Nachdem ich schon zwei Bücher von dieser genialen Autorin verschlungen habe, musste als nächstes noch The Architect’s Apprentice von Elif Shafak dran glauben. Thematisch befinden wir uns in diesem Buch nun etwas weiter zurück in der Vergangenheit und ich war neugierig, wie mir dieses historische Setting im 16. Jahrhundert in Istanbul gefallen würde. Spoiler: 10/10!
Worum geht’s
Wir begleiten Jahan, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt und aus Zufall gemeinsam mit einem weißen Elefanten am Hofe des Sultans ankommt. Mit allem überfordert und einer neuen Rolle (nämlich die des Elefantendompteurs), die er spielen muss, schlägt er sich mehr oder weniger durch und ist gleichzeitig einfach nur fasziniert von dem Leben am Hofe, der Tochter des Sultans, den anderen Tierpflegern und besonders von dem Hofarchitekten Sinan, der seine Begabung erkennt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Kriege, Intrigen, Aufstände..sein Leben wird definitiv nicht langweilig, während er seinem Traum, selbst ein Architekt zu werden und perfekte Gebäude zu entwerfen, immer näher kommt.
Wie ist’s
Opulent, wir haben hier sehr viele Geschichten, die ineinander verwoben werden und das Buch zu einer grandiosen Mischung machen. Jahan, unsere Hauptperson und Chota, den weißen Elefanten, muss man einfach mögen und so fiebert man mit den beiden und ihrem neuen Leben am Hofe mit und lernt dabei noch die skurrilsten Elefanten-Fakten. Da das Buch ihre kompletten Leben umfasst, bekommt man sehr viel mit, z.b. wie die unterschiedlichen Sultane herrschen und besonders der Architekt Sinan und seine Prachtbauten spielen eine große Rolle. Es ist prall, märchenhaft erzählt und zieht einen in seinen Bann – und auch wenn man merkt, dass die Geschichten eine traurige Wendung nehmen, muss man einfach weiterlesen, da man wissen will, wie genau es ausgeht.
Elif Shafak entwirft hier eine Welt, die mit der Realität durchaus mithalten kann bzw sind viele Sachen wie der Architekt Sinan und die von ihm entworfenen Gebäude eben von der Wirklichkeit für diese Geschichte ausgeliehen. Mir macht das Buch große Lust, selbst nach Istanbul zu fahren und diese Gebäude noch einmal zu bewundern, nachdem ich jetzt dieses Buch gelesen habe. Geschichte wird hier wieder lebendig und spannend, man lernt bei der Lektüre nebenbei interessante Informationen über das damalige Leben kennen. Die Autorin schafft es auch jedes Mal, dass ich schon beim Lesen am Googlen bin, da ich so viel genauer wissen will, was sie manchmal nur nebenbei anschneidet – das habe ich selten bei Büchern und erfreut mich enorm!
Aber natürlich ist unsere Hauptperson als Junge an den Hof gekommen und somit haben wir auch wieder einen Coming of Age Roman, wo wir den typischen Fragen nachgehen, wer man eigentlich ist oder sein will, welche Träume/Ziele man im Leben entwickelt, der ersten Liebe, Machtspielen etc. Also nichts neues, aber durch die Erzählweise einfach immer wieder spannend und in Kombination mit einem ebenfalls jungen Elefanten-Freund grandios!
Ich freue mich weiterhin, dass ich Elif Shafak entdeckt habe (und frage mich ernsthaft, wieso ich das nicht schon früher getan habe) und habe noch zwei weitere Bücher auf meinem Lese-Stapel von ihr liegen – wenn das so weitergeht, habe ich bis Ende des Jahres alle ihre Werke durch. Sagt, kennt ihr auch ein Buch von ihr und wenn ja, wie hat es euch gefallen?
Wir alle wollen gesundes, strahlendes Haar haben und viele von uns haben da eine ausgeklügelte Pflegeroutine, um das zu erreichen. Aber all diese Haarpflege reicht nicht aus, wenn wir unsere Kopfhaut schlichtweg vergessen. Denn ohne gesunde, mit allen wichtigen Nährstoffen versorgte Kopfhaut haben wir keine gesunden, kräftigen Haare. Somit geht es heute um das Thema „Kopfhautpflege“ (bzw. Scalp Care) und was man hier alles tun kann, um gesunde, glückliche Kopfhaut zu bekommen! Inspiriert zu diesem Blogpost wurde ich durch folgendes Video (und will nun auch unbedingt einmal zu so einer Kopfhaut-Behandlung):
Die Kopfhaut besteht aus mehreren Schichten, worin sich die Haarwurzeln befinden. Diese sind für das Haarwachstum, aber auch für den Haarausfall verantwortlich, wodurch sich eine unausgeglichene, kranke Kopfhaut direkt auf unsere Haare auswirkt. Sowohl externe Faktoren wie aggressive Reinigungsprodukte, Styling, Hitze, aber auch interne Faktoren wie Stress und hormonelle Veränderungen wirken sich auf unsere Kopfhaut und somit unsere Haare aus. Das Älterwerden hat hier ebenfalls seine Finger im Spiel, denn je älter wir werden, umso trockener wird unsere Kopfhaut. Diese muss durch passende Pflege wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Wohl jeder kennt Schuppen oder hatte schon mal einen temporären Juckreiz auf der Kopfhaut – Anzeichen für trockene, aus dem Gleichgewicht geratene Kopfhaut, die dringend Hilfe benötigt.
Unsere Kopfhaut sollte aber nicht nur Pflege bekommen, wenn ein akutes Problem auftritt, sondern sollte besser schon präventiv gepflegt werden, um solche Notfälle zu vermeiden! Hierzu gibt es nun die unterschiedlichsten Produkte und Tools: Shampoos, Seren, Öle, Peelings und Massagebürsten versprechen uns durch ihre Anwendung Hilfe bei
Entfernen von abgestorbenen Kopfhautzellen & Stylingresten
Pflege von trockener, schuppiger Kopfhaut
Anregung der Durchblutung –> Stimulation der Kopfhaut
Verbesserte Aufnahme von Pflege für die Haare
Mildes Shampoo
Zunächst ist wichtig, dass ihr schaut, wie empfindlich eure Kopfhaut ist und wenn nötig ein mildes Shampoo (vielleicht sogar ohne unnötige Duftstoffe) wählt. So wird sie nicht unnötig bei der Reinigung gestresst! Schäumt das Shampoo in den Händen auf, arbeitet es mit den Fingerkuppen gründlich in die Kopfhaut mit einer kleinen Massage ein und spült es anschließend mit lauwarmem Wasser aus. Hitze ist immer anstrengend für die Haare, somit versucht etwas kälter zu duschen, aber auch weniger oder kälter zu föhnen/stylen – und setzt eine Kappe/ein Tuch auf, wenn ihr lange durch die Sonne lauft! Ebenfalls will ich betonen, dass man seine Haare nicht täglich waschen muss – persönlich habe ich mich bei etwa alle drei Tage eingependelt und merke, wie gut das meiner Kopfhaut tut, nicht ständig (chemischen) Produkten ausgesetzt zu sein, sondern einfach ihr eigenes, natürliches Ding zu machen.
Kopfhaut-Peeling
Für eine sehr intensive Reinigung könnt ihr auch alle paar Wochen ein Kopfhaut-Peeling verwenden. Hiermit bekommt man alle Stylingreste raus und wird auch abgestorbene Hautzellen los. Es soll in kreisenden Bewegungen sanft einmassiert und danach mit lauwarmem Wasser ausgespült werden. Für mich funktionierten diese Produkte bisher nicht, da es ewig dauerte, bis sie wieder komplett aus meinem Haar draußen waren und meine Kopfhaut auch etwas von dieser starken Reinigung überfordert war und eher negativ reagierte. Aber da wir alle unterschiedlich sind, wollte ich es als eine Option hier aufgeführt haben. Stattdessen verzichte ich einfach so oft es geht auf Stylingprodukte (die dann auch nicht in meinem Haar bleiben) oder nutze nach ihrer Anwendung ein tiefenreinigendes Shampoo.
Serum / Kopfhaut-Öl
Ein Serum/Kopfhaut-Öl kann zur Massage (siehe weiter unten), aber auch als Overnight-Treatment genutzt werden. Letzteres mache ich sehr gerne sowohl für die Kopfhaut als auch für meine Haare, wenn ich am nächsten Morgen sowieso meine Haare waschen will. So bekommen sie über Nacht eine Extraportion Pflege und nach dem Haarewaschen sehen sie wunderbar glänzend-gesund aus und fühlen sich auch so an. Wenn ihr keine Zeit für andere Pflegerituale habt, das bekommt ihr hin und das Resultat ist es auf jeden Fall wert! Bei juckender, trockener Kopfhaut wird hier gerne Teebaumöl verschrieben, das funktioniert bei mir gar nicht, sondern reizt – persönlich nutze ich gerne Mandelöl.
Kopfhaut-Massage
Persönlich kam ich mit dem Thema Kopfhautpflege vor vielen Jahren in Indien das erste Mal in Kontakt. Im Ayurveda gehört nämlich eine regelmässige Massage der Kopfhaut mit (Sesam-)Öl dazu. Hiervon profitiert man gleich doppelt: die Massage regt die Durchblutung an, wirkt sich entspannend auf den ganzen Körper aus und lässt euch mit einem tollen Gefühl zurück. Ihr könnt mit passenden Atemtechniken oder einer Meditation zeitgleich eurem Körper und Geist noch etwas gutes tun! Hierzu gibt es auf Youtube einige Videos. Das dazugehörige Kräuteröl, meist auf Sesambasis, kann entweder nach eurem Geschmack oder (wenn ihr daran glaubt) nach eurem Dosha-Typ ausgewählt werden. Je nachdem ändern sich nämlich die Inhaltsstoffe, die die natürliche Funktion der Kopfhaut unterstützen und sie intensiv pflegen sollen. Wenn ihr euch da spontan nicht selbst ran traut, schaut einfach mal, ob es bei euch in der Nähe Kosmetiker- oder Massagesalons gibt, die solch eine Kopfhaut-Massage anbieten und euch gleichzeitig zeigen können, wie genau es funktioniert und welche Produkte sie benutzen. Die Auswahl ist nämlich auch hier riesig, ich habe mein Öl aus Indien mitgebracht und kann euch somit keine Empfehlung geben, außer ihr seid gerade in Delhi und wollt einkaufen gehen 😉
Bei all diesen Pflegetipps will ich nur noch betonen, dass ihr nicht überpflegen sollt. Ich selbst neige dazu, mich so richtig in ein Thema zu stürzen und dann gleich so viel auszuprobieren, dass meine Haut überfordert ist und eher genervt reagiert. Somit würde ich sagen, tastet euch langsam ran, vielleicht erst einmal mit milder(er) Pflege und Overnight-Treatments, dann hin zur Massage und wenn ihr wirklich das Gefühl habt, ihr braucht es, vielleicht zu einem stärkeren Peeling. Achja, diese Versprechen von „danach habt ihr enorm langes Haar und weniger Haarwachstum“ will ich hier nicht unterstützen – bitte schaut mehr, was ihr durch Ernährung in euren Körper an wichtigen Nährstoffen packt und nutzt diese Kopfhaut/Haarpflegemittel nur als Ergänzung (ich bin ein kleiner Verfechter von Biotin- und anderen Nahrungsergänzungsmitteln, was das betrifft).
Und natürlich bin ich jetzt neugierig: ist Kopfhaut-Pflege ein Thema für euch? Oder habt ihr damit noch nie Probleme gehabt? Macht hier wer Overnight-Treatments oder geht zur Kopfhaut-Massage?Gibt es Produkte, die ihr besonders empfehlen könnt?
Seitdem ich mit meinem Mammutprojekt „ich will alle Star Trek Serien & Filme“ begonnen habe, komme ich kaum noch dazu, andere Filme und Serien zu schauen. Wodurch sich da ziemlich viel ansammelt, was ich eben doch sehen will und letzte Woche war es dann soweit, dass ich mir endlich mal wieder Filme von und mit Clint Eastwood vorgenommen habe.
Angefangen habe ich da mit einigen seiner neueren Projekte und habe mich extra vorher nicht eingelesen, worum es so wirklich geht. Was genau richtig war, denn so haben mich The Mule, Richard Jewell und American Sniper alle überrascht! Dass alle drei Filme auf wahren Begebenheiten beruhen, hat mich natürlich gleich doppelt begeistert, da ich nach wie vor finde, dass das Leben einfach die besten (und absurdesten) Geschichten schreibt. Wer also vielleicht auch Lust auf einen Film von/mit Clint Eastwood hat, schaut euch die drei Trailer an – oder schnappt euch einfach Netflix und verbringt ein paar gemütliche Stunden auf der Couch mit guter Unterhaltung!
THE MULE
Der mittlerweile fast 90jährige Earl Stone hat sein Leben obsessiv der Zucht und dem Verkauf von Taglilien gewidmet, was leider seine Ehe und auch seine Beziehung zu seiner Tochter ruiniert hat. Nun steht er alleine da, muss Insolvenz anmelden und sein Haus soll zwangsversteigert werden. Seine Idee, bei seiner Exfrau oder Enkelin unterzukommen, scheitert allerdings und er braucht dringend Geld – was ihn zu einem dubiosen Job bringt, wo er Taschen mit unbekanntem Inhalt in seinem alten Truck von einer in eine andere Stadt transportieren soll. Da dies erstaunlich gut bezahlt wird, schaut Earl dann doch einmal nach, was er da eigentlich transportiert und muss sich danach entscheiden, ob ihm das Geld das (moralische) Risiko wert ist, Drogen zu schmuggeln.
Clint Eastwood ist absolut fantastisch in dieser Rolle und ja, die Figur ist kontrovers, da sie einige rassistische Kommentare macht und sich nicht so verhält, wie man es gerne hätte, aber das macht sie eben so glaubhaft für einen alten weißen Mann aus dem ruralen Illinois. Die Geschichte beruht wie gesagt auf einer wahren Begebenheit und läuft eher langsam an. Der Hauptfokus liegt auf Earl und seinen Beziehungen zu seiner Familie, die er doch irgendwie zu retten versucht und auf diesem „wieder gut machen“-Ansatz sowie den Konflikten, die zwischen Generationen entstehen. Das Drogenschmuggeln geschieht eher nebenbei, Earl scheint nicht allzu viel darüber nachzudenken und nutzt das dadurch verdiente Geld nicht nur für sich, sondern z.b. auch für das örtliche Veteranenzentrum, wo er gerne hingeht. Irgendwie unnötig und auch unlogisch sind die internen Handlungen im mexikanischen Drogenkartell und bei der DEA, die nicht sehr viel zur Story an sich beitragen, aber da Bradley Cooper dadurch mitspielen konnte, beschwere ich mich mal nicht. Man hätte sie für meinen Geschmack aber weniger „Klischee Macho-Cowboy“-mässig aufziehen können.
Richard Jewell
Der Film dreht sich um Richard Jewell, einen Sicherheitsmann, der durch den Bombenanschlag bei den Olympischen Spielen in Atlanta (1996) berühmt wurde. Zunächst halten alle ihn für einen Helden, denn Jewell entdeckte den verdächtigen Rucksack und brachte die Polizei dazu, das Gebiet abzusperren und rettete somit vielen Menschen das Leben. Dann jedoch beginnt das FBI in dem Fall gegen ihn zu ermitteln, was sehr schnell zu den Medien durchdringt und das Leben von Richard Jewell und seiner Familie komplett durcheinander bringt.
Da ich den Namen vorher noch nie gehört hatte, wusste ich nicht, worauf ich mich hier einlasse und war sehr gefesselt. Denn zunächst erschien mir Richard Jewell selbstverständlich unschuldig, dann begann ich auch, den Medien und der absurden Berichterstattung etwas Glauben zu schenken und somit an mir und Richard zu zweifeln. Diese Spannung wird im gesamten Film aufrecht erhalten und führt dazu, dass man einfach nicht aufhören kann, ihn zu sehen. Welche Auswirkungen diese Beschuldigungen auf Richard und besonders seine Mutter haben, sind einfach nur furchtbar und niemand sollte so etwas durchmachen müssen – das FBI wird hier nicht sehr gut dargestellt, aber leider irgendwie glaubhaft in meinen Augen. Ich bin sehr froh, das East Clintwood diese Geschichte verfilmt hat und Richard Jewell’s Schicksal somit vielen Menschen näher gebracht werden kann!
AMERICAN SNIPER
American Sniper dreht sich um das Leben von Chris Kyle, einem US Navy-Seals-Scharfschützen, der während seiner Zeit im Irak mit über 160 bestätigten Tötungen der „erfolgreichste“ Scharfschütze aller Zeiten war. Wir folgen Chris, der sich zunächst als Cowboy verdient, dann aber die „Bösen“ davon abhalten will, die USA zu bedrohen und sich als Seal ausbilden lässt. Noch vor seiner ersten Mission lernt er seine zukünftige Frau kennen, die schnell schwanger wird. Somit pendelt sein Leben zwischen Familienvater und Scharfschützen, der den Krieg jedoch nicht hinter sich lassen kann/will und sich immer wieder für einen weiteren Einsatz verpflichtet. Bis es ihm am Ende doch zu viel wird und er versucht, wieder Fuß in einem alltäglichen amerikanischen Familienleben zu fassen. Was ihm aufgrund PTSD zunächst nicht gelingen mag, aber nachdem er seine Leidenschaft für die Arbeit mit (verletzten) Veteranen entdeckt, scheint sich das Blatt zu wenden.
Den Namen Chris Kyle kannte ich ebenfalls noch nicht und war überrascht, wie bekannt er besonders in Texas ist, wo er sogar einen Feiertag bekommen hat und als Kriegsheld enorm verehrt wird. Es ist schwierig, den Film zu bewerten, da er zeigt, was der Krieg aus Menschen machen kann, wie sehr sie daran zugrunde gehen, aber auch wie sehr sie darin Erfüllung finden können. Chris Kyle hat verdammt viele Menschen getötet und wird dafür verherrlicht und wenn man den Film anschaut, fiebert man mit ihm mit – was ich nicht unbedingt wollte, weil es für mich da keine „Bösen“ gibt, sondern alles einfach nur dramatisch ist und viel zu viele Menschen sinnlos sterben. Aber Bradley Cooper spielt grandios und zeigt, wie sehr sich ein Mensch in etwas verlieren kann und daran festhalten will, obwohl er daran zerbricht. Alleine dafür ist der Film sehr sehenswert, wenn er auch kontrovers diskutiert wird, was ebenfalls wichtig ist! Da ich vor wenigen Wochen noch „Im Westen nichts neues“ gesehen habe, reicht es mir jetzt aber erst einmal wieder mit diesem Genre.
Jetzt würde mich interessieren, welcher Clint Eastwood-Film denn euer Liebling ist? Meiner ist bisher weiterhin Million Dollar Baby, welchen ich auch dringend wieder schauen muss, aber ich weiß, dass ich damals sehr mitgelitten haben!
Seit einigen Monaten stoße ich in Youtubevideos und anderen Blogartikeln immer wieder auf den Wirkstoff Squalan (INCI: Squalane) und bin mittlerweile sehr neugierig, Produkt damit auszuprobieren. Ein paar (von The Ordinary und von Vichy) sind schon bei mir eingezogen, eine Hautpflege von Luvos mit Squalan teste ich schon länger und werde euch darüber in den nächsten Wochen genaueres berichten können.
Heute will ich mich aber erst einmal etwas in das Thema Squalan und seine potentielle Wirkung auf Haut und Haar reinfuchsen und dachte mir, dass das vielleicht auch für den ein oder anderen von euch interessant sein könnte! Und natürlich der Frage nachgehen, is it worth the hype?
Was ist Squalan?
Squalan ist ein pflanzliches, farb- und geruchsloses Öl, das primär aus den Pressrückständen von Olivenöl oder durch die chemische Hydrierung von Squalen gewonnen wird. Das reine Squalanöl wird gerne isoliert in Hautpflegeroutinen verwendet, da es sich sehr positiv auf das Hautbild auswirkt – hier könnt ihr es sowohl in Waschgels als auch in Seren, Augen- und Gesichtscremes finden, was es zu einem sehr vielseitigen Kandidaten macht. Als Inhaltsstoff wird Squalan besonders häufig zur Pflege von empfindlicher und trockener Haut eingesetzt, aber auch im Anti-Aging-Bereich erfreut sich der Wirkstoff immer größerer Beliebtheit und das wohl zu recht! In vielen Kosmetikprodukten findet man es ebenfalls, da es der Haut ein „seidiges Finish“ verleiht.
(Phyto-)Squalan kommt also aus der Olive (oder Zuckerrohr, Avocado oder Weizenkeimen) und ist nicht zu verwechseln mit Squalen, was im menschlichen Körper vorkommt. Das Squalen beschützt den Hydro-Lipidfilm unserer Haut in Form von Sebum/Talg, verhindert ihr Austrocknen sowie das Eindringen von Bakterien. Bei besser durchfeuchteter Haut bilden sich weniger Fältchen, besonders Trockenheitsfältchen entstehen dann einfach nicht und die Haut sieht glatter, strahlender und rosiger aus.
Wie wirkt Squalan?
Squalan spendet unserer Haut enorm viel Feuchtigkeit, wodurch das Hautbild glatter und revitalisierter erscheint. Weiter verleiht es der Haut ein seidiges, sehr angenehmes Gefühl, wodurch sie sich gesund anfühlt und dies auch ausstrahlt. Die Oxidation hauteigener Fette wird durch Squalan verhindert, was es zu einem kleinen Anti-Aging-Wunder macht, der den Fältchen an den Kragen geht. Natürlich ist auch hier Vorsorge besser als Nachsorge, weswegen ich fleißig creme.
Es ist auch herausgefunden worden, dass Squalan sich positiv auf andere kosmetische Produkte auswirkt, die im Anschluss aufgetragen werden – deren Einziehverhalten wird nämlich dadurch verbessert. Somit werden diese zusätzlichen Wirkstoffe tiefer in die Haut transportiert und kommen auch wirklich da an, wo wir sie haben wollen. Squalan selbst fühlt sich sehr leicht auf der Haut an, was für den Anwender angenehm bzw nach dem Einziehen nicht mehr wahrnehmbar ist.
Anwendung
Squalan ist für alle Hauttypen geeignet und lässt sich aufgrund seiner leichten Konsistenz schnell verteilen. Dabei zieht es gut in die Haut ein und hinterlässt kein ölig-fettiges Gefühl. Da es den oben schon angesprochenen Squalen, die im menschlichen Talg enthalten sind, so ähnlich ist, ist es sehr hautverträglich und somit auch für sensible Haut gut geeignet. Eine milde Pflege, egal ob ölige, trockene oder beanspruchte Haut versorgt werden muss!
Bei der Anwendung selbst kann man eigentlich nichts falsch machen und wenn man reines Squalan-Öl hat, kann man dieses nach Belieben seiner jeweiligen Pflege(-routine) hinzumischen. Wenn ihr ein Produkt mit Squalan benutzt, haltet euch an die jeweiligen Dosierungsanweisungen, aber ein zu viel gibt es hier glaube ich nicht. Bisher ist auch nicht bekannt, dass Squalan Akne auslösen kann und gilt somit als nicht-komedogen. Aber benutzt lieber kein reines Öl, wenn ihr wie ich an akneanfälliger Haut leidet, sondern nutzt es lieber als Inhaltsstoff in einer anderen Pflege, die vielleicht noch Zink enthält.
Das Tolle am reinen Squalan-Öl ist, dass ihr nur wenige Tropfen benötigt und diese nicht nur in eure Haut, sondern auch in euer Haar einmassieren könnt! Die Haare saugen die Pflege nur so auf und belohnen euch mit einem seidigen Glanz, schön gepflegten (splissfreien) Spitzen und einem weichen Haargefühl, wobei sie gleichzeitig angenehm luftig bleiben und nicht nachfetten. Man kann das Öl aber auch seinem Shampoo beimischen oder bei trockener Kopfhaut ein paar Tropfen in diese einmassieren und nach einigen Stunden dann seine Haare waschen (probiert das einfach mal über Nacht aus!).
Benutzt ihr schon Squalan-Öl oder Produkte mit Squalan in eurer Pflegerountine? Wenn ja, was sind eure Erfahrungen bisher?
Kaum hatte ich mit meinem ersten Buch von Elif Shafak (The island of missing trees) begonnen, schaute ich schon nach, welche weiteren Werk es von ihr in meiner Bibliothek gibt. Ich hatte Glück, denn es gab noch drei weitere Romane und ich entschied mich, als nächstes 10 minutes 38 seconds in this strange world von Elif Shafak zu lesen. Was ich erneut absolut nicht bereue, sondern nur hin und weg von ihrem Storytelling bin!
Worum geht’s
Das Buch beginnt mit der Ermordung Leila’s, der Hauptperson unseres Buches. In ihren letzten Minuten erinnert sie sich mit Hilfe von Gerüchen an wichtige Momente in ihrem Leben, die alles sehr viel tragisches haben: ihre Kindheit mit zwei Müttern, einem streng-religiösem Vater und einem behinderten Bruder in der ländlichen Türkei; ihre Flucht nach Istanbul, wo sie schnell als Prostituierte in einem Bordell landet und ihre große Liebe, die leider viel zu schnell endet..doch hat sie in ihrem Leben auch fünf sehr gute Freunde gefunden, die auch noch nach ihrem Tod wichtige Rollen in ihrem Leben einnehmen.
Wie ist’s
Ich mag die Erzählweise von Elif Shafak einfach unheimlich gerne, da man sich sofort mit den unterschiedlichen Charakteren identifiziert und so viel mit(er)lebt und noch mehr mit ihnen leidet. Leila hat absurd viele Hürden in ihrem Leben zu überwinden, die einfach nicht fair sind und trotzdem ist das Mädchen/die Frau voller Lebensenergie. Sie hat tolle Freundschaften in ihrem Leben geschlossen, die sehr unterschiedlich und somit für den Leser spannend zu erkunden sind.
Man erhält hier so viele unterschiedliche Eindrücke in Orte, Denkweisen und vergangene Zeiten, die man manchmal geradezu riechen und schmecken kann, so gut werden sie beschrieben. Besonders den Kardamonkaffee habe ich beim Lesen nur so gedanklich inhaliert. Elif Shafak verzaubert, schreibt aber gleichzeitig mit leichten Worten über sehr drastische Geschehnisse, die einen sprachlos-verzweifelt zurücklassen. Denn das so wirklich mit Menschen umgegangen wird, ist zwar einerseits unglaublich, andererseits aber die harte Realität (z.b. dass es einen Friedhof gibt, auf dem in Istanbul alle Menschen bestattet werden, die nicht in die Gesellschaft passen).
Thematisch befinden wir uns zunächst in einem Coming of Age-Roman, in welchem es viel um das Heranwachsen eines Mädchens und die Rechte/Stellung von Frauen geht. Welche Bildung sollen sie bekommen, wen heiraten und was wird familienintern alles totgeschwiegen? Danach flüchten wir gemeinsam mit Leila nach Istanbul und an den Rand der Gesellschaft, zu Prostituierten, Transgender, Flüchtlingen und allen anderen, die von ihr nicht als „normal“ angesehen werden. Auch Politik spielt eine Rolle, wobei wir uns natürlich auf der Seite abseits der herrschenden Regierung befinden. Aus all diesen Bereichen sammelt sich Leila ihre Freunde zusammen, mit denen sie sich ihre eigene Welt aufbaut und so gut es geht, darin glücklich zu werden..bis sie plötzlich ermordet wird und ihre Leichnam auf den abseits gelegenen, anonymen Friedhof der Ausgestossenen (Shafak nennt ihn den „Cemetery of the Companionless“) kommen soll. Das können die Freunde aber einfach nicht geschehen lassen und hier wird das Buch noch einmal ziemlich handlungsreich und hat einige überraschende Wendungen parat.
Erneut war ich absolut gefesselt und konnte das Buch nicht aus der Hand legen, da ich immer weiterlesen wollte und so gespannt war, was sich Elif Shafak noch ausgedacht hat. Für mich ist das enorm gutes Erzählen, das mich in eine mir fremde Welt entführt, mir nebenbei noch Informationen gibt, die ich bisher nicht hatte und gleichzeitig einfach wahnsinnig gut unterhält. Für ein Wochenende, an dem ihr nicht aus dem Haus gehen wollt oder zumindest nur mit Buch, kann ich bisher beide Bücher von ihr uneingeschränkt jedem empfehlen – aber Achtung, vielleicht werdet ihr ebenso süchtig nach ihnen wie ich es mittlerweile bin. Denn ja, ich lese schon wieder ein Buch von ihr und bin erneut in der Geschichte gefangen!
[ANZEIGE] Dank brandsyoulove hatte ich gemeinsam mit 2999 anderen Testern deutschlandweit die Möglichkeit, die Elvital Bond Repair-Serie von L’Oréal Paris einmal ausgiebig auszuprobieren und zu schauen, was diese Pflegeserie bei meinen Haaren kann! Sie besteht aus insgesamt vier aufeinander abgestimmten Produkten, nämlich aus einem Rescue Pre-Shampoo, Shampoo, Spülung und einem Leave-In Serum.
Entwickelt wurde diese, für alle Haartypen geeignete, umfassende Pflegeserie um unserem Haar effektiv und schnell seine Kraft wiederzugeben, die wir ihm durch äußere Anwendungen wie Bürsten, Hitze (also UV Strahlung, Föhnen, Heizungsluft etc.), Bleachen und Colorieren rauben. Diese Schädigungen der Haarfasern sollen repariert werden und das Haar wieder stärker und sichtbar gesünder machen! Dies geschieht, indem die Formel mit Zitronensäure bis ins Innere der Haare, den sogenannten Kortex, eindringt und die dort kaputten, gebrochenen Haarbrücken wieder aufbaut. Am Ende soll man dann stärkere, glänzendere Haare und weniger Spliss haben – was erst einmal großartig klingt und nach etwas, was ich definitiv haben mag!
1. Schritt: Rescue Pre-Shampoo
Definitiv der Schritt, auf den ich am neugierigsten war, denn ich habe bisher nur wenige Male in meinem Leben ein Pre-Shampoo benutzt. Wie der Name verrät, wird es vor dem eigentlichen Shampoo angewendet und ist eine intensive Aufbaukur zum Ausspülen. Man lässt das Pre-Shampoo 5 Minuten einwirken und hierdurch sollen auf molekularer Ebene die zerstörten Haarbrücken wiederhergestellt werden. In diesem Pre-Shampoo sind 12% des Bond Repair Komplex (12%) enthalten, der genau dies erreichen will. Preislich liegen die 200ml bei 8,95€.
Die Konsistenz des Pre-Shampoos ist cremig, es schäumt nicht, riecht aber verdammt lecker. Nach der Einwirkzeit lässt es sich einfach ausspülen und die Haare fühlen sich schon jetzt sehr gut an. Aber ich bin ehrlich, ich habe nicht bei jeder Haarwäsche diese 5 Minuten und somit werde ich es wohl nur ab und an benutzen, wenn ich Extrapflege will (wäre die Einwirkzeit kürzer, wäre es besser für mich).
2. Schritt: Shampoo
Das Shampoo (200ml für 5,95€) soll die Haare im Anschluss sanft reinigen, wobei bei seiner Formulierung auf Sulfate verzichtet wurde. Hier sind noch 10% des Bond Repair Kompex mit Zitronensäure enthalten, wodurch es ebenfalls intensiv, aber nicht so stark wie das vorherige Pre-Shampoo konzipiert ist.
Das Shampoo riecht ebenfalls sehr lecker zitronig, schäumt gut und lässt sich leicht einmassieren und ausspülen. Achtung, wenn es in die Augen kommt, brennt es höllisch. Nutze ich nur das Shampoo, fühlen sich meine Haare nicht besonders gepflegt an, sondern sind eher etwas stumpf. Mein Ansatz fettet hier nach zwei Tagen nach, was ich so lala finde. Also insgesamt nicht mein Lieblingsprodukt, in der Kombination mit den anderen Produkten aber sinnvoll.
3. Schritt: Spülung
Danach verteilt ihr die Spülung mit 5% Bond Repair Komplex (150ml für 5,95€) im Haar, welche die Faserresistenz der Haare deutlich erhöhen und ihnen somit ihre ursprüngliche Stärke zurückgeben soll. Diese Verbesserung der Haare soll aber durch die Spülung auch sichtbar werden und sie gesünder aussehen lassen.
Den Conditioner muss man 3 Minuten einwirken lassen, was ich auch schon wieder lang finde, aber gut. Er lässt sich leicht dosieren und einarbeiten, die 150ml reichen allerdings bei meinen langen Haaren nicht seeeehr lange. Meine Haare sind danach gut kämmbar und fühlen sich nicht beschwert, sondern wunderbar geschmeidig an – aber das tun sie bei anderen, günstigeren Produkten auch, somit ist auch das für mich nur in Kombination mit den anderen Produkten sinnvoll, wenn man wirklich kaputte Haare hat, die man intensiv pflegen muss.
4. Schritt: Leave-in Serum
Zum Abschluss verteilt ihr das Leave-in Serum (150ml für 9,95€) im Haar, welches ihm zusätzlichen Glanz geben und das weitere Styling vereinfachen soll. Hier stecken 20% Bond Repair Komplex mit Zitronensäure drinnen und da sie dauerhaft im Haar bleiben, ist das ein sehr intensives Treatment.
Das Serum kann im nassen oder im trockenen Haar angewendet werden und persönlich nutze ich es gerne über Nacht, wenn ich dann am nächsten Morgen meine Haare wasche. Man soll zwei Tropfen in den Händen verteilen und ins komplette Haar einarbeiten, da brauche ich definitiv mehr bei meinen langen Haaren. Sie sind danach nicht strähnig-fettig wie bei anderen Seren, sondern wirken glänzend und kaum beschwert. Aber wirklich toll finde ich das Haargefühl damit nicht, obwohl es wunderbar riecht und nutze es somit nur über Nacht. Am nächsten Morgen dann wasche ich mit Pre-Shampoo, Shampoo und Conditioner meine Haare, was ein gutes Ergebnis macht, mir aber einfach insgesamt zu lange dauert.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Produkte in ihrer Gesamtanwendung zwar gut finde und meine Haare glänzen, gesund aussehen und sich auch gesund anfühlen, es aber auf Dauer einfach zu teuer und zeitaufwendig für mich ist. Der Zitronensäure stand ich sehr skeptisch gegenüber, da meine Haarenden immer ausbleichen und ich das auch hier erwartet habe – bisher blieb es aus! Wenn ihr eine intensive Extra-Pflege braucht und aktuell sehr kaputte Haare habt, könnt ihr diese Pflegereihe ausprobieren, aber als alltägliche Pflege sehe ich sie zumindest nicht in meiner Dusche!
[Gelesen] The island of missing trees – Elif Shafak
[Gehört] Weird Crimes & Fighting Long Covid Podcast
[Getan] zweimal in der Bibliothek gewesen (ich musste mir einfach mehr von Elif Shafak ausleihen); jeden Tag 1-2 Rücken-Videos gemacht; mich über die Leistungen der TK geärgert
[Gegessen] selbstgebackenes Brot mit Tzatziki; Aloo Gobi mit Reis und Naan; Wassermelone; Veggie-Wraps; Erbsensuppe; den ersten Schoko-Hasen
[Getrunken] Orangensaft; einiges an Kaffee; Fanta Zero
[Gedacht] sinnlose, wirklich unnötige Bürokratie kann echt einiges ruinieren
[Gefreut] soooooo tolle Bücher, ich bin absolut im Lesefieber!
[Geärgert] Unzuverlässigkeit
[Gewünscht] mehr Zeit zum Lesen, es gibt einfach zu viele gute Bücher!
[Gekauft] Lebensmittel & mal wieder ein 1000-er Puzzle aus dem Secondhand-Laden
Seit Jahren stehen die Bücher dieser Autorin schon auf meiner Liste und irgendwie bin ich nie dazu gekommen. Somit habe ich mich umso mehr gefreut, als ich The island of missing trees von Elif Shafakin der Bücherei entdeckte. Wie erwartet, habe ich es nur so verschlungen und mir schon zwei weitere Romane von ihr ausgeliehen! Absolute Lese-Liebe!
Worum geht’s
Die beiden Teenager Kostas und Define verlieben sich, aber das darf im Jahr 1974 auf Zypern nicht öffentlich werden. Denn Kostas ist ein griechischer Christ und Defne eine muslimische Türkin, die sich nur in einer Taverne, im Schutz zweier Freunde und eines Feigenbaumes, im Verborgenen treffen können. Dann bricht jedoch ihre Welt zusammen, denn im Sommer wird der Norden Zyperns von türkischen Streitkräften besetzt und es kommt zu nicht vorstellbarem Blutvergiessen zwischen ehemaligen Nachbarn, Freunden, anderen Zyprern und auswärtigen Soldaten. Jahrzehnte später erfährt Ada, die Tochter der beiden, die in England aufgewachsen ist, nach und nach von diesen Erlebnissen, da sie zum ersten Mal ihre Tante (mütterlicherseits) kennenlernt.
Wie ist’s
Schmerzhaft und grandios. Elif Shafak schreibt so wunderbar, dass ich ihr selbst nicht übelnehme, dass sich ein Feigenbaum in einen Menschen verlieben kann und eine eigene Stimme in diesem Buch bekommt. Denn genau diese Erzählerperspektive ist notwendig, um die komplexe, auf verschiedenen Zeitebenen spielende Geschichte vollständig dem Leser zu vermitteln. Man leidet – mit Kostas, Defne, Ada und allen Menschen, die während dieser Tragödie auf Zypern lebten und noch immer mit der Aufarbeitung zu tun haben. Persönlich war mir der Zypernkonflikt zwar bekannt, aber mich intensiver damit auseinandergesetzt habe ich mich erst jetzt. Und habe dabei wirklich erschreckende Sachen gelernt, die mir einfach nicht bewusst gewesen sind.
Die einzelnen Charaktere sind mit Liebe entworfen, sie überraschen einen, bringen einen zum Lachen, zum Weinen und besonders zum Nachdenken. Neben politischen und historischen Fakten lernt man auch sehr viel über Natur, sei es besonders über Bäume, aber auch andere Pflanzen und Tiere Zyperns sowie etwas rund um das Thema „Ausgrabung von menschlichen Knochen“. Was ich alles nicht erwartet habe, es mich aber umso mehr fesselte und den einzelnen Charakteren und Nebenstories mehr Tiefe verlieh. Natürlich ist Coming of Age gleich zweifach ein Thema: einmal die beiden Teenager, die sich heimlich treffen mussten und dann lange Zeit später ihre Teenagertochter, die ihre eigene Welt, ihren Platz darin und ihre Geschichte zu hinterfragen beginnt. Dass dies verwoben wird, fand ich ganz großartig konstruiert!
Ich habe überhaupt nichts an diesem Buch auszusetzen (sogar die Länge ist perfekt), es ist für mich eine begeisternde 10/10 und ich kann es nicht abwarten, alle anderen Werke von dieser Autorin zu verschlingen. Wer sich in eine andere, aber doch nicht so andere Welt entführen lassen und viel fühlen will, das ist euer Buch!
Ganz dem slow traveling frönend, bin ich seit ein paar Wochen schon in Oulu in Nordfinnland und will euch nun meinen ersten Eindruck von dieser nicht unbedingt bekannten 200.000-Einwohner-Stadt geben. Persönlich das erste Mal habe ich sie vom Zug aus 2021 bei meiner Fahrt von Rovaniemi nach Tampere gesehen und wollte schon damals am liebsten aussteigen. Da das zeitlich aber nicht funktionierte, dauerte es jetzt zwar länger, dafür kann ich mir aber mehr Zeit lassen, die Stadt (und hoffentlich auch bald die Umgebung) zu erkunden!
Gut, wir haben im Moment Winter und somit sind insgesamt nicht soooo viele Menschen unterwegs, aber als Touristen-Hotspot würde ich Oulu nicht beschreiben. Da es in der Stadt einen Flughafen gibt, landen bestimmt doch einige Menschen hier, aber die meisten werden gleich weiter in den Norden reisen. Was schade ist, denn die Stadt hat einige Überraschungen zu bieten!
Natur in/um Oulu herum
Oulu liegt an der Ostsee und hat somit nicht nur viel Wasser, sondern auch einige Strände und Inseln direkt vor der Haustür. Im Sommer mit dem Kajak bestimmt eine grandiose Erfahrung, aber ganz ehrlich, ich freue mich aktuell wie ein kleines Kind, denn ich kann über das zugefrorene Meer laufen! Und das nicht mit Todesangst und der warnenden Stimme meiner Mama im Hinterkopf, sondern hier sind richtige Wege auf dem Eis, wo viele Menschen spazieren, Schlittschuh- oder Ski fahren oder sich einfach ein Loch in die Eisdecke bohren und ihre Angel auspacken (ja, da habe ich das erste Mal ganz schön doof geschaut, aber mittlerweile bin ich daran gewöhnt).
Jetzt liegt zwar überall Schnee und glitzert somit herrlich, aber meinen Ausflug zum Nallikari Strand oder runter nach Oulunsalo fand ich trotzdem ganz wunderbar. Zwar habe ich weder Sand noch Wellen gesehen, aber es ist schon ein besonderes Gefühl, sich auf dem gefrorenen Meer die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Finden die Finnen hier auch und somit ist erstaunlich viel los auf dem Eis!
Zu vielen Inseln kann man somit aktuell laufen, aber auf für die wärmeren Tage gibt es Brücken, was ich toll finde. Diese sind nicht immer für Autos zugänglich, womit man noch mehr Ruhe hat, aber insgesamt ist es hier sowieso sehr leise. Wenige Menschen und dann auch noch ruheliebend – hallo, ich mag es hier! Andere Inseln kann man mit der Fähre erreichen und hier bietet sich besonders Hailuoto an – man kommt bequem mit dem Bus (via Fähre) hin und hört dabei sogar das Eis krachen, wenn es durchfahren wird. Wer mich kennt, weiß, dass das genau mein Geräusch ist. Auf Hailuoto selbst gibt es im Sommer spannende Museen, im Winter sind die meisten Sachen aber geschlossen und somit kann man durch die einsame Natur wandern und das ein oder andere Tier beobachten.
Apropos Tier, ich habe endlich mein erstes wildes Rentier gesehen und das nicht irgendwo weit entfernt im Wald, sondern direkt im Industriegebiet neben einer Bahnstrecke, wo ein paar Bäume herumstanden. Ich weiß nicht, wer von uns beiden sich mehr erschrocken hat, denn ich habe null damit gerechnet, dort irgendjemanden zu treffen – und dann auch noch ein Rentier <3
Ein bisschen kultiviertere Natur kann man sich im Botanischen Garten anschauen, der zwei nette Gewächshäuser (die sogar kostenlos sind) und eine Ausstellung zu lokalen Projekten der Uni hat, im Sommer aber bestimmt mit seinem Aussengelände noch mehr hermacht. Direkt nebenan hat man zwei große Seen, die natürlich auch von mir zugefroren überquert wurden und nicht nur das – hier konnte ich das erste Mal dieses Jahr Polarlichter sehen! Absurd oder? Also dass ich da einfach mal 15 Minuten mit dem Bus hinfahren und dann keine 5 Minuten laufen muss, um diese mitten im Dunkeln auf einem See stehend zu sehen. Grandios (ok, nicht mit meiner Handykamera, aber in real schon)!
Wirklich tolle Wanderungen habe ich noch nicht unternehmen können (das Buch Hiking in Finland habe ich aber schon verschlungen), denn ich habe mir fähigerweise zu Beginn erst mal den Zeh gebrochen und humpele hier noch durch die Gegend – davon gibt es aber bestimmt viele und ach, wie gerne würde ich gerade auch Langlauf oder Schneeschuhwandern ausprobieren. Und mein Geologie-Herz schlägt hier oben auch höher, sooo tolle Gesteine sind einfach überall zu finden (wenn der Schnee dann mal weg ist), da war ich schon damals in Helsinki restlos begeistert.
Sehenswürdigkeiten in Oulu
In Oulu selbst befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten/Attraktionen im Stadtzentrum, somit könnt ihr getrost laufen oder mit dem Bus fahren. Die Innenstadt besteht aus viel Fußgängerzone, was super ist, aber alles ist quadratisch angelegt und schreit für mich USA..ich mag organisch gewachsene, krumme Straßen einfach lieber. Zum Glück sind aber nicht nur Neubauten, sondern auch noch alte, gut erhaltene Holzhäuser in den Straßen zu finden, die mein Herz höher schlagen lassen!
Die meisten Besucher beginnen am Marktplatz, wo es einige Cafes/Restaurants in schönen roten Holzhäusern, eine Markthalle, die Stadtbibliothek, das Theater sowie den Toripolliisi gibt. Letzterer ist eine Statue eines beleibten Polizisten, der wohl über den Platz wacht und ständig fotografiert wird 😉 Ansonsten kann man in der Innenstadt primär einkaufen und essen, es gibt internationale Ketten, aber auch finnische Geschäfte und Einkaufszentren scheint man ebenfalls sehr zu mögen.
Wer gerne ins Museum geht, kann sich das Northern Ostrobothnia Museum für Geschichte und Kultur, das Oulu Museum of Art für Kunst und das Tietomaa Science Center für wissenschaftliche Entdeckungen anschauen. Die beiden ersten Museen haben mir gut gefallen, das Science Center finde ich zu teuer und gehe somit erstmal nicht rein. Wunderbar finde ich das Valve Culture Center und die sich nebenan befindenden Gallerien, die immer kostenlose, wechselnde Ausstellungen finnischer Künstler zeigen. Malerei, Fotographie und Kurzfilme – genau meines!
Nachdem die Kirche niederbrannte, baute man die Oulu Cathedrale 1832 wieder auf und das geschah unter Carl Ludwig Engel, keinem Unbekannten hier in Finnland. Von außen ist die Kathedrale nett anzusehen, von innen soll sie sehr toll sein, bisher stand ich aber immer vor geschlossenen Türen. Somit sah ich mir stattdessen (von aussen) die Überreste des Schlosses an, die aus einem Aussichtsturm bestehen. Insgesamt finde ich die Stadt architektonisch spannend und vieles hier schreit für mich Russland, erinnert aber auch an Schweden, wodurch die Geschichte dieses noch jungen Landes sehr schnell wahrnehmbar wird. Nicht unbedingt der to-do-Punkt der meisten Leute, aber ich gehe gerne auf Friedhöfe und fand auch diesen wieder historisch bedingt spannend.
Bei Finnland denken viele Leute an Sauna und davon gibt es natürlich auch einige öffentliche in Oulu. Da wir allerdings eine Sauna in der Wohnung haben, war ich noch nicht außerhalb zum Schwitzen, doch will ich definitiv das Sauna-Boot besuchen und von dort direkt in den Fluss springen! Was ich vorher nicht erwartet habe, ist die riesige Auswahl an Kosmetikstudios vor Ort – also, wenn ihr euch ein bisschen verwöhnen wollt, könnt ihr in Oulu aus einem überwältigenden Angebot wählen.
Restaurants in Oulu
Dieser letzte Abschnitt wird ein bisschen kürzer, denn Finnland ist teuer. Und da ist auch ein Restaurantbesuch keine Ausnahme, weswegen ich meist zuhause koche oder mir nur einen Kaffee mit Pulla (also süßem Gebäck wie einer Zimtschnecke) gönne. Die Finnen halten zumindest in Europa den Rekord des Pro-Kopf-Kaffee-Verbrauchs und ich kann besten Gewissens sagen, dass ich hier noch keinen schlechten Kaffee getrunken habe! Was Gebäck und Torten angeht, sind sie ebenfalls kleine Meister, nutzen für mich da nur leider zu oft Alkohol (ohne wäre die Runebergtorte doch genauso gut).
Wenn man „günstig“ essen gehen will, bietet sich die Lunch-Angebote vieler Restaurants an, die von Montag bis Freitag zu erhalten sind. Besonders gerne gehe ich Sauraha (Nepalese), Fuchka (Bangladeshi) und Garam Masala (Inder). Ihr merkt, die finnische Küche ist für Vegetarier nur bedingt geeignet, leider ist da meist Fleisch/Fisch involviert und ich somit raus. Dass ich so gute Restaurants mit u.a. meinen liebsten indischen Gerichten in Finnland finden würde, hat mich sehr positiv überrascht – und mittags gibt es da für etwa 11€ nicht nur ein Gericht, sondern ein Salat- und Nachtischbuffet sowie Getränke inklusive.
Soll es dann doch mal schnell gehen, gibt es natürlich die bekannten Fast Food Ketten mit einer überraschend guten Auswahl an vegetarischen Alternativen. Dass es in Finnland auch Taco Bell gibt, hat mich sehr gefreut, aber noch lieber gehe ich zu der finnischen Kette Hesburger, wo die Burger einfach richtig frisch und „mit Liebe“ zubereitet schmecken.
Seid ihr schon einmal in Finnland und vielleicht sogar in Oulu gewesen? Wenn ja, wie hat es euch gefallen? Oder steht Finnland noch auf eurer Reise-Liste? Für Tipps, was ich hier oben noch alles unternehmen kann, bin ich natürlich immer dankbar! 🙂
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