23.01.2011 (da zeitversetzt aufgrund nun erst vorhandenem eigenem Internet)
Es gibt diese Buecher, die kauft man zufaellig, nachdem man sie beim Stoebern im Reduziertregal gefunden hat. Man will sie lesen, ja klar, aber nicht sofort, sondern dann, wenn man mal Zeit hat. Gestern Nacht gegen halb 3 beschloss ich, jetzt habe ich Zeit. Das Buch Wolke 9 von Anne Stabrey ist das Buch zum Film von Andreas Dresen. Eben diesen Film wollte ich eigentlich erst mal sehen, bevor ich etwas ueber ihn lese. Von wegen, selbst ein Bild machen, ganz unvoreingenommen. Nunja, hat nicht funktioniert, da ich immer und immer wieder vergas, ihn zu schauen. Also dann gestern das Buch fast fertiggelesen..heute Morgen nach dem Aufstehen dann direkt weiter und ich muss sagen, nun brenne ich auf den Film. Er handelt ueber Liebe und Sex im Alter und zeigt dies einfach so, wie es ist. Keine Beschoenigungen wie sanftes Licht (oder noch besser gar keins..), kein Makeup etc. Die Schauspieler haben wahnsinniges geleistet, gab es doch kaum ein Drehbuch, sondern musste alles frei improvisiert werden. Das Thema an sich ist ja schon ein Tabu, leider immer noch, weil Liebe zwischen alten Menschen meist als suess, putzig oder schrullig dargestellt wird und kommt es zu Sexszenen..also ich erinnere mich an keinen Film, bei dem ich das schon sehen durfte (und ich lasse hier mal so gute Filmchen wie geile Oma 1-17 aus). Also jetzt muss ich den Film so schnell es nur geht sehen, wenn ich auch leider schon die ganze Handlung und das Ende kenne..aber doch, es war gut, das Buch vorher gelesen zu haben. Der Film besticht naemlich eigentlich durch seine Reduktion, viele wichtige Szenen werden weggelassen..im Buch erfaehrt man hierueber sehr viel und auch von den Schauspielern selbst, was sie sich wann dabei genau gedacht haben.
Andreas Dresen hat noch weitere Filme gemacht, die ich mir nun auch anschauen muss. Der Regisseur und sein Team scheinen wirklich recht einzigartig zu sein und die Gestaltung spricht mir bis jetzt (vom Blatt her) sehr zu. Neben Wolke 9 stehen nun auch noch Halbe Treppe und Stilles Land. Nebenbei muss ich noch anmerken, dass das echt sehr frauenhaft und niveaulos wirkende Buch (ich urteile hier aufgrund des schlimm lilanen Einbandes) auch im Bereich Alter(n) einiges an von mir bereits gelesener Fachliteratur sehr anschaulich praesentiert. Hat mich ueberrascht, da ich nicht damit gerechnet habe..ein paar lustige Statistiken klar, aber so was richtig wissenschaftliches, ich bin sehr positiv ueberrascht 😉 Diesen Buchkauf kann ich nun wirklich als Erfolg werten, besonders, da er nur passierte, weil ich auf einen Freund in der Stadt warten musste und es so kalt war, dass ich bei Buch Habel zum Aufwaermen in der Buecherkiste wuehlte.Top!
Ansonsten habe ich seit gestern nicht sehr viel ausser Lesen und hier weiter Rumraeumen gemacht. Ich war noch kurz einkaufen (meine neue Yumyum-Sucht hat jetzt noch zehn weitere Pakete zum Vergnuegen) und habe einen weiteren Doener in der Naehe versucht. Aber ach, ich muss schon sagen, man merkt, dass Prenzlauer Berg definitiv kein Neukoelln ist. Sowohl von Qualitaet als auch von Preis. Viel zu teuer und gar nicht lecker..keine selbstgemachten Falafel..und die Pommes schmecken hier auch nicht..nunja, so bekomme ich immerhin etwas Bewegung bevor ich mich mit dem Zeug voll stopfe 😉 Wobei ich gerade ernsthaft ueberlege, mir heute Nudeln zu kochen..mal schauen, was das noch wird, es ist ja gerade mal 19.00h (also ich schreibe gerade am Sonntag). Mit Glueck sollte ich heute, spaetestens morgen Vormittag, mit dem Buch von Baltes fertig werden, wo ich schon soviel Neues gelernt habe..unfassbar. Man merkt immer wieder, wie begrenzt das eigene Wissen doch ist, auch wenn man denkt, hey, ich kenne mich damit doch ganz gut aus. Schwachsinn! Ich fuehle mich, als bin ich ganz neu in der gerontologischen Literatur drin, was ich doch eigentlich echt nicht bin..aber nunja. Meine Exposetafel haengt nun auch endlich an der Wand und ich habe gerade eine neue Timetable entworfen, also wann ich wie lange forschen gehen will, wann wiederkommen, wann wieder forschen etc..und sounds good to me. Mein Doktorvater hat mir naemlich angeboten, im September in Wien auf einer Konferenz einen Vortrag zu halten und ja, da habe ich definitiv Lust zu. Also werde ich meine erste Forschung wohl nach hinten schieben, damit ich dann noch dort hin kann und im Anschluss geht es dann los. Aber ach, bis dahin gibt es noch so, so, so viel zutun.. zum Glueck weiss ich ja, dass Jammern nichts bringt, sondern dass man einfach anfangen muss. Ein Fuss vor den anderen nicht 😉 Und dann ist man doch irgendwann am Ziel (ich wollte gerade Ende schreiben, aber das klingt so negativ..also Ziel!). Und da ich zur Zeit ja keinen Job habe (aber doch einen brauche) habe ich auch mal Zeit fuer das alles. Vom 31.01-5.2. bin ich zu Hause, da kann ich dann eh vergessen, viel zu tun, da immer irgendjemand was mit mir machen mag. Aber die Zeit goenne ich mir dann auch, kann ich doch im Zug hoffentlich einiges schaffen (sind ja immerhin auch fuenf Stunden pro Fahrt).