und muss zugeben, ich war etwas enttäuscht. Spannende Bücher habe ich gefunden, viele hatten Schweine auf dem Cover, was mich freute – aber die Wörterwaben und Deko fand ich leider etwas mau, das geht doch inspirierender! Mal schauen, ob Italien 2024 da mehr nach meinem Geschmack ist.



Natürlich ging ich zur Zeit-Bühne, wo ein Interview mit dem slowenischen Philosophen Slavoj Zizek stattfinden sollte. Da ich seine Bücher bisher immer sehr mochte, war ich enorm neugierig, ihn einmal live zu erleben. Aber leider fiel die Veranstaltung aufgrund des kranken Moderatoren aus – wobei ich nicht die einzige war, die das nicht unbedingt glauben wollte 😉 Später erlebte ich auf eben jener Bühne aber noch die ungarische Schriftstellerin Terézia Mora, die u.a. über ihr neues Werk Muna oder Die Hälfte des Lebens sprach, was mich wieder versöhnte.



Eher zufällig hörte ich auf der FAZ-Bühne dem Schriftsteller Bov Bjerg zu, der über seinen Roman Der Vorweiner erzählte und mich mit dieser etwas verrückten Geschichte, welche in „Resteuropa“ spielt, schnell fesseln konnte. Hier hat man Trauergastarbeiter, denn Tränen bringen Prestige und zu echter Trauer ist in dieser Zeit niemand mehr fähig. Klingt nach etwas, was ich unbedingt lesen mag!



Ebenso lesen will ich unbedingt die neue Hannah Arendt Biographie von dem Berliner Philosophen Thomas Meyer und habe mich so gefreut, ihn im Interview erleben zu dürfen. In diesem Buch wird erstmals gefundenes Archivmaterial über ihre Pariser Jahre nach der Flucht aus Deutschland und ihre praktische Arbeit dort offengelegt, was absolut spannend ist.

Immer wieder verschlug es mich zur ARD, ZDF und 3Sat-Bühne, denn das Lesezelt war dieses Mal nicht vorhanden und ich brauchte ein paar Ruhepausen. Hier gab es erst spannende Diskussionen bei den Sheroes um die Zukunftsgestaltung mit KI und später eine Gruppenrunde zu Grenzen und Möglichkeiten mit KI. Insgesamt war Künstliche Intelligenz ein großes Thema auf der Buchmesse.

Zufällig hörte ich dort auch noch ein Interview mit Angelika Klüssendorf, die mir bis dato unbekannt war. Sie schreibt in Risse autobiographisch über ihre Kindheit in der DDR, die alles andere als heiter gewesen zu schein sein und hat mich neugierig auf mehr gemacht. Ihr Roman ist eine Ergänzung zu ihrem früheren Werk Das Mädchen und ich mag, dass sie da einfach noch mehr zu erzählen hat und das auch einfach macht. Wobei sie im Interview auch ansprach, dass es jetzt reicht und sie diese Tür zumacht und in die Welt der Fiktion eintauchen will!


18.000 Schritte später ließ ich die Buchmesse dann bei leckeren Falafeln mit einer Freundin um die Ecke ausklingen und bin froh, endlich wieder da gewesen zu sein. Es gibt einfach so viele spannende Bücher zu entdecken und meine „will ich unbedingt lesen“-Liste ist um einiges länger geworden. Aber ebenso interessant und inspirierend ist es, die Menschen hinter den Büchern einmal zu sehen bzw noch mehr sie über ihre Bücher und sich sprechen zu hören. Wenn ihr Lust habt, ab heute ist die Buchmesse noch bis Sonntag für jeden geöffnet!

[Lesenswert] Wahala von Nikki May!

Dieses Jahr lese ich sehr gerne Bücher von nigerianischen Autorinnen, die in Nigeria spielen. Mit Wahala von Nikki May habe ich jetzt zwar weiterhin eine nigerianische Schreiberin, jedoch die Handlung in London, wodurch noch eine weitere spannende Ebene hinzukommt. Wie drei Frauen mit nigerianischen Wurzeln ihre Leben in der britischen Metropole navigieren, ist Thema von Wahala.




Worum geht’s

Die drei Freundinnen Simi, Boo und Ronke (Anfang 30) sind unzertrennlich und teilen ihren Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen miteinander. Ob ihre Beziehungen (Ronke will unbedingt heiraten, aber er muss Nigerianer sein), Familien, Kinder (Boo ist mit ihrer Bilderbuchfamilie unglücklich), Wünsche, Ängst und Sorgen (Simi arbeitet als Designerin und wird immer nur für ihren „urban vibe“ bewundert) – sie sind immer füreinander da und versuchen sich zu helfen. Bis Isobel auftaucht, eine ehemalige Freundin von Simi taucht auf und bringt mit ihrem glamourösen Leben und ihrer Vergangenheit einige Konflikte in das Leben der drei anderen.


Wie ist’s

Ich habe „Sex and the City“ in spannender erwartet und das war es einerseits zwar auch, aber andererseits war irgendwie auch der Wurm drin. Zu Beginn mochte ich die Beziehungen der drei Freundinnen, die interessante Einblicke in nigerianisch-britische Leben in der Diaspora zeigten. Mal ging es um Essen, dann um das Finden eines guten Ehemannes oder um die Kinder vs. Jobfrage. Es machte Spaß, Zeit mit den drei Frauen zu verbringen, mehr in ihre Denkweise einzutauchen und zu sehen, was ihre Lebensziele sind. Am liebsten hätte man sich mit an den Tisch gesetzt und ein paar der hervorragend beschriebenen Leckereien in sich hineingestopft (kennt wer ein gutes nigerianisches Restaurant im Süden Deutschlands oder Berlin?).

Doch mit Auftauchen der vierten Person passierte so viel unrealistisches, das ich irgendwie nicht mehr an der Story interessiert war. Zu viele Überschneidungen, zu viel „das ist in der Vergangenheit passiert“, das war leider nicht glaubwürdig und somit langweilig für mich. Diese Mystery-Extraebene hätte für mich gerne weggelassen werden dürfen, ich hatte auch so genug Spaß.

Gefallen hat mir allerdings der beschreibende Schreibstil von Nikki May, der einen gut in die Situationen hineingeführt hat und auch die einzelnen Charaktere mit Leben gefüllt hat. Somit könnte ich mir gut vorstellen, mehr von ihr zu lesen und auch in einem ähnlichen Setting, aber eben mit mehr „Realität“ und weniger dunklen Geheimnissen, die unbedingt ans Tageslicht kommen wollen.


Hat wer von euch zufällig auch dieses oder ein anderes Buch eines nigerianischen Autorens gelesen, welches er weiterempfehlen kann? Nächste Woche gehe ich in Frankfurt auf die Buchmesse und bin schon sehr gespannt, was ich dort alles entdecken werde!

[Lesenswert] Lucy by the sea – Elizabeth Strout

Heute will ich euch Lucy by the sea von Elizabeth Strout vorstellen, was für mich so ein Buch war, dass ich auf den ersten Blick mochte. Cover super, Titel spannend und der Einband hatte ein tolles Gefühl in der Hand und schwupps, wurde es in der Bibliothek mitgenommen. Leider habe ich irgendwie das Einzelbild verloren, also hier ein kurzer Blick, wie es immer so neben meinem Bett aussieht 😉




Worum geht’s

William bittet seine Ex-Frau Lucy inständig darum, New York zu verlassen und mit ihm nach Maine zu gehen und dort für einige Zeit in einem von allem weit entfernten Haus am Meer zu leben. Da das Buch 2020 spielt, ist das genau die Zeit, in der die Pandemie beginnt, die Welt in Schach zu halten. Nach einigem Zögern stimmt Lucy zu, ihm für 1-2 Wochen zu folgen und ahnt nicht, was das Schicksal für sie bereit hält.

Wie ist’s

Für mich ist es weiterhin schwierig, Bücher zu lesen, die in der Corona-Zeit spielen und sie somit natürlich thematisieren. Das ist irgendwie immer noch zu frisch und ich merke beim Lesen selbst, dass ich da so einiges noch nicht verarbeitet habe. Die Geschichte von Lucy, William, ihren beiden erwachsenen Töchtern, den neuen Nachbarn in Maine und ihren alten Leben in New York ist allerdings so gut geschrieben, dass ich diesen Kontext gerne in Kauf nehme.

Elizabeth Strout schreibt phänomenal, mit einerseits einer wunderbaren, fließenden Leichtigkeit, aber gleichzeitig mit solchen Sätzen, dass man das Buch zur Seite legen und aus dem Fenster starren muss. Das Buch klingt nach, obwohl die Geschichte eigentlich gar nichts Besonderes ist, aber die Charaktere liegen einem schon schnell sehr nah am Herzen. Besonders gekriegt hat mich natürlich die Ratlosigkeit und Ohnmacht der unterschiedlichen Personen, die in dieser verrückten Zeit überleben und Sinn finden wollen. Denn genau das haben wir auch alle hinter uns.

Mein einziges Problem ist, dass das Buch 4/4 aus der Serie rund um Lucy Barton war und ich das vorher nicht wusste. Ich bin aber auch komplett neu in der Welt von Elizabeth Strout und werde mich nun wohl chronologisch durch ihre Bücher lesen 🙂 Was doch nach einem perfekten Projekt für die dunkle Jahreszeit klingt, oder?


Habt ihr schon etwas von Elizabeth Strout gelesen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen?

[Lesenswert] ABC-Lesechallenge 2023 – 3. Update!

Wie schon die letzten Jahre habe ich mir erneut vorgenommen, mich einmal durchs Alphabet zu lesen und nehme euch auf meine ABC-Lesechallenge 2023 wieder gerne mit. Dieses Jahr habe ich definitiv schon einiges gelesen, aber irgendwie nicht sooo sehr darauf geachtet, mich dabei auch durch das Alphabet zu lesen. Somit bin ich gespannt, was das dritte Update nun offenbaren wird!


Zwischenstand: 19 von 26 Buchstaben „gelesen“


A Little Life – Hanya Yanagihara (klick)

Age of Vice – Deepti Kapoor (klick)

Alle singen im Chor – Leena Lehtolainen (klick)

Architect’s Apprentice, The – Elif Shafak (klick)

Are you happy now – Hanna Jameson (klick)

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Before the coffee gets cold – Toshikazu Kawaguchi (klick)

Before the coffee gets cold. Tales from the cafe – Toshikazu Kawaguchi (klick)

Before your memory fades – Toshikazu Kawaguchi (klick)

Billy Summers – Stephen King (klick)

Bunny – Mona Awad (klick)

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Celsius – Marc Elsberg (klick)

Circe – Madeleine Miller (klick)

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Daisy Jones & The Six – Taylor Jenkins Reid (klick)

Daughter of Doctor Moreau – Silvia Moreno-Garcia (klick)

Dear Edward – Ann Napolitano (klick)

Diplomatin, Die – Lucy Fricke (klick)

Drift, The – C. J. Tudor (klick)

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Exile, The – Erik Kriek (klick)

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F

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Geronimo – Leon de Winter (klick)

Girl in Pieces – Kathleen Glasgow (klick)

Gnadenlos – Simon Kernick (klick)

Golden Boy – Mikael Ross (klick)

Golden Son – Pierce Brown (klick)

große Los, Das – Meike Winnemuth (klick)

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Happy Place – Emily Henry (klick)

Heart Bones – Colleen Hoover (klick)

Home Body – Rupi Kaur (klick)

Honour – Elif Shafak (klick)

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Island of missing trees, The – Elif Shafak (klick)

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J

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Keya Das’s Second Act – Sopan Deb (klick)

Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch – Marina Lewycka (klick)

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Last house before the mountain – Monika Helfer (klick)

Lemonas Geschichte – Ken Saro-Wiwa (klick)

Long Road to Mercy – David Baldacci (klick)

Lucy by the sea – Elizabeth Strout (klick)

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Malibu Rising – Taylor Jenkins Reid (klick)

Ministry of Utmost Happiness, The – Arundhati Roy (klick)

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung – Valentina D’Urbano (klick)

Morning Star – Pierce Brown (klick)

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Nächsten Sommer – Edgar Rai (klick)

No country for eight-spot butterflies – Julian Aguon (klick)

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Old Babes in the Wood – Margaret Atwood (klick)

One True Loves – Taylor Jenkins Reid (klick)

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Pachinko – Min Jin Lee (klick)

Pandora – Susan Stokes-Chapman (klick)

People we meet on vacation – Emily Henry (klick)

Pfau, Der – Isabel Bogdan (klick)

Planetenwanderer – George R.R. Martin (klick)

Pocket Matti – Karoliina Korhonen (klick)

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Q

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Red Rising – Pierce Brown (klick)

Refugees, The – Viet Thanh Nguyen (klick)

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Schattenbucht, Die – Eric Berg (klick)

Seven Husbands of Evelyn Hugo, The – Taylor Jenkins Reid (klick)

Secret History, The – Donna Tartt (klick)

Song of Achilles, The – Madeline Miller (klick)

Spell of Good Things, A – Ayobami Adebayo (klick)

Stay with me – Ayobami Adebayo (klick)

Sucher, Der – Tana French (klick)

Sympathizer, The – Viet Thanh Nguyen (klick)

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Ten Minutes 38 Seconds in this strange World – Elif Shafak (klick)

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U

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V

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Wahala – Nikki May (klick)

Wenn ich groß bin…halte ich mir auch einen Flüchtling – Lily King (klick)

Writers & Lovers – Lily King (klick)

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X

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Y

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Zwischen Welten – Juli Zeh & Simon Urban (klick)


Also das war irgendwie nichts 😉 Zwar habe ich in den letzten drei Monaten ganze 21 Bücher gelesen, was ich wirklich viel finde, es dabei aber „nur“ geschafft, zwei weitere Buchstaben von meiner Liste streichen zu können. Somit sind es doch wirklich immer noch 7 Buchstaben, die mir fehlen – und wenn ich meinen Stapel ausgeliehener und geschenkter Bücher so anschaue, sehe ich für die meisten von ihnen auch eher schwarz. Wieso fangen eigentlich soooooo viele Romane mit B an!

Im Oktober fahre ich in Frankfurt auf die Buchmesse und hoffe jetzt einfach mal, dass ich dort genug Inspiration für die letzten Wochen in dieser Challenge finde. Zumindest mit F und Y sollte ich da doch auf Deutsch oder Englisch etwas finden!


Wenn ihr zufällig für einen meiner fehlenden Buchstaben eine Buchempfehlung habt, würde ich mich sehr freuen!

[Lesenswert] The Seven Husbands of Evelyn Hugo von Taylor Jenkins Reid!

Als ich dieses Buch in der Bibliothek vormerkte, war ich auf Wartelistenplatz 54 und ihr könnt euch somit denken, wie lange ich gewartet habe (jupps, das waren über sechs Monate). Aber dann konnte ich The Seven Husbands of Evely Hugo von Taylor Jenkins Reid endlich in die Hände schließen und habe es noch am selben Tag durchgelesen. Dabei wusste ich vorher so überhaupt nicht, was mich erwarten würde und wollte mich auch nicht spoilern.



Worum geht’s

Der ehemalige Hollywood-Superstar Evelyn Hugo ist nach langem Stillschweigen im hohen Alter dazu bereit, einer Journalistin über ihr Leben und diverse Legenden zu erzählen, die sich um sie ranken. Dazu sucht sie zur Überraschung aller eine eher unbekannte Mitarbeiterin eines New Yorker Magazins aus, die selbst gerade mit ihrem Leben und all den darin geschehenden Veränderungen umzugehen lernt.

Trotzdem entschließen sich die beiden Frauen, das Projekt gemeinsam anzugehen und somit treffen sich Evelyn und Monique häufig und Evelyn erzählt von ihrem Anfang im Filmgeschäft in den 1950er Jahren, den vielen Hürden, die sie überwinden musste und besonders von all ihren Lieben, die sie in ihrem Leben erfahren durfte. Es ist eine kleine, intime Zeitreise in das „alte, goldene“ Hollywood mit all seinen positiven und negativen Seiten, aber gleichzeitig die Lebensreise einer Frau, die schon sehr früh wusste, was sie will

Wie ist’s

Wie der Titel verrät, ist das Buch zunächst in die verschiedenen „Männer“ von Evelyn Hugo aufgeteilt, welche alle unterschiedliche Rollen gespielt haben. Dabei geht es nicht immer nur um romantische Liebe, aber da ich euch hier nicht spoilern mag, gehe ich nicht näher ins Detail. Durch die verschiedenen Zeitebenen ist das Buch sehr spannend, man springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und will überall wissen, was als nächstes passiert. Wie ist Evelyn an diesem Punkt in ihrem Leben angekommen und warum hat sich sich Monique ausgesucht? Und warum bricht sie gerade jetzt ihr Schweigen und versteigert die bekanntesten Kleider ihrer Karriere für einen guten Zweck?

Hätte ich vorher gelesen, dass das Buch im „schillernden goldenen Zeitalter Hollywoods“ spielt, wahrscheinlich hätte ich nicht danach gegriffen, denn thematisch interessiert mich das kaum. Aber genau darin liegt die Faszination, die die Bücher von Taylor Jenkins Reid auf mich ausstrahlen, denn sie zieht mich durch ihre Erzählweise in ihren Bann. Sie schafft es wunderbar, den Leser die Atmosphäre selbst erfahren zu lassen und mit der Komplexität ihrer Charaktere zu beeindrucken. Evelyn Hugo ist an sich eine starke Frau, die durch die unterschiedlichen Beziehungen in ihrem Leben unterschiedliche Entwicklungen mitmacht und dem Leser somit in den verschiedenen Kapiteln immer wieder unbekannte Einblicke in ihre Innenwelt gibt. Supergut gemacht und gleichzeitig haben wir sie in der Gegenwart als erzählende und mit Monique interagierende Person, was eine weitere Ebene mit sich bringt!

Überrascht wurde ich von der ein oder anderen Wendung im Buch auch, was mich sehr gefreut hat, da sie trotzdem glaubhaft waren und nicht „an den Haaren herbeigezogen“ wirkten. Ich habe absolut nichts zu meckern, am Ende kamen mir fast die Tränen und ich konnte das beschrieben Dilemma gut nachvollziehen. Dass mich die ehemalige Glamourwelt Hollywoods so kriegen würde, hätte ich nicht erwartet!


Leider habe ich jetzt alle Bücher von Taylor Jenkins Reid, die nicht reine Liebesromane sind, durch und ja, ich bin traurig! Sie hat mich bisher mit jedem Buch gefesselt und mich dazu gebracht, die Welt um sich zu vergessen und einfach so lange zu lesen, bis ich am Ende angekommen bin. Somit hoffe ich sehr, dass bald ein weiterer Roman von ihr erscheint und egal, welches Setting sie wählt, ich werde ihn lesen!

Kennt ihr dieses oder andere Werke von ihr? Wie gefallen sie euch?

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