Schlagwort: Work and Travel

Sunday again.

[Gesehen] Scandal; HTGAWM; Grey’s Anatomy; Homeland; Bones

[Gelesen] The Whole Truth – David Baldacci; A Walk Across the Sun – Corban Addison

[Gehört] nichts, ich brauche dringend einen neuen MP3-Player

[Getan] 3 Tage Training zum Gamestester absolviert; Montreal erlaufen; im Museum of Modern Art gewesen; Little India zufällig gefunden; über 80km gelaufen

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[Gegessen] vegetarisches Thali; Quinoa mit Tomaten, Bohnen & Reis; Oatmeal; Erdnussbuttertoast; Nüsse

[Getrunken] Lakritztee; Kaffee; grüner Tee; Orangen-Mango-Saft mit Gerstengras

[Gedacht] wie unendlich langsam die Zeit vergeht, wenn man etwas machen muss, was einem absolut keinen Spaß macht

[Gefreut] bei einem unerfolgreichen Bewerbungsgespräch konnte ich viele Hunde streicheln; dass ich durch Zufall Little India durchlaufen habe

[Geärgert] ich hasse den Nahverkehr in Montreal, das ist so umständlich alles

[Gekauft] Metrotickets und Lebensmittel

[Reisen] Montreal in a nutshell!

Da mir heute echt die Zeit fehlt (in 6 Stunden muss ich schon wieder aufstehen und zum letzten Probearbeitstag), fasse ich euch mal ganz kurz zusammen, an was ich in Zukunft immer denken werde, wenn ich an Montreal denke 🙂

Montreal Squirrel

„Oh hallo! Na du Süßer, wie geht es dir? Oh du bist aber zutraulich“

Montreal Squirrel

„Ja, aber sowas von und jetzt rück raus mit den Nüssen!“

Montreal Squirrel

„Wie gibt’s nicht? Ich mach mich vom Acker, dahinten sind die netteren Menschen!“

Jeden Tag laufe ich hier durch Parks oder einfach nur Straßen entlang und treffe so viele wunderschön flauschige, zuckersüße Eichhörnchen. So atemberaubend das kanadische Wildlife insgesamt ist, jeder denkt ja nur an Bären und Elche, diese kleinen Nager haben einfach mein Herz erobert und als ich vor kurzem in Deutschland war, hat mir echt was gefehlt! Wir brauchen auch mehr Hörnchen und hier habe ich sie in noch jeder Stadt (!) und natürlich jedem Ort und auch in jedem Wald gefunden..mein Herz hüpft trotzdem jedes Mal aufs Neue!

Statt Eichhörnchen gucken, also acht Stunden Videospiele testen..bisher kein so guter Tausch, ich habe ja noch Hoffnung, dass mein Bewerbungsgespräch am Freitag bei der Hundepension besser läuft und ich dann wenigstens Hunde streicheln darf!

Sunday again.

[Gesehen] Grey’s Anatomy; How to get away with murder; The Blacklist; The Mindy Project

[Gelesen] Prep – Curtis Sittenfeld

[Gehört] Collide – Gail McHugh (Kranksein mit Hörbuch ist nicht ganz so nervig)

[Getan] drei Tage eine Wohnung gestrichen; unzählige Bewerbungen geschrieben; im McCord Museum gewesen und neue Viertel in Montreal entdeckt

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[Gegessen] Nudeln mit Tomatensoße; Peanutbutter-Jelly-Toast; Bagels; Quinoasalat; Gemüsesuppe

[Getrunken] Orangensaft mit Gerstengras; Almased mit Schoko-Sojadrink (zwecks Proteinzufuhr); sehr viel Tee

[Gedacht] es gibt so viele Taten, die ich einfach nicht nachvollziehen kann

[Gefreut] zukünftige Reisepläne;

[Geärgert] kaum wird es hier kalt, werde ich krank

[Gekauft] Lebensmittel & ein Flugticket

Sunday again.

[Gesehen] Hit the floor; 8 Mile; Elephant; Grey’s Anatomy; The Blacklist; How to get away with murder

[Gelesen] Prep – Curtis Sittenfeld; The whole truth – David Baldacci

[Gehört] Shaban & Käptn Peng (erneut Hals über Kopf verliebt); Eminem

[Getan] Jobsuche in Montreal; Vegan Food Festival besucht

[Gegessen] veganes Chili; indischen Blattspinat mit Kartoffeln; Apfel-Zimt-Haferflocken; Pasta; Erdnussbutter-Marmeladen-Toast; jeden Tag eine Tafel Milka *hust*

[Getrunken] Kaaaaffee; Lakritztee; Orangensaft mit Gerstengras

[Gedacht] an der Französisch-Sprachbarriere scheitern, stinkt.

[Gefreut] so nette Leute und soooooo enorm leckeres veganes Essen!

[Geärgert] dass ich in der Schule Latein statt Französisch gewählt habe 😉

[Gekauft] nur Lebensmittel, wobei ich mich bei LUSH echt zusammenreißen musste, die neuen Weihnachtssachen sind toll!

[Reisen] Von Winnipeg nach Montreal!

Mein Vorhaben, von Vancouver zur Ostküste Kanadas zu fahren, hat in Montreal ein abruptes Ende genommen, genauer gesagt in Kirkland, irgendwo vor der Stadt. Dort auf dem Highway ging mein Auto während der Fahrt nämlich einfach aus und nie wieder an..RIP Wilson, wir hatten eine tolle Zeit und ja, ich bin definitiv sehr traurig, nun wieder autolos zu sein. In Deutschland macht mir das nichts aus, Kanada ist aber ein Autofahrerland und somit ist alles wieder etwas umständlicher. Jetzt aber zurück zum eigentlichen Trip!

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Von Winnipeg aus, fuhr ich zunächst Richtung Südosten in die Stadt Steinbach und der Name lässt es schon erahnen, hier leben sehr viele Mennoniten! Angesehen habe ich mir ein Museum, welches aus alten Gebäuden von ihnen bestand und wirklich sehr gut gemacht war. Man fühlte sich in eine andere Zeit versetzt und wären die Moskitos nicht so bösartig gewesen, wäre ich noch länger dort geblieben.

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Die ersten Nächte schlief ich im Auto, was in Manitoba bzw Ontario nicht ganz so leicht war wie in den nördlichen Provinzen, wo es an jeder Ecke Parkplätze gibt. Im Endeffekt findet man aber immer was oder stellt sich notfalls einfach in eine Straße in einem Ort, also keine Panik. Mich verschlug es zunächst nach Thunder Bay, wo ich mir das Kunstmuseum, das Stadtmuseum, die Terry Fox Statue und den Ouimet Canyon ansah. Letzteren fand ich grandios und dort schlief ich auch auf dem Parkplatz 😉 In dem Canyon kann man sehr seltene, arktische Pflanzen sehen, die hier eigentlich gar nicht wachsen und das war toll – außerdem ist man dort wieder mutterseelenallein.

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Danach ging es zum Wandern in die Natur entlang des Lake Superior mit Stopp in Wawa (Schlafplatz am Wasserfall) und Sudbury, wo ich wieder einen tollen Couchsurfer traf! Die Natur am Lake Superior ist super und sowohl der gleichnamige Nationalpark als auch der Pukaskwa Park waren atemberaubend. Trotz Gewitter, Wind und Kälte, ich hatte eine grandiose Zeit und war traurig, nicht mehr Zeit zu haben!

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Danach ging es städtisch weiter, ich hatte eine Nacht in Ottawa, wobei ich diese Stadt schon kenne. Somit wollte ich nur ins Parlament (welches wieder nicht offen hatte, da ist der Wurm drin), ins Laurier House, was ich schaffte und zum Byward Market, wo ich endlich einen Beaver Tail essen konnte. Dank toller Couchsurfer hatte ich eine gute Zeit, bevor ich dann in Montreal strandete.

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Da ich immer davon ausgehe, dass alles im Leben aus irgendeinem Grund geschieht, blies ich also nicht lange Trübsal wegen des Autos, sondern stürzte mich hier ins sehr französisch geprägte Leben. Und was soll ich sagen, ich bin absolut begeistert von Montreal! Ein absolut heldenhafter Couchsurfer ließ mich lastminute für drei Tage in seinem Haus übernachten, zeigte mir viele tolle Plätze und Montreal hat mich umgehauen. So sehr, dass ich sogar mit dem Gedanken spiele, nach Deutschland nicht nach Toronto zu gehen, sondern hier zu bleiben..aber da muss ich doch noch mal 2-3 Nächte drüber schlafen, denn ohne gute Französischkenntnisse ist die Jobsuche hier nicht ganz so einfach. Aber seht mal die Aussicht vom Mount Royal, genial oder!

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Wie bei jedem Roadtrip bisher hatte ich eine einmalig schöne Zeit mit einer Stadt-Natur-Mischung sowie vielen tollen Couchsurfern und Menschen, die ich einfach so zwischendurch kennengelernt habe. Selbst beim Autotod war jeder so hilfsbereit und nett, ach es ist einfach so kinderleicht, durch Kanada zu reisen 🙂 Ich kann es euch nicht genug empfehlen!

Sunday again.

[Gesehen] Switched at birth

[Gelesen] Freakonomics – Stephen Dubner & Steven Levitt

[Gehört] Radio & wunderbar elektronische Musik in Montreal

[Getan] Montreal erkundet & ganz wunderbare Menschen kennengelernt

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[Gegessen] vegane Poutine; Kürbissuppe; Poptarts

[Getrunken] Kaaaaaffee

[Gedacht] nein, nein, nein :/

[Gefreut] über unsagbare Hilfsbereitschaft und über all die „edgyness“ und Kunst in Montreal – ich glaube, ich habe meine Lieblingsstadt in Kanada gefunden

[Geärgert] Callcentermitarbeiter (jupps, Plural)

[Gekauft] Mietwagen & Mitbringsel

[Reisen] 10 Tage in Winnipeg!

Um meine fast 6000km-Reise etwas zu unterbrechen, habe ich die letzten zehn Tage in Winnipeg, der Hauptstadt Manitobas, in Zentralkanada (gibt es dieses Wort eigentlich) Pause gemacht und hier wieder dank einer helpx-Stelle für Kost und Logis gearbeitet. Verschlagen hat es mich ins älteste Viertel der Stadt, St. Boniface, welches größtenteils französisch ist. Zentral gelegen war es glücklicherweise auch, mein Auto war nämlich über eine Woche in der Werkstatt und ich musste fast alle Sachen zu Fuß erledigen. In St. Boniface ist das Boniface Museum mit Schwerpunkt auf Louis Riel sehr sehenswert und die neben dran gelegene St. Boniface Cathedral, auf deren Friedhof auch Riels Grab zu finden ist. Wer sich für Metis-Geschichte interessiert, das ist genau euer Ding!

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Der Lonely Planet (mein einziger Reiseführer aktuell) hatte nicht sehr viel zu Winnipeg zu sagen, wodurch die Stadt gleich noch interessanter für mich wurde! Hauptattraktion für mich war das Museum of human rights, welches ihr links auf dem Bild seht. Architektonisch hat es mich absolut überzeugt, die Ausstellungen waren aber irgendwie sehr messy, überladen und ich weiß nicht so genau..noch habe ich meine Meinung dazu nicht gefestigt 😉 Da ich nur über die Brücke von Downtown wohnte, habe ich mir natürlich auch The Forks angesehen, wo man viele Leckereien erwerben kann. Neben dem Markt gibt es noch einige Statuen etc zu sehen und es ist schön am Fluss gelegen. Läuft man diesen entlang, findet man sich irgendwann in der Legislature wieder, wo es zu jeder vollen Stunde eine kostenlose, sehr empfehlenswerte Führung gibt!

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Im Exchange District in Downtown sieht es aus wie in New York, schöne alte Steinhäuser mit Feuerwehrleitern und an jeder Ecke eine Galerie oder ein stylisches Möbelgeschäft. Die vielen Cafes haben mich sogar etwas an Berlin erinnert. Besonders gut gefallen hat mir die Urban Shaman Gallery. Ebenfalls sehr sehenswert (besonders wenn ihr euch für Inuit Art interessiert) ist die Winnipeg Art Gallery, welche gleich um die Ecke der Legislature ist. Besonders „verstört“ haben mich die Skulpturen von dem australischen Künstler Ron Mueck, wer es etwas „gesitteter“ mag, es gibt auch viele Werke der kanadischen Group of Seven.

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Absoluter Lieblingsort war allerdings verrückterweise der Zoo! Hierzu muss ich erwähnen, dass ich kein Fan von Zoos bin und nur hingegangen bin, da es hier die Journey to Churchill-Gehege gibt, in denen sich verwaiste Jungeisbären und verletzte Bärchen befinden, die aufgepeppelt, sozialisiert, trainiert und dann wieder in die Wildnis entlassen werden. Die gesamten Anlagen wurden erst letztes Jahr eröffnet und sehen dementsprechend nicht nach traurigen, kleinen Käfigen aus. Artgerecht ist trotzdem was anderes, ich weiß es ja, aber es hat mich sehr glücklich gemacht, schwimmende/spielende Eisbärchen unter Wasser beobachten zu können. Ich war so sehr gefesselt, dass ich mir sogar mal wieder einen Hitzeschlag geholt habe..aber hey, das war es mehr als wert. Wenn ihr im Zoo seid, die Anlage drum herum ist auch sehr schön für einen kurzen Spaziergang und das Fort Whyte mit seinen Bisons ist auch direkt um die Ecke. Ebenfalls in der Nähe ist das Living Prairie Gelände, wo ihr euch Prärie-Gras ansehen könnt. Klingt langweilig, ist aber sehenswert!

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Last but not least noch kurz zum Thema Essengehen. Wie überall in Kanada findet man Fast Food an jeder Ecke, solltet ihr nur schnell was für unterwegs wollen, probiert mal ein Winnipeg Rye Bread, da ist nämlich Dill drin! Bestimmt nicht für jeden Geschmack, ich mochte es sehr. Vegan glücklich wurde ich bei Boon Burger, die haben eine riesige Auswahl an veganen Burgern und Pizza sowie Salaten und Nachtischen. Ich hatte einen Woseley Burger und dazu Sesam-Pommes, was ich definitiv weiterempfehlen kann. Wer es ausgefallen-surreal mag, ich war bei Clay Oven, was ein indisches Restaurant im Baseballstadium ist! Das Essen war super, man muss während eines Spiels $5 extra für die tolle Sicht auf der Terasse bezahlen, das Essen war aber überhaupt nicht teuer und es war schon etwas besonderes!

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Ich hatte eine tolle Zeit in Winnipeg und verstehe gar nicht, wieso die Stadt touristisch so vernachlässigt wird. Es gibt mehr als genug zu sehen, ich habe z.b. das Manitoba Museums ausgelassen, da ich in Alberta und Saskatchewan in eben solchen Museen zu Genüge war und solltet ihr euch überlegen, einen Roadtrip durch Kanada zu machen, plant einen +/- 3-Tage-Stopp in Winnipeg ein! Heute besuche ich noch das Mennonites Heritage Village in Steinbach auf meinem Weg nach Quebec City, was auch sehr interessant klingt!

War jemand von euch schon mal in Winnipeg bzw Manitoba? Wie hat es euch gefallen? Und für Tipps zwischen hier und Quebec City bin ich natürlich auch immer sehr dankbar..gerade bin ich noch ein wenig auf Couchsurfing unterwegs, da ich das wieder abwechselnd mit im Auto schlafen machen mag! 

Sunday again.

[Gesehen] Suits; Chasing Life

[Gelesen] The other side of the story – Marian Keyes

[Gehört] Radio beim Autofahren – die Kanadier lieben Avril Lavigne 😉

[Getan] mich von Yellowknife verabschiedet, die Cameron Falls besucht, zwei Tage „on the road“ geschlafen & mir Edmonton sowie Calgary angeschaut

Bison Elk Island Alberta

[Gegessen] Brot mit Dill; Borscht; Müsliriegel; Nüsse

[Getrunken] Java Chip Frappucchino; Kaffee; Cola light; Ginger Ale

[Gedacht] Lustig, dass in Alberta Kühe, Pferde und Alpakas auf einer Wiese stehen; Benzin für unter 70 Cent der Liter!

[Gefreut] erst habe ich ein Bärchen & eine Bisonherde vom Auto aus gesehen und dann beim Wandern einfach so ein Bison getroffen (enorm respekteinflössend das Tierchen!)

[Geärgert] über meine Paranoia, ich habe die ganze Zeit Mausgeräusche im Auto gehört, obwohl keine drin war

[Gekauft] viel Benzin; Museumseintritte und bisschen Essen unterwegs

[Reisen] 3 Wochen Work & Travel im Yukon!

Meine Zeit im Yukon, genauer gesagt in Marsh Lake bei Whitehorse, der Hauptstadt des Bundesstaates, neigt sich dem Ende zu und ich dachte mir, ich erzähle euch mal, was ich die Tage alles so unternommen habe. Zunächst einmal natürlich die atemraubende, schmerzlich-schöne, enorm gewaltige Natur angestarrt und mich gefreut, dass ich all diese Berge, Wälder, Wiesen, Seen und Tierchen sehen und in ihrem natürlichen Umfeld erleben durfte. Es klingt immer so klischeehaft, aber man atmet hier so frische, sich gut anfühlende Luft ein, die gleichzeitig auch noch so sauber riecht, ich könnte mich hier täglich nur am Atmen im Freien erfreuen *g* Klingt jetzt alles ganz naturburschig, im Herzen bin ich aber weiter Großstadtkind und vermisse das dreckige Berlin sehr. So inspirierend alles um mich herum gerade ist, auf Dauer könnte ich nicht in der einsamen Wildnis leben.

Miles Canyon

Whitehorse ist eine spannende Stadt, die mich dank ihrer sehr aktiven Kunstszene doch noch gekriegt hat. Zunächst gefiel sie mir nämlich nicht so, da sie sehr klein ist und die Innenstadt nicht allzu belebt, wenn die Touristen abends im Hotel sind. Die meisten Menschen leben hier, um zu arbeiten und das gerne gleich in drei Jobs. Somit haben sie nicht unbedingt Zeit und Muse, abends noch großartig wegzugehen. Den Pub Dirty Northern Bastard kann ich aber empfehlen, die Getränkepreise waren enorm human, der Laden sehr schön eingerichtet und die Live-Band aus Chicken mit Banjo war auch toll. Das Publikum war bunt gemischt und viele haben sich auch an den Speisen (die Pizza sah sehr gut aus!) ausgetobt, welche von ausschließlich blonden, langhaarigen Bedienungen serviert wurden 😉 Sehr lecker gegessen habe ich im Burnt Toast, probiert den vegetarischen Burger! Die Innenstadt/Main Street bietet ein paar Souvenirläden, was nicht meines ist und ist sehr schnell abgelaufen. Ein paar „ältere“ Häuser gibt es auch noch, aber das war’s. Super ist das Visitor Centre, wo man über laufende Ausstellungen/Veranstaltungen etc informiert wird.

Whitehorse Yukon Whitehorse liegt direkt am Yukon River, wo man sehr schön entlanglaufen kann, ich empfehle den Millenium Trail (5km), der durch Natur und an einer Fischleiter vorbeiführt. Traumhaft schön ist es auch am Chadburn Lake und Miles Canyon, das Wasser hier ist überall so klar und hat eine tolle Farbe. Zum Wandern und für einen tolle Ausblick auf die Stadt empfehle ich euch entweder ein Stück des Trans-Canada-Trail zu gehen oder den Aufstieg auf Grey Mountain. Wer Tiere sehen mag und sich nicht auf sein Glück verlassen mag, das Yukon Wildlife Preserve ist nicht weit mit dem Auto entfernt und auf dem Weg liegt noch ein schöner Wald, den man durchwandern kann.

Arctic AdaptionAusstellung gibt es in Whitehorse auch viele, besonders im Kunstbereich war ich begeistert und kann euch die Arctic Adaptions Ausstellung im Yukon College sehr empfehlen. Ebenfalls super fand ich die lokalen Künstler, die ich bei Yukon Artists@Work, Arts Underground und North End Gallery gesehen habe. Alles kann man zu Fuß ablaufen, mit den Künstlern vor Ort einfach mal ne Runde quatschen und wunderbar entspannen. Die Leute hier sind immer an einem Gespräch interessiert und zeigen einem auch gerne, wie sie etwas gemacht haben und geben Tipps. Mein letzter Tipp für Whitehorse wäre noch das First Nation Cultural Centre, was zunächst einmal in einem tollen Gebäude ist und dann eine kleine, aber gute Ausstellung bietet. Alle hier genannten Sachen sind übrigens kostenlos.

Carcross DesertAußerhalb von Whitehorse kann ich euch einen Ausflug nach Tagish und Carcross empfehlen, wo man dann auch an der Carcross Desert (eine „Wüste“ mitten im Yukon), dem Emerald Lake (tolle Farbe!) und Marsh Lake (meinem Wohnort) vorbeikommt. Durch Tagish kann man einfach durchfahren, Carcross ist ein nettes historisches Städtchen, wo der erste Goldklumpen gefunden wurde, der dann den Klondike Gold Rush ausgelöst hat. Wer alte Häuser, leckere Backwaren und ein wenig Geschichte mag, wird diesen Trip genießen.

Atlin BCMein absoluter „Geheimtipp“ ist allerdings das kleine Städtchen Atlin, welches ich dank des Atlin Arts & Music Festivals kennengelernt habe. Von Whitehorse ist es ca zwei Stunden entfernt und die Fahrt allein ist schon traumhaft schön. Wenig Autos, viel Natur. Man fährt lange am großen Atlin Lake vorbei, ist auf einmal wieder in British Columbia und kommt dann im 500-Einwohner-Örtchen an mit einem der schönsten Bergpanoramen, die ich je gesehen habe. Es gibt lustige Häuser, hier leben viele Künstler, alles ist entspannt, Kinder spielen auf der Straße – wer Ruhe braucht, hier ist sie. Dinge wie Internet oder ein Handynetz sucht man auch eher vergebens 😉 Zum Runterkommen in tollster Natur absolut zu empfehlen und oh, hier würde ich sofort wieder hinfahren!

Sehr schön ist (wenn ihr Richtung Alaska unterwegs seid) auch eine Fahrt nach Dawson, ebenfalls ein Goldgräberstädtchen, was sich auch super als Westernkulisse eignet und von dort dann den Dempster Highway hoch zum Arctic Circle. Richtung Grenze führt der sogenannte „top of the world“ highway, welcher ebenfalls viele schöne Ausblicke parat hält, die Straße ist nur etwas anstrengend auf Dauer, da es eine sehr staubige Schotterpiste ist. Aber hier haben wir direkt neben der Straße badende Elche gesehen. Wer Bergpanoramen liebt, der wird sich auch sehr mit der Fahrt am Kluane National Park anfreunden können, wunderschön sage ich euch!

Insgesamt kann ich sagen, dass jeder Naturliebhaber im Yukon auf seine Kosten kommen wird, es ist wirklich ein ganz besonderes Fleckchen Erde und ich bin froh, dass ich einige Zeit hier verbringen konnte und nicht einfach nur durchgefahren bin.

[Reisen] Work & Travel Wednesday #3

Eigentlich wollte ich euch heute Tipps geben, was man sich alles in und um Vancouver herum ansehen kann. Da das Internet beim Bilderhochladen allerdings etwas sehr zickig ist, erzähle ich euch stattdessen von meiner ersten HelpX-Erfahrung. Helpx steht für Help Exchange und ist eine Plattform, auf der man sich gegen eine Gebühr (ca 20€) anmelden kann und sich dann einen sogenannten Host suchen kann. Hier gibt es eine große Auswahl in ganz Kanada und je nachdem, worauf ihr Lust habt, könnt ihr euch eure Farm/Lodge etc. aussuchen. Die Anbieter stellen sich vor, es gibt oft Bilder und sie erzählen euch, was ihr zu tun habt. Ihr arbeitet dann direkt bei Ihnen gegen Kost und Logis, was sich meist auf 20 Stunden in der Woche beläuft. Ich bin seit fast zwei Wochen nun auf meiner Lodge hier in Port Renfrew auf Vancouver Island und liebe es!

Soule Creek Lodge Port RenfrewIch war sowohl die einzige Freiwillige, als hatte ich auch noch eine zweite HelpXerin hier, was natürlich doppelt Spaß macht. Die Aufgaben sind einfach, ich helfe morgens beim Frühstück, wir putzen die Jurten/Zimmer und helfen abends beim Abendessen. Die fünf Stunden reichen dafür nicht aus, wenn ich alleine bin, zu zweit ist es aber kein Problem und ich bekomme dafür mehr freie Tage. Sehr spannend finde ich, dass man direkt erfährt, wie so ein Betrieb funktioniert und man auch einen Einblick in die bessere Küche bekommt (da kann man sich einiges abgucken).

Mein Zimmer im Haus ist riesig, ich stehe immer überfordert vor der Speisekammer, aus der wir alles essen dürfen und freue mich tierisch, endlich wieder Obst und Gemüse in Mengen zu genießen. Besonders Salat ist hier verflucht teuer, jetzt esse ich fancy organic salad jeden Mittag. Lediglich das Internet hier in der Wildnis ist etwas schlecht, aber ok, da müssen wir jetzt durch. Ich habe mir vier Wochen Lodgestay ausgesucht, das mit den beiden Besitzern per Mail abgesprochen und wusste vorher schon in etwa, was auf mich zukommt. Natürlich kann man jederzeit abbrechen, es zwingt einen niemand zu bleiben, aber mir gefällt es dafür viel zu gut. Die Landschaft ist einmalig schön, an die Aussicht werde ich mich wohl nie gewöhnen und der Sonnenuntergang jeden Abend ist traumhaft! 

Für mich ist das Konzept einfach nur genial. Davon abgesehen, dass meine beiden Hosts einfach wahnsinnig nette Menschen sind, mit denen man gerne zusammensitzt und erzählt. Für Ende Juni (wenn ich meinen Alaska-Trip hinter mir habe), habe ich mir heute eine neue HelpX-Location in Tagish gesucht und freue mich schon sehr darauf. Auch das klingt wieder nach einem richtigen Abenteuer und einer einmaligen Erfahrung.

HelpX ist nicht die einzige Plattform, ich habe mich ohne groß nachzudenken für sie entschieden und bin mit der Auswahl vollkommen zufrieden. Wobei ich die Alternativen wie WWOOFing aber auch nicht ausprobiert habe, eine Mitgliedschaft reicht mir aus. Vielleicht ist diese Art des Arbeitens im Ausland auch etwas für euch (und nein, ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich sie empfehle), um einen ganz anderen Einblick in das kanadische Leben zu bekommen. Man kann auch ohne Arbeitsvisum wwoofen/helpx-en, darf allerdings nur vier Wochen an einem Ort bleiben – wie das nachgeprüft wird, ich habe keine Ahnung.

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