Schlagwort: Ontario

[Reisen] One night in Toronto!

Ok, zugegeben, ich war schon häufiger in Toronto, aber ich wollte euch von meinem letzten Stop in Ontario erzählen, wo ich mittags mit dem Bus von Montreal ankam und am nächsten Tag abends nach Island flog. Bei meinen vorherigen Aufenthalten hat mich die kanadische Metropole (trotz CN Tower, Aquarium, alter Uni & viel Wasser) irgendwie nie gekriegt, ich fand sie jetzt nicht total blöd, aber auch einfach nicht sonderlich aufregend. Mittlerweile glaube ich, dass es wirklich am Wetter gelegen hat, denn es war immer grau, eiskalt, windig und bewölkt gewesen – beim letzten Mal Ende Januar war es zwar auch bitterkalt, aber es gab trotzdem blauen Himmel und Sonnenschein!

Toronto

Geschlafen habe ich im HI (Hostel International), welches sich direkt Downtown befindet. Die Lage war mir wichtig, da ich Städte gerne erlaufe, ich die Gegend schon kannte und es nicht allzu weit vom Busbahnhof war (ich sage nur 30kg Koffer+Rucksack+Tasche). Der Empfang war nett, das Hostel hat einen großen Aufenthaltsraum sowie eine Lounge-Area und ich durfte schon um 13.00h einchecken. Also habe ich den Kram in mein Frauen-4-Bett-Zimmer mit eigenem Bad gestellt, die Wertsachen im Safe verstaut (denkt an ein kleines Schloss) und mich auf in die Innenstadt gemacht.

Zunächst wollte ich unbedingt ins Eaton Centre, letzte Mitbringsel besorgen, bei Sephora vorbeischauen und ein Eis bei Dairy Queen essen. Ganz wichtige Punkte! In der Mall findet man so ziemlich jedes Geschäft, was man sich nur wünschen kann – sollte es nicht da sein, ist es aber bestimmt in der Yonge Street gleich nebenan. Zur Hudson’s Bay Company musste ich natürlich auch noch einmal, kanadischer geht es ja nicht.

Kanadagänse

Danach ging es natürlich runter zur Hafenfront, hier lief ich einfach nur ein wenig herum, schaute den Schlittschuhläufern zu und machte einen Abstecher in eine meiner liebsten Gallerien, die Power Plant. Zeitgenössische, oft jenseits den Mainstreams angesiedelte Kunst, die man sich kostenlos ansehen (und sich kurz aufwärmen) kann. Danach ging es weiter zum Museum of Inuit Art, welches ich schon besucht hatte. Da mich die Kunstwerke der Inuit faszinieren, liebe ich diese Museum, welches sehr schön die Geschichte und unterschiedlichen Stile zeigt und auch moderne Werke zum Verkauf anbietet. Sollte ich mal genug Geld haben, hier würde ich kein Problem haben, es auszugeben. Abends habe ich den historischen Distillery District besucht, wobei historisch hier 1832 bedeutet 😉 Hier findet man ebenfalls viele Geschäfte, Theater, Restaurants und Bars – ich kann euch den Mexikaner El Catrin empfehlen. Wenn ihr danach noch Lust habt, etwas zu unternehmen, lege ich euch The Rex ans Herz, eine Jazz & Blues Bar, wo es täglich Livemusik gibt.

Toronto The Rex

Am nächsten Morgen gönnte ich mir einen Kaffee im Fairmont Hotel, was sich schon sehr luxuriös, aber irgendwie auch britisch-kolonial anfühlte (kenne ich ja aus Indien *g*). Diese Hotelkette habe ich gefühlt ständig in Kanada gesehen und was für die Queen gut ist, kann für mich ja auch nicht schlecht sein. Für mehr als ein Heißgetränkt reicht es allerdings nicht. Direkt nebenan ist ein Tim Hortons, solltet ihr euren Kaffee lieber mitnehmen und einfach nur etwas durch das Hotel schlendern wollen. Anschließend musste ich mich entschieden, ob ich in die Art Gallery of Ontario oder das Royal Ontario Museum wollt, für beides reichte die Zeit leider nicht. Letzteres ist von der Architektur her sehr beeindruckend, da war ich bei vorherigen Aufenthalten schon fleißig Bilder machen und da mein Herz für Kunst schlägt, wurde es die Art Gallery. Ebenfalls ein interessantes Gebäude, die Ausstellungen waren sehr gut konzipiert, es war nur enorm voll. Auf dem Weg dahin lief ich zunächst am Gericht (und seinem schönen Park mit den dicken Eichhörnchen) vorbei und auf dem Rückweg ging es dann noch zu einem meiner Lieblingsorte in Toronto, dem Above Ground Art Supplies Store, einem Paradies für schaffende Künstler und Leute wie mich, die einfach nur etwas Inspiration suchen.

Toronto Downtown

Wenn ihr noch in einer Stadt mit einem Chinatown gewesen seid, schaut euch doch dort noch ein wenig um, hier kann man in den Bäckereien leckere Sachen essen und auch viel und günstig einkaufen. Da ich asiatische Gesichtspflege, besonders Tuchmasken liebe, habe ich natürlich noch einmal zugeschlagen! Bubble Tea gibt es auch an jeder Ecke, aber hier habe ich mittlerweile gelernt, dass es nicht mein Geschmack ist. Da gehe ich lieber bei Bulk Barn vorbei und mische mir nach Lust und Laune eine Tüte mit Süßigkeiten, Nüssen und getrockneten Früchten. Diese Kette ist genial, alles ist lose und man schaufelt sich dann seine eigene Mischung zusammen!

Für mich ging es dann nur noch zu Davids Tea (für Teeliebhaber ein Must-Go!) und zurück ins Hostel, von wo aus ich mich auf den Weg zum Flughafen machte. Hier gibt es zwar einen direkten Bus hin, da der aber über $20 kostet und ich das gar nicht einsehe, fuhr ich mit U-Bahn und öffentlichem Bus für unter $4 hin – das dauert zwar fast eine Stunde, aber man sieht noch ein bisschen von der Stadt und kann das gesparte Geld dann für die letzten Sachen bei Tim Horton’s und im Dutyfree am Flughafen ausgeben.

Ich habe leider kein Bild von den vielen schwarzen Brettern gemacht, die überall hängen, aber schaut euch diese mal an. Auch die Zettel, die an den Ampeln etc hängen, sind oft großartig – entweder vom künstlerischen Aspekt oder vom Humor her! Da könnte man sich in Deutschland gerne etwas dran orientieren 🙂

Weiterhin würde ich jetzt nicht sagen, dass ich wieder nach Toronto MUSS, aber ich habe einige Ecken gefunden, die mir gefallen. Die Mischung zwischen amerikanischer Großstadt und altenglischem Stil mit einem asiatischen Einschlag ist spannend, im Kunstbereich kam ich sowohl innerhalb Museen/Galerien als auch auf der Straße auf meine Kosten und wie immer lernte ich nette Menschen kennen. Wahrscheinlich werde ich irgendwann wieder hinfahren, da ich noch einmal zu den Niagarafällen will, die finde ich nämlich wahnsinnig beeindruckend und ziemlich günstig sind die Flüge dorthin ja auch. Aber länger als zwei Tage muss ich dann auch nicht dort bleiben 😉 Wenn ihr nach Ostkanada wollt, sage ich weiterhin Montreal > Toronto!

Seid ihr schon einmal in Toronto gewesen? Wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch ein paar Tipps, was man sich unbedingt ansehen/ wo essen/ wo schlafen sollte?

[Reisen] Von Winnipeg nach Montreal!

Mein Vorhaben, von Vancouver zur Ostküste Kanadas zu fahren, hat in Montreal ein abruptes Ende genommen, genauer gesagt in Kirkland, irgendwo vor der Stadt. Dort auf dem Highway ging mein Auto während der Fahrt nämlich einfach aus und nie wieder an..RIP Wilson, wir hatten eine tolle Zeit und ja, ich bin definitiv sehr traurig, nun wieder autolos zu sein. In Deutschland macht mir das nichts aus, Kanada ist aber ein Autofahrerland und somit ist alles wieder etwas umständlicher. Jetzt aber zurück zum eigentlichen Trip!

Von Winnipeg aus, fuhr ich zunächst Richtung Südosten in die Stadt Steinbach und der Name lässt es schon erahnen, hier leben sehr viele Mennoniten! Angesehen habe ich mir ein Museum, welches aus alten Gebäuden von ihnen bestand und wirklich sehr gut gemacht war. Man fühlte sich in eine andere Zeit versetzt und wären die Moskitos nicht so bösartig gewesen, wäre ich noch länger dort geblieben.

Die ersten Nächte schlief ich im Auto, was in Manitoba bzw Ontario nicht ganz so leicht war wie in den nördlichen Provinzen, wo es an jeder Ecke Parkplätze gibt. Im Endeffekt findet man aber immer was oder stellt sich notfalls einfach in eine Straße in einem Ort, also keine Panik. Mich verschlug es zunächst nach Thunder Bay, wo ich mir das Kunstmuseum, das Stadtmuseum, die Terry Fox Statue und den Ouimet Canyon ansah. Letzteren fand ich grandios und dort schlief ich auch auf dem Parkplatz 😉 In dem Canyon kann man sehr seltene, arktische Pflanzen sehen, die hier eigentlich gar nicht wachsen und das war toll – außerdem ist man dort wieder mutterseelenallein.

Danach ging es zum Wandern in die Natur entlang des Lake Superior mit Stopp in Wawa (Schlafplatz am Wasserfall) und Sudbury, wo ich wieder einen tollen Couchsurfer traf! Die Natur am Lake Superior ist super und sowohl der gleichnamige Nationalpark als auch der Pukaskwa Park waren atemberaubend. Trotz Gewitter, Wind und Kälte, ich hatte eine grandiose Zeit und war traurig, nicht mehr Zeit zu haben!

Danach ging es städtisch weiter, ich hatte eine Nacht in Ottawa, wobei ich diese Stadt schon kenne. Somit wollte ich nur ins Parlament (welches wieder nicht offen hatte, da ist der Wurm drin), ins Laurier House, was ich schaffte und zum Byward Market, wo ich endlich einen Beaver Tail essen konnte. Dank toller Couchsurfer hatte ich eine gute Zeit, bevor ich dann in Montreal strandete.

Da ich immer davon ausgehe, dass alles im Leben aus irgendeinem Grund geschieht, blies ich also nicht lange Trübsal wegen des Autos, sondern stürzte mich hier ins sehr französisch geprägte Leben. Und was soll ich sagen, ich bin absolut begeistert von Montreal! Ein absolut heldenhafter Couchsurfer ließ mich lastminute für drei Tage in seinem Haus übernachten, zeigte mir viele tolle Plätze und Montreal hat mich umgehauen. So sehr, dass ich sogar mit dem Gedanken spiele, nach Deutschland nicht nach Toronto zu gehen, sondern hier zu bleiben..aber da muss ich doch noch mal 2-3 Nächte drüber schlafen, denn ohne gute Französischkenntnisse ist die Jobsuche hier nicht ganz so einfach. Aber seht mal die Aussicht vom Mount Royal, genial oder!

Wie bei jedem Roadtrip bisher hatte ich eine einmalig schöne Zeit mit einer Stadt-Natur-Mischung sowie vielen tollen Couchsurfern und Menschen, die ich einfach so zwischendurch kennengelernt habe. Selbst beim Autotod war jeder so hilfsbereit und nett, ach es ist einfach so kinderleicht, durch Kanada zu reisen 🙂 Ich kann es euch nicht genug empfehlen!

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