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[Reisen] Kurztrip nach Portland & Vancouver (Washington)!

Nachdem ich meine Wanderung auf dem Pacific Crest Trail beendet hatte (hier sind meine täglichen Youtube-Videos), verbrachte ich zunächst eine Nacht in Bend in Oregon. Sehr gemütliche, kleine Stadt in wunderschöner Natur, wo es ein spannendes High Desert Museum gibt, viele Secondhand- sowie Outdoorläden und viele nette Cafés mit gutem Essen. Wir haben einige Stunden im Museum verbracht und uns dann bei Laughing Planet  den Bauch mit Köstlichkeiten vollgeschlagen.

Von Bend fuhr ich dann mit dem Mietwagen über Sisters, Madras, Hood River und Cascade Locks gen Portland. Ihr fahrt hier erneut durch wunderschöne Natur, habt auf der einen Seite Wüste, auf der anderen Seite grünen Wald und besonders Mount Hood ist natürlich absolut überwältigend. Hier hätte ich gerne mehr Zeit gehabt! Da die historic Route von Cascade Locks nach Portland (die an verdammt vielen Wasserfällen vorbeigeht) leider geschlossen war, schlief ich schlußendlich einfach im Auto auf einem Parkplatz kurz vor der Stadt.

In Portland habe ich zunächst mein Gepäck bei meinem lieben Couchsurfinghost vorbeigebracht, ein wenig gequatscht und dann den Mietwagen direkt Downtown abgegeben, was natürlich sehr praktisch war. Geschlafen habe ich nämlich „auf der anderen Seite des Flusses“ im sehr ruhigen, Einfamilienhaus-Viertel Hosford-Abernethy, wo in jedem Garten Rosen wuchsen. Schön für einen Spaziergang und wenn man doch etwas mehr „Edge“ und Streetart mag, einfach mal den Hawthorne Boulevard entlang schlendern – hier gibt es viele skurrile Secondhand-Läden, sehr hipstereske Coffeeshops und kleine Restaurants. Da man nur über eine der vielen Brücken zu laufen braucht, ist es auch gar kein Problem, von der Innenstadt einen kurzen Abstecher zu laufen, mir gefielen die Straßen hier zumindest sehr gut!

Erste Amtshandlung in Downtown war ein Besuch bei Powell’s City of Books und ach, meine kühnsten Erwartungen wurden übertroffen. Diese mehrstöckige Buchhandlung erstreckt sich über einen ganzen Block und hat alles, was ihr euch nur wünschen könnt. Das Besondere hier ist, dass es die meisten Bücher sowohl in neu, aber auch in gebraucht zu kaufen gibt und man sich überlegen kann, ob man hier nicht ein paar Dollar sparen mag. Diverse kleine Souvenirs von lokalen Künstlern gibt es auch, ein nettes Cafe und (solltet ihr gerade verzweifelt auf der Suche sein) saubere Toiletten 😉 Nach einiger Zeit zwischen den Büchern schlenderte ich dann durch die Straßen, welche „typisch amerikanische Großstadt“ waren, aber entspannter und mit sehr viel mehr Radfahrern. Ich sah mir ein paar Galerien an, deren Namen ich leider nicht mehr weiß und endete dann im Portland Art Museum. Hier braucht man locker ein paar Stunden, ich habe ihm zugunsten dann auf den Lan Su Chinesischen Garten verzichtet, um mich nicht zu hetzen. Um einen tollen Ausblick über die Stadt zu bekommen, lohnt es sich, hoch zur Pittock Mansion zu fahren. Zwar kann man dieses sehr beeindruckend aussehende Haus auch besichtigen, wir waren allerdings zu spät und so gab es „nur“ Aussicht.

Wer noch Lust auf Museen hat, die Oregon Historical Society hat eine nette Ausstellung über die Geschichte der Stadt und der Region, welche ich gut, aber für die doch eher kleine Ausstellung etwas überteuert fand. Da habe ich mir lieber die zweitgrößte Bronzestatue in den USA, Portlandia, angesehen, die sich im Portland Building befindet. Old und China Town habe ich durchlaufen, Tee getrunken, mir eine koreanische Gesichtsmaske im Supermarkt gekauft und einfach nur die Sonnenstrahlen genossen. Über den Pioneer Courthouse Square spazierte ich natürlich auch, aber also soooo begeistert hat er mich nicht, obwohl er als solch ein „must see“ gilt. Viele Menschen, wenig Sitzmöglichkeiten, ein paar Foodtrucks und Trubel..naja.

Natürlich muss ich auch etwas über die ach so hippe Essensszene der Stadt sagen. Die meisten Restaurants waren mir schlichtweg zu teuer, ich musste aber zu Voodoo Doughnut sowie Blue Star Donuts gehen, um zu sehen, ob an dem Hype etwas dran ist. Mein Urteil: hübsch anzusehen, ziemlich überteuert und geschmacklich einfach nur Mittelmaß; mittlerweile glaube ich aber, dass ich einfach nicht der Fettkringeltyp bin, somit bildet euch hier lieber euer eigenes Urteil. Als sehr leckerer Restaurants mit vegetarischen Optionen kann ich euch das Teote House (lateinamerikanisches Streetfood, ich hatte eine große gemischte Platte, die göttlich war) sowie das libanesische Riyadh’s Restaurant.

Downtown Portland hat seeeeehr viele Foodtrucks, wo es mir wirklich schwer fiel, mich für ein Gericht zu entscheiden. Aber das Konzept von Chez Dodo, wo mauretanische Küche mit indischen Einflüssen serviert wird, hat mich dann doch gekriegt und oh, esst da unbedingt, sooo viele spannende Gewürze, es war verdammt gut! Sollte ich wieder nach Portland kommen, verschwende ich bestimmt keine Kalorien mehr an Donuts, sondern futtere mich bei den drei erwähnten Restaurants durch! Noch ein kurzes Wort zu Kaffee, welchen ich hier in Strömen getrunken habe, aber euch keinen Ort empfehlen kann, welchen ich fantastisch genug fand. Meist ist amerikanischer Kaffee sehr schwach und wässrig, ich war am Ende einfach immer bei McDonalds, da mich ein großer Kaffee dort nur $1 gekostet hat und auch nicht schlechter war wie in den fancy, angesagten Orten, wo er locker $4-5 gekostet hat.

Nach all der Natur, die ich auf dem Pacific Crest Trail erleben durfte, fehlte es mir schon nach kurzer Zeit und ich musste die Stadt verlassen. Wobei man das in Portland nicht wirklich muss, denn die Stadt hat viele grüne Flecken. Ihr könnt am Willamette River entlang schlendern, besonders schön ist die Waterfront um den Mill Ends Park herum. Der nicht weit entfernte Keller Fountain Park wurde leider renoviert, aber der sich dort befindende Brunnen soll den kurzen Abstecher wert sein! Wer sich so wirklich im Wald wähnen wird, der muss in den Washington Park. Auf diesem riesigen Arenal befindet sich u.a. der Japanische Garten (ein Träumchen), der Rosentest-Garten (welchem Portland auch den Beinamen „Stadt der Rosen“ gibt), einen Zoo, ein Wald- sowie Kindermuseum (welches ich nicht besuchte) und das Hoyt Arboretum, welches mein Geheimtipp ist! Zwischen all den Attraktionen gibt es noch viele Plätze, um unterschiedliche Sportarten zu treiben (für mich jetzt unwichtig), aber auch viele Kilometer Wanderwege, die gut miteinander vernetzt sind und Spaß machen! Schnappt euch ein bisschen Essen, macht einen Spaziergang und ein Picknick, ich hatte einen tollen, entspannten Nachmittag im Washington Park!

Noch mehr Natur könnt ihr im Forest Park genießen, dahin habe ich es leider nicht mehr geschafft. Hier muss man aber auch ein Auto haben, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich die Anreise etwas schwieriger. Für mich ging es nun zum House- und Catsitting (ich habe mich dafür bei trustedhousesitters angemeldet; wenn ihr das auch über diesen Link oder den Code RAF233424 machen wollt, erhaltet ihr 20% Rabatt und ich 2 Monate gratis) auf die andere Seite des Columbus River, nach Vancouver. Das Wetter wollte mir gleich mal zeigen, dass es in Washington recht feucht werden kann und so regnete es vier Tage einfach durch. Somit habe ich eher wenig draußen getan, es gab aber auch nicht allzu viel zu tun, wenn ich ehrlich bin.

Ich sah mir die Gegend um das Fort Vancouver an, hatte eine kostenlose Einzelführung durch das Marshall-Haus und lief eher etwas verloren durch die Straßen, die ein wenig nach Kriegsfilmkulisse aussehen; das Visitor Center hier hat eine gute Ausstellung zu indigener Kunst! Sonntags ging ich auf den Farmer’s Market, lief ein wenig durch Downtown und floh dann doch wieder vor dem Regen. Insgesamt war Vancouver aber noch entspannter und weniger touristisch – ich kann mir gut vorstellen, dass es günstiger ist, hier zu übernachten und mit dem Auto dann einfach nach Portland zu fahren. Achja, kauft teurere Sachen immer in Oregon, hier gibt es keine Steuer, in Washington allerdings schon! Hat sich bei meinem Kofferkauf definitiv gelohnt!

Seid ihr schon einmal in Portland oder Vancouver (WA) gewesen? Portland stand seit Jahren schon auf meiner Bucket-Liste, ich wollte hier eigentlich mal ein paar Wochen, aber ich wurde nicht wirklich warm mit der Stadt bei diesem ersten Besuch. Versteht mich nicht falsch, es ist eine schöne Stadt, die etwas mehr „Charakter“ hat, aber irgendwie wirkte für mich alles so erzwungen „hip und alternativ“. Also z.b. waren an allen Läden Sticker mit Sätzen wie „jeder ist willkommen, egal welche Hautfarbe/Geschlecht/sexueller Orientierung“ etc und naja, da man das extra betonen muss, zeigt ja, dass dies leider nicht allgegenwärtig ist. Was ich aber erwartet hatte, nachdem ich zig Folgen Portlandia gesehen habe 😉 Mittlerweile ziehen ja auch (wie überall) so viele Menschen nach Portland, dass Gentrifizierung und überteuerte Mieten auch hier nichts Neues mehr sind und insgesamt wurde ich ständig an Berlin erinnert. Würde ich wieder nach Portland fahren? Klar doch, Oregon ist nämlich traumhaft und als Ausgangsbasis ist die Stadt definitiv gut! Würde ich immer noch mehrere Wochen hier wohnen wollen? Nääää, im Moment ist meine Vorfreude auf Mexiko City (da geht es die nächsten zwei Wochen hin) viiiiiel größer 🙂

Retrospektiv und doch noch mitten drin

Gerade liege ich in unserem Hotel in einer Seitenstrasse vom Times Square weg und es ist erstaunlich still, wenn man den Saxophonspieler ausser Acht laesst, der direkt unter unserem Fenster ein Musikvideo dreht.
TIPP: Portland Square Hotel, wirklich sehr billig (Zimmer sind auch nicht die groessten, aber wer braucht das schon) und man ist direkt am Broadway. Wir wohnen quasi die Nacht fuer denselben Preis fuer den man hier sein Auto 2 Stunden parken kann 😉

So, aber jetzt erstmal der knappe Rueckblick 🙂 Ich bin (wie immer) krank, Mittelohrnetzuendung (auch wie immer), und war deswegen anstatt bei meiner Yalefuehrung bei einem (immerhin in Yale studiertem) Arzt in Branford, CT. Dort haben wir uns dann auch medikamentenbedingt laenger aufgehalten, die kriegt man naemlich nicht sofort, nein, die muessen in roehrchen gefuellt werden und das dauert..ewig..nach so 90 min konnte ich sie endlich haben. Yale hatte dann zu (also der Andenkenladen seit ganzen 3 min) und so gabs keine Souvenirs..aber in der Naehe war ein Unibuchhandel..und so gabs wenigstens Buecher.

Boston ist sehr europaeisch von seiner Stadtstruktur, man kann alles prima erlaufen. Der Hafen ist schoen, das Wetter war sonnig und es gab ueberall guten Kaffee..und lebende Hummer, wohin man auch geblickt hat, die auf ihr Ende warteten 🙁

An den Niagarafaellen war es einfach atemberaubend. Es war unglaublich kalt (es lag Schnee!), der Fluss war weiter unten eingefroren, wir kamen zum Sonnenuntergang und konnten einen tolle Blick auf die Faelle und nach Toronto werfen (das war ja gleich auf der anderen Seite). Allein waren wir auch, ist naemlich keine saison und so gabs auch nix zu tun da..also haben wir uns ins Auto gesetzt und sind weiter Richtung Sueden,

In Gettysburg war es richtig amerikanisch. Erst ins Visitorcenter tolle Kaeppchen kaufen (damit wir schlachtbereit aussehen) und dann mit dem Auto quer ueber die Schlachtfelder, wie man das halt so macht. Und dabei laut Enrique gehoert..jaa, ein wenig komisch war das schon *g*

Washington hat enttaeuscht..und uns gezeigt, wir sind nicht die schlauesten..wir sind am weissen Haus vorbeigelaufen. Das ist aber auch echt klein. Kapitol war ganz nett zum Davorsitzen und Angucken und der Botanische Garten direkt da ist auch ein TIPP. Die BIlder sehen aus als waeren wir im Dschungel gewesen und ich hab ein Bild mit mir und einem Zimtbaum *hupf* Ich will einen Zimtbaum 🙂 Dann waren wir noch kurz am Pentagon (das hat seine eigene Metrostation) und am Arlington Friedhof am Grab von JFK (aber auch nur weil wir noch Zeit hatten). Lustig, hier werden sogar Moepse (also die Hunde) von ihren Besitzern hochgetragen..und dieser Friedhof hat ein gigantisches Visitorcenter..wir wollten es nicht glauben. Und ja, es gibt Bustouren ueber diesen Friedhof..

Alles in allem sind wir knapp 3700km gefahren in sechs Tagen..also schon so einiges gesehen. Viele verschiedene Vegetation, wir sind durch die Appalachen, ueber viele Bruecken, die Ostkueste hinab, durch Amish Country..und haben fuer das Benzin insgesamt *rechne* nichtmal 100 Dollar bezahlt..braver Toyota Yaris (was hier uebrigens was ganz anderes ist als in Deutschland). Und wenn ich nochmal hoere, hier waere ja eien Autokrise und bla..jeder wuerde jetzt Kleinwagen kaufen, dem trete ich seeeehr feste gegens Schienbein! Ein einziger Smart!

Heute und morgen wird noch bissi New York angeguckt und weggegangen. Gestern waren wir schon in einem supertollen Restaurant (Vinyl in Hell’s Kitchen), wo uns auch erst nach einiger Zeit auffiel, dass ausser uns nur gleichgeschlechtliche Paearchen da waren..und die toilettenbenutzung hat mich hier vor einige Hindernisse gestellt *g*
Jetzt grade ist mein Mitreisender zu seinem Flugzeugtraeger losgezogen und ich werde mich auf zu Victoria’s Secret machen und dann mal in Greenwich Village rumstoebern. Und nachher gibts dann endlich Kaesekuchen, von dem mir schon seit Monaten vorgeschwaermt wird 🙂

Freitag gehts dann schon wieder zurueck..und hoffentlich sind meine Ohren bis dahin wenigstens auf..denn sonst wird es sehr weh tun..einmal hatte ich das schon und unkontrolliert in Flugzeugen weinen kommt nicht so gut *g*

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