Seit langer Zeit schon versuche ich, wieder (mehr) Yoga in meinen Alltag zu integrieren, aber irgendwie habe ich es einfach nicht geschafft. Meist waren es die üblichen Verdächtigen wie keine Zeit, keine Lust oder auch gerne mal kein Raum. Dann bekam ich vor einigen Wochen aber echt fiese Nackenverspannungen und begann mit kurzen Yoga-Videos, die sich auf diese Muskeln konzentrierten. Hier stolperte ich zunächst über Mady Morrison, die wunderbare stille Routinen anbietet, die ich für abends sehr entspannend finde!

Nach etwa zwei Wochen hatte ich dann die meisten ihrer Videos zu dieser Körperregion schon durch und merkte, wie mir langweilig wurde. Natürlich habe ich die Positionen nicht perfekt gemeistert, aber durch die tägliche Abendroutine kannte ich die Abläufe und merkte, wie meine Motivation langsam wieder nachliess. Wobei ich hier schon anmerken muss, dass ich nach so einer kurzen Zeit schon Verbesserungen bemerkten konnte, alles in meinem Körper fühlte sich entspannter an!

Sobald man Yoga bei Youtube eingibt, landet man unweigerlich bei Yoga with Adriene, einer unsagbar sympathischen Amerikanerin, die ihre Yogaroutinen gemeinsam mit Hund Benji abdreht. Sie hat eine minimal überfordernde Anzahl an Videos und ich wusste gar nicht, wo ich starten sollte. Beim Durchscrollen sah ich dann, dass sie zu Jahresbeginn immer eine 30 Tage Yoga Journey anbietet und fand, dass das auch im September noch nach einer tollen Idee klingt!



Begonnen habe ich mit der MOVE 30 Day Yoga Journey und wusste nicht wirklich, was mich erwartet. Die Kommentare unter dem ersten Video waren aber soooo positiv und so motivierend, dass ich mich sofort gut aufgehoben fühlte. Was ich auch gleich noch anmerken will: ihre Community ist wirklich sehr positiv und unterstützend, die Kommentare zaubern einem oft ein Lächeln ins Gesicht und man hat Lust, für kurze Zeit Teil dieser Gruppe zu werden und gemeinsam mit anderen weltweit auf diese Yoga-Reise zu gehen.

Bei Adriene steht das Individuum im Vordergrund und sie will, dass ihr für euch die beste Routine findet. Bei den sehr unterschiedlichen Videos zeigt sie oft verschiedene Varianten einer Position oder gleich mehrere Positionen, sodass man selbst entscheiden kann, was man gerade machen mag. Enorm wichtig ist natürlich die Atmung und ich fand prima, hier verschiedene Techniken gezeigt zu bekommen. Ebenso wechseln sich die Tage sehr ab, nach einer anstrengenden „Core“-Einheit, wo man seine Bauchmuskeln etwas brennen fühlt, gibt es langsame Stretching-Videos und erste Meditationen, damit der Körper wieder zu Kräften kommen kann.

Die zeitlich meist um die zwanzigminütigen Videos haben immer einen aussagekräftigen Titel, der einem gleich zeigt, worum es heute geht. So haben wir z.b. Open, Stretch, Flow, Deepen, Nourish, Curiosity und Flight. Wobei sich diese Themen nie nur auf den Körper beziehen, sondern auch immer auf unsere Gedanken und Intentionen. Wir sollen uns fragen, wieso wir auf die Matte gekommen sind und wo unser Weg hingehen soll. Dazu gibt es von Adriene immer wieder inspirierende Fragen und auch Aussagen, die zu mehr Selbstliebe und -wirksamkeit verhelfen sollen. Man soll sich z.b. trauen, Platz einzufordern, denn man ist das wert und sich selbst immer wieder zuflüstern, dass man stark ist. Was auch immer das für den Einzelnen genau bedeuten soll. Was solch eine Yoga-Einheit wirklich zu einem Körper und Geist-Erlebnis machen, bei welchem man sich selbst immer wieder erwischt, dass man lächeln muss und gute Laune bekommt (auch wenn man gerade in einer Pose wackelt oder die Beine anfangen zu zittern).


Meine 30 Tage MOVE Yoga Journey Erfahrung!

Ich habe sie komplett durchgehalten und ich glaube, das habe ich noch nie bei einer Sache 30 Tage hintereinander getan! Bis auf 1-2 Tage, wo ich mich wirklich schlapp fühlte, da ich krank war, hatte ich auch immer Lust und Motivation, auf die Matte zu gehen. Meist machte ich das abends vorm Schlafengehen, da ich wunderbar entspannt und mit guter Laune einschlafen konnte (was bei mir mit Schlafproblemen definitiv förderlich ist). Einige entspannendere Einheiten legte ich aber auch auf den Tagesbeginn oder sogar auf den Nachmittag, um danach ruhiger weiterzuarbeiten. Die abwechselnden Videos, die Neugier, was mich erwarten würde, sowie Adrienes wunderbarer Charakter und die Kommentare der Community haben hier definitiv Schuld und ich glaube nicht, dass ich für mich alleine ohne eine Anleitung, welches Video dran ist, so lange durchgehalten hätte. Also wenn es bei euch an mangelnder Motivation liegt, dass ihr kein Yoga macht, hier hatte ich sie zumindest!

Natürlich war ich neugierig, was 30 Tage Yoga mit meinem Körper beziehungsweise mit meiner Flexibilität machen würden. Denn wenn ich einfach nur so mit gestreckten Beinen rumstehe, bekomme ich meine Fingerspitzen nicht mehr auf den Boden (aka ich bin steif). Ich kann hier ebenfalls Erfolge vermelden und auch wenn es sich in vielen Videos nicht unbedingt so angefühlt hat, man wird flexibler. Noch immer komme ich nicht auf den Boden, aber es fehlt nicht mehr viel und auch bei anderen Posen habe ich da nach den ersten zwei Wochen schon sehr positive Veränderungen gemerkt (z.b. kommen meine Fersen beim Downward Dog schon viel näher an den Boden). Ich bin nicht lange nicht da, wo ich sein will, aber ein Anfang ist gemacht und ich sehr glücklich darüber.

Neben Flexibilität bekommt man auch mehr Kraft und das besonders in den Armen, im Rücken und in den Bauchmuskeln. Ebenfalls ein toller Nebeneffekt, denn meine Armmuskeln sind quasi nicht existierend und durch die vielen Planks und Dogs werden sie jetzt endlich mal beansprucht. Also nein, ich erwarte hier keine sichtbaren Ergebnisse in nächster Zeit, aber ich fühle einen Unterschied und nur das ist mir wichtig, wenn ich ehrlich bin. Einige der Positionen, die ich am Anfang kaum halten konnte, gingen in Woche 4 plötzlich und haben mich selbst überrascht. Was ein tolles Gefühl war, wie ihr euch vorstellen könnt! Rückenschmerzen habe ich aktuell auch gar keine mehr, wobei ich auch meine Matratze ausgetauscht habe und das somit eine Gemeinschaftsaktion aus richtiger Matratze und Rückenmuskulaturstärkung ist!

Wie sieht es nun mental bei mir aus, hat Yoga auch auf meine geistige Gesundheit einen Einfluss? ABSOLUT! Das Fokussieren auf die Atmung ist etwas, was ich im Alltag gerne vergessen, dabei hilft es mir enorm viel. Adriene legt viel Wert auf eine richtige Atmung und hat ihr Mikrofon so eingestellt, dass man sich immer an ihrer Atmung orientieren kann, was mir sehr geholfen hat. Sie erklärt immer wieder, wie man in welcher Position ein- und ausatmen muss, was man nach und nach intuitiv selbst macht. Das ruhige, tiefe Atmen hilft mir enorm dabei, meinen Körper wirklich wahrzunehmen und mich mehr in der Welt zu verorten (klingt komisch, ist aber so). Wenn ich das nun täglich mache, entspannt es mich einfach und gibt mir mehr Vertrauen in mich selbst. Wobei ich mich an vielen Tagen auch fern der Matte dabei erwischte, wie ich mich auf meine Atmung konzentrierte, da es einfach stärker in meinem Bewusstsein war. Hierdurch wurde ich insgesamt entspannter, ruhiger und ausgeglichener!

Im letzten Video gibt Adriene keine Anweisungen mehr, sondern man macht die Übungen in Stille und hier habe ich definitiv noch einige Baustellen. Denn mir war oftmals nicht klar, was als nächstes kommen könnte/sollte und auch wenn sie sagte, man kann einfach machen, was sich gut anfühlte, schielte ich doch häufiger zum Bildschirm, um die jeweilige Pose zu sehen. Aber die richtige Atmung fiel mir leichter und auch die Feinheiten der jeweiligen Übungen, auf die sie immer hinwies, habe ich größtenteils auch von selbst erinnert und ausgeführt. Also ein spannendes Ende, welches mir aber auch zeigt, dass das nicht das Ende meiner Reise ist. Ich habe schon nahtlos mit der Dedicate 30 Day Yoga Journey gestartet und bin sehr gespannt, wie ich diese erleben werde. Vorgenommen habe ich mir, auch diese Journey ohne Pausen zu absolvieren und bin gespannt, ob mir dies gelingen wird. Denn danach hat sich vielleicht eine tägliche 20-Minuten-Yogaroutine eingestellt, was großartig wäre.


Ihr merkt, ich habe rein gar nichts negatives zu berichten und würde jedem nur raten, selbst einmal eine 30 Day Yoga Journey von Adriene auszuprobieren. Beziehungsweise hat das vielleicht schon jemand von euch und mag ein bisschen was von seinen Erfahrungen erzählen? Seid ihr ähnlich begeistert und habt Yoga in euren Alltag integrieren können? Oder war es so gar nichts für euch?

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